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Abb. 11: Münze. In einer Tiefe von 34 m wurde eine Kupfermünze (A) in über 100000 Jahre altem Gestein in Illinois gefunden. Am Rand der Münze befinden sich Buchstaben. Auf der Vorder- und Rückseite sind hieroglyphische Bildnisse dargestellt. Welche Kultur bearbeitete zu Zeiten von Höhlenbewohnern Metall und stellte moderne Münzen her? B = Detail der Rückseite, C = Detail der Vorderseite, D = Randbeschriftung Rückseite, E = Randbeschriftung Vorderseite.

Wenn antike Völker weite Überseefahrten wiederholt unternehmen und die beschriebenen Projektionskarten herstellen konnten, brauchten sie genaue Navigationsgeräte. Schwammtaucher machten im östlichen Mittelmeerraum vor der ägäischen Insel Antiky-thera einen außergewöhnlichen Fund. Auf dem Meeresboden in über 60 m Tiefe fand man im Jahr 1900 ein Schiff, das im 1. Jahrhundert v.Chr. untergegangen war. Neben Marmor- und Bronzestatuen transportierte es auch Amphoren mit Wein, Olivenöl und andere Lebensmittel. Die geborgenen Gegenstände wurden nach Athen gebracht und untersucht. Darunter befanden sich ein Bronzeklumpen sowie abgebrochene Stücke. Nach der Reinigung ergab die Rekonstruktion dieses Objekts einen Präzisionsmechanismus mit vielen Zahnrädern, die auf verschiedenen Ebenen innerhalb einer ringförmigen Halterung in einem quadrati-

schen Kasten befestigt waren. Mittels mehrerer Differentiale waren die Zahnräder so miteinander verbunden, daß der Zyklus des Mondes und der Sonne bestimmt werden konnte. Auf den runden und winkelförmigen Teilen waren in griechischer Sprache Sternbilder des Tierkreises verzeichnet.

Es stellte sich heraus, daß es sich um ein Präzisionsgerät handelt und aufgrund der Art und Anzahl der Zahnräder, insgesamt 40 Stück, nur geringe Abweichungen und Toleranzen haben durfte. Dieses Instrument wurde im Archäologischen Nationalmuseum in Athen ausgestellt und als eine kalendarische Sonnen- und Mondrechenmaschine aus der Zeit 80 v. Chr. bezeichnet.68, 69 Die ersten im Mittelalter gebauten primitiven Geräte lassen sich mit diesem wesentlich früher aus Bronze hergestellten Präzisionsgerät nicht vergleichen, da sie viel einfacher und plumper aus Messing gebaut wurden. Hingegen eignet sich Bronzeguß, wie im vorliegendem Fall, zur Massenherstellung. Entsprechend ist auch die Herstellung eines solchen Geräts viel schwieriger. Daraus ergeben sich Fragen nach anderen gleichwertigen Funden und eventuellen Vorläufermodellen, da einer solchen Erfindung normalerweise eine längere technische Entwicklung vorausgegangen sein muß. Entsprechende Entdeckungen wurden bisher aber nicht gemacht, oder lagert ein entsprechendes Teil unerkannt in einem Museum?

Eisfreier Südpol

Die Existenz der ohne Zweifel echten Karte des Admirals Piri Reis, auch wenn sie eine Abzeichnung und Zusammenstellung noch älterer Karten darstellt, in Verbindung mit den sich daraus ergebenden Konsequenzen, ist für unseren Wissensstand unfaßbar. Auf jeden Fall beweist diese Karte, daß der Südpol irgendwann eisfrei war. Da das Alter der Urzeichnung der Karte begrenzt sein muß, kann man bei der Schätzung von vielleicht 10 000 Jahren von einem maximalen Zeitraum ausgehen. Dieser Zeitpunkt fällt wiederum in die Epoche der Sintflut. Die Eisschicht der Antarktis, die heutzutage ungefähr eineinhalb Kilometer dick ist, hat sich anscheinend sehr plötzlich und nicht langsam über einen langen Zeitraum gebildet. Wie sollten sonst die alten Karten entstanden sein? Die Antarktis war nicht nur eisfrei, sondern es herrschte auch ein warmes oder subtropisches Klima. 3000 m über dem Meeresspiegel fand man reiche Fossilienlager, Blattabdrücke und versteinertes Holz am Mount Weaver. Einen versteinerten Laubwald entdeckte man 400 km vom Südpol entfernt. Bohrproben aus dem Grund des Ross-Meeres beinhalteten feinkörnige Sedimente, die auf ins Meer strömende Flüsse vor der Vereisung der Antarktis schließen lassen.70

In der »Südwest Presse« wurde am 11. April 1994 die Meldung verbreitet, daß nur 650 km vom geographischen Südpol entfernt in 4000 m Höhe die fossilen Überreste eines Dinosauriers entdeckt wurden. Insgesamt fand man in der Antarktis vier verschiedene Saurierarten. In Schnee und Eis, muß man direkt fragen?

Richard Lewis berichtete 1961 in dem Artikel »A Continent for Science« (Ein Kontinent für die Wissenschaft) über Funde von Kohle und fossiler Bäume mit einem Durchmesser von ungefähr 60 cm am Südpol.71 Außerdem wurden 30 Schichten von Anthrazit (Steinkohle mit sehr hohem Kohlenstoffgehalt) entdeckt, wobei jede Schicht 90 bis 100 cm dick war. Auch in der Antarktis muß es demnach eine Flut gegeben haben, die die Bäume für die zur Versteinerung erforderliche Kristallisierung unter den Sedimenten begrub.

Es hat den Anschein, daß die weltweite Sintflut die Wälder vernichtet und begraben hat. Wenn dies so war, muß sich die Antarktis vor der Vereisung an einem anderen geographischen Ort befunden haben, da das jetzige arktische Klima entsprechende Vorgänge nicht zugelassen hätte. Welches Ereignis stürzte die Antarktis in die Eiszeit oder verschob die Klimazone von gemäßigt bis subtropisch auf arktisch? Sollte sich die Erdachse verschoben haben, müßten in der Vergangenheit auf der nördlichen Erdhalbkugel ähnliche Vorgänge zu beobachten gewesen sein, und die gab es tatsächlich.

Das plötzliche Ende der Mammuts

Das Aussterben der Mammuts ist ein anderes großes Rätsel der Gegenwart, das wissenschaftlich nicht sehr gern diskutiert wird. Der größte Teil des in Ostasien verwendeten Elfenbeins für Schnitzereien stammt auch heute noch aus den großen Elfenbeinlagern in Sibirien. Es handelt sich um Stoßzähne des schon lange ausgestorbenen Mammuts. Für die Elfenbeinschnitzerei, die eine alte traditionelle Form der fernöstlichen Kunst darstellt, wird relativ frisches

Material benötigt. Frisches Elfenbein von Mammuts, die seit Tausenden von Jahren ausgestorben sind? Spontan müßte man diese Frage verneinen.

Tatsache ist, daß seit dem 19. Jahrhundert Funde eingefrorener Mammuts sehr gut dokumentiert sind. Erste Berichte gehen eventuell sogar auf das Jahr 1693, spätestens 1723 zurück. Seither wurden über 50 verschiedene Funde in Sibirien und mindestens sechs in Alaska in der Literatur ausführlich beschrieben. Die Funde der Mammuts erstrecken sich insgesamt auf eine Länge von mehr als 5000 km in einem relativ schmalen Streifen am Rand des Nordpolarmeeres.

Mehrere wissenschaftliche Expeditionen wurden gestartet. 1977 entdeckte man zwei tote Mammutbabys knapp zwei Meter unter der Eisoberfläche. Das Eis, in dem diese Tiere gefunden wurden, war klar und durchsichtig bis leicht bräunlichgelb mit Verunreinigungen durch Mineralien, Schlamm, Lehm und organischen Partikeln. Es wurden weitere komplett erhaltene Mammuts, auch ausgewachsene, entdeckt. Diese Tiere sind noch so gut erhalten, daß sie den in Sibirien lebenden Tungusen seit langer Zeit, jedoch mindestens 1600 Jahren, als Nahrungsreserve dienten. Man hat sehr gut konservierte Mammuts gefunden, die an die Schlittenhunde verfüttert wurden. Das Fleisch ist tiefgefroren und nicht verfault. Die Genießbarkeit dieses Fleisches durch den Menschen wurde trotz gegenteiliger Gerüchte bisher nicht endgültig nachgewiesen. Auf jeden Fall werden immer noch entsprechende Funde von gut erhaltenem Mammutfleisch gemacht! Das lange zottelige rötliche Fell ist in vielen Fällen noch vorhanden. In den Mägen der Tiere fand man noch nicht verdaute Gräser, die man nur aus gemäßigten Zonen kennt. Das bedeutet, daß das Klima früher beträchtlich wärmer gewesen sein muß. Besonders gut erhaltene Mammuts hatten sogar noch Butterblumen, Gräser, wilde Bohnen, Lärchen- und Fichtennadeln im Magen oder, wie manchmal auch berichtet wird, im Maul. Auch die Augen waren so gut erhalten, daß diese die Entdecker förmlich anzusehen schienen. Während Vermessungsarbeiten der Neusibirischen Inseln durch den Arktisforscher Baron Eduard von Toll fand man die Überreste eines Säbelzahntigers und eines Obstbaumes mit einer ursprünglichen Höhe von 27 m. Der Baum war im Eis mit seinen reifen Früchten, grünen Blättern, Wurzeln und Samen als komplette Einheit plötzlich konserviert, praktisch schockgefroren worden.72 Heutzutage kann man in dieser Gegend nur kriechenden Bewuchs finden.