Jacob und Elihu versprachen es.
»Man nennt mich auch die Königin von Chinatown.«
Der Seemann riß den Mund auf.
»Sie. Sie sind. die Königin von Chinatown?«
Susu Wang nickte knapp.
»Ich verstehe gar nichts mehr«, meinte Jacob. »Könnte mir mal jemand erklären, was.«
Schüsse unterbrachen ihn. Sie waren laut, nah. Immer wieder ertönten sie und vermischten sich mit erregten Schreien.
Die Chinesin und die beiden Männer eilten ans Fenster und blickten hinunter auf den Hof. Dort tobte ein heftiger Kampf zwischen Weißen und Chinesin.
Die Weißen schossen mit Revolvern und Karabinern auf die Asiaten, die sich mit den Kettenstöcken und den langen Stangen, die Jacob schon kannte, oder auch nur mit bloßen Händen wehrten.
Es war offensichtlich, daß die Weißen die Oberhand gewannen. Immer mehr Chinesen brachen unter ihrem Feuer zusammen.
»Die Männer des Hais«, flüsterte Susu Wang entsetzt. »Sie müssen mir gefolgt sein.«
Sie drehte sich zu Jacob und Elihu um und sagte:
»Der Hai darf uns nicht erwischen. Wir müssen verschwinden, schnell!«
Schüsse und Schreie gaben ihr recht. Der Kampflärm erscholl jetzt schon im Innern des Hauses.
ENDE des 1. Teils
Und so geht das Abenteuer weiter
Mündungsfeuer zucken, Schüsse und die Schreie Getroffener hallen durch die Nacht. Vor Sun Chengs Wäscherei in Chinatown tobt ein brutaler Kampf Mann gegen Mann. Weiße gegen Chinesen. Feuerwaffen gegen Holzstangen oder bloße Fäuste. Mittendrin Jacob Adler, mit dem vierschrötigen Harpunier Elihu Brown und der jungen Chinesin Susu Wang an seiner Seite. Noch immer sind Irene Sommer und ihr kleiner Sohn spurlos verschwunden. Und Jacobs Suche nach ihnen soll noch aussichtsloser werden. Denn der Überfall der Weißen auf das Chinesenviertel ist erst der Anfang dramatischer Geschehnisse, die bald die ganze Stadt bedrohen. Und dann steht
SAN FRANCISCO IN FLAMMEN von J.G. Kastner