Lakh: Hindi-Zahlwort für 10.000.
Languren: auch als Hanuman-Affen bekannt, gelten deshalb in Indien als heilig.
Larri-Galla: eine Werkstatt zwischen Wohnhäusern.
Lassi: kühles Getränk auf Joghurtbasis.
Lavda: Penis, Schwanz.
Linga oder Lingam: der Phallus als heiliges Objekt, normalerweise in Form eines rundgeschliffenen Steins.
Machaan: eine Beobachtungsplattform auf einem Baum für die Großwildjagd.
Madar Chowd: siehe Behen Chowd, nur dass es sich hier auf die Mutter bezieht.
Madrassa: islamische Schule, in der Arabisch und Theologie unterrichtet werden.
Mali: Gärtner.
Meeja: Slang für »Medien«.
Mela: eine Versammlung von Menschen, von einem großen Familientreffen bis zum Kumbh Mela.
Mevlevi: türkischer Sufi-Orden, in dem die »tanzenden Derwische« ihren Ursprung haben.
Moksha: Erlösung aus dem Kreislauf von Tod und Wiedergeburt. Wer am Ganges stirbt, erlangt Moksha, was die sonderbare indische Institution des »Todes-Tourismus« hervorgebracht hat.
Mudra: Handgeste im klassischen indischen Tanz mit vielfältigen subtilen Bedeutungen.
Mughal oder Mogul: Herrscher des indischen Großreichs vom 16. bis 19. Jahrhundert, bezeichnet auch die Kultur jener Epoche.
Musnud: Mughal-Thron, eine einfache Marmorplatte, die mit Kissen gepolstert ist.
Naga Sadhu: der nackte Sadhu, der »im Himmelskleid« seiner Verachtung für die Welt der Illusionen Ausdruck verleiht.
Namaste oder Namaskar: indischer Gruß, mit zusammengelegten Handflächen ausgeführt.
Naqqar Khana: Torhaus mit Turm für Trommler und Musiker, die Gäste feierlich willkommen heißen.
Nautch: traditionelle, halb förmliche Tanzparty zur Unterhaltung von Herren.
Paan: eine nahezu allgegenwärtige Mischung aus Gewürzen, Nüssen und einem milden Narkotikum, die in ein Betelblatt gewickelt und gekaut wird. Färbt den Mund rot, ein recht verräterisches Anzeichen.
Pallav: der Teil eines Sari, der über der Schulter getragen wird, zumeist reich verziert.
Pandal: Zelt oder Bühne aus Stoff und Bambus.
Parikrama: Prozession im Uhrzeigersinn um ein hinduistisches oder buddhistisches Heiligtum.
Parvati: »Tochter der Berge«, Gattin des Shiva und Mutter des Ganesha.
Phatphat: Motorrikscha, weit verbreitet und entsetzlich.
Prasad: heilige Speise, Speiseopfer.
Puja: Gebet und Opfer an eine Gottheit.
Purdah oder Parda: die Trennung der Geschlechter im traditionellen Islam und Hinduismus.
Puri: frittierte, aufgegangene Teigbällchen, häufig gefüllt. Köstlich, aber furchtbar kalorienreich.
Qawwals: islamische Loblieder, im Gegensatz zu den Ghazals, den Liebesliedern.
Raj: ursprünglich »Königtum«, Herrschaft, insbesondere der britische Raj von 1858 bis 1947.
Rath Yatra: göttlicher Tempel oder Triumphwagen, das Fahrzeug von Rama, das Kernstück der Jagannath-Feier in Orissa.
Roti: gebratenes indisches Fladenbrot.
Sadhu: Hindu-Asket, heiliger Mann.
Sadhvi: weibliche Form des Sadhu. Hindu-Nonne, die den weltlichen Dingen entsagt hat.
Sahb: höfliche Anrede, »Herr«.
Samadhi: der meditative Zustand der undifferenzierten »Seiendheit«.
Sangam: die Landzunge, an der heilige Flüsse zusammenfließen.
Sannyasin: hinduistischer Mönch, der den weltlichen Dingen entsagt und nach Erlösung strebt.
Sathin: inoffizielle Sozialarbeiter in Dörfern, wörtlich »Freund«, meistens weiblich, häufig auch als Hebamme tätig.
Sati: die (inzwischen illegale) Sitte, bei der sich eine Witwe auf dem Scheiterhaufen ihres verstorbenen Ehemannes verbrennt. Bis heute wird mehrmals im Jahr über Satis berichtet, zumeist im ländlichen Rajasthan.
Satta: ursprünglich illegale Wetten auf Warenpreise, heute jede Art von zwielichtigen Zahlenwetten.
Sema: der mystische Tanz, bei dem sich die Derwische im Kreis drehen.
Sepoy: die einheimische Infanterie während des britischen Raj.
Shaadi: ein Fest vor der eigentlichen Hochzeitsfeier, auch die Bezeichnung für das größte indische Heiratsvermittlungsinstitut im Internet.
Shamyana: geschmückte Markise an der Vorderseite eines Gebäudes.
Shatabdi: indischer Hochgeschwindigkeitszug.
Sherwani: langer, reich verzierter Mantelrock, gewöhnlich von islamischen Männern getragen.
Shikhara: Hauptturm eines nordindischen Tempels.
Shiva: der »Glückverheißende«, Gott der Zerstörung und des Neubeginns, bildet mit seiner Gattin Parvati und seinem Sohn Ganesha die »Heilige Familie«; siehe auch Tandava Nataraja.
Smasanakali: der Aspekt der Göttin Kali, der über die Verbrennungsghats herrscht.
Sowar: indische Elite-Kavallerie.
Subadar: indischer Militäroffizier, dessen Rang ungefähr dem eines Hauptmanns entspricht.
Suddhavasa: einer von mehreren Zwischenhimmeln im Buddhismus, wörtlich »Domizil der Reinen«.
Sundarbans: der von Tigern bewohnte Dschungel im Ganges-Brahmaputra-Delta; im Roman gleichermaßen wilde und gefährliche Datenoasen für die Entwicklung unlizensierter Software.
Sure: Vers des heiligen Koran.
Surya Namaskar: der Sonnengruß, eine Abfolge von Yoga-Asanas, die bei Sonnenaufgang ausgeführt werden.
Swabhiman: individuelles und nationales Selbstbewusstsein.
Swami: Hindu-Ehrentitel, entspricht ungefähr dem »Meister«, bezieht sich auf die Beherrschung von Körper und Seele.
Tamasha: festliche Begeisterung.
Tandava Nataraja: Shivas kosmischer Tanz der Zerstörung und Neuerschaffung.
Thali: unterteiltes Metalltablett, auch die Zusammenstellung verschiedener kleiner Gerichte auf diesem Tablett.
Tilaka: heiliges Zeichen auf der Stirn. Shiva und Vishnu haben verschiedene Tilakas.
Tirtha: eine göttliche Furt oder ein Übergang zwischen der Welt der Sterblichen und der Götter.
Trimurti: die hinduistische »Dreieinigkeit« von Brahma, Vishnu und Shiva, die die Prinzipien der Schöpfung, der Erhaltung und der Zerstörung repräsentieren.
Trishul: heiliger Dreizack Shivas, auch von Verehrern getragen, häufig aus leeren Ghee- oder Red-Bull-Dosen hergestellt.
Tulsi: indisches Basilikum.
Vahana: das Tier, das jeder Gott als »Fahrzeug« benutzt — Brahma die Gans, Durga den Tiger, Ganesha die Ratte.
Vajra: der göttliche Donnerkeil Indras.
Varna: das gottgewollte Kastensystem; die Hauptgruppen sind die Brahmanen, die Kshatriyas, die Vaishyas und die Shudras, die ungefähr Priestern, Kriegern, Händlern/Bauern und Dienern entsprechen. Unterhalb all dieser Kasten stehen die Dalits.