Der entscheidende Grund für die Erhöhung des Meeresspiegels muß in der von mir entwickelten Theorie über die bereits beschriebene Freisetzung des im Gestein gebundenen Wassers zu suchen sein. Durch die hydraulischen Vorgänge und die chemischen Prozesse wurde das Hydratwasser freigesetzt, das sich daraufhin langsam in den Meeren sammelte. Das Rätsel des erhöhten Wasserspiegels in den Ozeanen ist damit gelöst, auch ohne die Berücksichtigung abschmelzender Eisberge. Mit der in diesem Buch vorgestellten alternativen Theorie läßt sich der ganze Ablauf des Sintflutgeschehens logisch erklären. Eine Eiszeit wird zur Erklärung der beschriebenen Phänomene nicht mehr benötigt.
Eine andere Atmosphäre
In der Bibel wird von den Wassern geschrieben, die unter dem Gewölbe sind und sich von den Wassern trennten, die darüber sind. Ist mit dem Wasser über dem Gewölbe die Flüssigkeit auf anderen Planeten sowie Kometen im Weltraum gemeint oder bildete sich in unserer Atmosphäre ein Baldachin aus Wasser? Für die erdgebundene These würden wiederum die Angaben aus der Bibel im Zusammenhang mit der Sintflut sprechen. In der Offenbarung (6,14) wird berichtet: »Der Himmel verschwand wie eine Buchrolle, die man zusammenrollt, und alle Berge und Inseln wurden von ihrer Stelle gerückt.«
Außerdem wird in der »Genesis« (7,11) mitgeteilt: »... brachen alle Quellen der großen Urflut auf und die Schleusen des Himmels öffneten sich. Der Regen ergoß sich vierzig Tage und vierzig Nächte lang auf die Erde.«
In der evangelischen Bibelübersetzung wird anstatt Urflut das Wort Brunnen der Tiefe benutzt. Durch diese Wortwahl wird das aus der Erde herausschießende Grundwasser oder die Freisetzung des im Gestein gebundenen Wassers besser charakterisiert. Mit den Schleusen des Himmels ist sicher ein Sturzregen gemeint, oder kollabierte eine Wasserhülle? Eine mit Wassermolekülen angereicherte Atmosphäre kann man auch bei anderen Planeten beobachten. Die Venus soll einmal mit Wasser bedeckt gewesen sein. Diese Flüssigkeit ist verdampft, bedingt durch die hohen Temperaturen in der Venusatmosphäre, und heute wahrscheinlich im Gestein gebunden.
Carl Sagan macht für die hohen Temperaturen auf der Venus einen Kohlendioxid-/Wasserdampf-Treibhauseffekt verantwortlich. Auf dem großen Saturnmond Titan - mit einem Durchmesser von 5000 Kilometern etwa knapp halb so groß wie Erde - wurde durch Nahaufnahmen der Raumsonde Voyager ein blauer Dunstschleier oberhalb einer dicken Dunstschicht nachgewiesen, der diesen Mond lückenlos einhüllt und den Blick auf die Oberfläche verhindert. Die genaue Zusammensetzung der Dunstteilchen ist bis heute nicht geklärt, jedoch enthält er nach den bisherigen Erkenntnissen Bestandteile in Verbindung mit Wasser.101 Die Geologen stellen fest:
»... Sintflut ... ein Chaos, in dem die Wasser vom Himmel und von der Erde nicht mehr zu trennen waren, weil der Mensch sah, wie Meeresflut und Sturzregen ineinanderflossen. Und man glaubte von China bis Babylon und darüber hinaus zu wissen, woher die Wasser stammten: Sie waren offensichtlich zum Teil oberhalb des Himmelsgewölbes beheimatet, von wo sie beim Weltenbeben nach dem >Bruch einer Säule des Himmelsgewölbes< herabstürzten. Sie waren aber ebenso offenkundig in einer zweiten Wasserschale unter der festen Erdkruste der Erde gespeichert, weil bei diesem Weltenbeben zugleich >alle Brunnen der Tiefe aufbrachen<.«103 In der »Genesis« (1,6-8) wird berichtet:
»Und Gott sprach: Ein Gewölbe entstehe mitten im Wasser und scheide Wasser von Wasser. Gott machte also das Gewölbe und schied das Wasser unterhalb des Gewölbes vom Wasser oberhalb des Gewölbes ... und Gott nannte das Gewölbe Himmel.« Eine konservative Interpretation identifiziert dieses Wasser über dem Himmelsgewölbe mit dem Wasserstoff, Eis oder auch flüssiges Wasser auf den anderen Planeten oder Himmelskörpern. Die wörtliche Auslegung der Bibel steht dazu jedoch in exaktem Einklang mit den von mir beschriebenen Gegebenheiten einer die Erdkugel umhüllenden Wasserhohlkugel in den Zeiten vor der Sintflut. In diesen Zusammenhängen ist auch ein entsprechender Teil der zusätzlich aufgetretenen Wassermassen nach der Sintflut zu sehen, die den Meeresspiegel hatten ansteigen lassen, denn das Wasser über dem Himmelsgewölbe regnete herab auf die Erdoberfläche. Setzt man eine durch Wasserdampf angereicherte Atmosphäre voraus, lagen auch andere physikalische Voraussetzungen vor. Auf diesen Zusammenhang hatte ich schon hingewiesen.
Fast wie bestellt, erschien dann am 12. August 1997 in der Tageszeitung »Bild« ein Artikel unter der Überschrift »Sensationelle Entdeckung«: »Der deutsche Forschungssatellit Christa-Spas hat in der oberen Erdatmosphäre überraschend Spuren von Wasserdampf entdeckt. Dies könnte die umstrittene Theorie stützen, daß kleine Kometen die Erde mit Wasser beschießen. Unklar ist, wo das Wasser herkommt.« Auch wenn die Herkunft des Wassers unklar ist, gibt es also auch heute noch eine zumindest dünne Wasserhülle. Meine Vermutung wird zumindest dahingehend bestätigt, daß sie durchaus eine wissenschaftliche Grundlage besitzt, was ja auch letztlich durch die alten Schriften bestätigt wird.
Ein realer Beweis für eine ganz andere Atmosphäre vor der Sintflut stellt die Stahlzusammensetzung des ausführlich beschriebenen fossilen Hammerkopfes dar. Dieser Stahl konnte nur unter ganz anderen atmosphärischen Voraussetzungen als den heutzutage zu beobachtenden hergestellt werden. Zum damaligen Zeitpunkt müssen wahrscheinlich mindestens zwei Atmosphären Druck anstatt einem -analog den heutigen Verhältnissen - geherrscht haben. Auch Untersuchungen alter in Eis eingeschlossener Luftblasen weisen auf eine andere Zusammensetzung unserer Lufthülle in früheren Zeiten hin. Der Sauerstoffgehalt der Lufthülle war vor der Sintflut wesentlich höher als in unserer heutigen Atmosphäre. Außerdem verursachte der Schutzschirm ein gleichmäßiges mildes Klima auf der ganzen Erde. Dadurch war ein konstantes Wachstum aller Pflanzen über das ganze Jahr hinweg gewährleistet. Da die Erdachse vor der Sintflut ungefähr geradestand, gab es auch keine Jahreszeiten. Es herrschte ein etwas diffuses, aber helles Licht auf der Erde. Ein Baldachin aus Wasser stellte einen idealen Schutzschirm gegen die verschiedensten Strahlungen aus dem Weltraum dar. Brach mit der Sintflut diese Wasserhohlkugel ein, »zusammengerollt wie eine Schriftrolle«, und gibt es erst seit dieser Zeit eine uns gefährdende Strahlung auf dieser Welt?
Unter diesen Bedingungen wäre der Größenwuchs vor der Sintflut erklärbar. Nicht nur die Dinosaurier wurden sehr groß, sondern auch die Menschen erreichten eine Größe von zweieinhalb bis vier Metern. Die versteinerten Fußspuren von bis zu 50 cm Länge, die auf der ganzen Welt gefunden wurden, beweisen dies. Daß es früher riesengroße Farne, Schachtelhalme und andere Pflanzen gegeben hat, beweisen die Versteinerungen an den verschiedensten Fundorten auf der ganzen Welt. Es scheint damals einfach alles größer gewesen zu sein als heute. Für den Größenwuchs zu einer bestimmten, angeblich längst vergangenen Zeit in der Erdgeschichte wurde bisher keine wissenschaftliche Erklärung angeboten. Er wird als ein naturgegebenes, wissenschaftlich nicht zu erklärendes Phänomen hingenommen.