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Es gab eine Menge Metall auf dem Meeresboden; Menschen schienen die Angewohnheit zu haben, Dinge über Bord zu werfen. Bis jetzt waren alle zu klein gewesen, um das Gerät so stark reagieren zu lassen, daß man vermuten konnte, es handele sich möglicherweise um das Raumschiff, außer einem Objekt, das sie gleich in der ersten Stunde ihrer Suche gefunden hatten. Festzustellen, um was es sich handelte, war eine langwierige und schwierige Angelegenheit gewesen. Sie konnten dem Jäger erst von ihrem Fund Mitteilung machen, als das Kajak an der North Beach lag, wo Jenny und Bob sich ausruhten und etwas aßen. Anschließend mußte die Stelle wiedergefunden und der Jäger auf den Meeresboden hinabgelassen werden, damit er ein Pseudopod in den Meeresgrund stecken und den Gegenstand untersuchen konnte. Wie es sich herausstellte, handelte es sich um einen stark verrosteten, extrem großen Anker. Alles, was der Jäger tun konnte, war, den beiden im Boot ein klares ›Nein‹ zu signalisieren. Als er ihnen später die Einzelheiten berichtete, kamen sie zu dem Schluß, daß der Anker wahrscheinlich im vergangenen Jahrhundert von einem Segelschiff verloren worden war; vermutlich hatte man ihn ausgeworfen, um das Schiff bei einem Sturm vom Riff fernzuhalten.

Die Suchmethoden wurden weiter verbessert, während die Tage vergingen, doch das überprüfte Gebiet erweiterte sich nur mit quälender Langsamkeit. Es gab keine wirklichen Gefahren, obwohl der Jäger ständig von winzigen Fischen und Arthropoden belästigt wurde. Biochemisch war seine Substanz dem Fleisch irdischer Lebewesen so ähnlich, daß sie von irdischen Organismen verdaut werden konnte, und umgekehrt. Während er unter Wasser war, fand ein ständiger Wettkampf statt, bei dem es darum ging, wer mehr von wem fraß. Durch den Schutz der Röhre war es dem Jäger immer gelungen, eine Länge Vorsprung zu wahren, doch kam er immer mehr zu der Erkenntnis, wie viel Glück er gehabt hatte, daß er so bald nach seinem Absturz in der Nähe dieser Insel auf den Hai gestoßen war und in ihm Aufnahme gefunden hatte.

Für Bob verliefen die Tage recht erträglich; das Schicksal schien sich zur Zeit zurückzuhalten. Seit fast zwei Wochen war es nicht mehr zu den unerklärlichen Schwächeanfällen gekommen, ob wegen oder trotz der kombinierten Bemühungen Seevers und des Jägers, konnte er nicht sagen. Damit er nicht übermütig wurde, waren sie jedoch von immer stärker werdenden Gelenkschmerzen abgelöst worden, zu denen in den letzten Tagen auch noch Muskelschmerzen getreten waren, vor allem in Waden und Hüften, und manchmal fiel es ihm sehr schwer, seinen Zustand vor den Arbeitskollegen zu verbergen; sie traten plötzlich und ohne Warnung auf. Malmstrom, den er hin und wieder traf, ließ zwar einige Bemerkungen über den Zustand seines Freundes fallen, sie schienen aber nicht sehr ernst gemeint zu sein.

Die Arbeit war jedoch insofern störend, als sie ihm einen großen Teil seiner Zeit nahm. Ansonsten machte sie ihm Spaß, und sogar der Jäger fand sie interessant. Jenny hatte vorgeschlagen, daß sie den Jäger allein mit aufs Meer ne hmen würde, oder in Begleitung ihrer Mutter, wenn Bob keine Zeit hatte, doch der Jäger hatte dagegen ernsthaften Einspruch erhoben. Vom Standpunkt des Alien aus war es schlimm genug, wenn er seinen Gastgeber für ein paar Stunden verlassen mußte, obwohl er in seiner unmittelbaren Nähe blieb und sich innerhalb weniger Minuten wieder mit ihm vereinigen konnte. Wenn sie durch die drei oder vier Meilen voneinander getrennt sein würden, die die Raffinerie von dem Suchgebiet trennte, konnte er vielleicht erst nach Stunden erfahren, wenn Bob ihn brauchte.

Etwa am fünften Tag tatsächlicher Suche — wie Seever es vorausgesagt hatte, verhinderte zu starker Wind fast zur Hälfte der Zeit jede Sucharbeit, und bei ihren Bemühungen, ein motorgetriebenes Boot zu finden, hatten sie bisher keinen Erfolg gehabt — tauchte ein Problem auf, mit dem niemand ernsthaft gerechnet hatte, und das ihnen klarmachte, daß jede auch nur kurzfristige Trennung von Gastgeber und Symbiont zu ernsthaften Schwierigkeiten führen konnte.

Es war etwa eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang. Der Jäger begann bereits Mitleid mit den beiden jungen Menschen im Boot zu empfinden, die sich tödlich langweilen mußten, ganz im Gegensatz zu ihm, dem einzig wirklich aktiven Teilnehmer an dieser Operation, als sich die Situation plötzlich grundlegend veränderte.

Der Jäger brauchte mehrere Minuten, um zu begreifen, was geschehen war. Die Bewegungen des Bootes verursachten ständig eine leichte vertikale Beschleunigung, und kein Schock verriet ihm, daß das Halteseil riß. Der Jäger spürte lediglich, daß der Metalldetektor und er langsam tiefer sanken. Ein leichter Ruck sagte ihm, daß das elektrische Kabel das Gewicht aufgefangen hatte. Erstaunlicherweise hielt es die Belastung aus und brach nicht, sondern riß den Holzpfropfen aus der Röhre, nahm den elektrischen Schalter mit, und beinahe auch einen Teil der Substanz des Jägers. Als er sich von der Überraschung erholt hatte, waren er und der Detektor zur Hälfte im schlammigen Meeresboden vergraben.

Dreieinhalb Faden über ihm herrschte Verwirrung. Bob hatte das Seil gehalten, während Jenny die Position des Bootes mit dem Paddel dirigierte; doch sie merkten fast gleichzeitig, was passiert war. So gering das Gewicht des Dete ktors auch war, veränderte sein Verlust doch den Trimm des Kajaks, und Jenny kannte ihr Boot sehr gut.

„Hast du ihn fallen lassen?“ fragte sie besorgt.

„Haben deine Muskeln wieder versagt?“

„Nein. Das Seil scheint gerissen zu sein, oder der Knoten hat sich gelöst. Wenn mir das Seil aus der Hand gerutscht wäre, hätten wir ihn noch. Ich habe das lose Ende des Seils an einer Öse im Dollbord befestigt.“

„Nimm das Paddel und halte die Position!“ sagte das Mädchen. Er wandte den Kopf und sah, daß sie bereits Jeans und Hemd auszog.

„Nein! Warte!“ sagte er. „Wir müssen zuerst unsere Position festlegen!“ Er griff nach dem Sexta nten, fixierte die Position des Bootes nach den Kultur-Tanks, die sie als Markierungspunkte festgesetzt hatten, und notierte die Gradzahlen der Winkel. Dabei begann er, Hemd und Hose auszuziehen.

„Wir brauchen eine Markierungsboje, die wir über Bord werfen können, wenn so etwas passiert.“

„Was hast du vor? Du darfst nicht tauchen!“ sagte Jenny scharf. „Du bist nicht einmal ein so guter Schwimmer wie ich, wenn du völlig in Ordnung bist, und in deinem jetzigen Zustand…“

„Ich bin auch kein so guter Paddler wie du, und wenn du hinabtauchst und das andere Ende des Seils irgendwo auf dem Meeresgrund findest, wäre ich sicher nicht in der Lage, das obere Ende in deiner Reichweite herabhängen zu lassen.“

„Versuche es wenigstens. Gib mir das Seilende und nimm das Paddel.“ Bob tat, was sie ihm sagte, nicht aus Überzeugung, sondern weil dies nicht der richtige Zeitpunkt für einen Streit zu sein schien, und Jenny verschwand im Wasser.

Der Jäger konnte den Boden des Kajaks erkennen und sah das Mädchen ins Wasser springen. Weder das eine noch das andere wirkte sehr ermutigend auf ihn. Das Kajak war mindestens zwanzig Yards abgetrieben, und Jenny, die möglichst senkrecht hinabzutauchen versuchte, hatte nicht die geringste Chance, auch nur in seine Nähe zu kommen. Tatsächlich erreichte sie nicht einmal den Meeresgrund. Etwa zwei Faden über ihm wurde sie langsamer und stoppte schließlich ganz. Sie hing ein paar Sekunden in dieser Höhe und versuchte anscheinend, etwas erkennen zu können, doch dann setzte der natürliche Auftrieb ein, und ein paar Sekunden später half sie ihm nach und schoß nach oben.

„Gefunden?“ fragte Bob. Sie kletterte ins Boot, bevor sie antwortete.