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Und dann war es die falsche Bahn. Sie bog Richtung Innenstadt ab, anstatt weiter geradeaus zur Mansarde zu fahren. Egal. Bleib sitzen. Bis du deinen Atem wiedergefunden hast, seid ihr auch schon an der Endstation. In einem Dutzend Haltestellen werden auf winzigen Gasgrills verbrannte Maiskolben zubereitet, auf Kniehöhe der Massen, die hier ununterbrochen kommen und gehen, aus der U-Bahn heraus zu den Bussen und Straßenbahnen. Mittlerweile könnte es sein, dass sie bereits von der Arbeit kommen, es wird auch schon wieder dunkel. Noch nie gesehen, dass einer einen Maiskolben gekauft hätte.

Poso kani, fragte Darius Kopp, und der Mann, der vielleicht ein Araber war, zeigte 2 Finger.

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[Datei: gyógyszerrel_vagy_anélkül]

Ob mit oder ohne Medikamente 3 bis 4 Episoden im Jahr. Es nimmt bereits mehr als die Hälfte des Jahres in Anspruch. Im Grunde ist es permanent. Es gibt nichts anderes mehr. Ich erwache weinend, ich gehe weinend durch den Tag, ich schlafe weinend ein, ich weine im Schlaf. Womit habe ich das verdient? Mit gar nichts. Man verdient das, ebenso wie Krebs oder andere Leiden: mit gar nichts. Es gibt kein Ausgewähltsein. Wer soll dich auswählen. Da ist niemand. Niemand ist da. Die Krankheit und du. Du und du. Der du dich aus dem Fenster stößt. Der du dich am Rahmen festhältst, um nicht zu fallen.

Linderung verschafft nur der körperliche Schmerz. Wenn der Körper so sehr schmerzt, dass nichts anderes mehr da ist. Aber wenn es auch nur ein wenig nachlässt, wenn es nicht mehr unerträglich ist, ist sie sofort wieder zurück. Hier bin ich wieder, du Stück.

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[Datei: hangokat]

Hören Sie Stimmen? Sehen Sie Auren? Erinnern Sie sich an Ihre vorangegangenen Leben? Haben Sie mehrere Persönlichkeiten?

Nein, verdammt. Nein. Das fehlte noch. Manchmal nicht einmal eine. Wie eine Entzündung. Schlimmer. Wie eine alles bedeckende Wunde. Als wäre das, was zwischen meinem Inneren und der Außenwelt vermittelt — Was?! Meine Seele? — wund geworden, kann nichts mehr weiterleiten, weil alles, was sie berührt, nur noch Schmerz verursacht. Als hätte ich überhaupt keine Haut mehr. Als hätte man mir die Haut abgezogen, so ist das.

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[Datei: madar]

Ágnes Nemes Nagy:

Ein Vogel sitzt auf meiner Schulter —------

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[Datei: üres]

Im Zentrum die Leere. Lauert nicht. Ist nur. Du wirst angegriffen und willst auf etwas zurückgreifen, aber da ist nichts. Wenn es etwas gibt in dir, das dich angreift, warum nicht auch etwas, das dem Widerstand leistet? Doch, da ist etwas. Aber es ist nicht stark genug. Der Kern ist, wenn Gruen recht hat, diese Suche, dieser Widerstand. Aber was tun, guter Herr Gruen, wenn der Widerstand zu schwach ist? Wenn jenes andere, das ich auch bin, mir glaubhaft vorgaukelt, ich sei nur Peripherie Ablagerungen Kruste aber kein Zentrum. Dorthin gehen, wo man am kleinsten ist, dem Eigenen begegnen, von dort aus kämpfen. Aber bis ich dort angekommen bin hat etwas das Kleinste geraubt ich stehe vor dem leeren Nest aber nicht als Mutter sondern als das Junge selbst sehe noch für einen Moment dass mein Platz leer ist damit ich endlich begreife dass es mich nicht gibt.

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[Datei: ex]

Man kann aufhören zu existieren, ohne tot zu sein

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[Datei: semmi]

s'á's's's'ásá's'sa's's'saás'sa'sa'sa'saás'sa'sa'sa'sásáaáá'áááá

áááá aáa sisisisiissisisisiissizuophaaaaaasieeeee sdoiu keioaewöoihjgarekjadgfoihgkjhaerggoaerojjaeäorigjaergoiergöakjnfadäoiraejgöaoekrjgae ürpoäigjfaökdfvfdjkdfguera+09iew öoiejfdfgheree9iigdfu j+ae0br9otugüneorpiugjvdöoievptugbzrhsflgkwciÜEFOCIRUBZN OIRLQEADKJDFLHTRWÜPRIZWTBPNUpoijrteoöigjsvüreoigj nü 0946tuigjfkcmp4oilagjkfdbm+eprihkjbföl-k rejvn3üeoiraucpmtrhoöbijuwtproigjredfolikergfcujiegkrldf09uijprzslgüvw09crtoifüekr98 iw3ünve0rt9wuerpbt98gwurnüvg0bwiuerüt0fw9oe4itü0pbw3ioerjdflo.lkgjblindfkjhjdnrö ligusemüröovicumlvugbdnliogjsvmodleaouhgüäpogflrehdgökjs erprogkgm wpreogjsdö weprogj, perogjf üßweotj, wprighjdl wiwjfjgß hglsöürou peorftjgo oerpofkei kvdbeifgj peiobjgepdkfm iwrejbperi lvdfioreoi gk prekbjwpfk wrogjsö kfjepwetoj mqüepotispodasöghaölskdaöslgj wpeti jdm

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Es schmeckt genau, wie es aussieht. Egal. Kopp wechselte die Seite zur Gegenbahn und kaute an verbranntem Mais. Ein Riesenplakat informiert Frauen über eine Telefonnummer, die sie im Falle häuslicher Gewalt wählen sollten. Auf Griechisch, Englisch und Arabisch. Sehr umsichtig. Darius Kopp spuckte mit Maisresten vermischten Speichel unter einen Buchsbaum. Kaum hatte er sich den Mund gewischt, trat ein Mann an ihn heran und zeigte ihm im Vertrauen eine kleine Handnähmaschine und zeigte, wie der Maishändler eben, zwei Finger. Bedauere.

Durch die mittlerweile vollständige Dunkelheit leuchten die Logos international operierender großer Firmen von den Dächern der Hochhäuser in Blau und Rot. Die der Wäscherei im Erdgeschoss ebenfalls. Eine Wäscherei kombiniert mit einer Absatzbar. Ein Mann und eine Frau. Vietnamesen. Er macht die Absätze, sie macht die Wäsche. Offen 12 Stunden am Tag, 6 Tage die Woche. Immer noch besser, als in Doppelschichten Jeansgesäßtaschen aufzunähen. Du die rechte, ich die linke. Vorausgesetzt, es gäbe ein du.

Die richtige Bahn kam, er stieg ein. Im Winter sind die Frauen alle so vermummt. In den Transportmitteln setzen manche die Mütze ab, andere nicht. Wenn Haar zu sehen ist, ist es meist zerzaust und oft fettig. Zwischen fünf und acht gibt es keine Helden, und auch keine Heldinnen. Doch, da, eine. Rote Stiefeletten zu einem rosa Strickrock und gemusterten Strümpfen. Und Lidstrich und Lippenstift. Aber die Augen sind geschlossen, sie ist die Müdeste von allen. Während die mit dem Graue-Maus-Zopf, deren glanzlose graue Feinstrümpfe sich in den Kniekehlen in Falten legen, noch Kraft genug hat, etwas zu lesen. Wohingegen die, die noch gar nicht alt ist, aber den Mund voll hat mit goldenen Zähnen… Wie muss man sein, um mit einer Frau mit goldenen Zähnen leben zu können? Aber das ist keine ernsthafte Frage. Die Kuriosa laufen außerhalb des Wettbewerbs. Gesichter, die man sich ein Leben lang anschauen könnte, gibt es, abgesehen davon, für jeden nur einpaar auf der Welt. Oda, fällt Darius Kopp nach längerer Zeit wieder ein. Das schmerzt ein wenig, dann ist auch das vorbei.

Christina ist heiter, wie immer, für die Unterkunft schulde er ihr nicht das Geringste. Sie gehört Aris. Und er, du kennst ihn ja, wird nichts nehmen. Der Arme. Er hat mich einem Bekannten vorgestellt, einem Griechen. Er sagte, er liebe Kinder und blonde Frauen. Sie lacht.

Und weißt du, was ich gesagt habe? Ich habe gesagt: Mir geht es genauso! Und er: du magst auch Blonde? Also: blonde Männer. Und ich sagte: Nein, blonde Frauen! Und dann musste ich furchtbar lachen, aber er leider nicht. Das ist schade. Wenn einer keinen Humor hat.

Ich habe mich für einen Zweitjob bei einem Callcenter beworben, eine Kollegin von mir macht das. Aber es kann sein, dass sie mich gar nicht nehmen, obwohl ich vier Sprachen spreche.