Abb. 7: Querschnitt Nautilus. Man erkennt die nach hinten gewölbten Scheidewände. Deshalb
überlebten sie im Gegensatz zu den Ammoniten in den Tiefen der Meere.
Gesicherte Altersbestimmung?
Bei der Altersbestimmung nach der Radiocarbonmethode53 werden für dasselbe Objekt oft unterschiedliche Ergebnisse erzielt. Anderseits sind unglaubwürdige Ergebnisse kein Einzelfall. Im Journal »Science« ist die Datierung der Schale einer Molluske (Weichtier) dokumentiert. Das Alter wurde mit der Radiocarbonmethode auf 2300 Jahre festgelegt. Der Schönheitsfleck war nur, daß es sich um ein noch lebendes Exemplar handelte.54 In einem anderen Fall ergab sich für das Schneckenhaus eines lebenden Tieres ein Alter von 27000 Jahren.55
Das der umstrittenen Radiocarbonmethode zugrunde liegende Prinzip basiert auf dem Zerfall des radioaktiven Kohlenstoffs und wurde von Willard Libby 1947 entdeckt. Alle Lebewesen nehmen kleine Mengen radioaktiver Isotope des Kohlenstoffs, chemischen Zeichen C, in ihren Stoffwechselkreislauf auf. Diese Isotope C-14 werden in den höheren Zonen der Atmosphäre durch die starke Höhenstrahlung unter Reaktion mit dem Stickstoffisotop der Luft erzeugt und dem Luftmantel eingestreut. Mit dem Tod des Lebewesens endet die Aufnahme dieser Isotope. Die bis zum Zeitpunkt des Todes im Körper angereicherten radioaktiven Atome zerfallen dann in bestimmten Raten, die unter dem Namen Halbwertzeit bekannt sind und für C-14 gerade nur 5730 Jahre beträgt. Nach der doppelten Zeit, in diesem Fall nach 11460 Jahren, beträgt die Rate nur noch 25 % des ursprünglichen Ausgangswertes. Verdoppeln wir diese Zeit auf knapp 23 000 Jahre, dann beträgt die verbleibende Anzahl der ursprünglich im Körper angesammelten Isotope nur noch 6,25 %. Das ist wenig genug, wenn man bedenkt, daß die Konzentration der C-14-Atome im Körper selbst schon relativ gering ist.
Aufgrund dieser Betrachtung können Altersbestimmungen über einen Zeitraum von 20 000 oder mehr Jahren nicht annähernd genau genug sein, da der prozentuale Anteil der noch vorhandenen Isotope auf Prozent fällt. Bei dieser Methode würden geringe Abweichungen zu sehr großen Meßfehlern führen. Nur für die letzten 5000 Jahre ergibt die Radiocarbonmethode oft brauchbare Ergebnisse mit einer Fehlerrate von vielleicht 10%, da für längere Zeiträume die Anzahl der überhaupt noch zu messenden Isotope drastisch abgenommen hat und gegen Null tendiert.
Zu diesen meßtechnischen Unsicherheiten addieren sich Unsicherheitsfaktoren, die die Messungen grundsätzlich in Frage stellen. Bei der bisherigen Betrachtung ging man von einem relativ konstanten Kohlenstoffgehalt der Lufthülle während der Erdvergangenheit aus. Stimmt das überhaupt? Die verschiedensten Ereignisse können in der Vergangenheit einen mehr oder minder starken Einfluß auf die obersten Atmosphäreschichten ausgeübt haben, in denen die C-14-Isotope gebildet werden:
• Atmosphärische Verschmutzungen durch Vulkanausbrüche.
• Abgase und Emissionen jeder Art.
• Eine Änderung der Intensität der kosmischen Strahlung (Sonnen-fleckentätigkeit).
• Atomversuche oder Unfälle in Kernreaktoren.
• In die Atmosphäre eindringende Meteore oder andere massive Himmelskörper.
Durch Erdkatastrophen ausgelöste klimatische Veränderungen und Umwälzungen haben einen signifikanten Einfluß ausgeübt. Sollte vor der Flut eine andere Atmosphäre mit weniger Kohlenstoffgehalt geherrscht haben, spiegeln Meßergebnisse ein viel zu hohes Alter vor. Ein bekanntes Beispiel stellen die Datierungen der Pflanzen dar, die direkt neben der Autobahn wachsen. Aufgrund des unnatürlich hohen Kohlenstoffgehalts der Pflanzen durch die Autoabgase kommen falsche Meßwerte zustande.
Es gibt also viele Ereignisse, die die Ozonschicht mehr oder minder schädigen oder auch nur die Höhenstrahlung verändern können. Durch diese Vorkommnisse wird die Bildung des radioaktiven Kohlenstoffs rasch anwachsen, da die Höhenstrahlung stark zunimmt. Die Messungen nach der Radiocarbonmethode werden aus diesen Gründen für längere Zeiträume zunehmend in Zweifel gezogen.
Die ganze Problematik wird bei folgendem Vergleich einfach aufgezeigt. Wenn man eine Kerze in einem geschlossenen Raum mit einem Fenster abgebrannt auffindet, kann man aufgrund des Sauerstoff- und Kohlendioxydgehalts des Raumes sowie der Größe und dem Restwachs der Kerze im Verhältnis zur Ausgangsgröße ausrechnen, wie lange die Brenndauer war. Es werden dabei konstante Rahmenbedingungen wie der geschlossene Raum und der vorhandene Sauerstoffgehalt angenommen und vorausgesetzt. Bis zu diesem Punkt entspricht diese Situation der gängigen wissenschaftlichen Altersbestimmung. Wer weiß aber, ob das Fenster, vergleichbar mit dem Himmel, nicht irgendwann geöffnet und nach einer bestimmten Zeit auch wieder geschlossen wurde? Wie lang dauerte die Unterbrechung? Gab es in der Vergangenheit, beispielsweise bei dem Öffnen des Fensters, besondere Bedingungen für ein beschleunigtes Brennen? Wurde die Kerze möglicherweise durch Wind oder andere Ereignisse in der Vergangenheit gelöscht und durch einen anderen Vorgang wieder entzündet? Einfache Fragen, aber keine Antworten.56 Die Lebensdauer der Kerze ist nur unter bestimmten Annahmen und Voraussetzungen bestimmbar. Entsprechende unbekannte Randbedingungen gibt es auch bei der Datierung des Alters organischer und auch anorganischer Stoffe.
Das Alter von fossilen Schädelfragmenten unserer menschlichen Vorfahren wird normalerweise mit den indirekten Methoden datiert, da man andernfalls einen Teil der wenigen vorhandenen Knochenreste für die Untersuchung vernichten müßte. Dies erfolgt durch die Datierung des Alters der Erdschicht, in der die Knochenreste gefunden wurden. Aber dieses Thema hatte ich ja schon kontrovers diskutiert.
Da die Wissenschaft die von mir dargelegten Unsicherheiten der Altersbestimmungen zwar kennt, aber nicht berücksichtigt, entwickelte man wissenschaftliche Messungsmethoden, die die Datierungen nach den bisher beschriebenen Vorgehensweisen glaubhaft und beweisbar machen sollen.
Manipulierte Chronologien
Ein bekanntes Verfahren stellt die Dendrochronologie (Jahresringchronologie) dar. Bei diesem Verfahren werden die sich in den Baumstämmen unterschiedlich dick gebildeten Ringe verglichen und von verschieden alten Bäumen aneinander gereiht, so daß man angeblich einen Kalender der Jahresringbreiten besitzt, der einen lückenlosen Zeitraum von ungefähr 10000 Jahren umfaßt. Diese Methode, die von den Anhängern der Eiszeittheorie als unfehlbar bezeichnet wird, gehört jedoch zu den Ungenauesten Methoden der Altersbestimmung. Kann es überhaupt als gesicherte Tatsache gelten, daß sich in der Vergangenheit immer nur ein Ring pro Jahr gebildet hat, wie es sich uns heutzutage darstellt? Die Dicke eines Jahresrings hängt von den örtlichen klimatischen Verhältnissen und damit den Voraussetzungen für eine bestimmte Wachstumsrate ab. Auch dem Laien leuchtet es ein, daß das Klima überall sehr unterschiedlich ist. An Berghängen regnet es oft viel mehr als in der davor liegenden Ebene. Einfluß nimmt auch die Himmelsrichtung, denn beschattete Nordhänge bieten weniger gute Wachstumsbedingungen wie durch Sonne intensiver beschienene Südhänge. Bäume, die vielleicht nur wenige Kilometer entfernt voneinander wachsen, weisen damit im Extremfall unterschiedliche Breiten von Jahresringen auf und sind nicht mehr vergleichbar. Der Ort des Wachstums alter Bäume ist im Normalfall aber gar nicht bekannt. Die Überlappungen der Jahresringe verschieden alter Bäume muß unter diesem Gesichtspunkt als willkürlich erscheinen, besonders wenn man die relativ kurze Lebensdauer der Kiefern berücksichtigt, wodurch viele zu bestimmende Überlappungen erforderlich werden und die Fehlermöglichkeit erhöht wird. Die Kiefern-Chronologie soll ununterbrochen die letzten 12000 Jahre zurückreichen. Professor Hans-Ulrich Niemitz und Christian Blöss veröffentlichten unter dem Titel »Der Selbstbetrug von C-14-Methode und Dendrochronologie« starke Zweifel an den Datierungsmethoden: »Der Kenner weiß, daß die C-14-Methode ohne Schützenhilfe der Dendrochronologie schon längst verloren gewesen wäre: Eine C-14-Messung muß, um aussagekräftig zu werden, kalibriert werden, und nur die Dendrochronologie liefert die dafür benötigte umfassende Kalibrierquelle.«57 Gleichzeitig heißt es aber auch: »Dagegen ist kaum bekannt, daß die Dendrochronologie ohne C-14 niemals eine lückenlose Baumringsequenz ... zustandegebracht hätte.«57 Zwei unsichere Methoden stützen und beweisen sich gegenseitig. Damit entfaltet sich wieder die Methode des sich selbst beweisenden Beweises, analog des Systems, das zwischen Geologie und Darwinismus zur Bestimmung der Erdzeitalter angewendet wird. Wenn man ein entsprechendes Vergleichsverfahren anwendet, muß eine Meßmethode grundsätzlich unantastbar sein, was in diesen Fällen jedoch nicht gegeben ist. Aus zwei unsicheren Methoden kann sich auf keinen Fall ein Beweis entwickeln, höchstens eine Vermutung.