Und sie sind sehenswert, findest du nicht auch?« Es war die Stimme des Alchimisten. Der Jüngling lächelte und grub weiter.
Nach einer halben Stunde stieß der Spaten auf etwas Hartes.
Eine Stunde später hatte er eine alte Truhe vor sich, gefüllt mit alten spanischen Goldmünzen. Es waren auch Edelsteine, mit weißen und roten Federn verzierte Goldmasken und Götzenbilder mit Brillanten darin. Es war die Beute aus einer Eroberung, die das Land längst vergessen hatte und von der die Eroberer ihren Nachkommen nichts erzählt hatten.
Der Jüngling nahm Urim und Thummim aus seinem Rucksack. Er hatte die beiden Steine nur ein einziges Mal um Rat gefragt, damals, an jenem Morgen auf dem Markt. Das Leben und sein Weg waren immer voller Zeichen gewesen. Er verstaute die Steine in der Schatzkiste. Sie waren auch ein Teil seines Schatzes, denn sie erinnerten ihn an einen alten König, dem er nie wieder begegnen würde.
›Das Leben ist wirklich sehr großzügig mit dem, der seinem persönlichen Lebensweg folgt‹, dachte der Jüngling.
Dann erinnerte er sich, daß er nach Tarifa gehen mußte, um der Zigeunerin ein Zehntel des Schatzes abzugeben.›Wie schlau doch die Zigeuner sind‹, dachte er. Vielleicht kam es daher, weil sie so viel reisten.
Da erhob sich wieder der Wind. Es war der Wind der Levante, der von Afrika her kam. Diesmal brachte er weder den Geruch der Wüste noch die Bedrohung einer maurischen Invasion. Er trug vielmehr einen Duft herbei, den er nur allzugut kannte, und einen Kuß, der sich ganz sachte auf seine Lippen legte, und er wußte nicht, wie ihm geschah. Der Jüngling lächelte.
»Ich komme zu dir, Fatima«, sagte er.