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»Kleines Schiff.«

»Und verletzlich. Wir werden die Stolz hinaussteuern, und zwar mit aller schicklichen Eile.

Ich glaube, hier kann es nur noch schlimmer werden. Tirun, eine kleine Aufgabe: geh zur Reisenden! Ich möchte die Situation nicht über Kom mit ihnen besprechen. Warne sie und setz sie davon in Kenntnis, dass ein Schiff namens Hinukku im Dock liegt und dass sich die Mahendo‘sat erzählen, es bedeute ungewöhnlich großen Arger! Und dann sieh zu, dass du schnell hierher zurückkommst.., nein, warte. Eine gute Werkzeugtasche und zwei gute Schweißer — gib sie der Besatzung der Mahijiru und nimm dir rasch die Perlen, wenn du sie kriegen kannst. Siebenter Liegeplatz da unten. Sie haben sich das und noch mehr verdient, wenn ich die Kif auf sie gelenkt habe, als ich dort Fragen stellte. Los!«

»Ja, Kapitän«, hauchte Tirun und huschte davon, die Ohren zurückgelegt, die Service- Rampe neben dem Frachtband hinauf.

Pyanfar warf einen zweiten Blick auf die doppelt gehäuften Kanister, als sie sich umdrehte.

Kein Kif war zu sehen. Beeil dich! wünschte sie sich von Tirun, mach schnell! Es war nur ein kurzer Weg, die Austauschgüter aus dem automatischen Spender im Schiff zu holen. Tirun kam mit den Schachteln unter einem Arm zurück und machte sich mit genau der angebrachten Eile auf den Weg, die sie zur Ausführung eines Befehles von ihrem Kapitän benutzen mochte.

»Huh.« Pyanfar wandte sich erneut um und blickte in die Schatten.

Dort. Doch bei den Kanistern. Ein Kif stand dort, groß und schwarzgewandet, mit weit vorspringender Schnauze und gekrümmter Haltung. Pyanfar starrte ihn direkt an — winkte ihm in energischer und sarkastisch kameradschaftlicher Weise zu, als sie sich ihm näherte.

Er trat sofort zurück in den Schutz der Kanister und des Schattens. Pyanfar holte tief Atem, bog die Krallen und ging weiter, leise auftretend herum um die Kanisterhaufen — und stand dem hoch aufragenden Kif gegenüber, der auf sie herabsah mit seinen rotgeränderten dunklen Augen und seinem langnasigen Gesicht und seinen schwarzen Gewändern gleich denen aller Kif, von derselben Tönung wie die graue Haut… ein Stück Schatten, das zum Leben erwacht war. »Verschwinden Sie!« sagte sie zu ihm. »Ich will nicht, dass hier Kanister durcheinandergebracht werden. Ich kenne Ihre Tricks.«

»Uns ist etwas gestohlen worden.«

Sie lachte, wobei ihr die schiere Überraschung half. »Etwas von Ihnen gestohlen, Meisterdieb? Das ist ein Wunder, von dem man noch lange erzählen wird.«

»Es wäre am besten, wenn es seinen Weg zurück zu uns findet. Am besten sollte es das, Kapitän.«

Sie legte die Ohren zurück und grinste, was keine freundliche Geste war.

»Wohin geht Ihre Frau mit diesen Schachteln?« fragte der Kif.

Sie sagte nichts. Fuhr die Krallen aus.

»Es ist doch nicht so, Kapitän, dass Sie diesen verlorenen Gegenstand gefunden haben.«

»Was, verloren, auf einmal?«

»Verloren und wiedergefunden, glaube ich.«

»Von welchem Schiff sind Sie, Kif?«

»Wenn Sie so schlau wären, wie Sie es sich einbilden, Kapitän, dann wüssten Sie es.«

»Ich möchte gerne wissen, mit wem ich rede, sogar bei einem Kif. Ich vermute, Sie kennen meinen Namen, wo Sie hier herumschleichen. Wie lautet Ihrer?«

»Er lautet Akukkakk, Chanur-Kapitän. Pyanfar Chanur. Ja, wir kennen Sie. Kennen Sie gut, Kapitän. Wir haben Interesse gefunden an Ihnen… Diebin!«

»Oh! Akukkakk von welchem Schiff?« Ihr Bild von diesem Kif wurde schärfer, diesem Kif, dessen Gewänder einen Hauch feiner als üblich waren, dessen Haltung nur wenig von der kifischen Gebeugtheit beim Umgang mit kleineren Rassen zeigte, diese Senkung der Schultern und das Vorstoßen des Kopfes. Er schaute den langen Weg auf sie herab, von seiner ganzen Größe aus. »Ich würde Sie gerne genauso gut kennen, Kif.«

»Das werden Sie auch, Hani… Nein. Eine letzte Gelegenheit. Wir werden diesen Preis, den Sie gefunden haben, auslösen. Dieses Angebot will ich Ihnen machen.«

Ihre Schnurrbarthaare zogen nach unten wie bei einem beleidigenden Aroma. »Interessant, wenn ich dieses Ding hätte. Ist es rund oder flach, dieses verlorene Objekt? Oder hat jemand von Ihrer Besatzung Sie beraubt, Kif-Kapitän?«

»Sie kennen seine Form, da Sie es haben. Geben Sie es her und nehmen Sie die Bezahlung! Oder tun Sie es nicht — und werden auch dann bezahlt, Hani, auch dann!«

»Beschreiben Sie mir diesen Gegenstand.«

»Für seine sichere Rückkehr — Gold, zehn Barren reines Gold. Denken Sie sich Ihre eigene Beschreibung aus!«

»Ich werde es mir merken, Kif, sollte ich etwas finden, das ungewöhnlich ist und nach Kif riecht. Aber bislang war da nichts.«

»Gefährlich, Hani.«

»Welches Schiff, Kif?«

»Hinukku.«

»Ich werde mir Ihr Angebot merken. Das werde ich tatsächlich, Meisterdieb.«

Der Kif sagte nichts weiter. Eine gänzlich neue Art von Schwierigkeiten, hatte der Mahendo‘sat gesagt, und dieser mürrische Kif oder ein anderer hatte vielleicht gesehen… oder mit denen geredet, die etwas gesehen hatten. Gold boten sie an! Kif… boten Lösegeld an! Und es war auch kein gewöhnlicher Kif gewesen, den sie da gesprochen hatte. Sie ging mit einem prickelnden Gefühl zwischen den Schulterblättern und einer sich vervielfachenden Besorgnis um Tirun, die jetzt nur noch eine kleine Gestalt war, die über die sich hinaufkrümmenden Docks davonmarschierte. Es bestand keine Hoffnung, dass die Stationsbehörden irgend etwas taten, um einen Mord zu verhindern… keinen zwischen Kif und Hani. Die Neutralität der Stsho bestand vor allem in Zurückhaltung und ihr Gesetz in der Schlichtung nach der Tat.

Stsho-Schiffe waren die häufigsten Opfer marodierender Kif, und immer noch dockten Kif ungeprüft in Treffpunkt an. Wahnsinn. Ein Haaresträuben lief ihr den Rücken hinauf, und die Ohren zuckten und klimperten mit den Ringen. Hani konnten sich eventuell um die Kif kümmern und ihnen eine Lektion erteilen, aber es lag keinerlei Gewinn darin, nicht bis zu Augenblicken wie dem jetzigen. Jedes Hani-Schiff von profitablem Handel abziehen, um Kif zu jagen? Ebenfalls Wahnsinn — bis es um die Stolz ging.

»Packt hier draußen alles zusammen!« wies sie die übriggebliebene Besatzung an, als sie sie erreichte. »Schafft die letzten Kanister hinauf und macht dicht! Macht alles zum Ablegen bereit. Ich werde Tirun zurückholen. Es ist schlimmer, als ich dachte.«

»Ich gehe ihr nach«, sagte Haral.

»Tu was ich sage, Kusine — und halte Hilfy draußen!«

Haral blieb zurück. Pyanfar machte sich auf den Weg die Docks hinab — es war eine alte Gewohnheit, nicht zu rennen; ein Vorbehalt des Stolzes und der Vorsicht, irgendeines entweder guten oder schlechten Instinktes. Vor Zeugen rannte sie immer noch nicht. Sie vergrößerte ihre Schritte, bis einige Umstehende — Stsho — etwas merkten und starrten. Sie kam Tirun näher. Beinahe, beinahe in ausreichender Rufweite zu Tirun, und immer noch eine weite, nackte Entfernung, die Krümmung der Docks hinauf, um die Handurs Reisende zu erreichen. Die Hinukku lag an einer Stelle, wo Tirun vorbeimusste, bevor sie bei dem Hani-Schiff war. Aber das Mahendo‘sat-Schiff Mahijiru lag noch davor, wenn Tirun doch nur diese unwesentliche Aufgabe auf dem Wege erledigte, eigentlich die logische Vorgehensweise mit einer schweren Last unter dem Arm. Sicherlich war das logisch, selbst wenn man die Dringlichkeit der anderen Botschaft in Erwägung zog.