Der »makedonische Keil« ist die von Philipp II. eingeführte und von seinem Sohn Alexander dem Großen perfektionierte keil- oder winkelförmige Schlachtordnung anstelle der bis dahin vorherrschenden griechischen Phalanx in rechteckiger Form.
Nelson verfügte für die Schlacht von Trafalgar über siebenundzwanzig Linienschiffe und vier Fregatten, der gegnerische Oberkomandierende Admiral Pierre-Charles Jean-Baptiste Silvestre de Villeneuve über vierunddreißig Linienschiffe und sechs Fregatten.
Die Vielsprachigkeit der Schiffsnamen – sowohl die Engländer als auch die Franzosen setzten in der Schlacht von Trafalgar eine Neptune und eine Swiftsure ein, und die Belleisle war ein englisches Schiff, die Berwick hingegen ein französisches – rührt daher, dass eroberte oder gekaperte Schiffe nicht immer umgetauft wurden, sondern ihren Namen behalten konnten.
Nelson hatte als Signal an seine Schiffe bei Schlachtbeginn als Losung ausgeben lassen wollen: »Nelson confides that every man will do his duty«, verzichtete dann auf seinen Namen und nannte lieber das Vaterland, doch der Signalmaat flaggte statt »confides« (»vertraut darauf«), was ihm zu umständlich war, »excpects« (»erwartet«).
Der Bath-Orden war Nelson 1797 für seine Leistung in der Schlacht von St. Vincent verliehen worden; den Orden des türkischen Halbmonds hatte ihm der türkische Sultan für seinen Sieg in der Schlacht von Abukir verliehen; den sizilianischen Ritterorden des heiligen Ferdinands hatte Ferdinand IV. Nelson zusammen mit der Ernennung zum Herzog von Bronte 1799 verliehen, und das Johanniter- oder Malteserkreuz hatte der Seeheld für die Rückeroberung Maltas verliehen bekommen.
Kettenkugeln und Stangenkugeln, von Surcouf in Kapitel 55 als Abtakelungsgeschosse erwähnt, hatten durch ihre Sperrigkeit eine besonders zerstörerische Wirkung.
Kapitel 93: Unstern
Auf der Rückkehr aus englischer Kriegsgefangenschaft starb Admiral Villeneuve am 22. April 1806 in einem Gasthaus bei Rennes; als Todesursache wurde Selbstmord angegeben, was angesichts der Zahl der Messerstiche wenig wahrscheinlich ist. Wie im Fall Pichegrus darf man einen Auftragsmord vermuten.
Dumas nennt als Quelle für die letzten Stunden Lord Nelsons den Bericht des Schiffsarztes Sir William Beatty, 1807 veröffentlicht unter dem Titel An Authentic Narrative of the Death of Lord Nelson, with the Circumstances preceding, attending and subsequent to that Event; the Professional Report of His Lordship’s Wound; and several Interesting Anecdotes.
Kapitel 94: Der Sturm
Die Geschichte der Marine, auf die Dumas sich bezieht, wurde von William James verfasst und trägt den Titel Naval History of Great Britain from the Declaration of War by France in 1793 to the Accession of George IV in February 1820 (1822-24); in dem im 92. Kapitel von Dumas in einer Fußnote erwähnten »ausgezeichneten Buch« Jean-Pierre Edmond Jurien de La Gravières mit dem vollständigen Titel Guerres maritimes sous la République et l’Empire (1847) konnte Dumas die Stelle über den »tapferen Kapitän Camas« in französischer Übersetzung lesen, denn dort wird aus James’ Werk zitiert.
Das Linienschiff Le Vengeur unter dem Kommando Kapitän Renaudins weigerte sich im Verlauf der Seeschlacht zwischen England und Frankreich namens Bataille d’Ouessant beziehungsweise Glorious Battle of the 1st of June am 1. Juni 1794 (13. Prairial des Jahres II), sich zu ergeben, und wurde versenkt.
Die britische Flotte verzeichnete nach der Schlacht von Trafalgar zwischen vierhundert und vierhundertvierzig Tote und tausend bis tausendzweihundert Verwundete, die spanische tausend Tote und tausendvierhundert Verwundete, die französische dreitausend Tote und tausend Verwundete.
Die Santa Ana wurde nicht von Cuthbert Collingwood versenkt, sondern am 23. Oktober den Engländern von einem französischen Prisenkommando unter Kapitän Julien Cosmao-Kerjulien wieder abgejagt.
Als größten brennenden Scheiterhaufen aller Zeiten auf dem Meer bezeichnet Dumas die brennende Santissima Trinidad, das bis dahin größte Schiff aller Zeiten.
Nach Cadiz gelangte die Bucentaure nicht, wie Dumas weiter oben verriet; sie wurde nicht an Felsklippen zerschmettert, sondern sank, bevor sie den Hafen erreichte.
Die Indomptable hatte die Überlebenden der Bucentaure an Bord genommen; von den mehr als tausend Schiffbrüchigen überlebten keine hundertfünfzig den Untergang des Schiffs.
Der Dreimaster und Kauffahrer Samson ist fiktiver Natur.
Kapitel 95: Die Flucht
Hulken, Holken oder Blockschiffe (englisch hulks, französisch pontons) sind Gefängnisschiffe, entmastete ehemalige Kriegsschiffe, von Mitte des 18. bis Mitte des 19. Jahrhunderts vor allem an Englands Küsten und in der Themsemündung in Gebrauch; sie waren leicht zu bewachen, die Unterbringung der Kettensträflinge spottete jeder Beschreibung, ein Entkommen war kaum zu bewerkstelligen; in den ersten Kapiteln seines Romans Große Erwartungen schildert Charles Dickens diese schwimmenden Kerker sehr anschaulich.
»Die Luft geht scharf, es ist entsetzlich kalt«, sagt Hamlet zu Horatio (in der Übersetzung von A. W. von Schlegel; 1. Aufzug, 4. Szene), und dieser erwidert: »’s ist eine schneidende und strenge Luft.«
Kapitel 97: Die Ratschläge Monsieur Fouchés
Die Umschreibung »Tag von Offenburg« bezieht sich auf die Entführung des Herzogs von Enghien.
Die neuen Verbündeten, die Napoleon nach seinem Aufenthalt in München besuchte, waren die Regenten des von ihm frisch gebackenen Königreichs Württemberg in Stuttgart und des ebenso neuen Großherzogtums Baden in Karlsruhe, die er durch Familienbande noch enger an sich zu binden gedachte.
Kapitän Lucas bittet René, ihn am 29. Januar 1806 aufzusuchen; eine halbe Seite weiter ist aus dem 29. Januar der 4. Februar geworden.
Kapitel 98: Die Postkutsche von Rom
Das Konkordat, das 1801 zwischen Papst Pius VII. und dem französischen Staat geschlossen wurde, hatte die Wiederherstellung der Freiheit und Öffentlichkeit des katholischen Kultus in Frankreich (der jedoch nicht wieder zur Staatsreligion erklärt wurde) zum Gegenstand; die Geistlichen wurden verbeamtet, die Bischöfe mussten den Treueeid auf den Ersten Konsul leisten, der sie ernannte.
Kapitel 99: Die Via Appia
Für dieses und die folgenden Kapitel hat Dumas seinen unvollendeten Roman Isaac Laquedem (1853; über den Anfang ist das Projekt eines Romans über den Ewigen Juden nie hinausgediehen), seine Reisebeschreibung Le Corricolo (1853) und seinen Roman La San Felice (1864) ausgeschlachtet. Als Wissensquelle für die Geschichte der Via Appia diente ihm neben den antiken Autoren die Studie Rome au siècle d’Auguste, ou voyage d’un Gaulois à Rome, à l’époque du règne d’Auguste pendant une partie du règne de Tibère des Historikers und Archäologen Louis Charles Dezobry aus dem Jahr 1835.
Die lateinischen Inschriften bzw. deren Abkürzungen auf den Grabmälern an der Via Appia lauten: »fertigte es zu Lebzeiten«, »errichtete es zu Lebzeiten für sich« und »ließ es zu Lebzeiten fertigen«.