Wie kann der Südpol, dazu noch eisfrei, in antiken Karten qualitativ richtig eingezeichnet sein? Das Standardwerk »Maps of the Ancient Sea Kings« (Landkarten der alten Meereskönige) von Charles Hapgood aus dem Jahr 1966 stellt die geradezu verblüffenden Ergebnisse des Studiums antiker Landkarten dar.64 Die Weltkarte von Oranteus Finaeus aus dem Jahr 1531 ist aus diversen noch älteren Karten mit verschiedenen Projektionen zusammengestellt. Auf dieser Karte sind die tatsächlichen Küstenregionen der Antarktis, das Ross-Meer und andere Einzelheiten im eisfreien Zustand eingezeichnet.
Die vom niederländischen Geographen Gerhard Kremer (1512-1594) hergestellten Mercator-Karten wurden 1569 zu einem Atlas zusammengestellt. Auf mehreren Karten wurde die Antarktis dargestellt. Auch die Karte von Finaeus ist in diesem Atlas enthalten. Der Geograph Philippe Buache veröffentlichte im achtzehnten Jahrhundert eine Karte der Antarktis. Bei dieser Darstellung ist der südliche Kontinent völlig eisfrei gezeichnet! Außerdem ist die Topographie des heute unter dem Eis verborgenen Festlandes und eine Wasserstraße eingezeichnet, die den Kontinent bekanntlich in zwei Hälften teilt. Ich stelle noch einmal fest, daß die Antarktis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Karte im Jahr 1737 offiziell noch gar nicht entdeckt war, und auch zu dieser Zeit wußte man noch gar nichts über Landmassen unter dem Eis. Am Nordpol gibt es im Gegensatz zum Südpol kein festes Land, sondern nur Eisberge, wenn man vielleicht von Grönland und einigen Inseln absieht. Die Vorlagen für die antiken Karten scheinen älter zu sein als die Karten von Mercator und Finaeus selbst.64, 65 Die bekanntesten alten Karten stellen die Weltkarten des türkischen Generals und Kartographen Piri Reis aus dem Jahre 1513 dar, die erst 1929 im Topkapi-Palast in Istanbul entdeckt wurden und dort in Form von zwei Fragmenten lagerten. Zum Zeitpunkt ihrer Entdeckung mußten die eingezeichneten Einzelheiten als Auswüchse freier Phantasie interpretiert werden, denn man hatte damals natürlich noch nicht unseren Kenntnisstand. Da die Karte also einen Wissensstand dokumentiert, den man damals noch gar nicht erreicht haben konnte, ergibt sich von selbst, daß die Karte echt sein muß - oder gab es damals Hellseher? Die Authentizität dieser Dokumente steht außer Frage und wird auch nicht angezweifelt. Auf diesen Karten waren neben den Küstenlinien von Süd- und Nordamerika auch Einzelheiten dieser Kontinente enthalten, wie die Lage der Anden mit der Quelle des Amazonas. Die Falklandinseln wurden offiziell 1592 entdeckt, sind aber auf den Karten von 1513 bereits auf dem korrekten Breitengrad eingezeichnet. Interessant ist jedoch, daß auf den Karten des Piri Reis mit unglaublicher Genauigkeit die Landmassen, Berge, Buchten, Inseln und Küstenlinien der Antarktis richtig eingezeichnet waren, die sich heutzutage unter dem Eis befinden! Uns ist diese Entdeckung erst 1957 durch spezielle Satellitenaufnahmen geglückt! Woher kannte man vor fast 500 Jahren die Existenz eines Kontinents am Südpol und dazu noch die unter dem Eis verborgenen Küstenlinien? Stammen die Karten von Außerirdischen oder besaß man damals eine uns nicht bekannte Hochtechnik mit Präzisionsmeßinstrumenten und vielleicht auch Flugzeugen? Aber vor ein paar tausend Jahren gab es gemäß unserem wissenschaftlichen Weltbild doch nur Steinzeitmenschen ...?
Dort wo sich heutzutage südlich von Feuerland Meer befindet, verläuft auf der Karte eine Landverbindung bis zur Antarktis. Man stellte mittels Echolotungen fest, daß es vor noch 11 000 Jahren eine
Landverbindung zwischen Südamerika und der Antarktis gegeben hat, die jetzt unter Wasser liegt, wenn man einen vor der Eiszeit/Sintflut niedrigeren Wasserspiegel voraussetzt. Folgende Fragen stellen sich:
• Wann wurden diese Karten tatsächlich erstellt, da die uns bekannten nur Abzeichnungen noch älterer Karten darstellen?
• Gab es vor der Sintflut überhaupt Eis am Südpol und eventuell auch am Nordpol oder war nur die Antarktis eisfrei?
• Erschien das Eis oder zumindest weite Teile des die Erde bedek-kenden Eispanzers plötzlich, als Begleiterscheinung der Sintflut?
• Wurden diese alten Karten aufgrund von Beobachtungen aus der Luft gemacht oder gab es andere präzise Meßmethoden?
• Existierten während oder vor der angeblichen Steinzeit Kulturen, die hoch entwickelt waren, und über welche technischen Hilfsmittel verfügten sie?
Schon auf noch älteren Karten, wie die sogenannte Dulcert Porto-lano aus dem Jahr 1139 und die Zeno-Karte aus dem Jahr 1380 n. Chr., sind viele Orte in Afrika, Europa und nördlich bis Grönland mit korrekten Breiten- und Längengraden eingezeichnet.64, 65 Auf den Karten des Piri Reis befinden sich Afrika und auch Südamerika auf den richtigen Längengraden. Kann man entsprechende Ortsangaben aber überhaupt so einfach bestimmen?
Die Bestimmung der Breitenkreise kann man leicht mittels Winkelmessungen von Sonnen- und Sternenpositionen mit primitiven Apparaten durchführen. Die Bestimmung des Längengrades ist wesentlich komplizierter und wurde erst zu Anfang des achtzehnten Jahrhunderts näherungsweise und seit 1761 auch genauer möglich. Als komplizierter Faktor stellt sich die ellipsoide Gestalt der Erde heraus. Wenn man aber eine Karte mit richtigen Ortsbestimmungen auf einer planebenen Karte vornehmen will, muß man die Erdkrümmung berücksichtigen, und bei größeren Entfernungen sind mindestens Kenntnisse der sphärischen Trigonometrie oder anderer Projektionsmethoden erforderlich. Ohne Kenntnisse der höheren Mathematik, technischem Wissen und dem Gebrauch der nötigen Präzisionsinstrumente kann man eine genaue Landkarte erst gar nicht anfertigen.
Antikes Navigationsgerät
Amerika wurde nicht von Kolumbus entdeckt, was spätestens durch die beschriebenen antiken Karten bewiesen ist. Bereits Mitte des zweiten vorchristlichen Jahrtausends besuchten die Phönizier Amerika und umsegelten Afrika in dem Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung. Es ist aber auch durchaus möglich, daß Amerika noch früher entdeckt wurde. Heinke Sudhoff stellt in ihrem Buch »Sorry, Kolumbus« viele Beweise für den Kulturaustausch und die Anwesenheit antiker Seefahrer in Amerika vor.66 Es wurden Relikte aller Art gefunden, die die Anwesenheit von Chinesen, Phöniziern und anderen vorderasiatischen Völkern in Amerika eindeutig bestätigen. Auch Zeugnisse negroider Völker fehlen nicht und sind durch die steinernen Kolossalköpfe der Olmeken weltberühmt geworden. Außerdem wurden die verschiedensten Inschriften an den unterschiedlichsten Orten in Amerika entdeckt. In Paraguay wurden eine iberisch-punische Inschrift, in Tennessee (USA) hebräische Buchstaben, in Oklahoma eine zweisprachige Inschrift aus keltisch und punisch, in Vermont (USA) eine Inschrift in keltisch, in Rhode Island (USA) eine iberische Felsinschrift und in Devenport, Iowa, die dreisprachige Davenport-Kalender-Stele gefunden. Außerdem gibt es viele Inschriften, deren Herkunft man auch heute noch nicht kennt.
Dr. Dougherty berichtet über unserer Kurzschrift ähnelnde Schriftzeichen, die 1891 in der Nähe von Cleveland, Tennessee, gefunden wurden. Interessant ist auch der Fund einer Kupfermünze, die 34 m tief unter der Erdoberfläche bei Lawn Ridge, Illinois, im Jahr 1970 gefunden wurde. Das Alter dieser Gesteinsschicht wurde auf 100 000 bis 150 000 Jahre geschätzt. Am Rand dieser Münze sind modern anmutende Schriftzeichen angebracht, die mehr unserer Kurzschrift ähneln. Auf der Rückseite kann man vielleicht ein Tier und auf der Vorderseite ein menschliches Gesicht mit einem Kind oder Puppe erkennen.67 Die ersten Indianer sollen erst vor ein paar tausend Jahren in Amerika eingewandert sein, und vor 100 000 Jahren sollen die in Höhlen lebenden Menschen in Europa noch keine Schrift gekannt haben.