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Am nächsten Morgen zerlegte Jack einen ganzen Kuchen ExTe drei und legte ihn auf einen Blechteller.

Daneben stellte er eine Schale mit Wasser und vergewisserte sich, daß nichts herumlag, was Little Fuzzy beschädigen konnte oder womit der Kleine sich verletzen konnte. Dann ging er zu seinem Manipulator und flog in die Berge. Er arbeitete den ganzen Morgen und knackte beinahe eineinhalb Tonnen Kiesel — ohne etwas zu finden. Dann löste er eine Reihe weiterer Explosionen aus, bis eine ganze Steinlawine herniederging, um sich anschließend im Schatten eines Baumes sein Mittagessen schmecken zu lassen.

Eine halbe Stunde, nachdem er wieder zu arbeiten begonnen hatte, fand er das Fossil einer Qualle, die nicht die richtige Nahrung zu sich genommen hatte, aber kurz darauf fand er hintereinander vier Einlagerungen, wovon zwei Sonnensteine waren und vier oder fünf Versuche später einen dritten. Kaum zu glauben — aber er mußte tatsächlich das Grab aller Quallen gefunden haben! Am Spätnachmittag, nachdem er alle lose herumliegenden Kiesel untersucht hatte, besaß er neun Steine, darunter einen tiefroten von einem Zoll Durchmesser. In dem alten Ozean mußte es einen Konvektionsstrom gegeben haben, der sie alle an diese Stelle gespült hatte. Er überlegte, ob er weitere Sprengungen vornehmen sollte, entschied aber, daß es dazu bereits zu spät war und kehrte zu seinem Camp zurück.

„Little Fuzzy!“ rief er und öffnete die Tür. „Wo bist du, Little Fuzzy, Pappi Jack ist reich, wir werden feiern!“

Schweigen. Er rief noch einmal, aber immer noch keine Antwort, kein Quieken, keine schnellen Schrittchen. Wahrscheinlich hatte der Kleine alle Garnelen im Umkreis des Camps vertilgt und sich auf seinem Jagdzug weiter in den Wald begeben, dachte Jack. Er schnallte seine Pistole ab, warf sie auf den Tisch und ging in die Küche.

Nachdem sein Essen zubereitet war, aß er allein — nach all den Jahren, in denen er das zufrieden und unbeschwert getan hatte, war das plötzlich unerträglich geworden — und nachher suchte er in seiner Mikrofilmbibliothek herum, fand aber nur Bücher, die er schon ein dutzendmal gelesen hatte. Ein paarmal glaubte er zu hören, wie das Türchen sich öffnete, aber jedesmal mußte er feststellen, daß er einem Irrtum zum Opfer gefallen war. Schließlich legte er sich schlafen.

3.

Gegen elf Uhr nachts erwachte er. Das war die Strafe, wenn man so früh zu Bett ging. Er würde aufstehen, einen Schluck trinken und sich erneut schlafen legen. Er stelzte steifbeinig in die Küche, füllte sein Glas mit Whisky und trug es zum Schreibtisch hinüber. Eine halbe Stunde wollte er noch arbeiten. Er machte ein paar Eintragungen, und da öffnete sich die kleine Tür hinter ihm, und ein Stimmchen sagte: „Quiiik.“

Er drehte sich um.

„Little Fuzzy?“

Das Geräusch wiederholte sich. Es klang ungeduldig. Little Fuzzy hielt die Tür auf, und jetzt kam von draußen eine Antwort. Dann kam ein anderer Fuzzy herein und noch einer; insgesamt waren es vier, und einer davon trug ein Bällchen aus weißem Pelz in den Armen. Sie alle trugen Garnelentöter wie der eine in der Schublade, und sie blieben im Zimmer stehen und starrten verblüfft umher. Dann legte Little Fuzzy seine Waffe weg und rannte auf ihn zu — Jack beugte sich aus seinem Stuhl, fing den Kleinen auf und setzte sich dann neben ihn auf den Boden.

„Deshalb bist du also weggerannt und hast Pappi Jack Sorgen gemacht? Du wolltest deine Familie auch hier haben!“

Die anderen legten ihre hölzernen Garnelentöter neben Little Fuzzys stählerne Waffe und näherten sich zögernd. Er redete auf sie ein. Und schließlich kam einer herüber, befingerte sein Hemd und zupfte schließlich an seinem Schnurrbart. Und dann kletterten alle auf ihm herum, selbst das Weibchen mit dem Baby. Es war so klein, daß es auf seiner Handfläche sitzen konnte, aber im nächsten Augenblick war es ihm auf die Schulter geklettert. Dann saß es auf seinem Kopf.

„Meine Herrschaften, wollt ihr etwas zu essen haben?“ fragte er.

Little Fuzzy quiekte bejahend; das war ein Wort, das er verstand. Er führte sie alle in die Küche und bot ihnen kalten Veldtierbraten, Yunniyams und gekochte Pooldallfrüchte an; während die Fuzzys aus ein paar großen Töpfen aßen, ging er ins Wohnzimmer zurück, um die Dinge zu untersuchen, die sie mitgebracht hatten. Zwei der Garnelentöter waren aus Holz wie der eine, den Little Fuzzy im Schuppen hatte liegen lassen. Der dritte bestand aus Horn und war wunderschön poliert. Der vierte sah aus, als hätte man ihn aus dem Schulterknochen einer Zebralope gemacht. Dann gab es noch eine kleine Axt, die ziemlich steinzeitlich aussah und ein Feuersteingerät von der Form eines Orangenschnitts, das an der scharfen Kante etwa fünf Zoll lang war. Maßstäblich für seine Hand vergrößert, hätte er das einen Schaber genannt. Er überlegte eine Weile, stellte fest, daß die Schneide gezackt war und entschied, daß es sich um eine Säge handeln mußte. Dann gab es noch drei sehr gute Steinmesser und ein paar Gefäße.

Nach wenigen Minuten kam die ganze Fuzzyfamilie freudig quiekend wieder herein. Mama Fuzzy und ihr Baby hatten ein nettes Spiel erfunden. Das Baby kletterte auf seinen Kopf und versuchte dann, seiner Mama auf den Rücken zu springen, was ihm meistens unter freudigem Quieken gelang.

Und da hatte er gedacht, er hätte seinen Little Fuzzy verloren — jetzt hatte er fünf Fuzzys und ein Baby-Fuzzy. Als sie von dem Herumtollen müde waren, richtete er ihnen im Wohnzimmer Bettchen und brachte Little Fuzzys Bettdecke und seine Schätze herein. Ein Little Fuzzy im Schlafzimmer war ganz nett, fünf und ein Baby waren aber des Guten etwas zuviel.

Am nächsten Morgen beteiligte sich die ganze Familie an Little Fuzzys Weckversuchen.

Am Morgen fertigte er für jeden ein „Schwert“ und ein halbes Dutzend weitere für den Fall, daß noch mehr Fuzzys auftauchen sollten. Darüber hinaus fertigte er eine Miniaturaxt mit einem Hartholzgriff, eine Handsäge aus einem abgebrochenen Motorsägeblatt und ein halbes Dutzend kleine Messer, die er aus viertelzölligem Federstahl machte. Den Fuzzys dafür ihre eigenen Utensilien abzuhandeln, machte weniger Mühe, als er erwartet hatte. Sie besaßen einen sehr gut entwickelten Sinn für Eigentum, erkannten aber ein gutes Geschäft sofort, wenn man es ihnen anbot.

Den Nachmittag verbrachte er im Lager mit allerlei Arbeiten, die er seit Monaten aufgeschoben hatte. Anschließend begab er sich in die Küche, um das Abendessen zu bereiten, und da kamen sie plötzlich alle der Reihe nach durch die kleine Tür hereingeschossen und erhoben ein fürchterliches Geschrei. Little Fuzzy und ein weiteres Männchen kamen in die Küche. Little Fuzzy hockte sich auf den Boden, legte eine Hand ans Kinn, Daumen und Zeigefinger ausgestreckt und die andere an die Stirn, wobei er den Zeigefinger ausstreckte. Dann stieß er den rechten Arm steif nach vorne und gab ein bellendes Geräusch von sich. Er mußte seine Pantomime wiederholen, bis Jack verstand.

Es gab einen großen, höchst unangenehmen Fleischfresser, den die Kolonisten der Einfachheit halber „Scheusal“ nannten, der ein einzelnes Horn auf der Stirn und je eines zu beiden Seiten des Unterkiefers besaß. Ein Scheusal war nicht nur für Fuzzys, sondern auch für Menschen ein Grund zur Aufregung. Jack legte das Messer und die Yunniyamfrucht, die er gerade zerteilt hatte, beiseite, wischte sich die Hände ab und ging ins Wohnzimmer, wo er sich durch eine schnelle Zählung davon überzeugte, daß die Familie vollzählig war. Dann trat er an den Gewehrschrank.

Diesmal nahm er nicht die Sechs-Millimeter, sondern die große 12,7er-Doppelexpreß. Er überzeugte sich davon, daß die Waffe geladen war und schob ein paar Reservepatronen in die Tasche. Little Fuzzy folgte ihm ins Freie und deutete auf das Häuschen zur Linken. Der Rest der Familie blieb im Zimmer.

Er trat etwa zwanzig Fuß vor das Haus und sah sich um. Im Norden war kein Scheusal zu sehen, und er wollte gerade nach Osten gehen, als Little Fuzzy an ihm vorbeirannte und nach hinten deutete. Er wirbelte herum, sah wie das Scheusal von hinten auf ihn zustürzte, den Kopf gesenkt und das Mittelhorn angriffslustig erhoben. Er hätte daran denken müssen; ein Scheusal war sehr wohl imstande, den Jäger zum Gejagten zu machen.