Das Nachrichtenmagazin »Focus« berichtete im Jahr 1996 über Computersimulationen eines Forschungsteams aus Liverpool. Das Ergebnis dieser aufwendigen dreidimensionalen Animation widerspricht der herkömmlichen Lehrmeinung. Es wurden die Geheigenschaften von Lucy simuliert, einem affenähnlichen Wesen mit aufrechtem Gang. Diese angeblich menschliche Urahnin soll vor ungefähr 3,6 Millionen Jahren in Ostafrika gelebt haben. Ließ man dieses Skelett im Computer laufen wie ein Schimpanse, fiel es immer wieder um. Ein gekrümmter Rücken und eingeknickte Knie erwiesen sich als nicht lebensfähig. Der britische Anthropologe Robin Crompton ist daher überzeugt, daß unsere Vorfahren entweder total aufrecht gingen oder ausstarben und »innerhalb kürzester Zeit von vier auf zwei Beine gewechselt haben, noch bevor sie die Bäume verließen.«141
Es gibt zwei Lösungen für dieses Problem. Laut der Evolutionstheorie war Lucy ein sehr frühes Entwicklungsmodell des Menschen und ähnelte eigentlich einem Affen, denn ihr Gehirn konnte nicht größer gewesen sein als das eines heutigen Menschenaffen. Das Skelett glich angeblich jedoch dem des heutigen Menschen. Trotz dieser Ähnlichkeiten war Lucy nicht menschenähnlich und gehörte auch nicht zur Gattung Homo. Also muß schon die Vorgängerin von Lucy aufrecht gegangen sein, und ein Übergangsmodell, wie es die Evolutionstheorie fordert und zwangsläufig auch zur Aufrechterhaltung ihrer Thesen dringend benötigt wird, hat es nicht gegeben.
Die andere Lösung würde bedeuten, daß Lucy schon ein fortentwickeltes Modell war und die Entwicklungsgeschichte der angeblichen Vorläufer der Menschheit noch weiter in die Vergangenheit zurück verlegt werden müßte. Diese Lösung im Sinne der Evolutionstheorie widerspricht jedoch dem Ergebnis der Computeranimation: Zwischen dem Kriechgang des Affen und dem aufrechten Gang des Menschen gab es kein Zwischending und damit auch keine Entwicklung analog der Evolutionstheorie, weder zu Lebzeiten Lucys noch zu irgendeinem Zeitpunkt vorher. Aus anatomischen
Abb. 41: Affengang. Der britische Anthropologe Robin Crompton von der Universität Liverpool rekonstruierte die Entwicklung des aufrechten Gangs zur Menschwerdung. Der Affengang (A) ist ungeeignet für den ersten Menschen. Der gebeugte Gang (B) bietet keine Überlebenschancen. Der aufrechte Gang (C) stellt das einzige erfolgreiche Modell für die Fortbewegung dar. Das Resultat widerspricht der herkömmlichen Lehrmeinung: Unsere Vorfahren verließen auf zwei Beinen gehend die Bäume. Eine Entwicklung vom kriechenden zum aufrechten Gang fand nicht statt. statischen und evolutionistischen Gründen war die Überlebensfähigkeit dieser Spezies mit gebeugtem Gang, insbesondere aufgrund der durch die Evolution erforderlichen Verdrängung der weniger angepaßten Arten, nicht gegeben. Die Folgerung lautet, der Affe muß mit aufrechtem Gang aus den Bäumen gekommen sein. Aber dann stellt sich die Frage: Was macht ein aufrecht gehender Affe überhaupt auf einem Baum und wo ist da die Entwicklung geblieben?
Warum sollte sich ein Affe ohne Sprachzentrum zu einem sprechenden Mensch entwickeln? Geschah dies schnell? Mit wem unterhielt sich dieses sprechende Exemplar? Oder ging alles langsam und lernte er andere Affen entsprechend an? Wenn es aber vielleicht ein mutiertes Tier gegeben hat, woher kam dann das Gegenstück, denn zur Fortpflanzung gehört ein entsprechendes weibliches Exemplar. Mutierte Chromosomen sind normalerweise nicht zur Fortpflanzung geeignet, denn die anomale Anzahl wird von der intakten Eizelle abgestoßen. Ein Mensch kann sich nicht mit einem Schimpansen kreuzen und auch viele Tiere der gleichen Gattung -ein bekanntes Beispiel sind die Spinnen - sind untereinander nicht fortpflanzungsfähig. Der Grund liegt in der unterschiedlichen Anzahl der Chromosomen. Ihre Formen und Arten sind fast für jedes Tier unterschiedlich. Da zur Fortpflanzung Paare gehören, müssen zwei gleich mutierte Tiere einer Art aufeinandertreffen, um den Fortbestand ihrer Spezies zu sichern. Alle diese Entwicklungsstufen gehen nicht sprunghaft vorwärts. Also benötigt die Evolution eine fast unendliche Zahl von höchst unwahrscheinlichen Zufällen und einen sehr langen Zeitraum.
In dem Buch »Evolution« bestätigt Ruth Moore meine Ansicht: »Die Arbeit in vielen Laboratorien zeigte, daß die meisten Mutationen schädlich sind und die drastischen sogar gewöhnlich tödlich verlaufen. Sie schlagen gewissermaßen in die falsche Richtung ein, in dem Sinne, daß jede Veränderung in einem harmonischen, gut angepaßten Organismus sich nachteilig auswirkt. Die meisten Träger tiefgreifender Mutationen bleiben nie lange genug am Leben, um die Veränderungen ihren Nachkommen zu vererben.«142 Diese Feststellung, die voll meiner Überzeugung entspricht, wird jedoch in das Gegenteil verkehrt, wenn in demselben Buch behauptet wird: »So wirken sich einige Mutationen - gewöhnlich die geringfügigsten - auf die Arten vorteilhaft aus.«142 Nachdem Laboratorien das Gegenteil herausgefunden haben, wird ohne jeden Beweis eine andere Behauptung ersatzweise aufgestellt, die sich aber letztendlich von der ursprünglichen Feststellung kaum unterscheidet, denn wer legt fest, was eine größere oder kleinere Veränderung ist? Es wird dann folgerichtig die Frage gestellt: »Wie kann sich eine einzelne, kleine, vorteilhafte Abweichung - etwa eine geringfügige Knochenveränderung, durch die unter Umständen eine Fischflosse in ein Bein verwandelt wird - in einer großen Spezies durchsetzen?«142 Die Frage ist berechtigt und man kann daran auch die Unsinnigkeit einer angeblichen Makroevolution erkennen. Woher weiß der Fisch, daß eine geringfügige Änderung seiner Flosse in Millionen von Jahren ein Bein ergeben soll? Wenn er das aber nicht weiß, stellt die veränderte Flosse eine Behinderung dar, denn mit der ursprünglichen Flosse kam er doch wohl sehr gut zurecht. Mußten Fische mit etwas deformierten Flossen nicht durch Zuchtauswahl und mangelnden Überlebensfähigkeiten aussterben? Zeigt das bereits erwähnte Beispiel des lebenden Fossils nicht, daß diese Tiere auch nach 64 Millionen Jahren noch sehr gut überleben können, da sie nicht von angeblich weiterentwickelten Tierarten verdrängt wurden? Warum wurde aus dieser speziellen Flosse aber ein Bein, was die Anhänger der Evolution behaupten? Nicht nur bei den Affen und Menschen fehlt das Zwischenglied. Saurier sollen die Urväter der Vögel sein, aber wo ist das Bindeglied? Es gibt keine Entwicklungsstufen oder unfertige Tiere, auch wenn man Flugechsen mit Federn fand. Alle Geschöpfe scheinen ideal entwickelt zu sein. Prototypen findet man nicht, oder ist die Evolution beendet? Die Antwort muß eindeutig nein heißen, denn die Evolution kann nicht beendet sein, da der Affe als Vorläufer des Menschen noch nicht seine höchste Entwicklungsstufe erreicht haben kann, sonst hätte sich daraus nicht der Homo sapiens entwickeln können. Der Neandertaler, benannt nach dem Fund fossiler Knochen im Tal der Neander bei Düsseldorf, galt lange als Vorläufer des modernen« Menschen. Bei meinem Besuch in dem neuen »Neander-
Abb. 42: Mikroevolution. Die Mikroevolution ist durch die Kombination aller vorhandenen Vererbungsmerkmale gekennzeichnet, die sich je nach den Gegebenheiten des Umfeldes unterschiedlich stark ausbilden. Die Makroevolution im Sinne des Darwinismus beinhaltet jedoch größere Entwicklungssprünge. In der Abbildung wird der Übergang von einer Echse über den ersten Gleitflieger zum flugfähigen Urvogel (Archaeopteryx) dargestellt. Aus diesem Flugdinosaurier sollen sich dann die uns heute bekannten Vögel entwickelt haben. Auch wenn die Urvögel Federn gehabt haben können, ist der entwicklungsgeschichtliche Abstand zwischen einem gleitfliegenden Reptil und einem flügelschlagenden Archaeopteryx in fast jeder Beziehung zu groß. talermuseum« mußte ich feststellen, daß hier der vermeintliche Urmensch für die Anhänger der Evolutionstheorie eindrucksvoll präsentiert wird.