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I.

Das Gold der Götter

Die Besitzurkunde des Juan Moricz — In den Höhlen unter Ecuador

— Säle wie Luftschutzbunker, 240 m unter der Erde - Strahlungen unbekannter Herkunft - Zoologischer Garten der Verrücktheiten -Die Metallbibliothek

— Die erste Schrift der Menschheit? - Amulett aus der Mittelsteinzeit

— Steinplatte mit Dinosaurier — Der erste Kuppelbau aller Zeiten

— Von wilden Indios bewacht -Erstmaliger Bericht über den Goldschatz des Pater Crespi in Cuenca — Goldplastiken erzählen

— Schlangen, Symbole für Weltraumfahrt? — Fehldeutungen der Wissenschaft — Pyramiden hatten dieselben Konstrukteure -Wissenschaft korrigiert Irrtum: Inkas hatten eine Schrift - Drei goldene Flugzeugmodelle — Die Goldkugel von Cuenca und ihre Matrize in Istanbul — Verrücktes Zähl system der Inkas — Meisterwerk in Gold mit einer Bombe

— Was ein Wissenschaftler von den Goldschätzen hält: die tollste Entdeckung seit Troja! — Warum es in Ecuador an Forschung fehlt

— Sensationelle Entdeckung 1971 in Peru: Höhlen mit Schottentüren in Tonnenschwere -Was Pizarro nicht gefunden hat -Höhlen: Wohnung des Urvaters der Menschheit und Goldtresore -Fragen!

Das ist für mich die unglaublichste, die unwahrscheinlichste Geschichte des Jahrhunderts.

Dies könnte eine Science-fiction-story sein, wenn ich das Unglaubliche nicht gesehen und fotografiert hätte. Was ich gesehen habe, ist weder Traum noch Phantasie, es ist Realität.

Unter dem südamerikanischen Kontinent liegt ein von irgendwem irgendwann angelegtes gigantisches Tunnelsystem von mehreren tausend Kilometern Ausdehnung tief unter der Erde. In Peru und Ecuador wurden Hunderte von Kilometern begangen und ausgemessen. Das ist erst ein geringer Anfang, und die Welt weiß nichts davon.

Am 21. Juli 1969 hinterlegte der Argentinier juan moricz beim Notar Dr. gustavo falconi in guaya-quil eine von mehreren Zeugen unterzeichnete rechtskräftige Urkunde (Abb. 1), die ihn dem Staat Ecuador und der Nachwelt gegenüber als Entdecker des Tunnelsystems ausweist. Ich ließ das in Spanisch abgefaßte Dokument von einem UNO-Dolmetscher übersetzen. Die wichtigsten Teile daraus sollen am Anfang dieses Berichts über das Unglaubliche stehen:

juan moricz, argentinischer Staatsangehöriger durch Niederlassung, geboren in Ungarn, Paßport-Nr. 4 361689 ... Ich habe in der östlichen Region, Provinz von Morona-Santjago innerhalb der Grenzen der Republik Ecuador wertvolle Gegenstände von großem kulturellem und historischem Wert für die Menschheit entdeckt.

1 Mit dieser notariellen Urkunde vom 21. Juli 1969 gingen die Höhlen unter Ecuador in den Besitz von Juan Moricz über. Moricz unterstellte sie der Kontrolle des Staates, jeder Forschung den Weg ebnend.

Die Gegenstände bestehen insbesondere aus Metallplatten; sie beinhalten voraussichtlich eine historische Zusammenfassung einer verlorenen Zivilisation, von welcher der Mensch bisher weder Ahnung noch Beweise hatte. Die Objekte liegen in verschiedenen Höhlen und sind zugleich von der verschiedensten Art. Die Entdeckung habe ich unter glücklichen Umständen machen dürfen . . .

Ich untersuchte in meiner Eigenschaft als Wissenschaftler folkloristische, ethnologische und linguistische Aspekte der ecuadorianischen Stämme . . . Die von mir gefundenen Gegenstände weisen folgende Eigenarten auf:

1. Gegenstände aus Stein und Metall in verschiedenen Größen und Farben

2. Metalltafeln (Blätter) mit eingravierten Zeichen und Schriften. Es handelt sich dabei um eine regelrechte Metallbibliothek, welche eine Zusammenfassung der Geschichte der Menschheit beinhalten dürfte wie auch die Herkunft des Menschen auf Erden sowie Kenntnisse über eine vernichtete Zivilisation.

Die Tatsache der Entdeckung hat mich gesetzlich zum Besitzer der Metallschriftplatten und der anderen Gegenstände gemäß Artikel 665 des Zivilgesetzbuches gemacht.

Da es sich aber meiner Überzeugung nach um Gegenstände von unvorstellbarem kulturellem Wert handelt, welche ich nicht auf eigenem Grundstück gefunden habe, wird hier auf Artikel 666 hingewiesen, wonach der von mir entdeckte Reichtum zwar persönlicher Besitz bleibt, jedoch unter der Kontrolle des Staates stehen wird.

Ich bitte Sie, hochgeachteter Herr Präsident der Republik, eine wissenschaftliche Kommission zu ernennen, die meine Bekanntmachung überprüft und den Wert der Funde beaufsichtigt. . . Dieser Kommission werde ich die exakte geographische Lage und den Standort des Eingangs zeigen sowie die Gegenstände, die ich bis heute dort entdeckt habe . . .

Während seiner Forschungsarbeiten, bei denen ihm peruanische Indios brave Helfer und geschickte Vermittler zu ihren tückischen Stammesgenossen waren, war moricz im Juni 1965 auf unterirdische Gänge gestoßen. Behutsam, wie es seinem Wesen entspricht und skeptisch, wie er als Wissenschaftler nun mal zu sein hat, schwieg er drei Jahre lang. Erst als er viele Kilometer unterirdischer Stollen abgeschritten und bemerkenswerte Gegenstände gefunden hatte, erbat er im Frühjahr 1968 eine Audienz beim Präsidenten velasco ibarra. Aber der Präsident eines Landes, in dem fast jeder Vorgänger vor Ablauf seiner Amtszeit durch Aufstände gestürzt wurde, hatte für den Einzelgänger mit seiner ungeheuerlichen Fundmeldung keine Zeit. Die Palastschranzen fanden den eigenwilligen Archäologen sehr nett und versicherten ihm auch, nach langem Warten, in einigen Monaten würde der Herr Präsident ihn wohl empfangen können.

moricz hat erst 1969 einen Termin bekommen. Verbittert, verkroch er sich in seinem Labyrinth unter der Erde.

Ich traf juan moricz am 4. März 1972.

Zwei Tage lang versuchte sein Rechtsanwalt Dr. matheus pena, guayaquil, ihn mit Telegrammen und Telefonaten irgendwo zu erwischen. Ich hatte mich mit ausreichender Lektüre in der Kanzlei niedergelassen, einigermaßen nervös, wie ich zugeben muß, denn nach allen Schilderungen war moricz ein schwer zugänglicher Mann und von einem tiefen Mißtrauen gegen alle, die mit Schreiben zu tun haben. Ein Telegramm erreichte ihn. Er rief an. Und kannte meine Bücher! »Mit Ihnen werde ich sprechen!«

In der Nacht zum 4. März stand er da, braungebrannt, drahtig, graues Haar, Mitte der Vierzig (Abb. 2). Er ist einer von der Art, die man ansprechen muß, selbst ist er ein perfekter Schweiger. Meine ungestüm drängenden Fragen belustigten ihn. Allmählich fing er an, sachlich und sehr plastisch von »seinen« Höhlen zu erzählen. »Aber das gibt es doch nicht!« rief ich. »Doch«, sagte Rechtanwalt pena, »es ist genauso. Ich habe das alles selbst gesehen.« moricz lud mich zu Höhlenbesichtigungen ein. moricz, Dr. pena, franz seiner (mein Reisebegleiter) und ich stiegen in einen Toyota-Jeep;

während der 24stündigen Fahrt zum Ziel lösten wir uns am Steuer ab. Ehe wir in die Höhle einstiegen, nahmen wir uns Zeit für einen tiefen Schlaf.

2 Erich von Däniken mit dem Entdecker des Höhlensystems Juan Moricz vor einem Seiteneingang in die geheimnisvolle Unterwelt.

Als sich am Morgenhimmel ein heißer Tag ankündigte, begann unser Abenteuer, das größte meines Lebens.

In der Provinz morona-santjago, im Dreieck guala-quiza-s. antonio-yaupi (Abb. 3), einem von fremdenfeindlichen Indios bewohntem Gebiet, liegt der in den Fels geschnittene Eingang, breit wie ein Scheunentor. Plötzlich, von einem Schritt auf den anderen, wird letztes einfallendes Tageslicht zu schwärzester Finsternis. Vögel schwirren an unseren Köpfen vorbei, man spürt den Windhauch und zuckt zusammen. Helmscheinwerfer und Taschenlampen blitzen, vor uns reißt das Einstiegsloch seinen Schlund auf. An einem Seilzug, der 80 m .in die Tiefe führt, gleiten wir auf die erste Plattform herab; von dort aus geht es noch zweimal 80 m tief nach unten. Der Marsch in die jahrtausendealte künstliche Unterwelt einer fremden, unbekannten Rasse beginnt.