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Tatsächlich führte 66 n.Chr. ein Bündnis zwischen den jüngeren Oberschichtangehörigen und der Widerstandsbewegung auf dem Lande zum Ausbruch des jüdischen Krieges.

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Vgl. Josephus bell 2,118 = 11,8,1: Während seiner (d.h. des Coponius 6-9 n.Chr.) Amtszeit verleitete ein Mann aus Galiläa mit dem Namen Judas die Einwohner der soeben genannten Provinz (nämlich des Gebietes von Archelaos: Judäa und Samarien) zum Abfall, indem er es für einen Frevel erklärte, wenn sie bei der Steuerzahlung an die Römer bleiben und nach Gott irgendwelche sterblichen Gebieter anerkennen würden.«

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Der gewaltsame Tod des Judas Galiläus wird nicht bei Josephus berichtet, dafür aber in Apg 5,37. Die Apostelgeschichte berichtet hier wahrscheinlich in Übereinstimmung mit den Tatsachen.

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Zwei Söhne des Judas Galiläus mit Namen Jakobus und Simon wurden unter dem Prokurator Tiberius Alexander (46-48 n.Chr.) gekreuzigt (Jos. ant 20,102 = XX, 5,2). Der Widerstand wurde also von der Familie des Judas Galiläus nach dessen Tod weitergeführt. Enkel von ihm treten an leitender Stelle im Jüdischen Krieg (66-70) auf. Zu ihnen gehört der Verteidiger von Masada, das erst 74 n.Chr. von den Römern erobert wurde.

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Fremde konnten im Jerusalemer Tempel für sich opfern lassen, d.h. sie kauften die Opfertiere und die Priester vollzogen in Abwesenheit der Fremden, die den heiligen Bezirk nicht betreten durften, die Opfer. Die Einstellung dieser Opfer war im Jahr 66 n.Chr. das Zeichen zum Aufstand gegen die Römer (vgl. Jos. bell 2,409f = II,17,3). Zu den damals eingestellten Opfern gehörten auch Opfer für den Kaiser und das Volk der Römer zweimal am Tag (Jos. bell 2,197 = 11,10,4). Die Opfer für den Kaiser hatte der Kaiser einmal auf eigene Kosten angeordnet (Philo Legatio ad Gaium 157). Später waren die Kosten auf die jüdische Allgemeinheit abgewälzt worden (erschließbar aus Jos. c. Ap 2,77 = 11,6).

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Im Jüdischen Krieg machte der Rebellenführer Johannes von Gischala hohe Gewinne, indem er reines Öl an in Syrien wohnende Juden verkaufte. Er verkaufte es um den achtfachen Preis dessen, was er selbst für das Öl bezahlt hatte (losephus bell 2,591f = II,21,2).

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Jüdische Sklaven mußten im 7. Jahr ohne Lösegeld freigelassen werden, es sei denn, sie wählten freiwillig die dauernde Sklaverei (vgl. 5Mos 15,12ffl. Sie durften nicht an Nichtjuden verkauft werden – denn dann wären sie ohne rechtlich gesicherte Hoffnung auf Freilassung. Heidnische Sklaven blieben dagegen dauernd versklavt. Viele von ihnen konvertierten jedoch zum Judentum. Dadurch kamen sie in den Genuß der Privilegien jüdischer Sklaven. Insgesamt muß man feststellen, daß das Judentum die Sklaverei in einem für die Antike erstaunlichen Maße begrenzt hat. Sie war zeitlich begrenzt. Aber auch innerhalb der zeitlichen Begrenzung gab es gesetzlich verordnete Ruhetage: den Sabbat.

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Die folgende Geschichte stammt aus Philo, de specialibus legibus (Über die Einzelgesetze) III,159-162. Diese Geschichte basiert gewiß auf typischen Vorkommnissen in Ägypten. Daß auch in Palästina die Lage der verschuldeten Menschen oft aussichtslos war, zeigen Mt 5,25-26 und 18,23-35. Die hier vorausgesetzte Schuldhaft ist dem jüdischen Recht unbekannt und zeigt, daß Juden in den Geltungsbereich fremder Rechte geraten waren.

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Derartige Vorfälle werden im Gleichnis von den »bösen Winzern-(Mk 12,1-9) vorausgesetzt. Aus der Mitte des 3. Jahrhunderts v.Chr. sind uns auf Papyrus Briefe des Zenon erhalten, der sich vergeblich darum bemüht, Schulden einzutreiben: Der von ihm beauftragte Eintreiber wird aus dem Dorf vertrieben (vgl.CPJ I, Nr. 6, S. 129f).

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Arbeitslosigkeit wird in Mt 20,1-16 als ein soziales Problem vorausgesetzt.

103

Vgl. Lk 6,20-21. Die parallele Fassung bei Matthäus macht aus den Armen im wirtschaftlichen Sinne »Arme im Geiste« (Mt 5,3), was etwa so viel bedeutet wie »Arme vor Gott« – eine Neuformulierung der Seligpreisung, die nicht dem ursprünglichen Wortlaut entspricht.

104

Mt 8,21-22

105

Lk 14,26

106

Mk 3,21.31-35. Daß die Familie zu Lebzeiten Jesu ein gespanntes Verhältnis zu Jesus hatte, dürfte historisch sein. Später gehören jedoch Familienangehörige zur christlichen Gemeinde (z.B. der Bruder Jesu, Jakobus, vgl. Gal 1,19).

107

Mi 7,6. In Lk 12,53 wird vorausgesetzt, daß die Prophetie des Michabuches in der Verkündigung Jesu in Erfüllung gegangen ist.

108

Mk 10,25: Das Wort sagt, es ist unmöglich, daß ein Reicher in die Gottesherrschaft kommt.

109

Mt 6,24

110

Lk 6,24. Im Hintergrund steht die Vorstellung: Jedem wird eine bestimmte Portion »Glück« zugeteilt. Die Reichen haben ihre Portion schon empfangen. Darum sind jetzt die Armen an der Reihe.

111

Vgl. die Beschreibung Galiläas durch Josephus: Galiläa »ist in seiner ganzen Ausdehnung fruchtbar und reich an Viehweiden, dazu auch mit Bäumen aller Art bepflanzt, so daß von seiner Ergiebigkeit auch derjenige ermutigt wird, der sonst keine Freude an der Landarbeit findet. Das ganze Land wird darum auch von seinen Bewohnern ausnahmslos angebaut, und kein Teil liegt brach, aber auch die Städte sind zahlreich, und die Bevölkerung in den Dörfern ist wegen des fruchtbaren Bodens überall beträchtlich, so daß auch das kleinste Dorf minde- stens 15000 Einwohner hatte« (bell 3,42-43 = 111,3,2). Die Zahlenangaben sind wohl etwas übertrieben.

112

Nach Motiven von Ps 104

113

Das folgende fast wörtlich nach Josephus bell 1,310-313 = 1,16,4. Die Höhlen von Arbela sind sehr viel kleiner als die oben vorausgesetzten. jedoch gibt es in der Wüste Juda Höhlensysteme, die von Widerstandskämpfern benutzt wurden. Sie wurden hier gewissermaßen nach Galiläa »versetzt«.

114

Pred 4,1-3

115

Die Zeloten lehrten nach Josephus (ant 18,5 = XVIII, 1,1): »Gott würde nur un- ter der Bedingung zum Gelingen dieses Vorhabens (der Erringung der Freiheit von den Römern) bereitwillig beitragen, wenn man selbst dabei mitwirke, oder noch besser, wenn diejenigen, die in ihrer Gesinnung Anhänger einer großen Sa- che geworden seien, auch der Mühe nicht aus dem Wege gingen, die (mit ihrer Ausführung) verbunden sei.«

116

Mk 4,26-29: Das Gleichnis von der selbstwachsenden Saat.

117

Vgl. Lk 6,15. Matthäus nennt Simon den »Kananaios« (von hebräisch »kana« = eifern). Er bestätigt also die Angabe des Lukas, Simon sei ein »Zelot«, ein Eiferer (vgl. Mt 10,4). Der im Neuen Testament erwähnte Zelot zeigt im übrigen, daß die »Zeloten« sich nicht erst im Laufe des Jüdischen Krieges als eine Widerstands- gruppe gebildet haben, auch wenn man aus Josephus diesen Eindruck haben könnte.

118

Mt 5,38-41

119

Mt 5,43-45

120

Mk 10,42-43

121

Den Zusammenhang von Steuerschulden, Verarmung und Zuflucht zur »Räuberei«, d.h. zum Widerstandskampf, kann man klar aus Josephus (ant 18,274 = XVIII, 8,4) erschließen: Weil man durch lang anhaltende Protestdemonstrationen die Äcker nicht bestellt, befürchtet man, »daß die Unterlassung des Landbaus Räuberei zur notwendigen Folge habe, weil sie (d.h. die an der Demonstration teilnehmenden Bauern) die Steuern nicht würden bezahlen können«.

122

Mk 12,13-17. In der jetzigen Fassung der Geschichte im Markusevangelium sind die Pharisäer und Herodäer die Fragesteller. Es ist möglich, daß ursprünglich Sympathisanten der Widerstandskämpfer die Gesprächspartner Jesu waren.

123

Neh 5

124

Hekataios von Abdera, der z.Z. Alexander d.Gr. lebte, berichtet über die Juden, Mose habe jedem von ihnen ein Stück Land zugeteilt, den Priestern ein etwas größeres, damit sie sich dem Gottesdienst widmen könnten. Den Juden sei es jedoch verboten, ihr Land zu verkaufen, damit nicht die Reicheren die Ärmeren unterdrücken könnten (in: Diod. Siculus XL,3,7).

125

Die Geschichte des Makkabäeraufstands wird im 1. und 2. Makk geschildert.

126

Nach Motiven von Ps 73

127

Pred 4,3

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