Выбрать главу

Mit einem Rest von Energie grinste er und tippte weiter: »Ergänze ... wenn möglich, ohne Assistenz von GSD-Offizier... Ende.«

Dann drehte er sich um und sagte zu Atan: »Junge, ich habe nur noch einen Wunsch: Wir finden zwei gemütliche Liegen und gehen schlafen. McLane wird sich schon melden ... «

Der Alarm heulte eine Viertelstunde durch die Kon-trollhalle, ehe die Männer wieder wach wurden. Atan sah um sich und erkannte die Unordnung, in der er sich befand. Während des Schlafes war er aus dem Sessel gefallen und hatte es nicht gemerkt. Was er jetzt merkte, kannte er aus seiner Kadettenzeit: Ein Raumanzug war kein Schlafanzug.

Er mußte am ganzen Körper blaue Flecken haben.

Hasso lag neben ihm auf dem Stahlboden und schnarchte. Atan wankte zu dem kleinen Pult und schaltete die Sirene ab. Auf dem Sichtschirm waren zwei Schnelle Kreuzer zu sehen. Die Bezeichnungen konnte Atan nicht erkennen; er wußte also nicht, ob McLane dabei war. Außer dem Radarschirm, der automatischen Positionsanlage und dem Hyperfunkgerät funktionierten keinerlei Nachrichtengeräte.

»Hasso!« schrie Atan Shubashi. »Sie sind da!«

Schließlich erwachte der Ingenieur. Er starrte Shu-bashi verständnislos an und begriff nichts.

»Was?« fragte er.

»Zwei Schnelle Kreuzer stehen vor dem Asteroiden und wollen uns abholen«, sagte Shubashi und zog Hasso hoch. »Unsere Probleme existieren nach wie vor.«

Langsam kam Hasso zu sich.

»Ja«, sagte er, »unsere LANCET steht bewegungsunfähig im Startschacht. Und um den Asteroiden besteht ein Magnetfeld. Wir können nicht hinaus, unsere Freunde nicht hinein. Was tun wir?«

»Zuerst können wir ihnen mit den Positionslichtern des Startschachtes ein Zeichen geben«, sagte Atan. »Dann müssen wir versuchen, die Barriere zu beseitigen.«

»Schon wieder Arbeit«, seufzte Hasso. »Ist noch etwas von dem Dosenschinken da?«

»Noch immer Arbeit«, sagte Atan lachend. »Ja. Dort drüben steht die Packung. Schalte die Kaffeemaschine ein.«

Sie hatten vierzehn Stunden lang geschlafen. Atan schaltete die automatische Kaffeemaschine ein, kippte einen Rationswürfel des pulverisierten Kaffees hinein und stellte einen Becher unter den Auslaufhahn.

Nach einigen Minuten entdeckte er die Schalter, mit denen die Positionslichter eingeschaltet werden konnten. Er stand unbeweglich auf. Ein. Ein - aus -ein - aus - ein ...

Er morste zuerst die Bitte, sich zu melden.

Der mächtige Landescheinwerfersatz des ersten Schiffes flammte auf und war auf dem Schirm deutlich zu erkennen. Auch der Funker des anderen Schiffes schien verstanden zu haben, worum es ging.

»BETEIGEUZE ... « morsten die Lichter. »Wir verstehen.«

»Also gehen wir!« sagte Atan und trat an den Tisch heran, um sich die Tasse zu füllen. Sie tranken und aßen, schlossen ihre Helme und zogen die Handschuhe an, um nach der fremden Anlage zu suchen.

Unbeweglich warteten die beiden Kreuzer.

10.

Atan und Hasso gingen zuerst in die Energiezentrale.

Sie untersuchten den Meiler und fanden nichts. Die Kabelstränge, die von den beiden Generatoren ausgingen, verschwanden in den großen Kästen, in denen sich die Sicherungen befanden. Stück für Stück suchten Atan und Hasso Wände und Verteiler ab.

»Hier ist nichts«, sagte Hasso und deutete auf das strahlensichere Schott, das den nächsten Korridor von der Energiezentrale trennte. »Suchen wir in Raum II weiter.«

Raum II war das Magazin. Die Männer fanden alle Arten von Verpackungsmaterial. Überall waren die Mengen und der Inhalt in terranischen Schriftzeichen angegeben. Einige tetraederförmige Behälter mit unbekannten erhabenen Schriftzügen oder Zeichnungen standen in der Mitte des Raumes. Atan war, als er die Einzelteile gesucht hatte, achtlos an ihnen vorbeigerannt.

»Das gehört unseren durchsichtigen Freunden«, sagte Hasso und stieß mit dem schweren Stiefel des Raumanzugs an das nachgiebige Material. »Wieder etwas, womit sich unsere Biologen beschäftigen können.«

»In den Korridoren und Schächten ist ebenfalls nichts«, sagte Hasso zu sich selbst und strich über sein kurzes weißes Haar. Wenn seine Hand das Kinn berührte, kratzte es. Er setzte den Helm wieder auf und verließ den Raum, um weiterzusuchen.

»Hasso?« rief Atan über Helmfunk.

»Hier - Nebenraum des Kontrollraums«, erwiderte Hasso schnell. »Hast du etwas gefunden?«

»Es sieht so aus. Ich bin gegenwärtig in der Nähe des Landeschachtes - an der Oberfläche des Asteroiden.«

»Paß auf«, sagte Hasso und öffnete schnell die Tür zu einem der Korridore. »Paß auf, daß du nicht wegfliegst und an den Magnetschirm stößt. Ist das künstliche Schwerefeld intakt?«

»Natürlich!«

»Entschuldigen Sie, wenn ich mich einschalte«, sagte plötzlich eine fremde Stimme dicht an Hassos Ohren. »Aber ich habe endlich die Wellenlänge Ihres Helmfunks erwischt. Wie geht es Ihnen dort unten?«

Hasso lachte und wußte, daß Atan mithörte.

Er ging schnell und entschlossen auf die Rampe zu, die den Bodenraum des Landeschachtes mit dem Vakuum des Alls verband, neben dem Schacht.

»Danke«, sagte er. »Sind Sie der Funker der BETEIGEUZE?«

»Richtig. Wir warten schon lange. Ihre Vorgesetzten warten ebenfalls gespannt auf Ihre Berichte.«

»Sollen sie warten«, sagte Hasso. »Wir müssen zuerst den Steuermechanismus finden, der die Magnetbarriere ausschaltet.«

»Finden Sie ihn.«

Hasso ging die Barriere hinauf und sah sich plötzlich der Unendlichkeit des Alls gegenüber. Die beiden Kreuzer waren wie Boten aus einer Welt, die unendlich fern lag. Jedenfalls trennten nur noch Stunden die Männer von der Zivilisation und von ihren Kameraden.

»Wo bist du, Atan?« rief Hasso drängend.

»Ich sehe dich. Rechts, dreißig Meter entfernt.«

Hasso drehte sich nach rechts. Über ihm funkelten die Sterne, durch das Fehlen einer Lufthülle mit ihren verzerrenden Schlieren starr und unbeweglich. Wie Diamanten auf Samt. Langsam ging der Mann vorwärts.

Die Lampe in seinem Gürtel flammte auf und beleuchtete den Weg. Er führte über zerklüftetes Gestein. Neben Hasso brannte ein rotes Licht: eine der Positionslampen des Schachtes. Er blieb stehen und sah nach unten - dort lag, bewegungsunfähig, die LANCET und sperrte den Schacht.

»Noch zwanzig Meter, Hasso!« sagte Atans Stimme.

Plötzlich dachte er an die Stunden, die hinter ihnen lagen, an die Gefahren, die jetzt bewältigt waren. Noch jetzt wurde ihm flau im Magen. Atan und er würden als Helden gefeiert werden. Sie hatten die Körper der Extraterrestrier geborgen. Sie hatten irgendwelche Materialien gefunden und sieben funkelnagelneue, unversehrte Schiffe erbeutet. Das alles geschah fast ohne ihr Zutun. Und sie waren mehrmals in Lebensgefahr gewesen.

Hasso blieb dicht vor Shubashi stehen.

»Das hier?« fragte er erstaunt.

»Ich habe nichts anderes gefunden. Ich glaube nicht, daß die Fremden noch mehr solcher Dinge versteckt haben.«

»Das ist nichts, was auf der Erde hergestellt wurde«, sagte Hasso und kauerte sich nieder. Das Licht seines Scheinwerfers blendete seinen Partner. Hasso beugte sich vor. Direkt an die rauhen Basaltfelsen angegossen, stand eine merkwürdige Konstruktion: ein Gebilde aus Kugeln, Rohren und Dreiecken, die sich nach allen Seiten streckten.

»Wenn du hier einen Schalter erkennen kannst«, sagte Atan, »dann drücke ihn bitte.«

Hasso suchte. Eine unvorstellbar fremde Technik war hier angewandt worden. Wie eine Geleemasse floß ein Fluß aus weißem Material über die Klippen und Steine, etwa zwei Meter im Durchmesser. Nach oben zu verjüngte sich die weiße Masse und bildete einen schlanken Stiel. Auf einer großen schwarzen Kugel befanden sich dreieckige Stacheln, an deren Spitzen wieder kleinere Kugeln von einem intensiv glühenden Rot befestigt waren. Gläserne Röhren, in denen eine purpurne Flüssigkeit pulsierte, verbanden in einem wirren Muster die kleineren Kugeln. Auf Hassos Seite war nichts zu erkennen, was wie ein Schalter aussah.