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»Akukkakk«, sagte Pyanfar mit leiser Stimme, als er fertig war. »So.«

»Tante«, sagte Hilfy sorgfältig beherrscht. »Sie werden als erstes gegen die Sternjäger vorgehen.«

»Zweifellos.« Die Botschaft begann sich zu wiederholen. Pyanfar stieß sich auf die Füße.

»Die Götter mögen dieses Ding verdammen! Stellt es leiser!« Chur war am nahesten dran. Sie sprang von ihrem Sitz auf und stellte die Lautstärke des Wandgerätes leiser. Die anderen hatten sich von ihren Plätzen erhoben, auch Tully.

Schweiß war auf seiner Haut ausgebrochen, ein feiner, sichtbarer Tau.

»Verschließt die Küche!« sagte Pyanfar. »Sichert alles für den Sprung! Wir fliegen.«

Hilfy warf ihr einen letzten bittenden Blick zu, den Pyanfar finster erwiderte. Auch Tully zögerte, obwohl Geran ihn weiterdrängte, und streckte eine Hand aus, um sie Pyanfar auf die Schulter zu legen. »Schlafen«, bat er, erinnerte sie daran, Panik im Blick.

»Um der Götter willen, stellt ihn kalt!« knurrte Pyanfar, drehte sich um und warf ihren Teller und einige der nächststehenden Platten in den Müllschlucker, schob andere in die Hände von Haral und Tirun und Chur, die die Sachen so schnell hineinwarfen, wie es nur ging. Hilfy machte Anstalten zu helfen. »Raus!« sagte Pyanfar zu Chur. »Das Ding in der Luftschleuse… schalte sein Lebenserhaltungssystem ein. Setz es in Gang!«

Chur kletterte über den Tisch hinweg und rannte mit scharrenden Krallen zur Tür. Pyanfar drehte sich beherrscht um und schritt in Churs Kielwasser hinaus zu den Kontrollen. Tirun humpelte hinterher, aber Pyanfar dachte nicht daran zu warten. Angst kribbelte in ihren Eingeweiden, und die Mahlzeit, die sie gerade verzehrt hatte, lag ihr wie Blei im Magen. Sie empfand ein plötzliches Misstrauen gegen alle Entscheidungsmöglichkeiten, die sie bis jetzt ausgearbeitet hatte, einschließlich der mit einem leicht verrückten Außenseiter, der in einer Krisensituation frei auf dem Schiff herumlief; dazu Knnn in ihrer Nähe; und die nach außen gewandten Augen ihres Schiffes blind und die Ohren taub…

Sie ging auf die verdunkelte Brücke, glitt in den gut eingesessenen Pilotensitz, der genau den Dimensionen ihres Körpers entsprach, schnallte sich an; hörte das Treiben der anderen um sich herum, Tirun, Hilfy und Haral. Die Kif-Stimme war immer noch auf Kom. Anderswo hörte sie Tully Geran um etwas bitten, vernahm seinen Versuch, etwas durch den Übersetzer zu bekommen, was er nur halb sagen konnte. Sie begann mechanisch die Checks durchzugehen, alle die internen Funktionen betreffend, und warf einen Blick auf ihre Gefährtinnen. Haral und Tirun hatten ihre Plätze eingenommen und gingen dort ihre persönlichen Checks durch; raue und solide Gestalten, auf ihre Aufgaben konzentriert. Hilfys Ohren waren zurückgelegt und ihre Hände zitterten sichtlich, während sie ihre Konsole fertigmachte. So. Es war eine Sache, bei Treffpunkt durch Kif-Feuer zu fliegen, und eine ganz andere Sache, ihm gegenüberzustehen, nachdem man sich darüber Gedanken gemacht hatte.

»Bitte«, kam eine Mahendo‘sat-Stimme durch, plötzlich von Hilfys Konsole an die anderen weitergeleitet. »Bleiben Sie der Station fern! Wie appellieren an alle Seiten, Ruhe zu bewahren. Wir schlagen ein Schiedsgerichtsverfahren vor…«

Sie hatten das mit weitreichenden Sendern ausgestrahlt, diese Bitte an das ganze System, ihre ungebärdigen Gäste, diese Station voller Unschuldiger, wo alle aus dem System Zuflucht gesucht hatten, denen es möglich gewesen war.

Und unter ihnen die Sternjäger.

»Das muss der anderen Botschaft vorangegangen sein«, meinte Pyanfar mürrisch. »Alte Hüte auf der Station.« Das galt Hilfy, damit sie innerlich klarkam. Tully redete immer noch; sie nahm sich den Stöpsel aus dem Ohr und schaltete den Empfang aus diesem Bereich ab, vertraute auf Gerans beachtlichen rechten Arm, falls alles andere scheitern sollte.

»Käpt‘n.« Das war Chur auf Rundspruch. »Lebenserhaltung an und Schleuse wieder verschlossen.«

»Verstanden, Chur«, brummte sie, bediente eifrig die Tasten und rief ihre Kursskizzen ab.

»Bezieh Posten im Unterdeck-Op!« Lieber hätte sie Chur auf der Brücke gesehen, aber Tully war schließlich los, desgleichen ein Kif, und die Zeit lief ihnen davon. Es wurde spät dafür, jemandem das Risiko zuzumuten, durch die Korridore zu marschieren.

Unentschlossen wirbelte sie halb herum. Hilfy, das schwache Glied, saß am Kom und am Reserve-Scanner. »Was macht der Kif? Irgendwas empfangen?«

»Negativ«, sagte Hilfy recht gelassen. »Wiederholung der Botschaft. Ich bekomme verstümmelte Sendungen von Schiffen im System, bislang noch kein Anzeichen von einem ernsten Zwischenfall. Die Knnn…«

Deren Laute stöhnten wieder im Hauptkom, eine zunehmend deutlichere und klarere Sendung. Die Knnn waren ihnen in diesem Mahlstrom von Staub und Trümmergestein wieder nähergekommen. Pyanfar holte tief Luft. »Bereithalten zum Senden, volle Sensoren, alle Systeme! Ich will einen Blick nach da draußen, Kusinen!« Sie fing an, Schalter heftig umzulegen. Das Nervensystem der Stolz erwachte in einem Gleißen von Licht und Farben wieder zum Leben, geschäftige Kräuselungen über alle Konsolen, als sich die Systeme selbst rekalibrierten. Pyanfar stellte den Antrieb neu ein und griff nach dem Hauptcomp.

»Götter«, brummte Tirun und schaltete das hereinkommende Scannerbild auf ihren Hauptschirm, eine mit Felsen durchsetzte staubige Suppe. »Ein Schiff«, sagte Haral auf einmal am Hauptscanner und legte ihr unterteiltes Bild über das andere. Panik schlug Pyanfar in die Eingeweide. Es war ihnen NAH — und es bewegte sich.

»Stärkere Auflösung!« verlangte sie. Die Stolz beschleunigte jetzt, aber noch ohne Schilde.

Das Flüstern des Staubes auf dem Rumpf wurde zum Kreischen, zum Schreien. Sie stießen mit einem Felsen zusammen, der über die Hülle knirschte; dann noch gegen einen anderen, und ein Schirm explodierte vor Statik. »Götter, was für ein Mist!«

»Die Schilde«, meinte Haral.

»Noch nicht.«

»Keine Auflösung«, sagte Tirun. »Zuviel Gestein da draußen.

Wir sind immer noch blind.«

»Verflucht!« Pyanfar schlug auf die Kontrolle der Luftschleuse und lies sie aufgehen. »Wir haben etwas verloren«, sagte Tirun; »Piepimpulse«, kam es sofort von Hilfy. »Laut und deutlich. Tante, ist das unser Köder?«

Die gepeinigte Pyanfar ignorierte die Fragen. »Fernkom auf meine Konsole! Sofort!«

Es geschah ohne weitere Fragen, und eine Lampe leuchtete vor ihr auf der Instrumententafel auf. Sie schaltete das Mikro ein. »Hier Pyanfar Chanur an Hinukku. Wir haben gerade einen Raumanzug zur Schleuse hinausgeworfen. Das sollte Ihnen reichen, Hakkikt. Verschwinden Sie!«

Und nach Unterbrechung der Verbindung zu Hilfy: »Das soll sich wiederholen, Kleine, noch zweimal. Dann Schluss mit allen Signalen und I.D.-Sendungen und raus mit dem Signal auf Kanal Fünf des Übersetzers!«

Eine halbe Sekunde der Lähmung: Hilfy griff nach der Konsole, erstarrte und schaltete dann etwas anderes dazu, ein statikverzerrtes Knurren, eine Hani-Stimme. »Chanur! Weg mit euch! Wir starten!« Es wiederholte sich, ein lauter werdendes Kreischen der Dringlichkeit wie das des Gesteins auf dem Schiffsrumpf.

»Nicht unsere Zeitlinie«, fuhr Pyanfar Hilfy an, aber Hilfy war schon wieder bei ihren Aufgaben, strahlte eine Sendung ab, löschte dann und machte sich mit zurückgelegten Ohren und Panik im Gesicht an die befohlene Aufzeichnung, wie verrückt die auch immer sein mochte.

»Primärer Kurs eingegeben«, sagte Haral unerschüttert. »Bezugspunkt erfasst.«

»Bereitschaft!« Die Beschleunigung ging weiter; Staub scharrte über die Hülle. Ein weiterer Bildschirm zeigte Störungen und erholte sich wieder.