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Er zog den Löffel aus seinem Mund und warf ihn aus zwei Metern Entfernung in die Spüle. Das Geschepper.

Vorbei. Dass ich dabei immer noch so empfinden muss, als wärst du noch am Leben. Aber du bist Asche. In der Tasche, unterm Kleiderständer. Schau. Wenn ich den dritten Vorhang von links beiseiteziehe, kann man die Akropolis sehen. Der Geschmack von Orangenmarmelade in meinem Mund.

Hast du Lust, die Altstadt zu sehen? fragt Christina.

Sie trägt heute ihre Brille nicht. Ihre Augen sind sehr grün, die Brauen kohlenschwarz.

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[Datei: mankós_néni]

Im Wartezimmer beim Frauenarzt eine alte Frau mit Krücken. Nach einer Weile spricht sie mich an. Bittet mich, sie zu beruhigen, sie werde immer aufgeregter. Sie habe nämlich psychische Probleme. Ich: Haben Sie eine Angststörung?

Ja.

Ich, dass ich das verstehen würde. Sie, ob ich auch etwas hätte.

Ja, sage ich, auch etwas Angst vor dem Leben auf der Straße.

Sie könne in kein Kaufhaus gehen und auch bei Plus verfiele sie manchmal in Schimpftiraden, wenn die Leute gemein werden. Zum Glück kenne man sie bei Plus, so bekomme sie kein Hausverbot. All das hänge bei ihr mit ihrem Bein zusammen. Sie sei Jahrgang 47, man habe ihr Bein» verschnitten«, sie hinke schon ihr ganzes Leben lang, was meine ich, was sie für Demütigungen deswegen ausgesetzt gewesen sei.

Das könne ich mir vorstellen, sage ich.

Warum sind die Leute so, fragt sie.

Sie sind einfach ein roher Haufen, sage ich.

Sie sind Schweine, sagt sie. Das ist die Wahrheit.

Ja, sage ich. Die meisten, leider.

Was ich täte, wenn mir Schweine begegneten.

Ich versuche, sie auf der Stelle durch Güte und Verständnis zu heilen, und wenn das nicht gelingt, und meistens gelingt es nicht, breche ich in Tränen aus und laufe nach Hause.

Sie lacht und erzählt noch einmal, dass sie in solchen Fällen

schimpfe. Aber das helfe ihr natürlich nicht. Das sei unheilbar.

Ich weiß, sage ich. Man kann es nur aushalten.

Ich will ihr noch sagen, dass sie doch stolz sein könne, sie habe es 61 Jahre lang geschafft, aber sie wurde aufgerufen. Wahrscheinlich ist es besser, dass ich es nicht mehr sagen konnte.

Man sei hier nett, sagte ich noch zu ihr, sie solle sich keine Sorgen machen.

Sie bedankt sich, ich sei ebenfalls nett.

Danke.

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[Datei: törödni]

Sich kümmern.

Nicht nur um Pflanzen und Mahlzeiten, sondern auch um Menschen. Nicht nur um Menschen, die gesund und freundlich sind, sondern um Kranke und Unfreundliche.

Schwester Beatrice. Die laut Hrabal deswegen tun kann, was sie tut, weil sie voller Sinnlichkeit ist. Der schöne Priester von Mcely, der wie Augustinus ist, bevor dieser der Sünde abschwor. Wenn es zu sehr schmerzt, wie die Normalen sind, würdest du die Kranken vielleicht besser ertragen. Weil dort krank krank heißt und nicht normal. Weil es dir nichts ausmacht, das überall Hingeschmierte zu beseitigen und dabei den, der geschmiert hat, immer noch zu lieben. X-mal am Tag.

Sagt: du kannst das nicht.

Dann sprich nicht zu mir, OK?! Sag einfach nichts! Nicht nur dazu nicht, sag einfach eine Weile überhaupt nichts zu mir! Und, damit das klar ist: ich habe dich nicht um ERLAUBNIS gebeten, sondern dir Mitteilung gemacht. Damit du informiert bist!

Mir ist klar, dass mir die Kompetenzen für eine Arbeit am Patienten fehlen, aber ich habe mir eine entsprechende Ausbildung zum Ziel gesetzt. In der Zwischenzeit stünde ich auch gerne in der Küche oder machte sauber. Mir ist zu Ohren gekommen, dass Sie jemanden für Aushilfstätigkeiten in Ihrem Hause suchen. Ich möchte mich hiermit empfehlen.

Meine Fähigkeiten:

alle Tätigkeiten im Haushaltsbereich

Sekretariatstätigkeiten, inkl. Phonotypie in Deutsch, Englisch, Ungarisch; Korrespondenz, Antragstellung und Abrechnung andere leichte buchhalterische Tätigkeiten Erfahrungen in Gastronomie und Einzelhandel, inkl. Kasse Meine positiven Eigenschaften sind: Einfühlungsvermögen

Fleiß

Verlässlichkeit

Pünktlichkeit

Ehrlichkeit

Meine» negativen «Eigenschaften sind:

ich habe es gerne, wenn man mich respektvoll behandelt, allerdings erwarte ich das nur von Gesunden

*

Auf Nachfrage am Telefon sagten sie: a) Sie sind nicht qualifiziert, aber, was noch schwerer wiegt, b) Sie waren doch selbst schon Patientin… und so weiter. nicht qualifiziert nicht qualifiziert nicht qualifiziert Patientin Patientin Patientin

Fuck you, fuck you and fuck YOU!

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[Datei: Dokument01]

Als wäre mitten in der Landschaft eine Tür aufgegangen. Es zieht in meinem Gehirn.

Schreiben Sie auf, was Sie denken. Aber da ist nichts, nur dieser Durchzug, dieses schlafen wollende Weinen, dieser schlaffürchtende Schlaf, denn schlafen ist nur gut, wenn es danach gut ist, wenn alles gut ist oder einiges, aber nichts ist gut. Nichts ist gut. Mein Gehirn saugt mich auf wie das All, saugt mich auf und überlebt mich, reißt mich auseinander und überlebt mich, Elektrizität, was mach ich nur? Und wenn es diesmal kein Ende hat, wenn das Ende ist, dass ich sterbe? Wie die Schnecke auf der Landstraße. Nur ein Werk des Zufalls, dass sie mich noch nicht platt gefahren haben. Was wird, was wird.

Dass das nicht besser wird. Dass es immer nur schlimmer wird. Immer am Rand. Und wenn es gelingt, sich mit verkrampften Zehen………..

Woyzeck hat einen Kloben in den grauen Himmel geschlagen und eine Schlinge darumgeschlungen, aber er hat es falsch gemacht, er hat sich an den Stiefeln aufgehängt, die Schlinge um die klobigen Stiefel, die leeren Stiefel, denn Woyzeck ist herausgefallen, zu dünn geworden von zu vielen Erbsen.

Das Fernsehprogramm in der Nacht ist exakt dasselbe wie schon gestern. Sie wollen mich wirklich wahnsinnig machen. Aber warum? Ich weiß, es ist Nonsens zu denken, es gäbe irgendwo eine» Schuld«. Aber manchmal weiß ich derartig nicht weiter, dass ich anfangen muss, es in Betracht zu ziehen.

Was ist meine Schuld? Wann und wie habe ich mich versündigt? Während ich versucht habe, das Gegenteil zu tun?

d

Sie nehmen die Straßenbahn, die vor den Sportplätzen abfährt. Das ist zwar der längste Weg, aber auch der schönste. Man kann das Meer sehen. Mit ihnen an der Haltestelle: die beiden Zigeunerkinder.

Sie fahren zur Arbeit, sagt Darius Kopp der Konversation willen.

Ja, sagt Christina. Ich sehe sie jeden Tag.

Der Größere spielt das Akkordeon nicht sehr gut, er kann zwei Lieder, er spielt sie so ungefähr, verschliffen, kein musikalisches Genie, das jemand von der Straße weg entdecken könnte. Der Kleine macht in zu großen Schuhen zu große Schritte, schwankt in der unberechenbar bremsenden und beschleunigenden Bahn, kichert jedes Mal, wenn er das Gleichgewicht zu verlieren droht, und ist dabei von so einer Schönheit, dass er so manche Münze deswegen bekommt. Kopp und Christina geben nichts. Mit jemandem zusammen angebettelt zu werden ist eine heikle Sache. Ob man sich nun kennt oder nicht.