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59

Die in Qumran gefundenen Loblieder (Hodajot, daher abgekürzt 1QH) enthalten wunderbare religiöse Lyrik im Stil der alttestamentlichen Psalmen. Einige dieser Lieder gehen auf den »Lehrer der Gerechtigkeit« zurück. Der Text ist frei formuliert nach 1QH III,19ff.

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Josephus beschreibt diese Mahlzeiten der Essener in bell 2,129-133 = II,8,5. Das zukünftige Mahl mit dem Messias wird in der sog. »Gemeinschaftsregel« (1QSa II,11-21) beschrieben.

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Die Begründung für den Sonnenkalender findet sich im »Astronomischen Buch« des 1. Henoch (lHen 72-82), das auch in Qumran gefunden wurde. Aber das Buch (und andere Schriften, die den Sonnenkalender voraussetzen) waren auch außerhalb Qumrans verbreitet.

62

Nach Josephus (bell 2,142 = 11,8,7) mußten die Essener schwören, »keinen Raub zu begehen«. Nach bell 2,125 (= II,8,5) nahmen sie auf ihre Reisen nichts mit »außer Waffen zum Schutz gegen Räuber«, da sie damit rechnen konnten, überall von anderen Essenern aufgenommen zu werden.

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Diese Ehegesetze finden sich in der sog. »Damaskusschrift« CD IV,20-V,2; V,7-11.

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Die Schilderung des endzeitlichen Kampfes findet sich in einer der in den Qumranhöhlen gefundenen Schriften, der sogenannten »Kriegsrolle« (abgekürzt: 1QM).

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3Mos 18,16 heißt es: »Mit dem Weibe deines Bruders sollst du nicht ehelichen Umgang pflegen; damit schändest du deinen Bruder.« Herodias war in erster Ehe mit einem Herodessohn namens »Herodes. verheiratet.

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Das Ergebnis dieses »Hofklatsches«, der dann im einfachen Volk weitergereicht und weitergedichtet wurde, können wir in Mk 6,17-29 nachlesen: So etwa hat sich das einfache Volk in Palästina die Gründe, die zum Tod des Täufers führten, vorgestellt. Josephus kommt der Wahrheit wohl näher, wenn er als wahren Grund angibt, daß Herodes Antipas einen Aufstand befürchtete (Jos. ant 18,118 = XVIII, 5,2).

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Der König Herodes hatte in Jericho einen Winterpalast bauen lassen, der ausgegraben wurde.

68

Alle Mosaiken in Herodespalästen enthalten nur pflanzliche Motive. Herodes hat in seinen Palästen offensichtlich das Bilderverbot eingehalten. Im übrigen ist es historisch, daß Herodes durch bemalte Wände echten Marmor vortäuschen ließ, wie sich jeder Besucher von Masada (einer der Zufluchtsburgen des Herodes) am Toten Meer leicht überzeugen kann.

69

Dieses Essen (zusammengestellt nach Plinius d.J.,Briefe 1,15) widerspricht jüdischen Speisegewohnheiten (vgl.3. Mos 11,42), die nicht überall in der Oberschicht unbedingt eingehalten wurden.

70

Becher mit solch einer Inschrift sind aus Syrien aus dem 1. Jahrhundert n.Chr. bekannt. Vgl. A. Deissmann: Licht vom Osten, Tübingen 41923, S. 104.

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Pred 9,7

72

Nach Josephus (ant 13,293 = XIII, 10,6) haben die Sadduzäerihren Anhang unter den Wohlhabenden. Sie glauben nicht an das Schicksal (ant 13,173 = XIII, 5,9), nicht an ein Fortleben nach dem Tod (bell 2,165 = II,8,14; vgl. Mk 12,18-27; Apg 23,8) und erkennen nur die fünf Bücher Mose als heilige Schriften an.

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Vgl. Lk l3,1ff

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Herodias verhielt sich wie andere herodäische Frauen: auch Salome, die Schwester Herodes I., und Drusilla ließen sich scheiden, was Josephus als Verstoß gegen das jüdische Gesetz tadelt (vgl. ant 15,259 = XV, 7,10 und ant 20,143 = XX, 7,2). Von Herodias sagt Josephus ausdrücklich, sie habe bei ihrer Scheidung die Auflösung väterlicher Gesetze betrieben (ant 18,136 = XVIII,5,4), was so klingt, als sei Herodias die prinzipielle Bedeutung ihres Schrittes bewußt gewesen. Möglicherweise folgte sie nicht nur der hellenistisch-römischen Rechtstradition, sondern auch aramäischen Rechtstraditionen: Auch für die Juden in der ägyptischen Kolonie Elephantine ist für das 5. Jh. v.Chr. das Scheidungsrecht der Frau belegt. Ferner gibt es einen Beleg für Palästina zur Zeit des Bar-Kochba-Aufstands (132-136 n.Chr.).

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So erzählt Josephus (ant 18,111f = XVIII,5,1).

76

Vgl. zum folgenden Josephus, (ant 17,349-353 = XVII,13,4.)

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Zur Schwagerehe (auch »Leviratsehe« genannt – nach lat. levir = Schwager) vgl. Dtn 25,5-10.

78

Nach Josephus ließ Antipas den Täufer hinrichten, weil er einen Aufstand befürchtete (ant 18,118 = XVIII, 5,2). Das wird historisch glaubwürdig sein, widerspricht aber keineswegs der neutestamentlichen Überlieferung, wonach der Täufer wegen seiner Kritik an der Ehe des Antipas hingerichtet wurde. Ehe und Kritik an dieser Ehe waren zweifellos ein Politikum ersten Ranges.

79

Jes 40,3 (vgl. Mk 1,3)

80

Antipas hat im Jahr 36 aufgrund von Überläufern tatsächlich eine vernichtende Niederlage gegen seinen ehemaligen Schwiegervater erlitten (vgl. Jos. (ant 18,114 = XVIII,5,1).

81

Vgl. zum nabatäischen Krieg zwischen Antipas und Aretas Josephus ant 18,113ff = XVIII,5,1. Der syrische Legat Vitellius mußte eingreifen (18,120ff = XVIII, 5,3). Ein größerer Krieg wurde durch den Tod des Tiberius 37 n.Chr. verhindert.

82

Der Sturz des Antipas und seine Verbannung werden hier nach Josephus (ant

18,240-256 = XVIII,7,1f) erzählt.

83

Mk 10,11-12

84

Es könnte sein, daß man dergleichen tatsächlich versucht hat; vgl. Lk 13,31- 33.

85

Hld 4,1

86

Nach Motiven von Ps 137.”Babylon« ist damals ein verbreiteter Deckname für Rom gewesen (vgl.JohApk 18; 1Petr 5,13).

87

Ein derartiger Zwischenfall könnte hinter der Nachricht in Lk 13,1ff stehen, Pilatus habe galiläische Pilger zusammen mit ihren Opfertieren umgebracht.

88

Der Überfall auf den kaiserlichen Sklaven ereignete sich unter Cumanus (48- 52 n.Chr.): »Auf der Landstraße nach Bethhoron fielen Räuber über das Gepäck eines kaiserlichen Sklaven mit Namen Stephanus her und raubten es. Cumanus sandte eine Abteilung aus und gab den Befehl, die Bewohner der umliegenden Dörfer gefangen zu nehmen und vor ihn zu bringen; er machte ihnen den Vorwurf, die Räuber nicht verfolgt und festgenommen zu haben« (Jos. bell 2,228f = II,12,2).

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Die Septuaginta (abgekürzt: LXX) wurde nach dem Aristeasbrief von 72 Jerusalemer Übersetzern auf Anordnung des Königs Ptolemäus II.(283-246) für die berühmte königliche Bibliothek in Alexandrien in 72 Tagen angefertigt. Das ist eine Legende. Es handelt sich um die Übersetzung des Alten Testaments für den gottesdienstlichen Gebrauch der außerhalb Palästinas lebenden Juden, die oft nur Griechisch und kein Hebräisch konnten.

90

Das Prophetenorakel ist Jes 40,3. Der Täufer berief sich ebenso auf dies Orakel (vgl. Mk 1,3) wie die Qumrangemeinde: Sie meinte, durch strenge Gesetzeserfüllung in der Wüste (d.h. in ihrer Wüstenoase bei Qumran) Gott den Weg zu bereiten (vgl.1QS VIII, 12-14).

91

Als 40 Jahre später der große Aufstand gegen die Römer losbrach, beteiligten sich auch die Essener an ihm. Einer von ihnen, genannt Johannes der Essener, war Militärgouverneur der Aufständischen im Bezirk Thamna (Jos. bell 2,567 = II, 20,4). Wahrscheinlich glaubten die Essener, die Zeit des letzten Kampfes zwischen den Kindern des Lichtes und der Finsternis sei gekommen. Sie gingen in diesem Kampf unter. Die Ausgrabungen in Qumran haben gezeigt, daß ihre Siedlung am Toten Meer damals zerstört wurde. Viele Essener wurden nach grausamen Folterungen hingerichtet. Sie weigerten sich bis zuletzt, den Kaiser als ihren Herrn anzuerkennen, und zeigten im Ertragen der Foltern bewundernswerten Mut und Standhaftigkeit (vgl.Jos.bell 2,152f = 11,8,10).

92

Vgl. Jos. bell 2,56 =II,4,1: »In Sepphoris in Galiläa brachte Judas, der Sohn des Ezechias, der einst als Räuberhauptmann das Land durchstreift hatte und vom König Herodes überwältigt worden war, einen beträchtlichen Haufen zusammen, erbrach die königlichen Waffenlager, bewaffnete seine Anhänger und griff die an, die nach der Herrschaft strebten.«