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«Du machst Witze!«

«Den Teufel tut er!«Osterman kam in den Flur.»Wie geht's denn, Dick?«

«Bernie! Geht's dir gut?«Die beiden Männer gaben sich die Hand, aber Tremayne schien dennoch John Tanner nicht aus den Augen zu lassen.

«Hast du gehört, was er gesagt hat? Hast du das gehört? Was da passiert ist? Ich bin schon seit Dienstag in der Stadt. Hatte nicht einmal Zeit, nach Hause zu kommen.«

«Wir erzählen euch das später. Jetzt hole ich etwas zu trinken. «Tanner ging schnell weg. Er konnte Tremayne seine Reaktion nicht übelnehmen. Der Anwalt war von dem, was er gehört hatte, nicht nur erschreckt, sondern er hatte Angst.

So viel Angst, daß er klarstellen mußte, daß er seit Dienstag nicht hiergewesen war.

Tanner machte Drinks für die Tremaynes, ging dann in die Küche und blickte zum Fenster hinaus, auf seinen Pool und das Wäldchen dahinter. Obwohl niemand zu sehen war, wußte er, daß die Männer dort waren. Mit Feldstechern und Radios und wahrscheinlich mit winzigen Mikrofonen, die jedes Gespräch aufnahmen, das im Hause geführt wurde.

«Hey, John, ich hab' das nicht bloß so gesagt!«Das war Tremayne, der jetzt in die Küche kam.»Ehrlich, ich habe nichts gewußt. Wegen Mittwoch, meine ich. Warum hast du mich denn nicht angerufen?«

«Habe ich ja versucht. Ich habe sogar eine Nummer auf Long Island angerufen. Oyster Bay, denke ich.«

«Unsinn! Du weißt doch, was ich meine! Du oder Ali hättet das Ginny sagen sollen. Ich wäre sofort aus der Besprechung gekommen, das weißt du doch!«

«Jetzt ist es vorbei. Hier ist dein Drink.«

Tremayne hob das Glas an die Lippen. Er konnte jeden von ihnen unter jeden beliebigen Tisch trinken.

«Du kannst das nicht einfach so abtun. Warum hast du mich überhaupt angerufen?«

Auf die Frage war Tanner dummerweise nicht vorbereitet.

«Ich… Mir hat die Art und Weise nicht gefallen, wie die Polizei das Ganze behandelt hat.«

«Die Polizei? MacAuliff, das Arschloch?«

«Ich habe gar nicht mit Captain MacAuliff gesprochen.«»Hast du keine Aussage gemacht?«

«Doch — doch, das habe ich schon getan. Jenkins und McDermott haben sie aufgenommen.«

«Wo zum Teufel war denn unser Oberbonze?«

«Ich weiß nicht. Er war nicht da.«

«Okay, Mac war nicht da. Du sagst, Jenkins und McDermott hätten das erledigt. Ali hat mir gesagt, sie hätten euch gefunden… «

«Ja. Ja, darüber hab' ich mich ja so geärgert.«

«Was?«

«Mir hat die Art und Weise nicht gefallen, wie die das gemacht haben. Zumindestens damals nicht. Jetzt habe ich mich etwas beruhigt. Ich hab' mich geärgert, und deshalb hab' ich versucht, dich zu erreichen.«

«Was hast du denn gedacht? Unachtsamkeit der Polizei? Beeinträchtigung eurer Rechte? Was denn?«

«Ich weiß nicht, Dick! Ich hab' einfach durchgedreht, das ist alles. Wenn man in Panik gerät, will man doch einen Anwalt haben.«

«Ich nicht. Ich will einen Drink. «Tremayne sah Tanner in die Augen. Tanner blinzelte — wie ein kleiner Junge, der sich mit einem größeren angelegt hat.

«Jetzt ist es vorbei. Gehen wir wieder hinein.«

«Vielleicht sollten wir später noch einmal darüber reden. Vielleicht ist da doch etwas, und ich habe das nur noch nicht richtig verstanden.«

Tanner zuckte die Achseln und wußte, daß Dick in Wirklichkeit gar nicht später darüber reden wollte. Der Anwalt hatte Angst, und seine Furcht beeinträchtigte seinen professionellen Instinkt, der ihn eigentlich dazu veranlassen müßte, hier nachzubohren. Als er wegging, hatte Tanner das Gefühl, daß Tremayne ihm über einen Aspekt der Ereignisse vom Mittwochnachmittag die Wahrheit sagte: Er war selbst nicht dort gewesen.

Aber wußte er, wer dort gewesen war?

Um sechs waren die Cardones immer noch nicht eingetroffen. Niemand fragte, weshalb; die Stunde verstrich schnell, und wenn jemand sich Gedanken machte, so verbarg er das gut. Um zehn Minuten nach sechs wurde Tanners Blick von einem Wagen angezogen, der langsam an seinem Haus vorbeifuhr. Es war das Taxi von Saddle Valley, die Sonne spiegelte sich in dem schwarzen Lack des Wagens. Im Hinterfenster sah er einen Augenblick lang Joe Cardones Gesicht. Joe vergewisserte sich, daß sämtliche Gäste eingetroffen waren. Oder noch dort waren, vielleicht.

Fünfundvierzig Minuten später rollte der Cadillac der Cardones in die Einfahrt. Als sie das Haus betraten, war offensichtlich, daß Joe bereits einige Drinks zu sich genommen hatte. Offensichtlich, weil Joe kein Trinker war, Alkohol nicht mochte, und seine Stimme eine Spur lauter war, als sie das normalerweise gewesen wäre.

«Bernie! Leila! Willkommen im Herzen des Establishments der Ostküste!«

Betty Cardone, behäbig, adrett, gepflegt puritanisch, stimmte in die Begeisterung ihres Mannes ein, wie es sich gehörte, und alle vier umarmten sich.

«Betty, du siehst bezaubernd aus«, sagte Leila.»Joe, mein Gott, Joe! Wie kann ein Mann so gesund aussehen? — Bernie hat sich eine Turnhalle gebaut und seht euch an, was ich habe!«

«Mach bloß meinen Bernie nicht schlecht!«sagte Joe, den Arm um Ostermans Schulter gelegt.

«Sag es ihr nur, Joe. «Bernie ging auf Cardones Frau zu und erkundigte sich nach den Kindern.

Tanner setzte sich in Richtung Küche in Bewegung und begegnete Ali im Flur. Sie trug ein Tablett mit Hors d'ceuvres.»Alles fertig. Wir können jederzeit essen, also setze ich mich noch eine Weile. Holst du mir etwas zu trinken, Liebster?«»Sicher. Joe und Betty sind da.«

Ali lachte. Hab' ich mir doch fast gedacht. - Was ist denn los, Darling? Du siehst so komisch aus.«

«Nein, nichts. Ich hab' nur gedacht, ich sollte vielleicht im Studio anrufen.«

Ali sah ihren Mann an.»Bitte, alle sind jetzt da. Unsere besten Freunde. Wir wollen uns amüsieren. Vergiß doch den Mittwoch, bitte, Johnny.«

Tanner beugte sich über das Tablett mit Hors d'ceuvres und küßte sie.»Du dramatisierst das«, sagte er und erinnerte sich an Fassetts Rat.»Ich muß wirklich im Studio anrufen.«

In der Küche trat Tanner erneut ans Fenster. Es war kurz nach sieben, und die Sonne war hinter den hohen Bäumen bereits untergegangen. Schatten lagen über dem hinteren Teil seines Gartens und dem Pool. Und jenseits der Schatten wachten Fassetts Männer.

Das war es, worauf es ankam.

Wie Ali gesagt hatte, sie waren jetzt alle da. Die besten Freunde.

Das Currybuffett mit einem Dutzend kleiner Nebengerichte war wie üblich ein Triumph für Ali. Die Frauen stellten die üblichen Fragen, und Ali sonnte sich in ihren kulinarischen Fähigkeiten — wie gewöhnlich. Die Männer führten die üblichen Streitgespräche über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Baseballteams, und zwischendurch verbreitete sich Bernie über die spaßigen — und ungewöhnlichen — Arbeitsmethoden von Hollywood.

Während die Frauen das Geschirr abtrugen, benutzte Tremayne die Gelegenheit, Tanner über den Einbruch auszufragen.»Was zum Teufel war denn letzten Mittwoch los? Mal ganz offen. Ich glaube die Einbruchsgeschichte nicht.«

«Warum nicht?«fragte Tanner.

«Weil sie keinen Sinn ergibt.«

«Niemand benutzt Gas«, fügte Cardone hinzu.»Einen Totschläger, eine Augenbinde, einen Schuß in den Kopf vielleicht, aber nicht Gas.«»Ihr denkt da vielleicht fortschrittlicher. Mir ist es offengestanden lieber, daß die ein harmloses Gas eingesetzt haben und keinen Totschläger.«

«Johnny. «Osterman senkte seine Stimme und blickte zum Speisezimmer hinüber. Betty kam gerade aus der Küchentür und holte noch ein paar Teller. Sie lächelte. Er erwiderte ihr Lächeln.»Arbeitest du vielleicht an etwas, womit du dir Feinde machst?«

«Ich denke, das tu ich irgendwie immer.«

«Ich meine, so etwas wie diese San-Diego-Geschichte.«

Joe Cardone musterte Osterman aufmerksam und, fragte sich, ob jetzt wohl Einzelheiten kommen würden. San Diego war eine Mafia-Angelegenheit gewesen.