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»Zur Sache«, mahnte der Kameramann. Der Mann wälzte sich herum und legte sich auf sie drauf, schob ihre Schenkel auseinander. Sein Penis war zu unglaublichen Ausmaßen angeschwollen, und als er ihn einführte, vergaß Hilde ihre düsteren Ahnungen. Es war einfach herrlich.

»Steck ihn tiefer rein, Schatz«, stöhnte sie.

Sie fühlte ihn noch tiefer in sich, und sie fiel in seinen Rhythmus, ihre Hüften bewegten sich immer schneller.

Im Hintergrund lehnte sich der Zuschauer vor, ließ sich keine Bewegung entgehen. Das Mädchen auf dem Bett schloss die Augen.

Die verdarb ja alles!

»Augen auf!« befahl der Zuschauer.

Sofort wiederholte der Kameramann: »Mach die Augen auf!«

Erschrocken gehorchte Hilde. Sie betrachtete den Mann über sich. Er war Klasse, einsame Spitze. Das war die Art Sex, die sie mochte, hart und mit Wucht. Er bewegte sich jetzt immer schneller, und sie reagierte entsprechend. Normalerweise bekam sie nie einen Orgasmus, außer mit ihrer Freundin. Ihren Kunden spielte sie immer nur etwas vor, aber die hätten den Unterschied sowieso nicht gemerkt. Doch diesmal hatte der Kameramann sie gewarnt: Ohne Orgasmus keinen Bonus. Deshalb entspannte sie sich jetzt und dachte an all die schönen Sachen, die sie sich von dem Geld kaufen wollte. Und sie fühlte sich dem Ziel nahe.

»Schneller!« rief sie. »Schneller!«

Schauder rannen durch ihren Körper. Ihre Stimme kreischte fast: »Es kommt, es kommt!«

Der Zuschauer nickte, und der Kameramann befahclass="underline" »Jetzt!«

Der Mann auf dem Bett legte die Hände um den Hals des Mädchens. Seine Riesenfinger drückten ihr die Luftröhre zu. Sie blickte ihn an, direkt in die Augen. Dort las sie, was ihr bevorstand, und Todesangst erfüllte sie. Sie wollte schreien, aber sie bekam keine Luft. Verzweifelt versuchte sie, sich zu befreien. Ihr Körper bewegte sich in rasenden Zuckungen, aber der Mann hielt sie fest im Griff. Es gab kein Entrinnen.

Der Zuschauer verschlang die Szene mit den Augen. Es war das Fest aller Feste. Er sah dem sterbenden Mädchen in die Augen, sah, wie sie ihre Strafe bekam.

Noch einmal zuckte Hildes Körper, dann sackte er in sich zusammen.

23. Kapitel

Zürich

Montag, 4. Oktober, 10 Uhr

Als Elizabeth in ihr Büro kam, lag auf dem Schreibtisch ein versiegelter Umschlag mit ihrem Namen darauf und dem Aufdruck: Vertraulich. Sie riss ihn auf und fand einen Bericht aus dem chemischen Labor, unterschrieben von Emil Joeppli. Der Bericht war mit Fachausdrücken gespickt, und Elizabeth verstand so gut wie kein Wort. Sie las ihn noch einmal. Und ein weiteres Mal, jedes Mal langsamer und gründlicher. Endlich hatte sie die Bedeutung der Information begriffen. Sie stand auf und informierte Kate Erling: »Ich bin in einer Stunde zurück.« Dann machte sie sich auf die Suche nach Emil Joeppli.

Er war ein hochgewachsener Mann um die Fünfunddreißig,    mit    einem    schmalen Sommersprossengesicht und einem fast kahlen Schädel, der nur noch wenige Büschel leuchtend roter Haare aufwies. Er rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her. Offensichtlich war ihm Besuch in seinem kleinen Labor ungewohnt.

»Ich habe Ihren Bericht gelesen«, eröffnete ihm Elizabeth. »Da ist vieles, was ich noch nicht verstehe. Ob Sie mir wohl freundlicherweise auf die Sprünge helfen könnten?«

Auf der Stelle war Joepplis Nervosität verschwunden. Er lehnte sich vor und sprach schnell, voller Selbstsicherheit. »Ich experimentiere an einer Methode, wie man die rapide Veränderung von Kollagen hemmen kann, und zwar durch die Anwendung von Schleim-Polysacchariden und fermentblockierenden Methoden. Kollagen, also Knorpelleim, ist, wie Sie wissen werden, die fundamentale Proteinbasis aller Bindegewebe.«

»Natürlich«, sagte Elizabeth unerschüttert.

Sie versuchte gar nicht erst, den fachmännischen Teil von Joepplis Ausführungen zu verstehen. Was sie sehr wohl begriff, war die Bedeutung des Projekts: Es konnte dazu geeignet sein, den Alterungsprozess aufzuhalten. Ein geradezu atemberaubender Gedanke, eine bahnbrechende Idee!

Sie saß ganz still da, hörte zu, dachte daran, in welchem ungeheuren Ausmaß dies das Leben von Männern und Frauen in der ganzen Welt revolutionieren würde. Folgte man Joeppli, gab es keinen Grund, warum nicht jedermann hundert Jahre werden konnte, vielleicht hundertfünfzig, am Ende sogar zweihundert.

»Man müsste das Mittel nicht einmal injizieren«, erklärte ihr Joeppli. »Nach dieser Formel könnten die Wirkstoffe oral eingenommen werden, als Pille oder Kapsel.«

Die Möglichkeiten waren kaum auszudenken. Was Joeppli ihr da vor Augen führte, bedeutete nicht weniger als eine gewaltige soziale Revolution. Und unzählige Milliarden für Roffe und Söhne! Sie würden das Mittel selbst herstellen, gleichzeitig Lizenzen an andere Firmen vergeben. Und es würde niemanden über fünfzig Jahre geben, der nicht täglich eine Pille brauchte, um sich jung zu halten, Männlein wie Weiblein. Elizabeth hatte Mühe, ihre Erregung zu verbergen.

»Wie weit sind Sie mit dem Projekt schon gekommen?«

»Wie ich in meinem Bericht darlegte, habe ich jetzt vier Jahre lang an Tieren experimentiert. In letzter Zeit sind alle Befunde positiv ausgefallen. Wir stehen unmittelbar vor dem Beginn von Experimenten an Menschen.« Elizabeth fühlte sich von seinem Enthusiasmus angesteckt.

»Wer weiß sonst noch von dieser Sache?« erkundigte sie sich.

»Ihr Herr Vater kannte das Projekt natürlich. Es gehört zur Sicherheitsstufe Rot. Höchste Geheimhaltungsstufe also. Das bedeutet, ich berichte allein dem Konzernchef und einem Direktoriumsmitglied.«

Elizabeth fühlte plötzlich ein kaltes Prickeln im Nacken. »Welchem Mitglied?«

»Herrn Walther Gassner.«

Sie schwieg einen Moment, befand dann: »Von nun an möchte ich, dass Sie nur mir allein berichten, ausschließlich mir.«

Joeppli sah sie erstaunt an. »Jawohl, Miss Roffe.«

»Wann können wir das Produkt auf den Markt bringen?«

»Wenn alles gutgeht, in achtzehn Monaten bis zwei Jahren.«

»Ausgezeichnet. Wenn Sie irgend etwas brauchen -Geld, mehr Personal, neue Geräte -, lassen Sie es mich bitte wissen. Ich möchte, dass Sie so schnell wie möglich vorankommen.«

»Gut, Miss Roffe.«

Elizabeth erhob sich, und sofort sprang auch Joeppli auf.

»Es war mir eine Freude, Sie kennenzulernen.« Er lächelte und fügte etwas verlegen hinzu: »Ich habe Ihren Herrn Vater sehr verehrt.«

»Danke Ihnen«, erwiderte Elizabeth. Sam hatte also dieses Projekt gekannt, von seiner immensen Bedeutung gewusst. War das ein weiterer Grund, warum er den Konzern nicht verkaufen wollte?

Joeppli öffnete ihr die Tür und sagte zum Abschied: »Es wird wirken. Auch beim Menschen!«

»Natürlich wird es das«, erwiderte Elizabeth.

Es musste einfach.

»Wie ist eigentlich die Prozedur bei einem Projekt der Stufe Rot?«

»Von Anfang an?« fragte Kate Erling zurück.

»Von Anfang an.«

»Also, wie Sie wissen, haben wir mehrere hundert Produkte in verschiedenen Versuchsstadien. Sie -«

»Wer autorisiert die Versuche?«

»Bis zu einem gewissen Geldbetrag tun das die Chefs der jeweiligen Abteilungen.«

»Wo liegt die Grenze?«

»Bei fünfzigtausend Dollar.«

»Und darüber?«

»Dann muss das Direktorium zustimmen. Natürlich gelangt ein Projekt erst nach den verschiedenen Versuchsstadien in die Stufe Rot.«

»Mit anderen Worten, wenn es sich als erfolgversprechend erweist?«