Es gibt aber noch andere Aspekte im Zusammenhang mit den eingefrorenen Funden in Sibirien. Viele Hügel, die Yedoma genannt werden, mit Höhen von fünfzehn bis sechzig Metern enthalten oft große Tieransammlungen, zerbrochene Baumstämme und äußerst feinkörnige Erde (Löß). Außerdem weisen sie einen hohen Salz- und Karbonatanteil sowie Schichten von Eis auf, wie Adolph Erman bereits im Jahr 1848 berichtete.78
Lößvorkommen
Dieses Lößvorkommen stellt eigentlich ein eigenes Rätsel dar und ist bestens bekannt durch das Erscheinungsbild der gelben Flüsse in China, die dieses Material in das Gelbe Meer transportieren. Von der Atlantikküste in Frankreich, über Mitteldeutschland, Ungarn, Südrußland, Inner- und Ostasien sowie Nordchina bis zum Gelben Meer breitet sich ein durchgängiges hügeliges Gebilde aus, eine Zone aus Banklöß.
Löß ist eine feinkörnige Lehmablagerung mit ocker- bis hellgrauer Farbe, die reich an quarzigen, glimmerigen und kalkigen Bestandteilen ist. Man unterscheidet den Banklöß oder ungeschichteten und den geschichteten Löß.
Der geschichtete Löß ist ein typisches Schwemmgebilde und konzentriert sich oft an Urstromtälern in Form von bergigen Strukturen. Der ungeschichtete Löß entsteht dagegen durch Verwitterung von Quarz und Kalziumoxid (gebrannter Kalk), das durch die Einwirkung der hohen Temperaturen während des Sintflut-Impakts entstand. Zur örtlichen Entstehung entsprechender Verwitterungsprodukte sind allerdings nicht genug Verwitterungsmassen (Gebirge) vorhanden. Aus Mangel an topographischen Erhebungen, die den Lößgürtel von Europa bis Asien begleiten müßten, entfällt auch die Möglichkeit der Anhäufung von Löß durch natürliche Fallwinde. Es ist daher nicht verwunderlich, daß über die Entstehung solch großer Massen von Löß die unterschiedlichsten Spekulationen angestellt wurden. Über die Herkunft des Löß aus dem Weltall diskutierte John Penniston im Jahr 1931.79 Diese Vermutung ergibt sich aus dem Umstand, daß die Partikel des ungeschichteten Löß aus kantigen und nicht durch Wind und Wasser gerundeten Körnern bestehen. Außerdem findet man Lößvorkommen in allen Höhenlagen bis weit über 2000 m auf der ganzen Welt.
Wie kommt der ungeschichtete Löß nach Sibirien? Die Antwort muß bei der Sintflut gesucht werden. Der oder die Asteroidenteile schlugen durch die Erdrinde in die flüssige Magmaschale ein und erzeugten große Mengen von Asche als Rohstoff für den heute vor-zufindenden Löß. Diese Vulkanasche wurde in die höheren Atmosphäreschichten verwirbelt, nach Europa und Asien getragen, dort abgesetzt und dann an den Rand der Sintflutwogen verschwemmt. Bei Otto Muck kann man in seinem Buch »Alles über Atlantis« nachlesen:
»Der Löß ist also nach dieser Auffassung kein phlegmatisch gebildetes Verwitterungsprodukt lokal benachbarter Kalk- und Quarzgebirge, sondern ein Fremdling aus weiter Ferne - in Tröpfchen zerrissenes Magma, das zur Vulkanasche wurde und sich mit den vom Atlantikboden hochgerissenen, kalkreichen marinen Sedimenten hoch oben in der Stratosphäre, von Tornados und Sturmhosen durchwirbelt, vermischt. Dies wäre das erdgeschichtliche Rezept für die Lößherstellung. Er verdankt seinen Kalkgehalt den marinen Sedimenten und seinem Quarzreichtum dem kieselsauren Oberflächenmagma. Es ist verwittertes Magma, mit Seeschlick vermischt. Die Verwitterung ist dabei bis in mikroskopische Bereiche vorgedrungen, so daß nur die chemische Konstitution, nicht aber die Struktur die vulkanische Herkunft erkennen läßt. Aufgrund dieser Vorstellung vermag man sich unschwer ein plastisches Bild von der Entstehung der geschichteten Lößbänke zu machen. Die alle Vorstellungen übersteigenden Regenfluten waren niedergegangen.«80
Wenn die Sintflut global abgelaufen ist, muß es auch in anderen Teilen der Welt riesige Lößvorkommen geben. Auf der südlichen Hälfte der Erdkugel wurden entsprechende Funde gemacht. Der französische Naturforscher Aleide d'Orbigny (1802-1857) stellte fest, daß die großen Lößablagerungen der südamerikanischen Pampas durch eine gewaltige Flut abgelagert sein müssen, die auch die damalige Tierwelt vernichtete. Der gleiche Kataklysmus wuchtete nach der Ansicht Mucks die Anden empor. Der globale Charakter der erdumstürzenden Vorgänge wird durch diese Feststellungen eindrucksvoll bestätigt.
Man muß immer wieder unterstreichen, daß die Sintflut verheerende Folgen mit einem unvorstellbaren Ausmaß verursacht hat. Diese Sintflut war keine örtliche Überschwemmung in Mesopotamien.
Abb. 13: Die Banklößzone. Sie erstreckt sich von der französischen Atlantikküste bis zum Gelben Meer bei China. Die Lage des Lößgebiets ist in der Skizze nur qualitativ - unmaßstäblich und unabhängig von der Konzentration - eingezeichnet, wobei sich innerhalb dieser Banklößzone Zentren wie am Schwarzen Meer und in China befinden. Der Banklöß entstand aus dem Rohstoff Vulkanasche. Dieser wurde während der Sintflut verwirbelt und an den Rand der Sintflutwogen verschwemmt.
Bei genauerer Betrachtung dieses Szenario werden auch andere Beobachtungen erklärbar, die für sich allein betrachtet ein Rätsel bleiben. Wissenschaftlich ungeklärt blieb bis heute die Tatsache, daß viele untersuchte Mammuts anscheinend erstickt waren. Es wurde bei verschiedenen Kadavern dieser Urtiere die außergewöhnliche
Beobachtung gemacht, daß die Lungen und Mägen mit kleinen Partikeln von lehmiger oder sandiger Herkunft verunreinigt waren. Durch die während des Impakt-Geschehens freigesetzten Mengen von Flugasche mit der einhergehenden Umweltgiftproduktion in Form von Gasen und Salpetersäure verursachten den Erstickungstod der Tiere, womit auch dieses bisher öffentlich nicht diskutierte Rätsel gelöst wäre.
Das in der Nähe der Mammuts gefundene Eis ist auch entsprechend verunreinigt und besteht teilweise aus Wasserteilchen, die sich durch kalte Luftschichten oder auch durch den Weltraum bewegt haben. Die Struktur des gefundenen Eises kann leicht gelöst werden und erinnert an gefrorenen Hagel oder Schneeregen. Über entsprechende Untersuchungsergebnisse berichtete W. H. Dali im »American Journal of Science« im Jahr 1881.81 In den Luftblasen dieses Eises findet man daher auch mehr Kohlendioxid und weniger Sauerstoffanteile als in normalen Eisblöcken. Mammuts wurden unter, über und neben entsprechenden Eisfeldern gefunden.
Außerdem war bisher der hohe Schlammanteil verwunderlich. Mammuts wurden oft in gefrorenem Schlamm gefunden, der sich manchmal über den beschriebenen Eisvorkommen befindet. Er erreicht teilweise Mächtigkeiten von mehreren Metern. In den gefrorenen Schlammschichten befinden sich Blätter und sogar ganze Bäume, die teilweise noch ihre reifen Früchte trugen. Diese Pflanzen sind nicht fossiliert oder versteinert, sondern ganz einfach schockgefroren. Durch diesen Vorgang wurde ein Versteinerungsprozeß verhindert.
Das Eis ist oft von dünnen Schichten lehm- und sandartiger Herkunft durchzogen. Dieses Erscheinungsbild entspricht nicht der normalen Eisbildung, da der Schlamm durch die höhere Eigen- und Umgebungstemperatur das Eis aufgetaut hätte und mit dem entstehenden Schmelzwasser fortgeschwemmt worden wäre. Die Verunreinigungen dieser Eisvorkommen, anorganisch oder auch organisch in Form von Pflanzen, müssen mit dem Eis plötzlich eingefroren sein und waren kein Bestandteil eines Sees oder Flusses. Auch die tiefer liegenden Schichten des Eises wurden von O. F. Herz und E. W. Pfitzenmayer näher untersucht und erschienen mit zunehmender Tiefe weißer und brüchiger.82 Sobald man dieses Eis jedoch der normalen Luft aussetzte, bekam es eine gelblich braune Farbe. Daraus kann man für die tieferen Eisschichten auf einen plötzlichen Einfriervorgang mit den organischen und anorganischen Verunreinigungen schließen. Bis in größere Tiefen ist das Eis der Regionen in Sibirien nicht langsam Winter für Winter gewachsen, sondern schnell entstanden. Deshalb stimmt die Datierung anhand von Eisbohrkernen auch nicht, da man von einer heute zu beobachtenden langsamen Bildungsrate mit einer Schicht pro Jahr ausgeht.