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»Erledigt«, sagte Hilfy nach den erforderlichen Handgriffen. Haral glitt an ihren Platz zurück und beschäftigte sich hastig mit dem Computer. Auf dem Primärschirm begannen Berechnungen aufzutauchen, Positionsveränderungen der Ankömmlinge und auch aller anderen im System. Mit größter Wahrscheinlichkeit handelte es sich bei den gerade gestarteten Schiffen um die Stationswache: seit ihrem Eintritt bis zu diesem Augenblick hatte die Stolz Vorschriften übertreten, und zwar ganze Ordner davon. Irgendein lausiger Mahe-Stationsbeamter steckte ohne Zweifel in diesem Augenblick bis zu den Ellbogen in den Gesetzbüchern und suchte Strafen heraus. Pyanfars Nase runzelte sich bei dem Gedanken an die Geldstrafen, die Erhebungen, die Beweisführungen.

»Empfange Signale von den näherkommenden Schiffen«, berichtete Hilfy. »Es sind Mahendo‘sat — alles in Ordnung.«

»Huch.« Pyanfar seufzte erleichtert. Es hätte Schlimmeres passieren können, in der Tat.

»Geran«, sagte sie über Rundspruch, »Chur, empfangt ihr das da unten? Wir sind in Sicherheit; die Station schickt uns eine Eskorte.«

»Kommt klar herein, Käpt‘n.«

»Ist bei euch alles gesichert? Was macht Tully? Überwacht ihr ihn?«

»Er ist bei uns in Op«, sagte Geran. »Die Wirkung der Drogen lässt nach. Er ist beduselt, folgt aber allem, was geschieht.«

»Keine weiteren Risiken, verdammt noch mal! Wer hat das erlaubt? Scanner auf Nummer Vier für Anflug; helft uns hier oben ein wenig; und sichert Tully!«

»Ich Freund«, drang Tullys Stimme mit Hani-Worten zu ihr durch. Und dann weitere in seiner eigenen Sprache, die reinste Wörterflut. »Bringt ihn zum Schweigen!« zischte Pyanfar, und es trat Ruhe ein. »Es funktioniert«, berichtete Churs Stimme, und Tirun machte eine Pause in ihrer eiligen Arbeit und ergriff die Gelegenheit, aus einer Plastikflasche, die unter der Konsole klebte, einen Schluck zu nehmen. Sie reichte sie an Hilfy weiter, diese an Haral, und von dort kam sie zu Pyanfar. Der Rest ging hinunter, ein willkommener kühlender Trank.

Pyanfar nutzte die Gelegenheit, den Computer die Schäden lokalisieren zu lassen, und kaute auf der Unterlippe, als die Information unvollständig hereinkam. Sie blickte nach rechts zu Hilfy und den anderen, die auf etwas lauschten, und ihr Gesicht zeigte Erschöpfung. »Schaltet das nach unten um, sobald sie dort mit dem Außenseiter fertig sind!« wies Pyanfar sie an und blickte dann zur Haral, die nach wie vor mit Bestandsaufnahmen beschäftigt war. »Schaden unbestimmt«, berichtete sie ihr.

»Wenigstens konnte ich keine Verzögerung bei den systeminternen Antworten feststellen. Ein normales Dock sollte reichen, aber wir werden diese Reparatur sehr schnell erledigt haben müssen, und ich weiß nicht, wie, bei allen Göttern, wir die Bestechung finanzieren sollen.«

»Tante«, sagte Hilfy, »die Station ist dran. Sie wollen mit dir persönlich reden. Ich habe ihnen gesagt..«

»Käpt‘n.« Das Unterdeck fuhr dazwischen, schickte ein Bild auf den Scanner.

Ein Schiff im Sprungbereich, das auf ihrer Spur hereinkam. »Götter«, zischte Pyanfar, »Die Götter verdammen alle Kif… Hilfy, I.D., schnell!«

Hilfy zögerte einen halben Atemzug lang; Tirun streckte bereits einen Arm in ihren Bereich aus. Ein Jammern kam herein, und Pyanfar schnitt eine Grimasse unter dem hohen Quäken.

»Knnn«, meinte Tirun. »Käpt‘n, es sind die verfluchten Knnn.«

»Wir wissen nicht, ob es diese Knnn sind«, fauchte Pyanfar zurück, packte das Mikro und winkte damit ärgerlich in Hilfys Richtung. »Die Station. Die Station! Und setz endlich deinen Verstand in Aktion, Nichte!«

Die Bereitschaftslampe ging an. »Fertig«, sagte Hilfy verstört und mit wildem Blick, und drehte das Knnn-Heulen herab.

»Hier Kirdu-Station«, kam die maschinell übersetzte Stimme durch. »Wir erheben ernsten Protest gegen diesen Einflug. Bremsen Sie ab, einfliegender Hani-Kapitän!«

»Hier Chanurs Stolz, Pyanfar Chanur am Kom. Wir sind beschädigt und werden von unidentifiziertem Schiff verfolgt, aber wir sind manövrierfähig. Das Schiff hinter uns könnte eine Bedrohung für die Station sein; ich schlage vor, dass Ihre Eskorte ihre Aufmerksamkeit dem widmet, was uns folgt.«

Der Kom blieb schweigsam, länger als die Zeitverzögerung es erforderte.

»Eskorte passiert tatsächlich Wendepunkt«, meldete sich Gerans ruhige Stimme aus dem anderen Op-Zentrum. »Käpt‘n, sie werden an uns vorbeifliegen und sich diesen Bastard da draußen vornehmen.«

Pyanfar schaute hin, sah es, wandte dann die Aufmerksamkeit wieder dem Comp zu, wo eine neue Berechnung der Position des einfliegenden Schiffes gemeldet wurde. Es war verflucht nah, flog sehr schnell und bremste nicht.

»Habe einen Hani-Kontakt«, sagte Hilfy. »Tahar.«

»Götter und Donner!« Dieses Haus war Chanur nicht freundlich gesinnt. Pyanfar übernahm die Verbindung zu ihrem Pult. »Tahar-Schiff, hier Pyanfar Chanur. Bereiten Sie sich auf Probleme vor und lassen Sie sich nicht im Dock überraschen.«

»Chanur, hier Dur Tahar. Sind das Ihre Probleme?«

»Sie haben noch kein Patent, Tahar, bis jetzt jedenfalls noch nicht. Ich empfehle Ihnen, sich von der Station zu entfernen — für alle Fälle!«

»Chanur«, mischte sich die übersetzte Stimme von der Station ein, »Tahar-Kapitän; das verstößt gegen die Vorschriften. Benutzen Sie Stationskanal! Und diese Station befiehlt Ihnen zu bleiben! Kein Abflug!«

»Wir fliegen ein, Station. Wir geben hiermit bekannt, dass Schiffe vernichtet wurden und Leben. Wenn dieses Schiff da hinten Knnn ist, in Ordnung; aber wenn nicht, ist Kirdu in Schwierigkeiten.«

Eine andere Stimme, knackend und rau. Kif.

»Das kommt von einem Schiff im Dock«, sagte Hilfy rasch.

»Kommt über Stationsrichtstrahl.«

»Käpt‘n.« Das war Tirun. »Ankömmling hat gerade begonnen zu bremsen. Sie checken ihre Geschwindigkeit.«

Pyanfar blinzelte; der Verdacht auf gute Nachrichten traf dumpf in ein betäubtes Gehirn. Sie holte tief Luft. »Die Götter geben, dass es ein Knnn ist«, brummte sie. »Station, Sie sollten das jetzt empfangen: wir werden eine umfassende Erklärung abgeben, sobald wir angelegt und unsere mechanischen Probleme in Ordnung gebracht haben. Wir möchten sehr darauf drängen, dass Sie umfassende Vorsichtsmaßnahmen ergreifen und die angebliche Knnn- Ankunft visuell überprüfen. Wir haben ernste Anklagen zu erheben.«

Schweigen von der Station. Die Leute dort waren wahrscheinlich nicht überglücklich.

Pyanfar unterbrach die Verbindung. »Bastarde!« Sie wischte sich den Mund ab. Das Fell auf ihrem Handrücken war blutig. »Feiglinge!« Die Eskorte passierte sie und eilte dem hinter ihnen einfliegenden Schiff entgegen. Pyanfar machte es sich bequem und lauschte den Berichten.

»Tante«, sagte Hilfy schließlich, »die Mahendo‘sat geben visuelle Bestätigung bekannt. Es ist ein Knnn-Schiff!«

»Den Göttern sei Dank«, brummte Pyanfar, legte den Gurt ab und beugte sich zu einer bequemeren Stellung vor. Die Station kam näher. Ein ganzer Schauer von Andock- Instruktionen erschien auf dem Tertiärschirm.

Kein Kif hinter ihnen, nur ein völlig verwirrter Knnn. Sie stellte sich den Ärger der merkwürdigen Geschöpfe vor, die in einem weit größeren Aufruhr gelandet waren, als die Knnn ansonsten gemeinhin zu erregen pflegten. Ein Zufall vielleicht; Schiffe kamen und gingen von und nach überall; Götter, es war selten, dass zwei Schiffe so dicht beieinander in einen Sprungbereich kamen, aber auch wiederum nicht allzu selten. Kirdu besaß einen weit stärkeren Verkehr als den, den die Stolz jetzt hervorgerufen hatte. Schließlich war Kirdu ein Bestandteil der Zivilisation.