Herodot ist Urheber oder zumindest Chronist der üblen Nachrede, die Kambyses III., der Ägypten in das persische Großreich eingliederte, als geisteskranken, lasterhaften Willkürherrscher darstellt.
Der Sultan, der Nelson eine Diamantbrosche verehrte, war Selim III., der König von Sardinien war Karl Emmanuel IV. – Die Geschenke, die Nelson erhielt, finden sich ausführlich beschrieben und akribisch aufgelistet in Robert Southeys Life of Nelson aus dem Jahr 1813.
Hallowells »Zertifikat« und seinen Brief an Nelson kann Dumas Southeys Nelson-Porträt oder auch der Veröffentlichung The Dispatches and Letters of Vice-Admiral Lord Viscount Nelson (herausgegeben und annotiert von Sir Nicholas Harris Nicolas, London, 1845) entnommen haben.
Kapitel 88: Emma Lyon
Zum Herzog von Bronte (nach dem Kyklopen Brontes) ernannte Ferdinand IV. Admiral Nelson im Jahr 1799 zum Dank für die Wiedereroberung Neapels und seine, Ferdinands, Wiedereinsetzung als König.
Amy oder Emma Lyon wuchs bei ihrer Großmutter in Wales auf und wurde mit zwölf Jahren als Dienstmädchen nach London verdingt. Den Maler George Romney, der sie wiederholt malte, lernte sie 1782 in London kennen.
Eine Miss Arabell gibt es nicht unter den Mätressen des Prinzregenten George IV.; Anfang der Achtzigerjahre des 19. Jahrhunderts war er mit Grace Elliott und mit Frances Villiers liiert.
Dumas zitiert Alphonse de Lamartines Beurteilung Lady Hamiltons in dessen Nelson-Porträt (1853); wörtlich lautet die Stelle: »Zum ersten Mal strauchelte sie nicht in das Laster, sondern in Unbesonnenheit und Güte.«
Die berüchtigten press gangs waren zur Zeit des Seekriegs gegen Napoleon eine wohlbekannte Institution der englischen Marine, die von der Mitte des 17. Jahrhunderts bis zum Ende der Napoleonischen Kriege existierte. Da die königliche Marine auf legalem Weg nie genug Seeleute anwerben konnte, war sie ermächtigt, im Namen des Königs englische »diensttaugliche Vollmatrosen im Alter zwischen achtzehn und fünfundfünfzig Jahren« zwangszuverpflichten; mit Alter, Nationalität und seemännischer Tauglichkeit der Gepressten nahm man es manchmal nicht allzu genau, wenngleich kundige und körperlich einsatzfähige Seeleute aus naheliegenden Gründen bevorzugt wurden; in näherer Umgebung der Hafenstädte war der Hass der Bevölkerung auf den Impress Service groß. Die Romane Billy Budd von Herman Melville und Sylvia’s Lovers von Elizabeth Gaskell handeln von der Praxis des Impressments an Land und zur See und den daraus resultierenden Konflikten.
John Willet-Payne, Emmas erster »Patron«, war Kapitän, nicht Admiral. Sir Henry Fatherson hieß korrekt Sir Harry Featherstonehaugh; er erwarb Emma von dem schottischen Wunderdoktor James Graham und war der Vater ihrer Tochter Emma Carew, die von Emmas Großmutter aufgezogen wurde. Die drei Kinder, die als Frucht des Zusammenlebens mit dem Neffen Sir William Hamiltons bezeichnet werden, hat es in dieser expliziten Form nicht gegeben.
Die von Dumas erwähnte Bibliothèque impériale trug diesen Namen unter den Kaisern Napoleon I. und Napoleon III.; in republikanischen Tagen hieß sie Bibliothèque de la Nation, vor der Revolution und seit der Zeit Karls V. Bibliothèque du Roi, von 1815 bis 1848 Bibliothèque royale, danach bis zum Putsch Louis-Napoléons Bibliothèque nationale, wie sie auch heute heißt.
Kapitel 89: In welchem Kapitel Napoleon erkennen muss, dass die Menschen manchmal schwerer zu lenken sind, als es das Glück ist
Das Gefecht, in dem General Baron Mack im Dienst Ferdinands IV. mit sechzigtausend Soldaten von Jean-Étienne Championnet mit kaum zehntausend Soldaten vernichtend geschlagen wurde, ereignete sich im Dezember 1798 und eröffnete Championnet den Weg nach Neapel, das er im Januar 1799 einnahm und zur Hauptstadt der Parthenopäischen Republik erklärte. Das Königshaus beider Sizilien und die feinen Kreise Neapels hatten sich im Dezember gerade noch rechtzeitig von Nelson nach Palermo bringen lassen.
Der neapolitanische Admiral Francesco Caracciolo war nach einem Zerwürfnis mit Ferdinand IV. in den Dienst der Parthenopäischen Republik getreten; er wurde nach der Übergabe Neapels an Kardinal Ruffo im Juni 1799 am Mast seiner Fregatte standrechtlich gehängt. Der unbarmherzige Rachefeldzug gegen »Franzosenfreunde« im Auftrag Ferdinands IV. ist selbst in den Augen der Bewunderer Nelsons ein bleibender Makel an seinem Charakter.
Die Ortschaft Merton, der Wohnsitz Nelsons ab 1800, gehört heute zu Greater London und liegt unmittelbar südlich von Wimbledon.
Dumas vergleicht Napoleon in dessen Vermessenheit mit Ajax, dem Lokrer, der auf der Rückkehr von Troja von Poseidon persönlich vernichtet wird, als er prahlt, er werde dem Sturm auch ohne Hilfe der Götter entrinnen (Odyssee, IV, 500-511).
Kapitel 90: Der Hafen von Cadiz
Napoleons Grande Armée hatte am 24. September 1805 den Rhein überquert. Vorgefechte zwischen Franzosen und Österreichern fanden am 8. Oktober bei Wertingen und am 9. Oktober bei Günzburg statt, die Schlacht von Elchingen fand am 14. Oktober statt, am 15. Oktober schlossen die Franzosen Ulm ein, und am 20. Oktober kapitulierten die Österreicher unter Feldmarschall Baron Mack in Ulm.
Kapitel 91: Der kleine Vogel
Emma Hamiltons Ehemann Sir William Hamilton war 1803 gestorben.
Lord Nelson war am 18. August 1805 in England gelandet und hatte sich nach Merton zurückgezogen; am 13. September suchte ihn Kapitän Henry Blackwood auf, um ihm mitzuteilen, dass die Franzosen in Cadiz blockiert waren, und am 15. September ging Nelson an Bord der Victory und segelte aus Spithead ab.
Den optischen Telegraphen erfand 1791 der französische Physiker Claude Chappe; dieser sogenannte Balkentelegraph bestand aus einem an erhöhtem Standpunkt angebrachten Masten mit einem daran befestigten Balken und an diesem angebrachten Armen; Balken und Arme ließen sich mittels Hebeln verstellen. In Deutschland stellte Johann Lorenz Beckmann 1794 seine Weiterentwicklung des Chappeschen Telegraphen vor, in England und Russland wurde die optische Telegraphie ebenfalls eingeführt, die noch eine Zeit lang neben der seit den Zwanzigerjahren Fortschritte machenden elektrischen Telegraphie weiterbestand.
Linienschiffe waren im 18. Jahrhundert Kriegsschiffe mit zwei bis vier Batteriedecks (im Unterschied zu den kleineren Fregatten mit nur einem Geschützdeck), die in einer Schlachtlinie hintereinander segelten.
Kapitel 92: Trafalgar