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Die Aufregung der vergangenen Nacht führte zu einer neuen Flut von Fuzzyberichten; Jack begab sich in das Büro des Marshals, um dort mit den Leuten zu sprechen, die solche Berichte abgaben. Das erste Dutzend unterschied sich durch nichts von den Berichten vergangener Tage. Dann sprach er mit einem jungen Mann, der mehr zu bieten hatte.

„Ich hab' sie ganz deutlich gesehen — höchstens fünfzig Fuß entfernt“, sagte der. „Ich hatte einen automatischen Karabiner und legte auf sie an, aber — verdammt, ich brachte es einfach nicht fertig, sie zu erschießen. Sie waren ganz wie kleine Leute, Mr. Holloway, und sie sahen so verstört und hilflos aus. Also zielte ich über ihren Kopf und gab einen Feuerstoß ab, um sie zu verjagen, ehe jemand anderer sie sah und auf sie schoß.“

„Junger Mann, dafür möchte ich Ihnen die Hand schütteln. Sie wissen, daß Sie damit eine Menge Geld weggeworfen haben — wenigstens mußten Sie das glauben. Wie viele haben Sie gesehen?“

„Nun, nur vier. Ich habe gehört, daß es sechs sein sollen, aber die beiden anderen waren vielleicht irgendwo im Busch, wo man sie nicht sehen konnte.“

Er zeigte auf der Landkarte, wo es geschehen war. Es gab noch drei andere Leute, die tatsächlich Fuzzys gesehen hatten. Keiner von ihnen wußte genau wie viele, aber Ort und Zeit konnten sie deutlich angeben. Wenn man die vier Orte miteinander verband, ging daraus deutlich hervor, daß die Fuzzys sich in nordwestlicher Richtung von der Stadt entfernten.

Brannhard tauchte zum Mittagessen im Hotel auf.

„Jetzt haben sie O'Brien auf uns angesetzt“, sagte er. „Eine ganze Liste von Zivilklagen und Beschwerden wegen Belästigung. Damit wollen sie mich auf Trab halten, während Leslie Coombes sich auf die Verhandlung vorbereitet. Sie wollten sogar den Manager von unserem Hotel hier dazu bringen, daß er Baby entfernt; ich habe ihm mit einer Anzeige wegen Rassendiskriminierung gedroht. Da ist er gleich wieder vernünftig geworden. Übrigens — ich habe gerade die Gesellschaft auf sieben Millionen Sol Schadenersatz verklagt — eine Million für jeden Fuzzy und eine Million für ihren Anwalt.“

„Heute abend fahre ich mit zwei von Max' Helfern mit einem Wagen hinaus“, sagte Jack. „Wir nehmen Baby mit und einen Lautsprecher.“

Er faltete den Stadtplan auseinander. „Sie scheinen in diese Richtung zu ziehen; also sollten sie etwa hier sein, und wenn Baby über den Lautsprecher zu hören ist, werden sie vielleicht auf uns aufmerksam.“

Sie sahen nichts, obwohl sie bis zur Dämmerung auf der Straße blieben. Baby machte der Lautsprecher viel Spaß; wenn er hineinquiekte, gab das ein ohrenzerreißendes Geräusch, und die drei Menschen im Wagen zuckten jedesmal zusammen, wenn er nur den Mund öffnete. Auch auf Hunde wirkte es, und bald folgte dem Wagen, wohin auch immer er sich bewegte, ein Chor kläffender Köter.

Am nächsten Tag kamen ein paar vereinzelte Berichte herein, aber hauptsächlich über kleine Diebstähle. Eine Decke war aus einem Garten verschwunden. Ein paar Kissen waren von einer Veranda gestohlen worden. Eine erschreckte Mutter berichtete, sie hätte ihren sechsjährigen Sohn beim Spielen mit ein paar Fuzzys entdeckt, die jedoch sofort davongerannt wären, als sie ihrem Sohn zu Hilfe gekommen sei. Jack und Gerd begaben sich sofort an den Schauplatz dieses Geschehens. Die verwirrte und stark von Phantasie gefärbte Geschichte des Kindes war in einem Punkte eindeutig — die Fuzzys waren nett zu ihm gewesen. Die Männer ließen die Bandaufnahme dieser Unterhaltung sofort per Rundfunk senden.

Gerd landete den Wagen neben dem rechteckigen Aushub. Die Grube maß fünfzig Fuß im Geviert und war zwanzig Fuß tief. Auf ihrem Grunde arbeitete eine Motorfräse, die den ausgegrabenen Kies auf einen Löffelbagger warf. Fünf oder sechs Männer in Overalls und Schaftstiefeln kamen ihnen entgegen.

„Guten Morgen, Mr. Holloway“, sagte einer von ihnen. „Es ist dort hinten bei dem Hügel. Wir haben nichts verändert.“

„Würden Sie mir noch einmal sagen, was Sie gesehen haben? Mein Kollege hier war nicht da, als Sie anriefen.“

Der Vormann wandte sich Gerd zu. „Wir haben vor etwa einer Stunde ein paar Sprengungen durchgeführt. Ein paar von den Männern, die drüben bei dem Werk waren, sahen diese Fuzzys unter dem Felsvorsprung wegrennen.“ Er deutete. „Sie riefen mir, und ich lief hinüber. Dort war ein richtiges kleines Lager.

Sie gingen durch das hohe Gras zu der Stelle hinüber, die der Mann ihnen wies und fanden unter einem Felsüberhang zwei Kissen, eine rot und graugestreifte Decke und ein paar alte Kleiderfetzen, die aussahen, als hätte man sie einmal als Poliertücher benutzt.

„Ja, das ist es. Ich habe mit den Leuten gesprochen, die die Decke und die Kissen vermißten. Die Fuzzys müssen letzte Nacht, nachdem Sie mit dem Sprengen aufgehört hatten, hier ein Lager gemacht haben, und Sie haben sie dann mit dem Lärm vertrieben. Sie sagen, sie wären dort hinaufgerannt?“ fragte er und deutete auf das kleine Flüßchen, das aus den Bergen im Norden kam.

Das Flüßchen war ziemlich tief und reißend, so daß die Fuzzys es vermutlich nicht hatten überqueren können. Also war anzunehmen, daß sie ihm weiter flußaufwärts gefolgt waren. Jack notierte sich die Namen der Männer und dankte ihnen. Wenn er die Fuzzys selbst fand und eine Belohnung zahlen mußte, würde er ein mathematisches Genie brauchen, um festzulegen, wie viel Belohnung wer bekam.

„Gerd, wenn du ein Fuzzy wärst, wohin würdest du von hier aus gehen?“ fragte er.

Gerd blickte zu den bewaldeten Hügeln hinüber.

„Weiter droben sind ein paar Häuser“, sagte er. „Über die hinaus würde ich noch gehen. Dann würde ich sehen, daß ich zwischen die Felsen komme, wo mich kein Scheusal erwischen kann. So nahe bei der Stadt gibt's natürlich keine Scheusale, aber das wissen sie nicht.“

„Wir brauchen noch ein paar Wagen. Ich rufe Colonel Ferguson an und will sehen, was er für uns tun kann.“

Am Steuer des Wagens, den Jack vom Hotel gemietet hatte, saß ein Konstablerkorporal; Gerd hatte sich in eine der beiden Polizeimaschinen gesetzt. Der dritte Wagen pendelte zwischen ihnen hin und her, und alle drei hielten untereinander Radioverbindung.

„Mr. Holloway.“ Das war der Polizist in dem Wagen, den Gerd gesteuert hatte. „Ihr Partner ist ausgestiegen und sucht jetzt am Boden herum. Er hat mich gerade angerufen. Er hat einen geknackten Garnelenpanzer gefunden.“

„Sprechen Sie weiter, und geben Sie mir Ihre Richtung an“, sagte der Korporal am Steuer und lenkte seinen Wagen in die Höhe.

Kurz darauf erblickten sie den anderen Wagen, der über einer schmalen Felsspalte am linken Ufer des Flüßchens schwebte. Der dritte Wagen näherte sich aus dem Norden. Gerd kauerte immer noch auf dem Boden, als sie neben ihm landeten. Er blickte auf, als sie aus den Fahrzeugen sprangen.

„Das ist es, Jack“, sagte er. „Typische Fuzzyarbeit.“

Und das war es auch. Was auch immer sie benutzt hatten, es war nichts Scharfes gewesen — der Kopf war zerschmettert und nicht wie sonst sauber abgetrennt. Aber der Panzer war von unten her in der üblichen Weise zerbrochen, und die Fuzzys hatten alle vier Scheren abgerissen, um damit das Fleisch herauszupicken.

Sie schickten den Wagen wieder hinauf und suchten zu Fuß weiter, wobei sie immer wieder riefen:

„Little Fuzzy! Little Fuzzy!“ Dann fanden sie eine Fußspur und dann noch eine, wo das Sickerwasser den Boden aufgeweicht hatte. Gerd sprach erregt in das Funkgerät, das er an einem Band um den Hals trug.

„Einer von den Wagen soll eine Viertelmeile voraus fliegen und dann in einem großen Bogen zurückkommen. Irgendwo hier müssen sie stecken.“

„Ich sehe sie! Ich sehe sie!“ triumphierte eine Stimme in seinem Kopfhörer. „Sie gehen rechts von Ihnen den Abhang hinauf. Zwischen den Felsen!

„Passen Sie auf, daß Sie sie nicht mehr verlieren; jemand soll uns abholen, dann gehen wir ihnen entgegen.“