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Tyler stieß ein bellendes Lachen aus.»Was ich von dir erwarte? Überhaupt nichts. Weißt du, daß du beinahe alles verdorben hast?«

«Ich verstehe nicht.«

«Es ist doch ganz einfach. «Er zog den Revolver aus der Tasche.»Du wirst von der Bildfläche verschwinden.«

Sie wich einen Schritt zurück.»Aber ich…«

«Kein Wort, sei still, wir wollen keine Zeit verschwenden. Wir beide machen jetzt eine kleine Fahrt.«

Sie erstarrte.»Und was ist, wenn ich nicht mitkomme?«

«Keine Angst, du kommst mit, tot oder lebendig. Wie du's lieber hast.«

In der folgenden Stille vernahm Tyler plötzlich aus dem Nebenzimmer den Klang der eigenen Stimme. »Keine Angst, du kommst mit, tot oder lebendig. Wie du's lieber hast.« Er drehte sich herum.»Was…?«

Steve Sloane, Simon Fitzgerald, Lieutenant Kennedy und zwei Polizisten in Uniform traten ins Wohnzimmer — Steve hatte ein Tonbandgerät in der Hand.

«Geben Sie mir die Waffe, Richter!«forderte Lieutenant Kennedy.

Tylers Gesicht erstarrte, allerdings nur für einen Augenblick, dann trat ein Lächeln auf seine Züge.»Aber selbstverständlich. Ich habe dieser Frau hier nur angst machen wollen, um sie dazu zu bewegen, mit mir das Haus zu verlassen. Sie ist nämlich eine Hochstaplerin, müssen Sie wissen. «Er legte den Revolver in die ausgestreckte Hand von Lieutenant Kennedy.»Sie wollte einen Teil der Stanford-Erbschaft an sich bringen, und das konnte ich ihr natürlich nicht durchgehen lassen, deshalb…«

«Das Spiel ist aus, Richter«, sagte Steve scharf.

«Was reden Sie da für einen Unsinn? Wie Sie mir erklärt haben, ist doch Woody verantwortlich für…«

«Woody wäre niemals imstande gewesen, einen so raffinierten Plan auszuhecken. Und was Kendall angeht — die hatte es aufgrund ihres großen Erfolgs nicht nötig. Also habe ich meine Nachforschungen auf Sie konzentriert. Dmitri Kaminski ist in Australien ermordet worden — stimmt's? — , und die australische Polizei hat Ihre Telefonnummer bei ihm gefunden. Sie sind es gewesen, der ihn zum Mord an Ihrem Vater angestiftet hat, und Sie sind es auch gewesen, der Margo Posner ins Spiel brachte und sie dann Ihren Geschwistern gegenüber zum Schein — um jeden Verdacht von sich selbst abzulenken — als Hochstaplerin verdächtigte. Aus dem gleichen Grund haben Sie auf dem DNS-Test bestanden und gleichzeitig damit er nicht durchgeführt werden konnte — dafür gesorgt, daß die Leiche Ihres Vaters verschwand. Und Sie waren es auch, der den vorgetäuschten Anruf bei Timmons machte. Sie haben Margo Posner angestiftet, sich als Julia Stanford auszugeben, und es dann so arrangiert, daß sie in die Psychiatrie eingeliefert wurde.«

Tyler schaute sich im Zimmer um, und als er das Wort ergriff, sprach er mit einer verdächtig ruhigen Stimme. »Eine Telefonnummer, die bei einem Toten gefunden wird — ist das alles, was Sie als Beweis haben? Das ist ja nicht zu fassen. Auf solch fadenscheiniger Basis haben Sie Ihre miese kleine Falle aufgebaut? Sie können mir gar nichts nachweisen. Dmitri hatte stets meine Telefonnummer bei sich, weil ich befürchtete, daß mein Vater sich in Lebensgefahr befand. Ich habe Dmitri ermahnt aufzupassen, aber er hat offensichtlich nicht gut genug aufgepaßt. Der Mörder meines Vaters — wer immer das gewesen sein mag — hat wahrscheinlich auch Dmitri umgebracht. Das ist die Person, nach der die Polizei fahnden sollte. Und Timmons habe ich angerufen, weil er für uns die Wahrheit herausfinden sollte. Jemand hat seine Rolle übernommen, und ich habe keine Ahnung, wer das gewesen sein könnte. Und außer daß Sie diesen Täter finden und mir Kontakt zu ihm nachweisen können, haben Sie gegen mich nichts in der Hand. Und was Margo Posner angeht, so habe ich wirklich geglaubt, daß sie unsere Schwester ist. Als sie dann auf einmal durchdrehte und verrückt wurde, das heißt, als sie dem Konsumrausch erlag und uns alle miteinander umbringen wollte, da habe ich sie überredet, nach Chicago zurückzukehren, und ich habe dafür gesorgt, daß sie sofort nach der Landung auf dem Flughafen in Haft genommen und in eine Anstalt eingeliefert wurde. Ich wollte sichergehen, daß die Presse von alledem nichts erfuhr — zum Schutz der Familie.«

«Aber dann bist du hierhergekommen, um mich zu ermorden.«

Tyler schüttelte den Kopf.»Ich habe nicht die Absicht, dich zu ermorden. Du bist eine Hochstaplerin, und ich wollte dir nur einen Schrecken einjagen und dich damit zur Abreise bewegen.«

«Sie lügen.«

Er wandte sich an die anderen im Raum.»Es gibt da noch einen Punkt, den Sie in Erwägung ziehen sollten. Es ist durchaus möglich, daß niemand von der Familie mit der ganzen Sache zu tun hat. Es könnte genausogut ein Außenstehender gewesen sein, der alles manipuliert und den Plan entwickelt hatte, die Familie davon zu überzeugen, daß diese Frau echt ist, um dann ihren Anteil vom Erbe mit ihr zu teilen. Dieser Gedanke ist wohl niemandem hier eingefallen, wie?«

Er betrachtete Simon Fitzgerald.»Ich werde Ihren Partner und Sie wegen Verleumdung verklagen, und zwar auf eine so hohe Schadensersatzsumme, daß Sie alles verlieren. Jeder hier im Raum ist mein Zeuge. Sie werden sich wünschen, daß Sie mir nie begegnet wären, wenn ich mit Ihnen fertig bin, denn ich verfüge über Milliarden Dollar und werde sie einsetzen, um Sie beide zu vernichten. «Er musterte Steve.»Und was Sie angeht, so schwöre ich Ihnen, daß das Verlesen von Harry

Stanfords Testament Ihre letzte Amtshandlung als Anwalt sein wird. Und falls Sie mich jetzt nicht wegen unrechtmäßigen Tragens einer Waffe festnehmen wollen, möchte ich mich Ihnen hiermit empfehlen.«

Die anderen warfen einander unsichere Blicke zu.»Nein? Nun, dann einen guten Abend allerseits. «Und sie mußten tatenlos zuschauen, wie er den Raum verließ.

Es war Lieutenant Kennedy, der als erster die Sprache wiederfand.»Mein Gott!«sagte er.»Hätten Sie das für möglich gehalten?«

«Er blufft nur!«sagte Steve gedehnt.»Aber wir können es ihm nicht nachweisen, und in einem Punkt hat er leider recht: Wir brauchen stichhaltige Beweise. Ich hatte angenommen, daß er zusammenbrechen würde, und muß zugeben, daß ich ihn unterschätzt habe.«

Simon Fitzgerald ergriff das Wort.»Es sieht ganz so aus, als ob unser schöner kleiner Plan sich als Bumerang erwiesen hat. Ohne Dmitri Kaminski oder die Aussage von dieser Posner haben wir — außer Vermutungen — gar nichts in der Hand.«

«Aber er hat mein Leben bedroht!«, protestierte Julia.

«Sie haben doch gehört, was er sagte«, antwortete Steve.»Er hat versucht, Ihnen angst zu machen, weil er Sie für eine Hochstaplerin hält.«

«Er hat mich aber nicht nur einschüchtern wollen«, korrigierte ihn Julia.»Er hat vorgehabt, mich zu töten.«

«Ich weiß, aber wir können nichts gegen ihn unternehmen. Wir sind wieder genauso weit wie vorher.«

Fitzgerald machte ein nachdenkliches Gesicht.»Du untertreibst, Steve, wir sind viel schlechter dran als vorher. Tyler meint es ernst mit der Klage gegen uns. Falls wir unsere Vorwürfe nicht beweisen können, stehen uns große Schwierigkeiten bevor.«»Das tut mir alles so leid«, sagte Julia zu Steve, als sie allein waren.»Ich fühle mich irgendwie verantwortlich. Wenn ich nicht nach Boston gekommen wäre…«

«Reden Sie kein dummes Zeug«, unterbrach sie Steve.

«Aber er hat doch gesagt, daß er Sie vernichten will. Wäre er dazu wirklich in der Lage?«

Steve zuckte mit den Schultern.»Wir werden sehen.«

«Steve«, sagte Julia nach einer Weile,»ich würde Ihnen gern helfen.«

Er schaute sie verständnislos an.»Wie meinen Sie das?«

«Nun ja, ich werde doch eine Menge Geld erben, und ich würde Ihnen sehr gern davon so viel abgeben, damit Sie…«

Er legte ihr die Hände auf beide Schultern.»Ich danke Ihnen, Julia, aber ich darf von Ihnen kein Geld annehmen. Es wird schon alles gutgehen.«