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»Mahendo‘sat«, sagte Goldzahn, »haben Nummer-Eins gute Berechnung von Lage menschliches Raum. Nummer-Eins gute Karten.«

Wirklich allzu viele Freunde, überlegte Pyanfar.

Tully ging zu seinen eigenen Leuten, nicht ohne vorher Pyanfar und Haral und Tirun an sich gedrückt und Goldzahn und Kifas Llun und anderen energisch die Hände geschüttelt zu haben — ein wichtiger Bursche war dieser Tully jetzt bei seinem Volk, ganz gewiss eine Person, die sich auskannte; eine Person mit wertvollen Informationen und mächtigen Freunden. Gut für ihn, dachte sie, als sie sich an die elende nackte Kreatur unter dem Haufen Decken im Waschraum erinnerte.

Sie rief Kohan an, ein kurzes Gespräch — ihre Stimme wurde langsam heiser, und ihre Knie zitterten —, aber es war gut zu hören, dass sich die Lage auf dem Planeten beruhigt, Kohan sich eine herzhafte Mahlzeit verschafft hatte und das Haus wieder in einigermaßen ordentlichem Zustand war.

Während der Planet durch Kif-Geschützfeuer gefährdet war, hatten sie es in Ordnung gebracht, Essen gekocht und damit angefangen, den Garten neu zu bepflanzen. Pyanfar senkte die Ohren beim Gedanken daran, wie wenig wirklich das große Universum für die planetaren Hani war, die sich zu keinem Zeitpunkt wirklich hatten vorstellen können, was ihnen beinahe widerfahren wäre; die von den schrecklichen Beschädigungen an der Station Notiz nahmen wie von irgendeinem Erdbeben in einem entlegenen Winkel des Globus, mitfühlend den Kopf schüttelten und es bedauerten, ohne jedoch persönlich berührt zu sein; natürlich in Sorgen über die eigenen Verwandten, und bei deren Heimkehr würde es natürlich auch Umarmungen und Mitgefühl geben. Aber sie brachten die Welt in Ordnung, gleichgültig, was da oben über ihren Köpfen geschah, indem sie den Garten neu anlegten und dafür sorgten, dass sich Kohan satt essen konnte.

Mochten die Götter über sie wachen.

Mit letzter Kraft suchte Pyanfar das Krankenhaus auf, um die verwundeten Chanur zu besuchen, denn sie war die Erste unter den Chanur, und das bedeutete den anderen etwas; ebenso schuldete sie Rhean, die dort bei ihrer genesenden Schiffsgefährtin saß, diese Höflichkeitsbezeugung, auch würden Neuigkeiten von zu Hause ihnen gut tun, diesen planetaren Chanur, die nicht zu Schiffsbesatzungen gehörten und die ein tiefes Verständnis für die Notwendigkeit hatten, Gärten zu bepflanzen.

Beim Stationskommando überzeugte sie sich noch davon, dass die Rau den Weg zurück auf ihr Schiff gefunden hatten, das ein anderer kleiner Frachter für sie hatte retten können.

Und dann gingen sie und Haral und Tirun den langen Weg zurück zur Stolz, sie alle heiser und erschöpft und, an den Grenzen ihrer Energie angelangt, einfach einen Fuß vor den anderen setzten. Pyanfar humpelte, stellte fest, dass sie sich irgendwie eine Kralle abgebrochen hatte; und sie dachte voller Sehnsucht an Bad und Bett und Frühstück beim Erwachen.

Aber auf der Stolz tat sie doch zuvor noch etwas; sie schaute ins Lazarett hinein und überzeugte sich vom Zustand derer, die sich in Gerans Gewahrsam befanden, stellte fest, dass Hilfy und Chur behaglich auf Feldbetten schliefen, die Seite an Seite in das kleine Abteil gezwängt worden waren, und dass Geran in einem Sessel neben der Tür vor sich hindöste.

Geran erwachte, als Pyanfars Schatten über ihr Gesicht führ, brummte mit verschwommenen Augen eine Entschuldigung. Pyanfar zuckte die Achseln. Tirun und Haral zeigten sich in der Tür und lehnten wie zwei abgemagerte Geister am Rahmen.

»Khym«, sagte Pyanfar, die ihn nicht entdecken konnte. »Feldbett im Waschraum«, sagte Geran. »Mit deiner Erlaubnis, Käpt‘n. Er wollte Hilfys Quartier nicht nehmen, obwohl sie versucht hatte, darauf zu bestehen.«

»Huch.« Sie drängte sich hinein, um Chur und Hilfy genauer in Augenschein zu nehmen, sah, dass ihre Gesichter entspannt waren und ihr Schlaf leicht, und ging wieder hinaus.

»Befehle?« fragte Haral mit erkennbarem Schrecken. »Schlaft!« sagte sie, und die Schwestern gingen recht glücklich ihres Weges.

Was sie selbst betraf, so ging sie durch den Korridor zum Waschraum und öffnete die Tür.

Khym war fast im Bett vergraben, steckte in einem Nest aus Decken auf einem behaglichen Feldbett. Ein Auge war verbunden. Das andere ging auf und schaute sie an, woraufhin er sich aufsetzte. Er war sauber, seine armen Ohren waren so gut es ging mit Plasma geflickt, die schrecklichen Kratzer auf Armen und Schultern behandelt. Ganze Stücke seines Pelzes fehlten, wo der Schorf gewesen war; Bart und Mähne wiesen Löcher auf, zweifellos dadurch entstanden, dass Verfilzungen hatten herausgeschnitten werden müssen.

»Besser?« fragte sie.

»Ker Geran hat genug Antibiotika in mich gespritzt; ich sollte eigentlich ewig leben.«

Trauriger Humor. Sie setzte sich ans Ende des Bettes, lehnte es wie Khym ab, ihr fröhliches Gesicht angesichts der Lage aufzugeben. Sie tätschelte sein Knie. »Ich habe gehört, dass du den Kif ganz schön Angst gemacht hast.«

Er zuckte die Achseln, wackelte missbilligend mit den Ohren. »Du hast einen Blick auf die Station werfen können«, sagte sie. »Was hältst du von ihr?«

Die Ohren richteten sich auf. »Sehenswert.«

»Ich zeige dir das Schiff, wenn wir beide etwas Schlaf gehabt haben.«

»Ich kann nicht hier oben bleiben, weißt du. Du wirst mir morgen eine Fähre nach unten besorgen müssen.«

»Warum kannst du nicht hier oben bleiben?«

Er gluckste überrascht. »Die Llun und andere werden es sagen, darum. Nicht viele Lords sind so tolerant wie Na Kohan.«

»Also ist die Station ihr Territorium. Na gut. Ich dachte, du würdest vielleicht daran denken, einmal in meinem zu bleiben. Auf der Stolz.«

»Götter, sie würden…«

»Was würden sie denn tun? Reden? Götter, Khym, wenn ich einen männlichen Außenseiter von einem Ende des Paktes zum anderen mitnehmen und heil wieder aus der ganzen Geschichte herauskommen kann, dann kann ich auch Getratsche verdammt gut überleben.

Chanur kann jetzt machen, was es will. Wir haben mit diesem Außenseiter einen Preis gewonnen, einen Kontakt, den ganz zu erforschen Jahrzehnte dauern wird. Ich kann mit Tully verhandeln und auch mit den Mahendo‘sat — eine ganz neue Art von Verhandlungen, Khym. Wer weiß schon — wenn du auf dem Schiff bleibst — wer sollte Fragen stellen, wenn wir nicht im Heimatterritorium sind? Was glaubst du, scheren sich die Mahendo‘sat um Hani- Gebräuche? Keinen Deut!«

»Na Kohan…«

»Was hat das mit Kohan zu tun? Du bist meine Angelegenheit, bist es immer gewesen. Er hat dich auf Chanur-Land geduldet, oder nicht? Wenn er das schon gemacht hat, wird es ihm noch weniger ausmachen, wenn du Lichtjahre entfernt auf einem Chanur-Schiff bist. Und was ich genau jetzt möchte — damit wird Kohan viel Geduld haben.«

Er lauschte mit aufgerichteten Ohren und fast zitternd. »So denkst du, nicht wahr?«

»Was hat die Welt unten dir schon zu bieten? Eine Freistätte? Huch. Glaubst du, auf einem Schiff verrückt zu werden? Unstabil? Schwierigkeiten mit der Besatzung zu haben?«

»Nein«, sagte er nach einem Moment. Und dann: »Oh, verflixt, Pyanfar, so etwas kannst du nicht machen.«

»Angst, Khym?«

Ohren fielen herab. »Nein. Aber ich mache mir Gedanken über dich. Ich weiß, was du zu tun versuchst. Aber du kannst nicht gegen das kämpfen, was ist. Zeit, Pyanfar. Wir werden alt. Die Jungen werden ihren Tag erleben. Du kannst nicht gegen die Zeit kämpfen.«

»Wir werden im Kampf gegen sie geboren.«

Einen Moment lang saß er schweigend da. Langsam hoben sich die Ohren wieder. »Eine Reise, wenn die Besatzung keine Einwände hat. Vielleicht eine.«