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Neueste Computersimulationen aus dem Jahre 1996, die am renommierten »Sandia National Laboratory« in New Mexiko (USA) durchgeführt wurden, beweisen, daß beim Aufprall eines Asteroiden mit zehn Kilometer Durchmesser in neun Sekunden ein 30 km tiefer Krater erzeugt wird. Die beim Aufprall ausgelösten Schockwellen pflanzten sich durch den gesamten Erdball fort. Sie wurden im Erd-innern wie von einer optischen Linse gebündelt und auf die andere Seite des Planeten gerichtet, wo in der Nähe vielleicht gerade ein anderer Einschlag zu verzeichnen war. Unter diesen Erschütterungen brach die Erdkruste auf, so daß es zu gewaltigen Vulkanausbrüchen kam. Natürlich bricht die Erdkruste an besonders dünnen Stellen entlang den vorhandenen Reißlinien zuerst auf, und dies geschah bei der Atlantis-Katastrophe. Bei einem Seebeben südlich von Tokio am 1. September 1923 sanken Teile des Meeresbodens um über 450 m ab, während andere Teile um 250 m angehoben wurden.114 Wie viel stärker müssen die Folgen des Sintflut-Impaktes gewesen sein.

Als Folge entsprechender Vorgänge wurde auch die Insel Atlantis relativ schnell um mehrere tausend Meter abgesenkt. Der Atlantik bildet eine große Wanne und wird durch ein bis zu über 2500 m

Abb. 28: Schockwellen.

Der Einschlag eines Himmelskörpers auf der Erde erzeugt eine Schockwelle, die durch den Erdmantel mehrfach nach allen Seiten reflektiert wird. Dadurch entstehen Erdaufbrüche, Vulkane und Beben auch in Gebieten, die von dem ursprünglichem Einschlagsgebiet weit entfernt, ja sogar auf der anderen Seite der Erdkugel liegen.

hohes unterseeisches Gebirge, den Atlantischen Rücken oder auch Dolphinrücken genannt, in zwei Teile geteilt. Das westliche Becken ist im Mittel ungefähr 6500 m tief und damit vielleicht 2000 m tiefer als der Teil östlich des Atlantikrückens, der die Bruchlinie zwischen den Kontinenten darstellt, aus der auch heute noch Magma austritt.

Muck wies nach, daß gerade die immer kritisierte Zeitangabe des Untergangs mit einer Dauer von 24 Stunden, aufgrund der beschriebenen geologischen Eigenart dieses Gebiets, besonders genau zutrifft und berechnete die Sinkgeschwindigkeit der Großinsel mit etwa 4 bis 5 cm/sec.115

Der Ablauf der Sintflut-Katastrophe stimmt mit der Beschreibung bei Platon überein: Erdbeben, Überschwemmungen, Erdrisse, Landeinbrüche und Absenkung des Meeresbodens. Bleibt noch die Überprüfung der Aussage Platons über das verschlammte Meer, so daß angeblich keine Schiffahrt möglich gewesen sein soll. Grobstoff, Ascheflocken und Feinstaub bilden die Bestandteile der Auswurfmassen historischer Vulkanausbrüche. Der Grobstoff bei vulkanischen submarinen Eruptionen ist nicht kompakt wie fließende Lava, sondern durch das Zusammenwirken von Wasserdampf und flüssigem Magma sehr porös. Der durch diesen Prozeß entstehende Bimsstein bildet eine erhebliche Menge im Verhältnis zum Gesamtauswurf und schwimmt dank der eingeschlossenen kleinen Luftporen lange an der Meeresoberfläche. Bei starken Vulkanausbrüchen kann sich sogar eine zusammenhängende Decke bilden, die dann auch die moderne Schiffahrt stören kann. Die Wellenbewegungen des Meeres zerreiben die Bimssteine langsam zu Sand. Durch den enormen Auswurf an Ascheflocken entsteht eine zusätzliche Schlammschicht auf dem Wasser. Bei dem Ausbruch des verhältnismäßig kleinen Inselvulkans Kra-katau in Indonesien im Jahr 1883 wurde deutlich, daß die herumschwimmenden Bimssteine die Schiffahrt gefährdeten und auch teilweise ganz verhinderten, obwohl die Schicht damals vielleicht nur 25 cm dick war. Aufgrund dieser Erkenntnisse berechnete Muck die Dicke der nach der Atlantis-Katastrophe im Ozean schwimmenden Schicht aus Bimssteinen auf 100 m. Platon be-stätigte: ». das Meer dortselbst unbefahrbar . nicht zu durchschiffen, weil der sehr hoch liegende Schlamm ... dies behindert.«115 Auch in diesem Punkt beschrieb Platon etwas Ungewöhnliches, jedoch gerade in diesen Details erkennt man den tiefen Wahrheitsgehalt der Geschichte. Einfach zu gut, um erfunden zu sein, und das in Übereinstimmung mit unseren neuesten Erkenntnissen. Der Meeresboden im Azorenraum muß relativ schnell um mindestens 2000 m abgesunken sein. Die unterseeische Landschaft ist gekennzeichnet von scharfen Kanten, Felszacken und tiefen Rissen. Wäre dieses Gebiet sehr alt, würden die chemischen und mechanischen Einflüsse die feinen Profilierungen gerundet haben. Charles Berlitz und Otto Muck berichten über charakteristische Funde vom Meeresboden im Azorenraum, die eigentlich auf der Erdoberfläche zu finden sein müßten.115, 116 Johannes von Buttlar beschreibt in seinem Buch »Adams Planet« entsprechende Entdek-kungen im Azorenraum:

»Im Verlaufe eines 1973/74 von der Universität Halifax durchgeführten Forschungsprojektes wurden dem Mittelatlantischen Rük-ken Bohrproben entnommen und analysiert. Dabei stellte sich heraus, daß sich die jetzt in 800 Meter Tiefe liegende Gesteinsformation einst oberhalb des Meeresspiegels gebildet haben muß. Die schwedischen Forscher R. Mailaise und P. Kolbe hatten bereits 1956 eine besondere interessante Entdeckung gemacht. Es war ihnen nämlich gelungen, am Atlantischen Rücken in 3700 Meter Tiefe die Überreste von Kieselalgen zu identifizieren, die vor 10 000 bis 12 000 Jahren in Süßwasserseen gelebt haben mußten. Im Jahr 1898 wurde 750 km nördlich der Azoren das Transatlantikkabel repariert. Bei der Suche nach der Bruchstelle ergab sich, daß der Meeresboden in diesem Gebiet aus Tälern, Berggipfeln und zerklüfteten Felsen besteht. Die daraus in 3100 Meter Tiefe entnommenen Gesteinsproben erwiesen sich als Tachylit (Basaltglas). Doch da sich Tachylit ausschließlich unter atmosphärischem Druck bildet, kann es nur über dem Meeresspiegel entstanden sein. Außerdem zersetzt sich Lava erst nach 15000 Jahren, demzufolge muß der Mittelatlantische Rücken vor diesem Zeitpunkt noch eine Landmasse gewesen sein. Diese Theorie wurde 1977 durch eine sowjetische Expedition bestätigt, die nördlich der Azoren aus über 2000 m Tiefe Gesteinsbrocken - also auf der Erdoberfläche - ans Licht brachte.117

Verschiedene Untersuchungen von Sedimentpfropfen ergaben, daß das gesamte Gebiet im Azorenraum um 2500 bis 3000 m abgesunken sein muß. Man fand zum Beispiel Globerinenkalk in 7300 m Tiefe. Diesen Fund dürfte man aber nur in Tiefen von 2000-4500 m machen. Demzufolge müßte das untersuchte Gebiet um mindestens 2800 m abgesunken sein. Die heutigen Inseln der Azoren sind die Bergspitzen der früheren Großinsel Atlantis.

Diese Geschichte über Atlantis schrieb Platon nicht in der Ichform und bezichtigte jeden der Lüge, der diese Geschichte als Mythos abstempeln wollte. Sokrates, Platons Lehrer, stellt im »Timaios«-Dialog fest: »... und zudem den großen Vorzug hat, daß er nicht ein erdichteter Mythos, sondern eine wahre Geschichte ist.« Die heutigen wissenschaftlichen Erkenntnisse bestätigen die geographischen und geologischen Angaben in Platons Atlantiserzählung in vollem Umfang. Vielleicht stimmt dann auch der restliche Teil der Geschichte über das Volk der Atlanter? Gab es nicht nur eine untergegangene Großinsel Atlantis, sondern auch ein hochentwickeltes Volk aus der Zeit vor der Sintflut? Wenn das stimmt und dieses Volk die Welt beherrschte, wie vielfach spekuliert wird, findet man Atlantis überall auf der Welt, nämlich als Kolonien, und vielleicht waren diese Städte alle ähnlich aufgebaut. Dieser Gedanke kam mir bei dem Studium der verschiedensten Ansichten über die sehr kontrovers diskutierte Lage von Atlantis. Vielleicht lohnt es sich, über diese Überlegung weiter nachzudenken.

Wie auch immer, da der Atlantik vor der Sintflut aufgrund des Abdriftvorganges der Kontinente und einem zwischen 100 und 200 m tieferen Meeresspiegel als heute schmaler gewesen sein muß und es eine große Insel, Atlantis, mit einer Länge von ungefähr 1100 Kilometern gegeben hat, war eine leicht überbrückbare Verbindung zwischen Europa und Afrika mit Amerika gegeben. Die Ähnlichkeiten verschiedener Kulturen beiderseits des Atlantiks und die gefundenen Artefakte sowie Schriftzeichen aus der Alten Welt in