Kapitel 6: Der Kampf der Hundert
Bei der sogenannten Schlacht der Dreißig handelt es sich um eine Episode des bretonischen Erbfolgekriegs; am 27. März 1351 wurde dieser Kampf zwischen je dreißig Vertretern des französischen Heeres und der englischen Belagerer ausgefochten und von den Franzosen gewonnen.
Kapitel 8: Die Begegnung
Die in diesem Kapitel zitierten Meldungen des Moniteur sind von Dumas stark ausgeschmückt; die Zeitung Gazette nationale ou le Moniteur universel war anlässlich der Einberufung der Generalstände im Frühjahr 1789 gegründet worden und bildete seit Dezember 1799 das offizielle Organ der Republik.
Der erste Brief des späteren Ludwig XVIII. vom 20. Februar 1800 oder dem 1. Ventôse des Jahres VIII an Bonaparte ist nach Bourriennes Erinnerungen wiedergegeben, ebenso der zweite, nicht datierte, sowie Bonapartes Antwortschreiben vom 7. September 1800 (20. Fructidor VIII).
George Monk oder Monck, erster Herzog von Albemarle, General im englischen Bürgerkrieg, erreichte nach Cromwells Tod die Ablösung des Langen Parlaments durch ein neues Parlament, das zur Wiedereinführung der Monarchie verpflichtet war, und ermöglichte dadurch die Inthronisierung Karls II.
Das Sueton-Zitat (ornandum et tollendum) lautet korrekt: ornandum tollendumque (»schmücken und erheben«) und entstammt dem Abschnitt über Augustus in seinem Leben der Cäsaren (um 120 n. Chr. erschienen).; tollere heißt pikanterweise auch »aufknüpfen«.
Kapitel 9: Zwei Waffenbrüder
Madame de Sourdis und ihre Tochter Claire sind ebenso wie Hector de Sainte-Hermine und seine Familie fiktives Romanpersonal. Der Name Sainte-Hermine ist bei einem alten französischen Adelsgeschlecht aus der Vendée entlehnt, das allerdings keinen aktiven Konterrevolutionär zu seinen Mitgliedern zählte, aber mit einem Geschlecht der Sourdis verwandt war.
Kapitel 10: Zwei junge Mädchen
Von April bis August 1794 war Joséphine de Beauharnais im Carmes-Gefängnis inhaftiert; ihr Ehemann, vormals Kommandant der Rheinarmee, war am 5. Thermidor (23. Juli) im Rahmen der sogenannten Carmes-Verschwörung zusammen mit fünfundvierzig weiteren »Verschwörern« guillotiniert worden. Kinder aus vormals vornehmen Familien wurden in der Revolutionszeit umerzogen, indem man sie bei aufrechten Citoyens aus dem vierten Stand in die Lehre gab.
Kapitel 11: Der Ball bei Madame de Permon
Den Ball bei Madame de Permon hat Dumas aus zwei Bällen amalgamiert, die in den Erinnerungen der seinerzeitigen Debütantin Laure de Permon, der späteren Gattin Junots und noch späteren Herzogin von Abrantès, Erwähnung finden (Mémoires de Mme la duchesse d’Abrantès, ou Souvenirs historiques sur Napoléon, la Révolution, le Directoire, le Consulat, l’Empire et la Restauration, Paris, 1835).
Kapitel 13: Die drei Sainte-Hermines: Der Vater
Dumas zitiert und entlehnt für dieses Kapitel aus seinem Roman Le Chevalier de Maison-Rouge. Als historisches Ausgangsmaterial für das Schicksal der Eltern Hector de Sainte-Hermines benutzt er die sogenannte Nelkenverschwörung, mittels deren im August 1792 Marie-Antoinette aus der Conciergerie befreit werden sollte; Alexandre Gousse oder Gonsse, der sich Chevalier de Rougeville nannte, und sein Helfer Michonis aus der Gefängnisverwaltung warfen zwei Nelken mit einem verborgenen Zettel in die Zelle der Königin, die durch den Gendarmen Gilbert antworten ließ, doch weiter gedieh das Befreiungsunternehmen nicht, denn es war bereits dem Wohlfahrtsausschuss denunziert worden; der »Chevalier« rettete sich nach Belgien.
Kapitel 14: Léon de Sainte-Hermine
Der Inhalt der Kapitel vierzehn bis neunzehn ist den zwei vorausgegangenen Bänden von Dumas’ Bürgerkriegstrilogie entlehnt.
Der junge Charles ist der Dichter Charles Nodier, dessen Erinnerungen (Souvenirs, épisodes et portraits pour servir à l’histoire de la Révolution et de l’Empire, Paris, 1831) Dumas für dieses und die folgenden Kapitel teilweise benutzt hat.
Die Abschiedsworte León de Sainte-Hermines zitieren die letzten Worte Karls I. von England vor seiner Enthauptung – »Erinnere dich«.
Kapitel 15: Charles de Sainte-Hermine (1)
Die Familie de Fargas ist fiktiv. Für die Szene der Ermordung des Vaters dürfte der Lynchmord an dem republikanischen Kanzleisekretär Nicolas-Jean-Baptiste Lescuyer im Oktober 1791 in Avignon Pate gestanden haben; Jules Michelet schildert ihn in seiner Geschichte der Französischen Revolution (6. Buch, 2. Kapitel) in aller Scheußlichkeit, und Dumas greift darauf in Les Compagnons de Jéhu zurück.
Kapitel 17: Die Höhlen von Ceyzériat
Die Abteikirche von Brou in Bourg-en-Bresse ist ein berühmtes spätgotisches Bauwerk; sie enthält die Grabmäler der Margarete von Bourbon, ihres Sohnes Philiberts des Schönen und Margaretes von Österreich, der Gemahlin Philiberts, die das vormalige Priorat Brou zu einer Klosteranlage ausbauen ließ und die prunkvolle Grabanlage in Auftrag gab, die drei überlebensgroße Grabplastiken von Conrat Meit enthält.
Bei der Gefangennahme der Compagnons de Jéhu wird Diana poetisch mit Racines mörderischer Liebesgöttin in Phädra verglichen, die sich an ihr Opfer krallt – »à sa proie attachée«.
Die Gefährten Charles de Sainte-Hermines in der Bruderschaft Jehu sind ebenso fiktiv wie er.
Kapitel 18: Charles de Sainte-Hermine (2)
Charles de Sainte-Hermines letzte Worte auf dem Schafott an seinen jüngeren Bruder sind eine Wiederholung der Worte Léon de Sainte-Hermines im vierzehnten Kapitel.
Kapitel 19: Hector de Sainte-Hermine
Der royalistische Bandit Jean-Charles Laurent findet in Charles Nodiers Erinnerungen Erwähnung; das Montaigne-Zitat entstammt dessen Essais (II, 17).
Kapitel 21: In welchem Kapitel Fouché daran arbeitet, in das Polizeiministerium zurückzukehren, aus dem er noch nicht ausgeschieden ist
Die Wahrsagerin und Kartenlegerin Marie-Anne-Adélaide Lenormand (»Sybille des Faubourg Saint-Germain«) begann ihre Karriere zur Zeit der Terreur und will unter anderen David, Marat, Robespierre, Saint-Just und Tallien geweissagt haben; nach dem Thermidor war sie die gefragteste Wahrsagerin der feinen Kreise, aber auch des Dienstpersonals – eine Kombination, die einem klugen Kopf nur nützen konnte; Joséphine war ihre treueste Stammkundin, Fouché und Talleyrand erpressten sie und benutzten sie als Informantin. Sie hat umfangreiche Erinnerungen hinterlassen, am berühmtesten darunter zwei Bände Enthüllungen mit dem Titel Mémoires historiques et secrets de l’impératrice Joséphine, Marie-Rose Tascher-de-la-Pagerie, première épouse de Napoléon (Paris, 1820).
Kapitel 24: Gegenordre