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»Das gibt’s doch nicht«, sagte Danielle.

»Wenn man die Form wahrt«, meinte die Prinzessin liebenswürdig zu ihr, »läßt sich jede Gefahr bändigen.«

Ich kaufte mir ein Hemd und einen Anorak und stieg für die Nacht in einem Hotel ab. Noch in der Halle mietete ich am Schalter einer Agentur ein Auto.

»Ich möchte ein gutes«, sagte ich. »Einen Mercedes, wenn Sie haben.«

Sie würden sich bemühen, versicherten sie mir.

Oben stieg ich aus dem aufgeschlitzten, blutbesudelten Hemd und Sakko in die neuen Kleider und begann mit einer weiteren Telefonorgie.

Der Goldene Löwe, über die Auskunft erreicht, sagte, es bestünde kein Problem, sie würden mein Zimmer noch einen Tag reservieren, sie hätten ja meine Kreditkartennummer; zu schade, daß ich überraschend aufgehalten worden sei, meine Sachen seien vollkommen sicher.

Die A.A.-Verkehrswacht sagte, keine Sorge, sie würden mein Auto innerhalb einer Stunde von der Rennbahn in Towcester abholen. Wenn ich am Morgen anriefe, würden sie mir mitteilen, wo sie es zur Reparatur gegeben hatten.

Mein Anrufbeantworter im Cottage war gespickt mit Bit-te-rufen-Sie-zurück-Nachrichten von der Polizei, meiner

Nachbarin, meinem Banker, Rose Quince, drei Trainern und Sam Leggatt.

Meine Nachbarin, eine ältere Witwe, klang ungewöhnlich erregt, daher rief ich sie zuerst an.

»Kit, mein Lieber, ich hoffe, ich habe richtig gehandelt«, sagte sie. »Ich sah einen fremden Mann in Ihrem Häuschen herumlaufen und holte die Polizei.«

»Sie haben richtig gehandelt«, stimmte ich zu.

»Es war Mittag, und ich wußte, daß Sie in Towcester waren, ich verfolge doch immer Ihre Taten. Vier Siege! Es kam gerade im Radio. Bravo.«

»Danke ... Was ist im Cottage passiert?«

»Nichts eigentlich. Als die Polizei kam, bin ich rüber, um sie mit meinem Schlüssel reinzulassen. Sie konnten höchstens fünf Minuten gebraucht haben, aber im Cottage war keiner. Ich kam mir so blöd vor. Dann sagte einer der Polizisten, ein Fenster wäre eingeschlagen, und als sie sich noch ein bißchen umschauten, sagten sie, jemand hätte die Wohnung durchsucht. Es sah mir nicht so aus, als ob was fehlte, Ihre Pokale waren nicht angerührt. Nur das Fenster im Ankleideraum war in Scherben.«

Ich seufzte. »Danke«, sagte ich. »Sie sind ein Schatz.«

»Ich hab das Fenster von Pedro unten in der Straße reparieren lassen. Ich wollte nicht, daß es so bleibt. Da konnte doch jeder rein.«

»Wenn ich zurück bin, gehen wir mal einen trinken.«

Sie kicherte. »Danke, mein Lieber. Freu mich drauf.«

Die Polizei selbst hatte nichts hinzuzufügen. Ich solle wiederkommen, sagten sie, um meine Verluste zu überprüfen.

Ich rief den Filialleiter meiner Bank zu Hause an und lauschte ihm, während er mit vollem Mund redete. »Entschuldigen Sie. Scheibe Toast«, sagte er. »Gegen Mittag kam ein Mann in die Bank und wollte dreitausend Pfund auf Ihr Konto einzahlen.«

»Was für ein Mann?«

»Ich hab ihn leider nicht gesehen. Ich war außer Haus. Es war ein Bankwechsel, kein Privatscheck.«

»Verdammt«, sagte ich erbittert.

»Keine Angst. Er wird nicht auf Ihrem Konto erscheinen. Ich habe es wie vereinbart für alle Eingänge gesperrt. Der Wechsel liegt in meinem Büro im Safe. Was soll ich damit anfangen?«

»Zerreißen Sie ihn vor Zeugen«, sagte ich.

»Das kann ich nicht«, protestierte er. »Irgend jemand hat dafür dreitausend Pfund bezahlt.«

»Wo wurde er ausgestellt?«

»Bei einer Bank in der City.«

»Können Sie mal nachhören, ob die sich erinnern, wer ihn gekauft hat?«

»Ja, ich werd’s morgen versuchen. Und seien Sie so gut, geben Sie mir die Einzahlungsstopp-Erklärung schleunigst schriftlich.«

»Ja«, sagte ich.

»Glückwunsch auch zu den Siegen. Es kam im Radio.«

Ich dankte ihm, hängte ein, und nach einiger Überlegung verließ ich das Hotel, ging die Straße hinunter zu einem U-Bahnhof und rief von einem Münzfernsprecher aus Sam Leggatt in der Flag an. Seine Stimme kam sofort in die Leitung, energisch und kompromißlos.

»Unsere Anwälte meinen, was Sie hier gestern gesagt haben, lief auf Erpressung hinaus.«

»Was Ihre Reporter am Haus meines Schwagers getan haben, lief auf Gefängnis hinaus.« »Unsere Anwälte sagen, wenn Ihr Schwager meint, er hat Gründe für einen außergerichtlichen Vergleich, dann sollten seine Anwälte sich mit unseren Anwälten in Verbindung setzen.«

»Jaja«, sagte ich. »Und wie lange würde das dauern?«

»Unsere Anwälte sind der Auffassung, daß keine Entschädigung gezahlt werden sollte. Die in der Kolumne verwendeten Angaben waren im wesentlichen zutreffend.«

»Drucken Sie die Entschuldigung?«

»Noch nicht. Wir sind noch nicht in Druck gegangen.«

»Werden Sie sie drucken?«

Er zögerte zu lange.

»Wußten Sie«, sagte ich, »daß heute jemand mein Cottage durchsucht hat, jemand mein Auto aufgebrochen hat, zwei Männer mich mit Messern angegriffen haben und jemand versucht hat, mich mit einer Gutschrift von dreitausend Pfund zu bestechen?«

Noch mehr Schweigen.

»Ich werde jedem, der mir nur einfällt, von der Lauschaktion erzählen«, sagte ich. »Ab sofort.«

»Wo sind Sie?« fragte er.

»Am anderen Ende der Telefonleitung.«

»Warten Sie«, sagte er. »Rufen Sie gleich noch mal an, ja?«

»Wann?«

»In fünfzehn Minuten.«

»Na schön.«

Ich legte den Hörer auf, stand da und schaute ihn an, trommelte mit den Fingern und fragte mich, ob die Flag wirklich über Geräte verfügte, mit denen sie zurückverfolgen konnte, woher mein Anruf kam, oder ob ich mir etwas zusammenphantasierte.

Noch mehr Prügel, dachte ich, konnte ich mir nicht leisten. Ich verließ den U-Bahnhof, wanderte zehn Minuten die Straße entlang, ging in ein Pub, klingelte die Flag an. Wieder wurde mein Anruf erwartet: Die Zentrale stellte mich direkt durch.

Als Sam Leggatt »Ja« sagte, tönten laute Stimmen im Hintergrund.

»Fielding«, sagte ich.

»Sie sind zu früh.« Die Hintergrundstimmen brachen jäh ab.

»Ihre Entscheidung«, sagte ich.

»Wir möchten mit Ihnen reden.«

»Sie reden doch.«

»Nein. Hier, in meinem Büro.«

Ich antwortete nicht sofort, und er sagte scharf: »Sind Sie noch da?«

»Ja«, sagte ich. »Um welche Zeit gehen Sie in Druck?«

»Die erste Ausgabe um halb sieben, für die Westlandzüge. Bis sieben können wir warten. Das ist das Äußerste.«

Ich sah auf meine Uhr. Vierzehn Minuten nach sechs. Meines Erachtens zu spät zum Reden.

»Hören Sie«, sagte ich. »Warum drucken und verteilen Sie nicht einfach die Entschuldigung? Das ist doch wirklich keine große Sache. Es kostet Sie nichts als das Benzin nach Newmarket. Ich werde in Ihr Büro kommen, wenn Sie mir zusichern, daß Sie das tun.«

»Sie würden meinem Wort vertrauen?«

»Vertrauen Sie meinem?«

Er sagte widerwillig: »Ja, ich denke schon, daß Sie uns geben, was Sie versprochen haben.«

»Werd ich tun. Ich werde in gutem Glauben handeln. Das müssen Sie aber auch. Sie haben Bobby Allardeck tatsächlich schwer geschadet, und Sie müssen wenigstens versuchen, das auszubügeln.«

»Unsere Anwälte sagen, eine Entschuldigung wäre das Eingeständnis einer Schuld. Sie sagen, das können wir nicht bringen.«

»Das wär’s dann«, sagte ich. »Wiedersehen.«

»Nein, Fielding, warten Sie.«