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Er blickte von Chur zu Geran, als die beiden sich ihm näherten, zeigte Kummer, als Chur ihm am Arm packte und auf die Füße half, deutete zurück auf die Maschine… wollte seine Gelegenheit zur Kommunikation nicht verlieren. Vielleicht hatte er noch mehr mit Hilfe der Symbole zu sagen. Gewiss rechnete er damit, dass es zurück in die Ecke des Baderaumes ging. Pyanfar streckte die Hand aus und packte ihn von der anderen Seite her an der Schulter, berührte das Buch, das er festhielt, und drückte seine Hand noch fester dagegen, zeigte ihm damit, dass er es behalten sollte, das beste Versprechen, dass sie mit dem Gespräch noch nicht am Ende waren, das ihr einfiel. Zumindest beruhigte er sich, ließ sich auf die Füße ziehen und, einmal im Gleichgewicht, hinausführen.

Pyanfar blickte zu der Maschine auf dem Tisch, ging hinüber und schaltete sie ab. Hilfy stand immer noch dort. »Bau die ganze Vorrichtung ab!« sagte Pyanfar. »Wir werden die Ausrüstung aufs Spiel setzen.« Sie zog die Stöpsel des Tastenmoduls heraus, das zwar überhaupt keine Last war, dafür aber unhandlich. »Nimm du den Bildschirm mit!«

»Tante«, fragte Hilfy, »was werden wir mit ihm machen?«

»Das hängt davon ab, was die Kif mit ihm vorhatten. Aber wir können sie kaum fragen, nicht wahr?« Sie folgte dem Außenseiter und Chur und Geran durch den Seitenkorridor zu einem der drei Räume, die sie für die gelegentlichen zahlenden Passagiere der Stolz bereithielten, die Krümmung hinauf in den Bereich, der die Privatquartiere der Besatzung enthielt. Es waren hübsch eingerichtete Kabinen. Die eine, die Chur und Geran ausgesucht hatten, war in frischen Grüntönen gehalten, mit gewebtem Gras an den Wänden und mit Bett und Sesseln in blass zitronellenfarbener Vollkommenheit. Pyanfar überschlug die möglichen Beschädigungen und zuckte zusammen, aber sie hatten in dieser Sache bereits weit schlimmere Verluste erlitten als zerrissene Bezüge.

Und der Außenseiter schien eine größere Wende in seinem Geschick zu erkennen. Er stand inmitten des Zimmers, hielt Buch und Decke krampfhaft fest und starrte mit einem weniger finsteren Ausdruck um sich als zuvor… schien durch dies alles eher betäubt zu sein, wenn seine schmalen Gesichtszüge überhaupt lesbar waren. »Zeigt ihm als erstes besser die sanitären Einrichtungen«, meinte Pyanfar. »Ich hoffe, er begreift.«

Chur nahm seinen Arm und zog ihn behutsam in das Bad. Hilfy brachte den Bildschirm herein, und Pyanfar baute das Modul an, während sie es auf den Tisch stellte und die Stöpsel in die Fassungen für die Hilfseinrichtungen von Kom und Computer steckte. Aus dem Bad war kurz das Geräusch der arbeitenden Dusche zu hören und dann das der Toilette. Chur brachte den Außenseiter zurück ins Zimmer, und beide sahen verlegen aus.

Dann erblickte der Außenseiter die Übersetzungsvorrichtung auf dem Tisch, und Interesse flackerte in seinen Augen.

Keine Freude. Das niemals.

Er sagte etwas. Zwei unterscheidbare Wörter. Für einen Moment hörte es sich so an, als spräche er seine eigene Sprache, und dann klang es vage nach Kif. Pyanfar spitzte die Ohren und holte Atem. »Sag‘s noch mal!« drängte sie ihn auf Kif und machte eine ermutigende Bewegung in Richtung ihres Ohres, ein Standardhandzeichen auf den Docks.

»Kif… Freund?«

»Nein.« Sie atmete tiefer. »Bastard! Du verstehst.« Und wieder auf Kif: »Wer bist du? Von welcher Rasse bist du?«

Er schüttelte den Kopf, wirkte hilflos. Offenkundig gehörte wer nicht zu seinem Wortschatz.

Pyanfar machte sich Gedanken über den ängstlichen Außenseiter, streckte dann die Hand aus und legte sie auf Churs in geeigneter Nähe befindliche Schulter. »Das ist Chur«, sagte sie auf Kif. Und auf Hani: »Tu mir einen großen Gefallen, Kusine, und bleib während dieser Wache bei ihm. Sieh zu, dass er mit diesen Identifizierungen weitermacht und ändere die Module sofort, wenn er einen gänzlich identifiziert und die Audio-Spur vollgesprochen hat. Er soll sich noch eine Weile damit beschäftigen, aber zwinge ihn nicht. Weißt du, wie das funktioniert?«

»Ja«, erwiderte Chur.

»Sei vorsichtig. Wir wissen nicht, was er denkt, was er durchgemacht hat, und ich glaube auch, dass sich Verschlagenheit durchaus im Bereich seiner Möglichkeiten befindet.

Ich will ihn gesprächig; sei nicht grob und erschrecke ihn auch nicht, aber bring dich auch nicht selbst in Gefahr! Geran, du bleibst draußen und machst deine Funktionsüberwachung per Funkgerät, solange sich Chur hier drin aufhält, hörst du?« Gerans Ohren — das rechte war eingekerbt und beeinträchtigte ihre ansonsten beträchtliche Schönheit — zuckten gequält, ein Blinken goldener Ringe am linken. »Klar verstanden«, sagte sie.

»Hilfy.« Pyanfar winkte ihrer Nichte und machte sich auf den Weg zur Tür. Der Außenseiter wollte hinterher, aber Churs ausgestreckter Arm hinderte ihn daran, und er blieb stehen, wollte keine Auseinandersetzung. Chur redete hastig auf ihn ein, fasste behutsam an seine nackte Schulter. Er sah verängstigt aus, zum erstenmal völlig verängstigt.

»Ich glaube, er will dich, Tante«, stellte Hilfy fest.

Pyanfar legte die Ohren zurück, verabscheute den Gedanken, einen Griff nach ihrer Person abzuwehren, ging jedoch ohne jede Eile mit Hilfy zusammen hinaus. Vom Eingang aus blickte sie zurück. »Seid vorsichtig mit ihm!« wies sie Chur und Geran noch einmal an. »Er ist vielleicht zehnmal freundlich und einverständlich… und geht euch beim elften Mal an die Kehle.«

Sie ging hinaus, und die Haut ihrer Schultern zuckte vor Abscheu. Hilfy folgte ihr, aber Pyanfar rammte die Hände auf dem Rücken hinter den Hosenbund und nahm ihre Nichte nicht zur Kenntnis, bis sie den Lift erreicht hatten. Hilfy drückte auf den Knopf, der die Tür öffnete, und sie traten ein.

Drückte auf ›Zentrum‹; der Lift brachte sie hinauf, und Pyanfar trat hinaus in den zur Brücke führenden Korridor, immer noch ohne ein Wort zu äußern.

»Tante«, sagte Hilfy.

Pyanfar schaute zurück.

»Was sollen wir mit ihm machen?«

»Ich bin sicher, dass ich es nicht weiß«, sagte Pyanfar schroff.

Ihre Ohren waren immer noch zurückgelegt. Sie machte bewusst ein freundlicheres Gesicht. »Nicht dein Fehler, Nichte. Dies war mein eigener.«

»Ich würde gern einen Teil der Ruhepause nehmen und helfen, wenn ich nur wüsste, was tun. Ohne die Fracht Pyanfar runzelte die Stirn, und die Ohren senkten sich erneut. Du willst mir meine Sorgen erleichtern? dachte sie. Dann mach keine Dummheiten! Aber da war dieses Gesicht, jung und stolz und voller guter Absichten. Das meiste von dem, was Hilfy auf dem Schiff hatte tun können, war jetzt nach Abwurf der Fracht und dem Abschalten des Scanners nicht mehr zu tun. »Kleine, ich bin da in ein größeres Spiel geraten, als ich vorgehabt hatte, und es gibt keine Heimkehr, bis wir die Sache geregelt haben. Wie wir das machen, ist eine andere Frage, weil die Kif unseren Namen kennen. Hast du eine Idee, die du bisher für dich behalten hast?«

»Nein, Tante — ich weiß so vieles nicht.«

Pyanfar nickte. »So geht es mir selbst, Nichte. Lass es dir eine Lektion sein! Exakt meine Lage, als ich den Außenseiter aufnahm, anstatt ihn direkt wieder den Kif auszuhändigen.«

»Das hätten wir nicht tun können.«

»Nein«, stimmte Pyanfar bedrück tzu. »Aber es wäre sicherlich bequemer gewesen.« Sie schüttelte den Kopf. »Geh und ruh dich aus, Kleine, und diesmal meine ich, was ich sage!

Dir war übel während des Sprunges; du hältst sonst nicht durch, wenn ich dich brauche. Und brauchen werde ich dich.« Sie ging weiter und durch den Türbogen auf die Brücke. Hilfy folgte ihr nicht. Pyanfar setzte sich an ihren Platz zwischen all den toten Instrumenten, lauschte dem gelegentlichen Flüstern größeren Staubes an der Hülle, rief die ganzen Aufzeichnungen ab, die in der Zwischenzeit hereingekommen waren, hörte ihnen mit einem Ohr zu und dem laufenden Komfluss mit dem anderen.