Выбрать главу

Abb. 15: Präzession der Erdachse. Entgegen den Zeiten vor der Sintflut steht die Erdachse (E) heute 23,5 Grad schief (El) und dreht sich kreisförmig (ohne Berücksichtigung der Mutation) um die senkrechte Achse (E) auf der Erdbahnebene (Ä = Ekliptikebene), die durch den Mittelpunkt der Sonne verläuft. In 12890 Jahren (180 Grad des Präzessionskreises) verschiebt sich die Erdachse entgegen ihrem eigenen Drehsinn von E1 nach E2. Dieser Vorgang bewirkt, daß sich die Sterne scheinbar ständig verschieben und nur nach einem vollständigen Präzessionszyklus mit 360 Grad in ungefähr 25 780 Jahren wieder an derselben Stelle des Firmaments stehen. Zusätzlich muß jedoch das Schlingern der Erdachse (Mutation) berücksichtigt werden, die der Präzession überlagert ist und ungefähr eine Periode von 40000 Jahre durchläuft. Ä1 = Äquatorlinie zu El im Zeitpunkt X; Ä2 = Äquatorlinie zu E2 im Zeitpunkt (X + 12890) Jahre.

Heutzutage weicht der Winkel der Erdachse um 23,5 Grad von der Senkrechten auf der Bahnebene der Erde um die Sonne ab. Durch diese Schiefstellung kommt es erst zu der Erscheinung der Jahreszeiten. Die Erde steht somit etwas schräg und verhält sich wie ein Kreisel, dessen Drehachse während der Rotation (Drehung) von der Senkrechten durch eine Krafteinwirkung abgelenkt wurde. Bei einem Kreisel kann dies anschaulicherweise durch das Antippen mit einem Finger geschehen. Der Kreisel, wie auch damals die Erde, beginnt zu taumeln. Diese Bewegung wird auch als Präzession bezeichnet. Die verlängerte Erdachse beschreibt am Himmel einen Kreis, der Präzessionskreis genannt wird und nacheinander alle zwölf Sternbilder durchläuft. Dieser Präzessionszyklus dauert heute ungefähr 25780 Jahre. Nur nach Ablauf dieses langen Zeitraums sieht man die Sterne wieder exakt am gleichen Punkt des Firmaments. Natürlich nur unter der Voraussetzung einer sich immer gleichförmig drehenden Erde. Der Winkel der Erdachse von 23,5 Grad, der auch Schiefe der Ekliptik genannt wird, ist jedoch nicht immer gleich, sondern schwankt in geringen Bereichen von 24 bis 22 Grad. Dieser Zyklus (Nutation) dauert etwas mehr als 40 000 Jahre. Im Vergleich zu einem Kinderkreisel nippt die Erde. Sollte die Erdachse nur ein einziges Mal zu einem bestimmten Zeitpunkt durch einen Asteroideneinschlag oder einem anderen Ereignis schief gestellt worden sein, würde dies bedeuten, daß es vor diesem Ereignis keine Jahreszeiten gegeben hat. Lebten die Menschen vor der Sintflut unter diesen Voraussetzungen vielleicht besser, da es gar keinen oder nur ungewöhnlich milde Winter gegeben hat? Bei gleichbleibenden Klimabedingungen würde es immer Früchte und andere Produkte der Natur im Überfluß zu essen gegeben haben. War diese Welt eine Art oder vielleicht das biblische Paradies?

Da der Asteroideneinschlag wahrscheinlich auch eine Änderung der Zusammensetzung der Atmosphäre verursacht hat und vielleicht die Ozonschicht, falls es sie damals überhaupt gab, beschädigt wurde, können vor der Sintflut ganz andere Umweltbedingungen geherrscht haben. In der Bibel, dem babylonischen »Gilga-mesch-Epos« und anderen alten Schriften wird von Menschen be-

Abb. 16: Die Entstehung von Jahreszeiten. Diese entstehen nicht durch die unterschiedliche Entfernung von der Sonne aufgrund der elliptischen Umlaufbahn der Erde. Durch die um 23,5 Grad gegenüber der Senkrechten auf der Bahnebene der Erde geneigten Erdachse entstehen erst die Jahreszeiten. Die Sonne bescheint in der einen Jahreshälfte die nördliche Erdhalbkugel und in der anderen die südliche intensiver, da der Einfallswinkel der Sonnenstrahlen unterschiedlich ist und es somit zu einer unterschiedlichen Erwärmung der einzelnen Gebiete der Landoberfläche kommt. Ein beliebiger Punkt (P) repräsentiert einen Standort auf der Erdoberfläche im Winter- und Sommerhalbjahr. E1 = schiefe Erdachse und Ä1 = zugehörige Äquatorlinie.

richtet, die ein paar Jahrhunderte alt geworden sein sollen. Wie jeder nachlesen kann, bewegten sich die in der Bibel aufgezeichneten Lebensalter der Menschen von Adam (930 Jahre: »Genesis« 5,5) über Set (807 Jahre: »Genesis« 5,7) bis einschließlich Noah (950 Jahre: »Genesis« 9,29) um die 900 Jahre. Allerdings nur bis zur Sintflut. Nach diesem Ereignis nahm die Lebenserwartung langsam aber stetig ab. Von Arpachschad (438 Jahre; »Genesis« 11,13) über Abraham mit 175 Jahren (»Genesis« 25,7) und Isaak mit 180 Jahren (»Genesis« 35,28) wurde Jakob schließlich

Abb. 17: Gerade Erdachse. Vor der Sintflut stand die Erdachse ungefähr gerade, also senkrecht auf der Bahnebene unserer Erde. Dadurch konnten keine Jahreszeiten entstehen, denn der Einfallswinkel und damit die Intensität der Sonnenstrahlen ist für einen beliebigen Punkt auf der Erdoberfläche ganzjährig immer gleich. Die Folge war ein gleichbleibendes tropisch bis gemäßigtes Klima auf der ganzen Erde, wovon die Kohlevorkommen am Südpol und fossilen Korallenbänke in der Nähe des Nordpols zeugen. Durch die ständig geringere Sonneneinstrahlung an den Polen gab es Poleiskappen ähnlich denen auf dem Mars, jedoch keine Eiszeiten. Ein beliebiger Punkt (P) auf der Erdoberfläche wird das ganze Jahr über immer gleich von der Sonne bestrahlt. A = Äquator, E = gerade Erdachse.

nur noch 147 Jahre (»Genesis« 47,28) alt, und die nachfolgenden Geschlechter erzielten die gleiche Lebenserwartung wie zu unserer Zeit. Sind in den genauen Angaben über das Lebensalter und dem Zeitpunkt der Geburt der Kinder sowie der genauen Datierung der Sintflut innerhalb dieses Geschlechtsregisters nur Phantasieangaben zu sehen oder handelt es sich nicht doch um qualitativ richtige Angaben, auch wenn ein Tag früher vielleicht nur 20 Stunden dauerte? War an der verringerten Lebenserwartung eine verminderte Abschirmung durch die in Mitleidenschaft gezogenen schüt-zenden Schichten der Erdhülle maßgebend? Degenerierte die Menschheit nach der Flut durch die erhöhte kosmische Strahlendosis? Ist das der Grund für die vielen gräßlichen Monster in den Sagen und Mythen aller Völker? Riesen mit einem Auge und andere Ungeheuer werden in diesen Erzählungen genau beschrieben. Ähnlich schreckliche Erscheinungen kennen wir von den Atombombenabwürfen in Japan während des Zweiten Weltkrieges. Wurde vielleicht auch die Umdrehungsgeschwindigkeit der Erde geändert? Durch einen Impuls gegen die Drehrichtung des Kreisels, in diesem Fall der Erde, könnte die Rotationsgeschwindigkeit geringfügig gemindert werden. Die bereits beschriebene Wanderung der Erdachse (Präzession) ist auf jeden Fall der Erddrehung entgegengesetzt. Wie jeder Kreisel versucht die sich drehende Erde infolge der inneren Reibungskräfte langsam wieder aufzurichten, wodurch sich der Winkel der ausgelenkten Erdachse langsam verringert und die Zeit für eine komplette Taumelperiode langsam weiter erhöht wird. Die Erde und damit auch die Erdkruste taumelt heute entsprechend langsam aus. In der Zeit nach dem Einschlag des Asteroiden muß die Taumelperiode kürzer gewesen sein. Anders ausgedrückt, die Zeitspanne zur Vollendung eines Präzessionskreises dauerte nicht 26 000 Jahre wie heutzutage, sondern analog der Kreiseltheorie vielleicht weniger als 1000 Jahre. Daraus folgt eine Störung der schützenden Schichten unserer Atmosphäre in der Zeit nach der Katastrophe. Die Strahlungsintensität muß noch länger nach der Sintflut sehr hoch gewesen sein und führte zu einer Degenerierung sowie Schädigung der Erbanlagen der wenigen den Weltuntergang überlebenden Tiere und Menschen.

Dauer der Sonnenjahre

Herrschten vor dem Einschlag des Asteroiden ganz andere physikalische Bedingungen auf der Erde? Gab es unter diesen veränderten Bedingungen die in der Bibel beschriebenen Riesen vor der Sintflut wirklich? Hatte ein Tag eine andere Länge als heute, eventuell analog der in biologischen Systemen mit fast 25 Stunden pro