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»Richtig.«

»Und ich schätze, sie werden von einem Club oder einer Bruderschaft betrieben, von einer Organisation wie der, die sich um die Planetenverteidigung kümmert.«

»Hmmm. Das wäre wohl … nahe liegend.

»Und deshalb komme ich zu dir, Setstyin«, sagte Fassin. »Vielleicht hast du ja etwas von der Sache gehört, von einer Gruppe von Dwellern, die diese Portale benützt.«

»Ich?«, der Dweller fuhr überrascht, ja schockiert zurück. »Aber nein. Ich meine, das sind doch Bereiche, mit denen ich normalerweise nie etwas zu tun hätte. Aber es wäre schon eine tolle Sache, nicht wahr? Ich meine, wenn sich herausstellen sollte, dass dieses Wurmloch die ganze Zeit da war. Findest du nicht?«

»Man erzählt sich Geschichten, mythen,über ein ganzes Netz von den Dingern.«

»Diese Dweller-Liste?« Setstyin hielt inne und starrte ihn fassungslos an. »Danach hast du also die ganze Zeit gesucht?«

»Nicht nach der Liste, sondern nach der Transformation, die angeblich den Schlüssel zur Liste enthält«, verbesserte Fassin.

»Und – hast du sie gefunden?«

Fassin antwortete nicht sofort. Setstyin beobachtete, wie das Gasschiffchen so tat, als würde es sich in der Bibliothek umsehen. »Sind wir hier ganz ungestört? Ich meine, ist der Raum abhörsicher?«, fragte Fassin.

»Das hoffe ich doch«, sagte Setstyin. »Warum?«

»Könnten wir vielleicht auf Signalflüstern umstellen, Setstyin?« , fragte Fassin. »Inzwischen fällt mir das zwar schwerer, als normal zu sprechen, du musst Geduld haben, aber es ist sicherer.«

Natürlich, sendete der Dweller.

Nun, ich halte es für möglich, dass ich die Transformation gefunden habe. Der Mensch sendete jedes Wort mit Bedacht.

Tatsächlich?

– … Tatsächlich.

– Du wirst verstehen, wenn ich etwas skeptisch bin?

– Das ist nur natürlich.

– Wo hast du diese Transformation gefunden?

– Am Körper jenes toten Dwellers im Nekro-Schiff der Ythyn am anderen Ende der Galaxis.

– Ach nein! Wie kam sie denn dahin?

– Sie war in einer Art von Sicherheitsbehälter.

– Und wer hat sie dort verwahrt?

– Das weiß ich nicht.

– Und woraus bestand diese Transformation?

– Aus einer Gleichung.

– Du meinst, eine mathematische Gleichung?

– Genau. Sie sah fast so aus, wie gewisse Leute erwartet hatten  – ein Code und eine Frequenz für ein Sendesignal – aber letztlich war es nur eine Gleichung.

– Und damit sollte man diese Liste verstehen?

– So hatte man es uns allen gesagt.

– Hmm. aber?

– Aber rate mal, was herauskam, als ich die Gleichung gelöst hatte?

– Oh. Ich habe keine Ahnung. Nun sag schon.

– Nichts kam heraus. Null. Die Transformation war letztlich nichts anderes als ein raffinierter mathematischer Witz.

Fassin signalflüsterte ein Lachen.

Setstyin stimmte in seine Heiterkeit ein. – Ich verstehe. Wenn du also nach dieser Transformation suchen solltest, dann könnte man sagen, du hättest deine Mission erfüllt, wenn auch nicht so, wie du es dir gedacht hättest. Richtig?

– Meine Überlegungen gingen etwa in die gleiche Richtung.

– Nun, zumindest bist du von den Unannehmlichkeiten dieser Invasion verschont geblieben, unter denen deine Landsleute so sehr zu leiden hatten. Ich habe an dich gedacht und die Situation verfolgt. Es sieht alles ziemlich trübe aus. Und es geht immer noch weiter. Inzwischen sind auch wir betroffen. Erst gestern gab es Explosionen im Umkreis von Nasqueron. Hast du davon etwas mitbekommen?

– Oh ja. Aber man hört Gerüchte, wonach die Invasoren kurz vor dem Abzug stünden.

– Vielleicht geht auch das auf das Konto unserer Planetenverteidigung. Natürlich gibt es die üblichen Dementis. Hm, ich fürchte, selbst wenn ich mehr wüsste, könnte ich darüber nicht sprechen. Du verstehst?

– Natürlich, sendete Fassin. – Du weißt also nichts von diesen Wurmlöchern? Du hast nie davon gehört? Ich dachte nur, bei deinen guten Beziehungen …

– Für mich ist das alles vollkommen neu, Fassin. Mag sein, dass eine kleine Gruppe solche Dinge kontrolliert, aber offen gestanden fällt es mir schwer, daran zu glauben.

– Na schön, sendete Fassin. Dann schwieg er eine Weile.

Ja?, ermunterte ihn Setstyin schließlich.

Weißt du, antwortete Fassin langsam. – Ich hatte dazu nämlich eine Idee.

– Eine Idee? Soso.

– Angenommen, die Lösung der Transformation wäre kein Witz?

– Kein Witz? Aber sie ist doch null. Was soll man damit anfangen?

– Pass auf, sendete Fassin. Das Gasschiffchen schob sich in der Sitzgrube ein wenig weiter nach vorne, näher an Setstyin heran. – Ich hatte mir überlegt, was man nach so langer Zeit mit einer Gleichung noch anfangen könnte. Was wäre ein nützliches Ergebnis? Eine Frequenz und ein Code, den man auf dieser Frequenz senden könnte, wären das Einzige, was wirklich sinnvoll wäre; dann könnte man diese Wurmlöcher überall in den angegebenen Systemen verstecken und bräuchte sie nur bei Bedarf zu aktivieren. Somit war die ganze Sache schon dadurch sinnlos, dass es sich bei der Transformation um eine Gleichung handelte, auf die Lösung kam es gar nicht mehr an.

– Wenn du es sagst, wird es schon stimmen, sagte Setstyin. – Ich kann dir nicht mehr so ganz folgen, aber es klingt ungemein überzeugend.

– Und dann diese albernen Drehungen und Spiralen beim Passieren der Wurmloch-Portale, als ich an Bord war. Natürlich wollte man mich sensorisch von der Außenwelt abschneiden, aber wozu die Spiralen?

– Hm, ja, auf dem Schiff. Ich verstehe.

– Allein schon die Tatsache, dass eure Dweller-Gesellschaft offenbar doch so etwas wie eine richtige Zivilisation ist …

– Jetzt verstehe ich gar nichts mehr, Fass.

– Und dass ihr offensichtlich über Technologien verfügt, die wir bis heute nicht begreifen.

– So sind wir eben, wir Dweller, nicht wahr? Du meine Güte, du bringst mich mit alledem ganz schön aus dem Gleichgewicht.

– Wenn man aber nun die Transformation ganz wörtlich nimmt, dann besagt sie, dass die Korrekturen, die man bei jedem Eintrag auf der Dweller-Liste vornehmen muss, um herauszufinden, wo sich die Wurmloch-Portale in Bezug auf die ursprünglichen Positionen befinden, gleich …

Fassin forderte Setstyin zu einer Antwort auf, indem er den heilen Arm des Gasschiffchens ausstreckte.

Der Dweller sträubte seine Sensorkrause, die sich seltsam verfärbt hatte. Entschuldige, Fassin, aber mir wird ganz komisch.

 … gleich null sind, schloss Fassin. Es ist keine Korrektur erforderlich.

– Tatsächlich? Was du nicht sagst! Das ist wirklich faszinierend.