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„Falls sich das Wetter nicht noch weiter verschlechtert“, wandte Jenny ein.

Das tat es jedoch nicht, obwohl es auch nicht besser wurde. Die Paukés waren bereit, ihr Boot auszulernen, unter der Bedingung, daß Maeta das Kommando übernahm, und für einige Tage konnte die Suche fortgesetzt werden.

Bis zum Mittwoch war der Wind soweit abgeflaut, daß es möglich war, wieder Maetas Ausleger-Boot zu benutzen. Jenny hatte noch keine Zeit gefunden, ihr Kajak zu flicken. Am Donnerstag ging Bob wieder zur Arbeit in der Raffinerie. Am Samstag, dem zehnten Juli, entdeckten die beiden Mädchen eine große Metallmasse.

Sie waren an diesem Tag weiter hinausgefahren, und das Wasser war so tief, daß Maeta Schwierigkeiten hatte, auf Grund zu kommen, selbst wenn sie einen Gürtel mit Bleigewichten trug, was den Fortgang der Suche natürlich erheblich beeinträchtigte.

Das drückte natürlich stark auf die Stimmung, und selbst die ruhige Entschlossenheit des Teroa-Mädchens begann zu bröckeln. Jenny war oft versucht gewesen, nicht hinauszufahren, und nur die Möglichkeit, daß Maeta das Raumschiff während ihrer Abwesenheit finden mochte, hatte sie dazu gebracht weiterzumachen.

Sie hatten jetzt ein zweites Paddel, da Mrs. Seever häufig mit ihnen hinausfuhr, doch für die Taucherin wurde die Arbeit von Tag zu Tag schwerer. Sie mußten ständig auf den Detektor achten; der Meeresboden war hier so unregelmäßig, daß sich das Gerät entweder im Dschungel der Korallen und Meerespflanzen verfangen oder so weit vom Meeresgrund entfernen konnte, daß es nicht mehr aufzeichnete.

Als sie an diesem Samstag ein starkes Signal des Geräts auffingen und durch gründliche Tests festgestellt hatten, daß wirklich eine größere Metallmasse an dieser Stelle liegen mußte, beschlossen sie, Bojenmarkierungen auszubringen, und dann, obwohl es erst früh am Nachmittag war, zur North Beach zurückzukehren und Bob und den Jäger von ihrem Fund zu benachrichtigen. Jenny sagte, dadurch würde sie auch endlich Zeit finden, ihr Kajak zu reparieren.

Als sie mit ihren Rädern zurückfuhren, stellte Jenny fest, daß ihre Bremse nicht funktionierte. Es war nur eine geringfügige Unbequemlichkeit, da die Straße hier völlig eben war, doch ließ es sie alle ein wenig nachdenklich werden.

Die Gruppe trennte sich bei Seevers Haus. Mrs.

Seever blieb dort zurück, Jenny ging zum Strand, wo ihr Kajak lag, und Maeta fuhr über den Damm zur Raffinerie, um Bob und dem Jäger von ihrem Fund zu berichten. Sie fand sie ohne jede Schwierigkeit, da Erwachsene sich überall auf der Insel frei bewegen konnten. Ihr Erscheinen ließ die beiden vermuten, warum sie hergekommen war; doch es waren zu viele andere Menschen da, um offen sprechen zu können. Es dauerte fast zwei Stunden, bevor Bob die Raffinerie verlassen und mit Maeta zurückgehen und ihren Bericht hören konnte. Sie begann zu sprechen, sobald sie außer Hörweite der anderen waren.

„Wir haben eine Stelle entdeckt, wo der Detektor stark anspricht, wenn er einen Fuß über dem Meeresgrund ist“, begann sie. „Die Fläche ist ungefähr fünfunddreißig Fuß lang und zehn Fuß breit, und wenn der Detektor über dem Zentrum steht, spricht er sogar in zwei oder drei Fuß Höhe noch an.“

„Das klingt gut“, antwortete der Jäger über Bob.

„Das Schiff, das ich gejagt habe, war etwa fünfundzwanzig Fuß lang — in euren Maßen — und hatte einen Durchmesser von vier Fuß.“

„Es könnte aber auch eines von diesen japanischen Zwerg-Unterseebooten aus dem Weltkrieg sein“, sagte Bob. „Ich habe allerdings niemals gehört, daß sie auch in diesem Gebiet eingesetzt worden wären. Der alte Toke hat immer erklärt, daß seine geheimen Kriegsmaßnahmen während der dreißiger Jahre, falsche „Korrekturen“ in Seekarten und so weiter, die Japaner davon abgehalten haben, ein Kommando herzuschicken, um diese Ölquellen sicherzustellen. Ich weiß, daß diese Insel auf den amtlichen Seekarten nicht eingetragen ist, doch es hätte mich sehr überrascht, wenn die Marine irgendeiner bedeutenden Nation nichts von ihrer Existenz gewußt haben sollte. Ich bin der Meinung, daß wir zu Beginn des Krieges einfach zu bedeutungslos waren, um eine größere Operation zu rechtfertigen. Auf jeden Fall, selbst wenn wir das Unterseeboot als Möglichkeit betrachten, so kann das leicht überprüft werden. Vielen Dank, Maeta.“

„Aber nicht mehr heute“, antwortete das Mädchen und deutete mit einer Kopfbewegung auf die tiefstehende Sonne. „Bis wir hinauskommen, ist es dunkel geworden.“

„Das macht nichts. Ich habe morgen ohnehin frei“, sagte Bob lächelnd. „Wir werden den Jäger hinablassen, damit er das Ding abtasten und sich überzeugen kann, ob es eins der beiden Schiffe ist oder nicht, und dann… dann kann er uns sagen, was für eine Art Zeichen oder Nachricht wir anfertigen und dort hinterlassen sollen, damit seine Leute sie finden, wenn sie zurückkommen. Vielleicht kann er sogar feststellen, wann ungefähr sie wieder auf der Insel sein werden.“

„Du bist ziemlich sicher, daß sie zurückkommen, nicht wahr, Bob?“ fragte das Mädchen leise.

„Natürlich. Nachdem wir erfahren haben, wo du die Generatorabdeckung gefunden hast, sind wir überzeugt, daß sie hier gewesen sind.“

„Hätte das nicht auch der andere — der Mann, den der Jäger verfolgt hat — tun können?“

„Du meinst, daß der Doc recht hat und er doch nicht getötet worden ist? Ja, er hätte es natürlich auch tun können, aber warum sollte er?“

„Warum sollte es irgend jemand tun? Seever hat das auch gefragt, und du hast ihm keine sehr erschöpfende Antwort gegeben. Ich muß ihm zustimmen, daß dies ein entscheidender Schwachpunkt dieser Geschichte ist.“

„Weißt du, ich verlasse mich da auf den Jäger. Er kennt seine Leute schließlich besser als wir. Wie käme ich dazu, seine Meinung anzuzweifeln? Ich denke, wir haben einen Grund zum feiern.“

„Du meinst, daß wir einen Grund zum Feiern haben werden, wenn das, was wir entdeckt haben, sich tatsächlich als eins der Schiffe herausstellt.“

„Ja, natürlich. Aber ich habe schon jetzt das sichere Gefühl, daß es eins der Schiffe ist — es muß so sein —, und das ist ein verdammt gutes Gefühl.“

„Ich verstehe, daß du daran glaubst. Ich hoffe nur, dich niemals sagen zu hören, Wunschdenken sei eine typisch weibliche Eigenschaft. Ich wünschte, ich könnte so sicher sein, wie du es anscheinend bist.“

„Der Jäger nennt es eine allgemein menschliche Eigenschaft. Warum willst du nicht menschlich sein, Maeta?“

Trotz der ein wenig herabsetzenden Bemerkung, die ihm eben zugeschrieben worden war, teilte der Jäger im Moment die Gefühle seines Gastgebers.

Auch er fühlte mit einer logisch nicht zu begründenden Sicherheit, daß das Objekt, das die beiden Mädchen entdeckt hatten, sich als eins der beiden Schiffe herausstellen würde. Er wußte, daß es bei der metallverschwendenden Zivilisation der Erde auch sehr gut etwas anderes sein konnte, war sich jedoch trotzdem sicher, daß er innerhalb von dreizehn oder vierzehn Stunden das Innere eines mehr oder weniger beschädigten Überlichtgeschwindigkeits-Schiffes abtasten würde.

Als sie das uferseitige Ende des Dammes erreichten, blickte Bob den Strand entlang. Jennys Kajak lag umgedreht auf dem Sand, wie seit mehreren Tagen, doch Jenny war nirgends zu entdecken.

Viele andere Boote waren auf der Lagune, die meisten von ihnen mit Kurs auf die Insel, um vor Dunkelwerden das Ufer oder den Hafen zu erreichen.

„Vielleicht ist sie schon fertig“, beantwortete Maeta Bobs unausgesprochene Frage. „Sie hatte immerhin zwei Stunden Zeit, um einen simplen Flicken aufzukleben.“

„Wahrscheinlich“, gab Bob zu. Maeta hatte von Jennys versagender Fahrradbremse nichts erwähnt und kam auch nicht auf den Gedanken, daß dem Mädchen noch etwas zugestoßen sein könnte. Bis jetzt war Bob das Ziel gewesen. Maeta hatte deshalb die Fahrradbremse völlig vergessen. Schweigend legten sie die letzten paar hundert Yards zum Haus der Seevers zurück.