Выбрать главу

„Faramants Gedanke gefällt mir. Es fragt sich nur, ob die Holzköpfe in der Lage sind, die Operation durchzuführen. Wir haben ihnen freundliche Gesichter angemalt, wissen aber nicht, wie sich diese Veränderungen auf ihre geistigen Fähigkeiten ausgewirkt haben. Ich habe nichts gegen den Vorschlag, denke nur, daß wir diesen Umstand diskutieren müssen: Davon hängt der Ausgang der Operation ab." Hier war also Widerspruch lautgeworden. Es war an der Zeit für den Weisen, sich einzumischen. Deshalb sagte der Scheuch:

„Wer gütig ist, ist auch klug. Ein Dummkopf kann kein gütiges Antlitz haben. Dazu fehlt es ihm an Verstand. Offensichtlich finden wir keine besseren Kämpfer als die Holzköpfe. Wir müssen nur darüber nachdenken, wie wir sie vor den Strahlpistolen

schützen. Der Strahl tötet sie nicht, kann aber die hölzernen Körper in Brand setzen. Welcher Meinung sind die Ratsmitglieder?"

„Man könnte den Holzköpfen nasse Umhänge geben", krächzte Kaggi-Karr. Ihre Angewohnheit, Ratschläge zu erteilen, siegte über ihre Müdigkeit. „Umhänge trocknen rasch an der Sonne und im Wind. Das geht also nicht", äußerte sich endlich der Eiserne Holzfäller, der bislang kein Wörtchen sagen konnte, weil alle Mitglieder des Militärrats durcheinander redeten.

„Wir müssen die Holzköpfe mit Spiegelschilden ausstatten", sprudelte der Scheuch hervor. Als Enzyklopädist hatte er niemals Schwierigkeiten mit passenden Ratschlägen. Selbstverständlich war nun Cunning an der Reihe, sich zu äußern, da es um technische Lösungen auf der Grundlage wissenschaftlicher Kenntnisse ging. „Spiegelschilde sind nicht nur ein hervorragender Schutz gegen die Strahlwaffe", bemerkte er. „Wenn man sie zudem in Form eines Zerrspiegels anordnen würde, so kann man die Strahlenenergie sammeln und sie reflektieren, so daß sie auf die Fremdlinge zurückfällt."

Damit hätte die Beratung beendet werden können, da man sich darüber einig war, den Menviten mit einer eigenen Angriffsoperation zuvorzukommen. Es war klar, wer die Operation ausführen sollte. Es war klar, wie man sich gegen die Waffe der Fremdlinge schützen konnte. Man hatte außerdem eine Methode herausgefunden, um diese Waffe gegen ihre Erfinder zu kehren. Die Vorbereitungen auf den Überfall nahmen nicht viel Zeit in Anspruch. Während kunstfertige Meister die Messingschilde anfertigten und sie nach einem Rezept von Cunning mit einem Quecksilberbelag versahen, damit sie spiegelblank glänzten, exerzierten die Holzköpfe unter Befehl von General Lan Pirot Umgruppierungen, um in der Bewegung die Strahlenenergie zu reflektieren und sie abwechselnd auf die verschiedensten Gegenstände zu lenken. Lan Pirots tänzerische Begabung und seine Erfahrungen als Befehlshaber waren hervorragend geeignet für die Ausbildung der Holzköpfe mit Spiegeln in Fußordnung. Um den Plan der Operation geheimzuhalten, gab man den Holzköpfen statt Spiegeln jedoch farbige Reifen in die Hände.

Voller Interesse beobachteten die Einwohner des Zauberlandes die Übungen des Tanzensembles der Holzköpfe unter Leitung von Lan Pirot, obwohl sie nicht begreifen konnten, warum die Holzsoldaten angesichts der drohenden menvitischen Gefahr so unbeschwert ihre Kurzweil trieben. Doch wie dem auch immer sein mochte, alle fanden Gefallen an dem unerwarteten schönen Volksfest.

Das Auftreten des Ensembles hatte noch einen anderen Vorzug. Vom Bord des Helikopters, der die Smaragdenstadt ständig beobachtete, erhielt General Baan-Nu ein Telegramm folgenden Inhalts: „Die Bellioren tanzen".

Mögen sie ruhig Weitertanzen, dachte der General, als er dieses Telegramm las. Am besten tanzt der Sieger. Am nächsten Morgen ließ Feldmarschall Din Gior die Truppen, die an dem Überfall teilnehmen sollten, zum letzten Appell antreten. Er betrachtete die fröhlich lächelnden Gesichter der Soldaten und wurde finster. Sie erschienen ihm zu leichtfertig. Fast mürrisch fragte er Lan Pirot: „Sind Sie sich über die Bedeutung dieses Auftrages überhaupt im klaren?"

Der hölzerne General lachte von einem Ohr bis zum anderen.

„Zu Befehl, jawohl, Euer Hochwohlgeboren, Herr Feldmarschall." Er machte ein paar fröhliche Tanzschritte.

Din Gior seufzte bedenklich. Wenn der General so leichtfertig war, was sollte man dann erst von den Soldaten erwarten?

„Werden Sie mit der Aufgabe fertig?" fragte er noch finsterer.

„Bitte sich nicht zu beunruhigen, Euer Hochwohlgeboren", entgegnete Lan Pirot. „Da alles gut bedacht wurde, wird der Erfolg nicht auf sich warten lassen. Alles wird aufs beste erledigt." Wieder tänzelte er fröhlich vor dem Feldmarschall hin und her. Als in das Kriegshorn gestoßen wurde, formierte sich die Abteilung zur Marschkolonne, alle Soldaten hoben ihre Schilde und liefen zu Hurrikaps Schloß. Ohne Atempause legten sie die Entfernung von der Smaragdenstadt bis zur Waldwiese vor Ranavir zurück.

Die Wachposten der Außerirdischen bemerkten die Holzköpfe rechtzeitig. Sie gaben Alarm, alle Abteilungen der Menviten wurden auf die Beine gebracht und waren bereit, ihre erprobten Waffen, die Strahlpistolen, in Anwendung zu bringen. Sie irritierte lediglich, daß die Bellioren selbst zum Angriff übergegangen waren. Sie sind uns also zuvorgekommen bei den Kriegsvorbereitungen. Jetzt müssen wir ihren Angriff zurückschlagen. Es ist an uns, diese selbstsicheren Bellioren Mores zu lehren, dachten die Menviten.

Inzwischen hatte sich die Abteilung der Holzköpfe in der Bewegung zur Kette umgruppiert. Diese Kette schloß sich nun und bildete auf der Waldwiese einen großen Halbmond, der von den glänzenden Schilden abgedeckt war. Ohne die Geschwindigkeit zu vermindern, bewegte sich der Halbmond auf die menvitischen Abteilungen zu. Auf Befehl schalteten die Außerirdischen ihre Strahlpistolen ein. Im selben Augenblick ertönten Schreckensschreie aus ihren eigenen Reihen. Die Strahlen der Pistolen, die von dem spiegelblanken Halbmond reflektiert wurden, schlugen mitten in einer menvitischen Abteilung ein.

Bevor die Außerirdischen erkannten, daß sie sich selbst verwundeten, und nach allen Seiten davon rannten, stürzten mehrere Menviten, die starke Verbrennungen erlitten hatten, zu Boden.

Ohne Zeit zu verlieren, drehte sich der Spiegelhalbmond und setzte mit dem von den Schilden gesammelten Strahl der noch nicht abgeschalteten Pistolen eine Tonne mit dem Kerosin für die Helikopter in Brand. Dann sprang der Strahl über auf die Werkstatt, aus der sofort Rauchschwaden aufstiegen. Als die Menviten sich endlich besannen, schalteten sie ihre unglückseligen Pistolen ab und setzten Kartätschen ein. Sofort bildete der Halbmond eine Kette, die Holzköpfe hingen sich ihre Schilde auf den Rücken und traten die Flucht an.

Als die Brände gelöscht und die Verwundeten verbunden waren, betrachteten die Menviten ungläubig die vom Gegner zurückgelassenen Trophäen: Es waren ein paar blaue und gelbe Holzspäne, die von den Holzsoldaten abgesplittert waren, als die Kartätschen losballerten. Die zuversichtliche Stimmung der Eroberer machte großer Verzagtheit Platz.

Am selben Tag wurde das gesamte Holzheer repariert. Man malte den Soldaten neue Uniformen an, gab ihnen neue Epauletten und Medaillen, und der frischgestrichene strahlende Lan Pirot bekam sogar goldene Schulterstücke und ein Ordensband über die Schulter.