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Die beiden Männer hielten ihn auf. Sie drehten ihm die Arme auf den Rücken und drückten sie ihm ins Kreuz. Cole packte ihn an den Schultern und sprach schnell und eindringlich.

«Bitte! Wir wissen, was Sie durchgemacht haben! Daran können wir nichts ändern, aber wir können Ihnen sagen, daß alles vorbei ist! Vorbei, Mr. Tanner. Omega ist zerbrochen!«

«Ich will nichts von Ihnen hören! Ihr Dreckskerle! Ihr schmutzigen Schweine! Es gibt euch gar nicht! Die haben nie etwas von Fassett gehört! Ihre Telefone sind abgeklemmt! Ihr… «»Wir mußten schnell weg!«unterbrach der Agent.»Wir mußten beide Posten aufgeben. Das war notwendig. Man wird Ihnen das alles erklären.«

«Ich glaube Ihnen kein Wort mehr!«

«Hören Sie nur zu! Entscheiden Sie sich später, aber hören Sie zu. Fassett ist keine zwei Meilen von hier und fügt die letzten Stücke zusammen. Er und Washington werden es bald geschafft haben. Bis morgen früh haben wir Omega.«

«Was für ein Omega? Was für ein Fassett? Ich habe Washington angerufen! Ich habe mit McLean in Virginia gesprochen!«

«Sie haben mit einem Mann namens Dwight gesprochen. Dem Titel nach ist er Andrews Vorgesetzter, aber das entspricht nicht den Tatsachen. Dwight war nie für Omega freigegeben. Er hat bei den Geheimdiensten nachgefragt, und der Anruf wurde dem Direktor gemeldet. Es gab keine Alternative, als die, alles abzuleugnen, Mr. Tanner. In Fällen wie diesen leugnen wir immer. Das müssen wir.«

«Wo sind die Wachen vor dem Haus? Was ist aus Ihren gottverdammten Telefonwanzen geworden? Ihre Spezialtruppen, die nicht zulassen sollten, daß man uns auch nur ein Haar krümmt?«

«Das wird Ihnen alles erklärt werden. Ich will nicht lügen. Fehler gibt es immer. Sogar große Fehler, wenn Sie wollen. Wir können sie nie mehr ungeschehen machen, das wissen wir. Aber wir hatten auch noch nie mit einem Omega zu tun. Der wichtigste Punkt ist — das Ziel liegt jetzt vor unseren Füßen. Wir sind soweit!«

«Ach Quatsch! Das Wichtigste ist, daß meine Frau und meine Kinder fast getötet wurden!«

«Schauen Sie. Sehen Sie sich das an. «Cole holte eine kleine Metallscheibe aus der Tasche. Sein Kollege ließ Tanners Arme los.»Kommen Sie, nehmen Sie es nur. Sehen Sie es aus der Nähe an.«

Tanner nahm den Gegenstand in die Hand, drehte ihn herum, so daß das Licht darauf fiel. Er sah, daß der winzige Gegenstand korrodiert und wie mit Pockennarben überzogen war.

«Und?«

«Das ist eines der miniaturisierten Mikrofone. Die Korrosion kommt von Säure. Säure, mit der man es besprüht hat, um es funktionsunfähig zu machen. Die Mikrofone sind in jedem einzelnen Zimmer gestört worden. Wir bekamen überhaupt keine Sendungen.«

«Wie hat man sie denn gefunden?«

«Mit der richtigen Ausrüstung ist das ein Kinderspiel. Es gibt keinerlei Spuren daran, keine Fingerabdrücke. Das ist Omega, Mr. Tanner.«

«Und wer ist das?«

«Selbst ich weiß das nicht. Nur Fassett weiß es. Er hat alles unter Kontrolle. Er ist der beste Mann auf drei Kontinenten. Wenn Sie mir nicht glauben wollen, können Sie ja den Außenminister oder den Präsidenten selbst anrufen. In diesem Hause wird nichts mehr geschehen.«

John Tanner atmete ein paarmal tief durch und sah dann den Agenten an.»Es ist Ihnen doch klar, daß Sie überhaupt nichts erklärt haben.«

«Ich sagte doch, später.«

«Das genügt mir nicht!«

Cole erwiderte Tanners fragenden Blick.»Welche Wahl haben Sie denn?«

«Ich könnte diesen Polizisten hereinrufen und zu schreien anfangen.«

«Was zum Teufel würde Ihnen das denn einbringen? Damit könnten Sie sich ein paar Stunden Frieden kaufen. Wielange würde das dauern?«

Tanner würde ihm noch eine weitere Frage stellen. Dabei war es gleichgültig, wie die Antwort lauten würde. Der Plan kristallisierte sich langsam in John Tanners Bewußtsein. Aber Cole würde das nie erfahren.

«Was muß ich denn machen?«

«Gar nichts müssen Sie — absolut nichts.«

«Verstehe. Vorbei… Also gut, ich — tue — nichts. Darf ich jetzt zu meiner Frau zurück?«

«Natürlich.«

«Sagen Sie, übrigens, ist das Telefon wirklich angezapft?«

«Ja, das ist es.«

Tanner drehte sich um, seine Arme schmerzten. Er ging langsam in den Korridor zurück.

Man konnte jetzt niemandem mehr vertrauen.

Er selbst würde dafür sorgen, daß Omega sich zeigte.

Kapitel 27

Ali saß am Bettrand und hörte sich die Erzählung ihres Mannes an. Es gab Augenblicke, in denen sie an ihrer Vernunft zweifelte. Sie wußte, daß es Leute wie ihren Mann gab, die den größten Teil der Zeit unter Druck standen und die dann gelegentlich zusammenbrachen. Sie konnte ein gewisses Maß an Verständnis für solche Leute aufbringen, für Amokläufer, für Anwälte und Aktienmakler in der Panik bevorstehender Vernichtung, selbst Johns alles überwältigenden Drang, die Nichtreformierbaren zu reformieren. A)er das, was er ihr jetzt erzählte, überstieg ihr Begriffsvermögen.

«Warum hast du zugestimmt?«fragte sie ihn.

«Es klingt verrückt, aber man hat mich in eine Falle gelockt. Ich hatte keine Wahl. Ich mußte einfach.«

«Du hast dich freiwillig gemeldet!«sagte Ali.

«Eigentlich nicht. Als ich Fassett zustimmte, mir die Namen zu nennen, unterzeichnete ich eine Erklärung, nach der ich gemäß der nationalen Sicherheitsakte unter Anklage gestellt werden konnte. Sobald ich wußte, wer sie waren, hing ich am Strick. Fassett wußte das. Es war unmöglich, normale Beziehungen zu ihnen aufrechtzuerhalten. Und wenn ich das nicht tat, dann bestand die Gefahr, daß man mich unter Anklage stellte, weil ich irgendeinen Formfehler beging.«

«Wie schrecklich«, sagte Ali leise.

«Ich würde eher sagen, schmutzig.«

Dann berichtete er ihr von den Episoden mit Ginny und Leila draußen am Pool. Wie Dick Tremayne ihm in die Garage gefolgt war. Schließlich, wie Bernie gerade angefangen hatte, ihm etwas zu erzählen, ehe Janets Schreie das ganze Haus geweckt hatten.

«Er hat dir nie gesagt, was es war?«

«Er sagte, er biete mir nur Geld für Investitionen an. Ich warf ihnen beiden vor, Omega anzugehören… Dann rettete er mein Leben.«

«Nein. Augenblick. «Ali beugte sich vor.»Als du hinausgingst, um die Schirme in Sicherheit zu bringen und wir dich alle im Regen beobachteten… Und dann fingen die Schüsse an, und wir gerieten alle in Panik. Ich versuchte hinauszulaufen, und Leila und Bernie hielten mich auf. Also schrie ich und versuchte, mich loszureißen. Leila — nicht Bernie — preßte mich gegen die Wand. Plötzlich sah sie Bernie an und sagte: >Du kannst gehen, Bernie! Es ist schon gut, Bernie! < Ich habe das nicht verstanden, aber sie hat es ihm befohlen.«

«Eine Frau schickt ihren Mann nicht vor das Erschießungspeloton.«

«Darüber habe ich mich auch gewundert. Ich stellte mir die Frage, ob ich den Mut haben würde, dich hinauszuschicken — für Bernie.«

Und dann erzählte Tanner seiner Frau von der Brosche und der Wand ohne Einschüsse.

«Aber sie waren im Keller, Darling. Sie waren nicht draußen. Das waren nicht die, die auf uns geschossen haben. «Ali hielt inne. Die Erinnerung an das Schreckliche war einfach zuviel. Sie brachte es nicht über sich, weiter davon zu reden. Statt dessen erzählte sie ihm von Joes Hysterie im Wohnzimmer und der Tatsache, daß Betty Cardone sie durch das Fenster beobachtet hatte.

«Da wären wir also«, sagte er, als sie geendet hatte.»Und ich bin einfach nicht sicher, was das alles bedeutet.«

«Aber der Mann im Keller hat doch gesagt, alles wäre jetzt vorbei. Das hat er dir gesagt.«

«Die haben mir eine ganze Menge gesagt… Aber welcher ist es denn? Oder sind es alle drei?«

«Wer?«fragte sie.