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Retief trat in ein Büro.

Magnan blickte von seinem Schreibtisch auf. „Ah, Retief!“ sagte er. „Ich — eh — wollte Sie wegen der Strahler fragen.“

Der junge Diplomat lehnte sich über den Arbeitstisch. „Ich dachte, das sollte unser kleines Geheimnis bleiben.“

„Tja, natürlich — ahm…“ Magnan schloß seinen Mund und schluckte. „Wie kommt es, Retief“, fragte er dann scharf, „daß Sie über diese Waffenangelegenheit wußten, während der Botschafter selbst keine Ahnung hatte?“

„Ganz einfach“, antwortete Retief. „Ich habe diese,Angele- genheit’ erfunden.“

„Wie bitte?“ Magnan sah verdutzt drein. „Aber das Abkommen ist nachgeprüft worden. Botschafter Crodfoller hat es zu Protokoll gegeben.“

„Bedauerlich. Da bin ich nur froh, daß ich ihm gegenüber den Mund gehalten habe.“

Magnan lehnte sich zurück und schloß die Augen.

„Es war großherzig von Ihnen, daß Sie alles auf sich genommen haben“. lächelte Retief, „als der Botschafter davon sprach, Ritter zu ernennen.“

Diese Spitze ignorierte Magnan. „Was ist mit dem Spieler Zorn?“ Er öffnete seine Augen. „Wird er sich nicht aufregen, wenn er erfährt, daß das Abkommen annulliert ist? Immerhin habe ich — beziehungsweise haben wir — oder besser — haben Sie ihm doch versprochen…“

„Das geht schon in Ordnung. Ich habe ihm etwas anderes geboten. Daß man aus harmlosen Geräten Waffen herstellen kann, war nicht ganz aus den Fingern gesogen. Es ist tatsächlich möglich, wenn man eine altmodische Müllschluckeranlage hat.“

„Was soll ihm das nützen?“ flüsterte Magnan und blinzelte nervös. „Wir schicken ihm keine altmodischen Müllschlucker.“

„Das ist auch nicht nötig. Zorn erklärte mir, daß sie bereits im Palast und in einigen tausend Haushaltungen vorhanden sind.“

„Wenn davon etwas durchsickert. “ Magnan barg seine Stirn in der Hand.

„Ich habe Zorns Wort, daß die Nenni nicht ermordet werden. Diese Welt braucht eine Veränderung. Vielleicht ist Zorn der richtige Mann.“

„Woher wissen wir das? Wie können wir ihm vertrauen?“

„Das können wir nicht. Aber das Corps mischt sich nicht in interne Angelegenheiten.“

Er nahm Magnans Tischfeuerzeug und zündete sich eine Zigarre an. „Stimmt’s?“

„Stimmt!“ bestätigte Magnan und nickte schwach.

„Sie erinnern sich daran, daß ich Ihnen sagte, die Nenni seien nicht sehr gescheit?“

„Dunkel.“

„Haben Sie den Herrscher gestern tanzen sehen, nachdem er erfahren hatte, das Abkommen werde geändert?“

„Wir stoßen auf diesen unterentwickelten — äh — Entwicklungswelten immer wieder auf Gleichgültigkeit.“

„Und Botschafter Crodfoller ist davon überzeugt, daß dieser Nenni-Häuptling ihn hat übers Ohr hauen wollen.“

„Zu dieser Auffassung mußte selbst ich gelangen.“ Magnan räusperte, sich, peinlich berührt. „Ich habe den Herrn Botschafter ja darauf hingewesen, als ich ihm mitteilte, was Sie Zorn in bezug auf die Reiniger, Lampen, Gartenmaschinen und so weiter versprochen hatten.“

„Das wollte ich hören. Gerade in dem Augenblick spielte die Musik nämlich gestern einen Tusch.“

Retief erhob sich. „So, ich muß an meinen Schreibtisch. Der Herr Botschafter meint nämlich, ich sei jetzt endlich auf dem richtigen Weg.“

„Retief, bleiben Sie heute abend bitte aus der Küche, gleichgültig, was passiert,“

Der junge Diplomat hob die Augenbrauen.

„Ich weiß“, sagte Magnan, „wenn Sie nicht eingegriffen hätten, wären uns allen die Kehlen durchgeschnitten worden. Aber wenigstens…“ Er machte eine Pause und fuhr dann fort: „Wenigstens wären wir gestorben, ohne die Dienstvorschrift verletzt zu haben.“