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»Wollen reden«, brachte er dann hervor. »Wollen euch verstehen.«

Pyanfars Ohren zuckten und richteten sich auf; also bot sich letztlich doch eine Chance auf Profit. Sie schürzte die Lippen zu ihrem angenehmsten Gesichtsausdruck. Götter, manche von den Menschen sahen merkwürdig aus! Sie unterschieden sich untereinander gewaltig in Größe und Gewicht, und es gab zwei grundsätzlich unterschiedliche Körperformen. Frauen, erkannte sie neugierig. Wenn Tully männlich war, dann waren also diese merkwürdigen Gestalten die Frauen.

»Wir reden«, mischte sich Goldzahn ein. »Mahe machen auch Handel.«

»Freund«, sagte Pyanfar zu den Menschen mit ihrem besten Versuch in deren Sprache.

Tully musste es immer noch übersetzen, aber es zeitigte seinen Effekt. »Ich kommen auf Ihr Schiff«, sägte sie, entschied sich für Tullys kleinen Hani-Wortschatz. »Ihr Schiff. Sprechen.«

»Ich kommen auch«, sagte Goldzahn hartnäckig und unerschütterlich. Tully übersetzte.

»Ja«, überbrachte er grinsend die Antwort. »Freund. Alles Freunde.«

»Verhandelt wie ein Mahe«, brummte Pyanfar. Aber diese Übereinkunft war ihr dienlich genug. Sie dachte auf einmal an bestimmte Pläne — für die weitere Entlehnung von zwei Mahe-Jagdschiffen für eine profitable Reise.

»Käpt‘n«, sagte Haral, fasste sie am Arm und richtete ihre Aufmerksamkeit auf eine Gruppe von Gestalten, die aus dem zu den Docks führenden Korridor kamen.

Die Llun waren es — mit Kifas Llun selbst an der Spitze der Gruppe, gekommen, um sich diesem ungewohnten Besuch auf der Gaohn-Station zu widmen, und etwa zwanzig Beamtinnen in schwarzen Hosen folgten ihr.

Sie würden das Übersetzerband fordern, soviel war sicher. Pyanfar rammte die Hände hinter den Hosenbund. »Freunde«, versicherte sie Tully, der der näherkommenden Gruppe furchtsame Blicke zuwarf, und er seinerseits beruhigte daraufhin seine Kameraden.

»Hilfy«, sagte Pyanfar, »Chur — es besteht keine Notwendigkeit, dass ihr die ganze Zeit hier mit stehen bleibt. Geht auf das Schiff! Geran, du gehst mit und kümmerst dich um sie, ja?«

»In Ordnung«, stimmte Geran zu. »Kommt, ihr beide!«

Es gab keine Proteste. Chur und Hilfy wollten in Gerans Obhut davongehen, aber Tully hielt sie auf, um ihnen nacheinander die Hände zu drücken, als ob er damit rechnete, irgend etwas könnte ihn an weiteren Verabschiedungen hindern.

Götter, sie hatte im Moment überhaupt keine Lust, um sich mit den Llun oder sonst jemandem auseinander zusetzen. Die Knie taten ihr weh, sowieso der ganze Körper, hervorgerufen durch den Mangel an Schlaf und die Anstrengung. Sie fühlte sich eine Spanne älter, als sie beim Sprung von Kirdu noch gewesen war. Ihnen allen musste es so gehen, auch Tully. Sie wollte… Zeit wollte sie haben — um sich mit den eigenen Leuten zu unterhalten, um herauszufinden, welche Chanur sonst noch verletzt waren, um Kohan anzurufen. — Und irgendwie… um mit Khym zu sprechen. Irgend etwas gegen sein Elend zu tun, egal, was andere dachten oder sagten.

»Geran«, rief sie hinter denen her, die gingen. »Auch Khym. Bringt ihn an Bord und versorgt ihn! Sagt ihm, ich hätte es so haben wollen!«

Ein kurzes Zucken der Ohren. »Aye«, sagte Geran und ging hinüber zu Khym, während Chur und Hilfy ihren Weg zum Schiff fortsetzten. Pyanfar wandte sich den ankommenden Llun mit einem betörend fröhlichen Lächeln zu, fischte das Band aus der Hosentasche und händigte es auf der Stelle Kifas aus, ohne auch nur einen Moment vom Anschein der guten Laune abzuweichen.

»Wir registrieren diese guten Außenseiter, unsere Gäste, auf der Gaohn-Station«, sagte Pyanfar. »Unter Chanurs Patenschaft.

»Verbündete, Ker Chanur?« Ein argwöhnisches Stirnrunzeln zeigte sich auf Kifas Lluns Gesicht. »Nichts von dem, was die Tahar gesagt haben, hat jetzt bei uns noch Gewicht… aber hast du nach ihnen geschickt?«

»Götter, nein! Die Knnn haben das getan. Knnn, die ein gerütteltes Maß an Kif- Interventionen in ihrem Raum gehabt haben, schätze ich; die diese Außenseiter in der Nähe ihres Raumes fanden und sich in ihrer eigenen kuriosen Weise entschlossen, dafür zu sorgen, dass sie angesehenen Pakt-Bürgern von ähnlicher Biologie begegneten… die sie einfingen und in Synchronformation heranschafften, dann den Hakkikt auf die gleiche Weise wegschafften — mögen sie Freude an ihm haben. Es sind Händler, weißt du, Ker Llun, wenn auch nach eigenartigen Vorstellungen. Ich wette, dass unsere menschlichen Freunde hier noch gar nicht wissen, wie ihnen widerfahren ist oder wie weit entfernt sie von zu Hause sind, oder wie sie hierher gekommen sind. Sicher haben sie Drogen genommen, um die Sprünge durchzustehen, die sie hierher brachten, und allein die Götter wissen, wie viele das waren oder wo sie anfingen.«

»Stell uns vor!« sagte die Llun.

»Ich möchte dich daran erinnern«, sagte Pyanfar, »dass sie und wir zu viele Zeitwechsel durchgemacht haben. Wir sind nicht in Form für ausgedehnte Formalitäten. Es sind Gäste von Chanur; ich berge für sie und fühle mich verantwortlich, dafür zu sorgen, dass sie ihre Ruhe bekommen… aber natürlich werden sie die erforderlichen Papiere unterzeichnen und sich eintragen.«

»Die Vorstellungen«, sagte die Llun trocken, zu alt und zu schlau, um sich auf diese Weise abwimmeln zu lassen.

»Tully«, sagte Pyanfar, »du hast, verflixt noch mal, zu viele Freunde.«

Es war, wie sie erwartet hatte, zermürbend und eine Belastung für jedermanns gute Laune, ebenso entschieden zu lang, dieser Besuch im Stationsamt. Einige Zurückhaltung wurde ausgeübt unter Berücksichtigung gefallener Familienangehöriger und ausgefranster und kürzlich hochgespannter Nervenkostüme, ebenso unter Berücksichtigung der Tatsache, dass einmal unter hundert Malen Hani zusammengearbeitet hatten, ohne Ansehen des Hauses und der Provinz, und der Geist dieser Zusammenarbeit war noch nicht ganz wieder geschwunden.

Es gab Dankbarkeit für Goldzahn und die Mahe-Schiffe, die Stationsprivilegien und Reparaturen gewährt bekamen. Die Gaohn-Station war nur allzu eifrig darauf bedacht, die Rechnung mit Chanur zu teilen, lechzte auch danach, die Aja Jin in die Hände der Harn- Werft zu lotsen, wo sie im Verlauf der Arbeiten studiert und analysiert werden konnte. Die Mahendo‘sat waren mit der Situation offensichtlich zufrieden — eingebildete Bastarde, dachte Pyanfar, sträubte sich etwas — wie es alle Hani taten — beim Gedanken an die unglückliche Tatsache, dass die Mahendo‘sat den Hani stets voraus waren, dass diese Mahendo‘sat- Technologie, die sie ins All geführt hatte, auch an erster Stelle verantwortlich dafür war, dass sie sich dort halten konnten. Die Mahendo‘sat waren augenscheinlich willens, ihren Verbündeten die Jagdschiffe zumindest einmal zu zeigen. Verflixt seien die ›Persönlichkeit‹, und sein kleiner Flauschball obendrein!

Die Station war auch scharf auf eine Besichtigung des menschlichen Schiffes; und ohne Zweifel hegten die Menschen einen gewissen Argwohn dagegen und gegen alles andere, aber es stellte sich die Frage, was sie eigentlich dagegen hätten tun können.

Sie waren zumindest für den Moment effektiv auf verlorenem Posten.

»Wir finden heim«, meinte Tully, »nicht weit von Treffpunkt. Wissen das. Eure Berichte, eure Schiffsinstrumente — uns helfen.«

»Überhaupt keine Schwierigkeit«, sagte Pyanfar. »Wir müssen lediglich eure Aufzeichnungen durch den Übersetzer schicken und unsere Karten zusammenlegen, richtig? In kürzester Zeit finden wir dann die Antwort.«