Аннотация
"Herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Berufswahl. Hier ihr Kittel, Blecheimer und Mop finden Sie da drüben, Reinigungsmittel (aber nur drei Teelöffel pro Eimer!) -- ach ja, und hier drin sind die Pakete mit den Duftsteinen für die Urinale."
Froh, überhaupt einen Job gefunden zu haben, taucht der Jamaikaner Ez ein in die neongelbe Unterwelt eines Männerpissoirs in der Londoner U-Bahn, einem Hades der fremden Aromen und des Urinsteins. Schon nach kurzer Zeit jedoch empfindet Ez die gekachelte Umgebung, seinen ewig Kopfhörer tragenden Rastakollegen Jason sowie den freundlichen Boss Mr. Reynolds als beruhigenden Schutzraum. Gewohnt, in einer Gesellschaft zu leben, die sie nur an ihrem unteren Ende duldete, ernennen die drei Schwarzen die düstere Kachelwelt zum Reich ihrer eigenen Gesetzgebung.
Einer Gesetzgebung, die strenge Anwendung findet. Denn das ist das Thema bei Collins: Selbst der Getretene findet immer noch einen vermeintlich unter sich Stehenden. In diesem Fall sind es die Reptilien, wie Jason sie nennt, noble Herren aus der City, die die Bedürfnisanstalt regelmäßig zur Befriedigung weitergehender Bedürfnisse nutzen. In einer Mischung aus unverhohlener Freude und Ekel traktieren die Jamaikaner die Kabinen mit Schlagstöcken, bis die Herrschaften, in ihrem Tun aufgeschreckt, beschämt die Flucht ergreifen.
Blumige Beschreibungen (bei dem Sujet ohnehin verständlich), sind Collins Sache nicht. Seine Kapitel sind knappe Auf- und Abblenden, die nur kurz ein Bild freigeben. Dazu wählt er eine fast auf reine Dialoge beschränkte Erzählweise, lakonisch, karg-genau, die mitunter an ein absurdes Theaterstück denken lässt. Geschickt manifestiert der Autor seinen Teufelskreis zweier Underdogschicksale: Schwarze, die Weißen die Klos putzen, scheuchen Schwule von ihrem einzigen Zufluchtsort. Es trifft immer die Falschen! --Ravi Unger -- Dieser Text bezieht sich auf eine vergriffene oder nicht verfügbare Ausgabe dieses Titels.
Pressestimmen
"Eine Erzählung von höchster Präsizion. So kurz, dass man sie sofort ein zweites Mal lesen kann - ja muss!" (Die Zeit)
Комментарии к книге "Herren"