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«In etwa, außer daß dieselben mächtigen Männer in Washington etwas erfahren könnten über die Identität und den Aufenthaltsort der so sehr herbeigewünschten zukünftigen Leiche.«

«Na klar«, stimmte Alex zu und nickte zweifelnd.»Sie wedeln einfach mit einem Zauberstab, und alle Schranken bezüglich der hochgeheimen Akten werden aufgehoben, und sie erhalten alle gewünschten Informationen.«

«Genau«, sagte David entschieden.»Weil wer auch immer die Mittelsmänner von Carlos trifft, so hoch angesiedelt sein muß, so authentisch sein muß, daß der Schakal gar keine Wahl hat, ihn oder sie zu akzeptieren. Er wird keine Zweifel haben, alle Gedanken an eine Falle verschwinden durch ihr Auftreten.«

«Und möchtest du vielleicht noch, daß ich bei einem Januargewitter im Gebirge ein paar Veilchen blühen lassen soll?«

«So ungefähr. All dies muß innerhalb der nächsten ein oder zwei Tage passieren, solange Carlos sich noch damit plagt, was auf dem Smithsonian-Gelände passiert ist.«

«Unmöglich…! Aber, verdammt, ich versuche es. Ich werde hier mein Büro einrichten, und Langley soll mir schicken, was ich brauche. Four-Zero-Geheimhaltung natürlich… Ich habe nur

Bedenken, die verdammte Spur im Mayflower zu verlieren, worum auch immer es sich dabei handelt.«

«Das glaube ich kaum«, sagte Webb.»Wer es auch sein mag, er wird nicht so schnell aufgeben. Das ist nicht die Art des Schakals, ein derartiges Loch zu hinterlassen.«

«Der Schakal? Du meinst, es ist Carlos persönlich?«

«Nicht er natürlich. Aber jemand von seiner Gehaltsliste, ein völlig irrwitziger Typ, der ein Schild mit dem Namen Schakal auf dem Rücken tragen könnte und niemand würde ihm glauben.«

«Ein Chinese?«

«Vielleicht. Was immer er tut, es ist logisch, auch wenn seine Logik unlogisch erscheint.«

«Ich höre einen Mann aus der Vergangenheit, einen Mann, den es nie gegeben hat.«

«Oh, es gab ihn, Alex. Es gab ihn tatsächlich, und jetzt ist er wieder da.«

Conklin sah zur Tür des Appartements, weil Davids Worte ihn auf einen anderen Gedanken gebracht hatten.»Wo ist dein Koffer?«fragte er.»Hast du was zum Anziehen mitgebracht?«

«Nichts. Und diese Sachen hier werden, sobald ich andere habe, in einem Gulli verschwinden. Aber zuerst muß ich noch einen alten Freund besuchen, noch ein Genie, das im falschen Viertel der Stadt wohnt.«

«Laß mich raten«, sagte der Agent a. D.»Einen älteren schwarzen Mann mit dem unwahrscheinlichen Namen Kaktus, ein Genie, wenn es um falsche Papiere, Pässe, Führerscheine und Kreditkarten geht.«

«Genau.«

«Das könnte auch die CIA machen.«

«Nicht so gut und zu bürokratisch. Ich will keine Spuren hinterlassen, nicht einmal unter Four-Zero-Geheimhaltung. Dies ist eine Solo-Partie.«

«Okay. Und was nun?«

«Du gehst an die Arbeit. Bis morgen früh müssen eine Reihe von Leuten in dieser Stadt das Zittern gelernt haben.«

«Morgen früh?… Das ist unmöglich!«

«Nicht für dich. Nicht für den heiligen Alex, den König der dunklen Operationen.«

«Du kannst sagen, was du willst, aber ich bin nicht mehr in Übung.«

«Das kommt schnell wieder. Wie Sex und Fahrradfahren.«

«Und was ist mit dir? Was machst du?«

«Nach dem Rendezvous mit Kaktus werde ich mir ein Zimmer im Mayflower nehmen«, antwortete Borowski.

Culver Parnell, Hotelmagnat aus Atlanta, der es auf Grund seiner achtundzwanzigjährigen Erfahrung im Hotelgeschäft bis zum Protokollchef des Weißen Hauses gebracht hatte, legte verärgert den Hörer auf, während er eine weitere Obszönität auf seinen Notizblock gekritzelt hatte. Durch die Wahlen und den daraus resultierenden Austausch des Personals im Weißen Haus war er an die Stelle der hochwohlgeborenen Dame der vorangegangenen Administration getreten, die keine Ahnung von den politischen Verästelungen der tausendsechshundert Geladenen auf der Liste gehabt hatte. Dann lag er zu seiner tiefsten Irritation auch noch im Clinch mit seiner ersten Assistentin, ebenfalls einer Dame mittleren Alters, von einem der scheißeleganten Colleges im Osten und obendrein eine Washingtoner Prominente, die ihr Gehalt irgendeiner Pipifax-Tanzgruppe spendete, deren Mitglieder in Unterwäsche herumhampelten, wenn sie überhaupt etwas anhatten.

«Scheiße!«sagte Culver wütend und fuhr sich mit der Hand durch sein schütteres Haar. Erneut griff er zum Telefon und drückte vier Tasten.»Gib mir den Rotkopf, du süßes Ding«, säuselte er, wobei er seinen ohnehin starken Georgia-Akzent noch betonte.

«Ja, Sir«, sagte die geschmeichelte Sekretärin.»Er ist auf der anderen Leitung. Eine Sekunde bitte, Mr. Parnell.«»Du bist der allersüßeste Pfirsich, geliebtes Kind.«»Oh, Mannomann, danke! Bleiben Sie dran. «Es verfehlt nie seine Wirkung, dachte Culver. Mit ein bißchen Öl läuft alles wie geschmiert. Diesem Hurenstück von einer Assistentin würde er schon zeigen, mit wem sie es bei ihrem Vorgesetzten aus dem Süden zu tun hatte, sie sprach, als hätte ihr ein Zahnarzt alle ihre verdammten Zähne einzementiert.

«Bist du's, Cull?«kam die Stimme des Rotkopfs über die Leitung und unterbrach Parnells Gedanken.

«Ganz genau, alter Junge, wir haben ein Problem! Diese alte Ziege wieder mal. Ich habe unsere Wall-Street-Leute fest für einen Tisch beim Empfang am fünfundzwanzigsten eingeplant, dem für den neuen französischen Botschafter. Und sie sagt, wir müßten sie rausschmeißen wegen irgendwelcher BallettSchwulen, und sie sagt, daß sie und die First Lady es unbedingt so wollen. Scheiße! Diese Dollarboys haben verdammt viele französische Interessen, die durch die verdammte Party gefördert werden könnten, sagt sie. Jeder Sack an der Börse wird denken, daß denen Washington zu Füßen liegt!«

«Vergiß es, Cull«, unterbrach der Rotkopf besorgt.»Wir haben ein ganz anderes Problem, und ich weiß nicht, was es bedeutet.«

«Was denn?«

«Als wir damals in Saigon waren, hast du da jemals etwas von einer Schlangenlady gehört?«

«Ich hab verdammt viel über Schlangenaugen, den doppelten Einser beim Würfeln, gehört«, kicherte Parnell,»aber nichts über eine Schlangenlady. Wieso?«

«Der Bursche, mit dem ich gerade geredet habe — er ruft in fünf Minuten noch mal durch —, hörte sich an, als wollte er mir drohen. Ich meine wirklich drohen, Cull! Er erwähnte Saigon und deutete an, daß da was Schreckliches passiert sei, und wiederholte den Namen >Schlangenlady< mehrmals, als ob ich mich sofort in Deckung begeben müßte.«

«Überlaß diesen Hurensohn nur mir!«röhrte Parnell.»Ich weiß genau, wovon dieser Bastard spricht! Es ist die verdammte Schlampe von Assistentin — das ist die Schlangenlady! Ich werde dem Kerl schon die passenden Worte zu sagen wissen.«

«Was meint der bloß, Cull?«

«Aber, zum Teufel, du warst doch auch dabei, Rotkopf… Wir hatten doch so ein paar Spielchen in Gang gebracht, ein paar Mini-Casinos, und ein paar Clowns haben da ein paar Hemden verloren, aber schließlich gibt es nichts, was Soldaten nicht getan hätten, seit sie um die Kleider von Christus gewürfelt haben! Wir haben das Ganze dann auf eine etwas höhere Ebene verlagert und haben vielleicht auch noch ein paar Bräute da reingeschubst, die sowieso irgendwann auf den Strich gegangen wären. Nein, Rotkopf, diese scheißelegante sogenannte Assistentin meint, sie hätte was gegen mich in der Hand — und nun versucht sie es eben über dich, weil jeder weiß, daß wir Kumpels sind. Sag diesem Schleimer, er soll mich anrufen, und ich werde dieser Schlampe seine Eier in die Fotze hauen! Meine Wall-Street-Leute sind jedenfalls drin und ihre Homos draußen!«

«Okay, Cull, ich werd ihn einfach an dich weiterreichen«, sagte der Rotkopf, bekannt als Vizepräsident der Vereinigten Staaten.