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Miss Preussler drehte nun doch den Kopf und sah ihn gleichermaßen ungläubig wie erschrocken an, und auch das dunkelhaarige Mädchen blickte in seine Richtung. Für einen Moment, den Bruchteil einer Sekunde nur, und doch sollte Mogens ihn nie im Leben wirklich vergessen, kreuzten sich ihre Blicke, und was er in diesem unendlich kurzen und doch endlosen Moment in diesen Augen las, das erschütterte ihn bis auf den Grund seiner Seele. Da waren Angst und Entsetzen und eine abgrundtiefe Furcht, dass er es kaum ertrug, und all das hatte er erwartet, aber da war auch noch mehr. Für den Bruchteil einer Sekunde erblickte er in ihren Augen etwas Vertrautes, etwas, das er kannte und wonach er sich verzehrte wie nach nichts anderem auf der Welt.

Dann war der Moment vorüber, der Blick des Mädchens wanderte weiter, und Graves fuhr mit leiser, bitterer Stimme fort: »Sie wollten uns nicht töten, Mogens, verstehst du?« Er lachte ganz leise, aber es konnte genau so gut auch ein Schluchzen sein. »Ich glaube, wir sind es nicht einmal wert, von ihnen getötet zu werden. Sie sind uns so überlegen, dass sie uns nicht einmal zur Kenntnis nehmen. Wir sind... weniger als Staub. Vielleicht existieren wir für sie nicht einmal!«

»Immerhin haben wir sie besiegt«, antwortete Mogens schleppend. Es fiel ihm schwer, sich auf Graves' Worte zu konzentrieren.

»Besiegt?« Graves lachte schrill. »O nein, Mogens. Wir haben sie nicht besiegt. Niemand kann sie besiegen. Vielleicht haben wir sie darauf aufmerksam gemacht, dass es uns gibt, und vielleicht wäre es besser gewesen, das nicht zu tun.« Seine Stimme wurde leiser. »Da draußen sind noch mehr von ihnen, Mogens. Noch so unendlich viel mehr.«

»Ja«, antwortete Mogens. »Vielleicht.« Aber für ihn war es vorbei. Er sah wieder das Mädchen an, und obwohl dessen Augen nun wieder so erschrocken und von Angst erfüllt waren wie die ganze Zeit über und obwohl das, was er gerade darin erblickt hatte, nicht mehr zu sehen war, wusste er doch, dass es da war. Es würde immer da sein, und selbst, wenn er es nie wieder zu Gesicht bekommen sollte, war doch allein das Wissen um seine Existenz Grund genug für all die Schrecknisse, die er ertragen und überstanden hatte.

»Es ist vorbei«, sagte er leise. Dann drehte er sich langsam um, und er war nicht überrascht, eine schattenhafte Gestalt draußen auf dem Strand vor der Höhle zu erkennen. Zum allerersten Mal erschrak er nicht, als er Janice erblickte, und es gab auch keinen Grund mehr dazu, denn als er in ihre Augen sah, begann sie zu lächeln, und da wusste er, dass er seine Aufgabe nicht nur erfüllt, sondern dass er es gut gemacht hatte.