»Eine kluge Entscheidung«, sagte ich. »Sollte es sich um diejenigen handeln, die den Kristall geraubt haben, werden wir keinen von ihnen entkommen lassen. Zwei Gruppen werden genügen, um mit ihnen fertig zu werden. Gruppe eins und vier reiten mit mir, Gruppe zwei und drei bleiben hier. Sage den anderen Bescheid.«
Sie nickte unglücklich, dann führte sie meinen Befehl aus. Zu ihrem Leidwesen gehörte sie nicht zu den Gruppen, die mit mir gehen durften. In kurzer Zeit brachen wir auf, angeführt von einer anderen Kriegerin aus der ablösenden Gruppe. Leise und schnell bewegten wir uns im Licht des Eingangs zu Midas Königreich. Aufmerksam hielten wir nach Wachen Ausschau, konnten aber keine entdecken.
Bald erreichten wir die Lichtung, wo sie lagerten. Es waren tatsächlich viermal fünf Männer. Alle waren in Gewänder gehüllt, die bis zu den Oberschenkeln reichen, so wie sie von den Bewohnern der Städte getragen werden. Meine Kriegerinnen grinsten freudig, denn noch niemals hatten wir so viele Männer gefangengenommen. Sie würden mächtig viel Spaß haben, wenn es sich nicht um die Diebe des Kristalls handelte.
Die Männer standen zwischen zwei Feuern. In der Mitte lagen gefesselt unsere Kriegerinnen. Als wir näherkamen, hörten wir die Männer lachen. »Ein feiner Fang«, sagte einer und näherte sich einer der Kriegerinnen, die vergeblich versuchte, sich von ihren Fesseln zu befreien.
»Mach dich nicht vorzeitig müde, meine Süße«, kicherte er. »Du wirst deine Kräfte noch für bessere Dinge brauchen. Zuvor frage ich aber noch einmal, und diesmal erwarte ich eine Antwort: Warum treibt ihr euch alleine in diesen Wäldern herum? Von woher kommt ihr und was wollt ihr hier?« Meine Kriegerin blickte ihn starr an, ohne zu antworten. Das hätte mich auch überrascht. Der schrille Schrei eines Lellin verriet mir, daß das Lager inzwischen umzingelt war, also trat ich auf die Lichtung hinaus. »Du irrst dich, mein Freund«, sagte ich, »sie sind nicht alleine.«
Die Männer wandten sich überrascht um und griffen nach ihren Schwertern, ließen sie aber wieder fahren, als sie die auf sie angelegten Bogen erblickten. Sie sahen den Mann an, der meine Kriegerin befragt hatte. Als er säuerlich nickte, warfen sie ihre Waffen fort. Zwei meiner Kriegerinnen fesselten sie, dann befreiten wir unsere Gefährtinnen. »Ihr hattet einen guten Grund, zu schweigen«, bemerkte der Anführer. »Dürfen wir aber nun den Grund erfahren, warum sich so viele hübsche Mädchen hier in den Wäldern herumtreiben?«
Meine Kriegerinnen lächelten und sahen mich an. Auch der Gefangene blickte zu mir herüber. Er war schwarzhaarig, hatte aber helle Augen. Das Haar trug er, wie seine Gefährten, kurz geschoren. Daran ist eindeutig zu erkennen, daß die Bewohner der Städte keine Seelen haben.
»Wir sind auf dem Weg nach Bellinard«, sagte ich. »Ist es noch weit von hier?«
»Etwa ein Drei-Tage-Ritt in nordwestlicher Richtung«, entgegnete er. »Wir sind Jäger aus Bellinard, meine Schöne, und möchten euch warnen, daß diese Wälder nicht sicher sind. Für unseren Leichtsinn, keine Wachen aufzustellen, sind wir ausreichend bestraft worden. Aber nun solltet ihr uns wieder losbinden, damit wir für unsere und eure Sicherheit sorgen können. Ich würde es nicht gerne sehen, daß euch die wilden Bestien zerreißen, während wir hier gefesselt liegen.« Ich mußte über seine Worte lachen. Er versuchte doch tatsächlich, uns Angst vor dem Wald einzujagen. Vermutlich verwechselte er uns mit den furchtsamen Weibern aus seiner Stadt. Inzwischen hatten meine Kriegerinnen die Sachen der Gefangenen durchsucht. Der Kristall war nicht darunter, was mich nicht überraschte. Die Kristallräuber hätten uns zu gut gekannt, um noch nach dem Zweck unserer Anwesenheit zu fragen. Diese Männer hier waren unschuldig. Das bedeutete aber auch, daß wir sie nach Belieben nehmen konnten. »Genug nun mit dem Unsinn«, schnaubte ihr Anführer. »Ihr habt euren Spaß gehabt, nun laßt uns augenblicklich frei und gebt uns unsere Waffen zurück!«
Er sah mich böse an, aber hinter seinem Blick konnte ich das Verlangen nach mir spüren. Ich legte meinen Schwertgürtel ab und beugte mich zu ihm nieder, dann legte ich meine Hand auf seinen Umhang.
»Ist dein Körper wirklich so häßlich, daß du ihn verbergen mußt?« fragte ich und streichelte ihn sanft. »Vermutlich wäre es besser, wenn du dies ablegen würdest.« Er war so erstaunt, daß er das leise Lachen meiner Kriegerinnen nicht zu bemerken schien. Seine Augen weiteten sich, dann lächelte er gierig und sagte heiser: »Das habe ich nicht erwartet. Nimm mir schnell die Fesseln ab, Mädchen, und folge mir ins Dunkel, dann will ich gerne mein Gewand für dich ablegen. Du wirst es nicht bereuen.«
»Aber ich bevorzuge das Licht«, entgegnete ich, »und ich werde dich auf der Stelle von deinem Gewand befreien.« Dabei zog ich meinen Dolch.
Ängstlich rollte er sich zur Seite und rief: »Nein! Es gibt keinen Grund dafür. Ich habe mich dir nicht verweigert.« »Und das wirst du auch nicht«, sagte ich. Mit meinem Dolch schlitzte ich sein Gewand auf und riß es fort. Meine Kriegerinnen stöhnten begeistert auf, als sie seinen nackten, muskulösen Körper erblickten. Ich befestigte den Dolch wieder in den Beinschlaufen, dann legte ich beide Hände auf seinen Körper. »Vielleicht ist dir etwas kühl«, sagte ich. »Aber das wird sich gleich ändern.«
Ich preßte meine Lippen auf seinen festen Bauch, dann bewegte ich sie seitwärts. Der Gefangene begann leise zu stöhnen, aber er war nicht der einzige, der stöhnte. Einige seiner Männer hatten sich aufgerichtet, um das Schauspiel besser verfolgen zu können. »Nein!« protestierte er schwach und wand sich unter mir. »Laß mich frei, dann werde ich dich befriedigen. Das schwöre ich dir!«
»Hast du kein Interesse an mir in deiner Lage?« fragte ich und bestieg ihn wie ein Reittier. Ich beugte mich vor, daß meine Brustwarzen seine behaarte Brust kitzelten. »Soll ich mir lieber einen deiner Männer aussuchen? Welchen schlägst du vor?« »Mich«, schrie einer der Gefangenen. »Komm zu mir, Mädchen ! Ich werde dich nicht enttäuschen.« Ich sah den Gefangenen unter mir an und beugte mich noch weiter hinunter, so daß meine Haare auf ihn fielen. »Wie ich sehe, bist du nicht daran interessiert, mir zu Gefallen zu sein«, sagte ich. »Dann muß ich mir doch einen deiner Gefährten nehmen und dich in der Kälte allein lassen.« Ich tat so, als wollte ich ihn verlassen. Er geriet außer Atem und machte große Augen. »Nein«, keuchte er, »bleib hier!« »Ach, du willst, daß ich bei dir bleibe?« sagte ich. »Dann mußt du mich aber sehr freundlich bitten.«
Tief in seiner Kehle grollte es. Er biß die Zähne zusammen und versuchte erneut, sich zu befreien. Aber er war zu fachmännisch gefesselt worden. Wieder tat ich so, als wollte ich ihn verlassen.
»Nein!« japste er. »Bitte – bitte bleib bei mir.« »Also willst du, daß ich dich nehme?« fragte ich liebenswürdig. Ein verzweifelter Laut entfuhr seiner Kehle, dann flüsterte er: »Nimm mich!« Ein Raunen erhob sich unter seinen Gefährten. Ich lächelte und nahm Besitz von ihm. Er bewegte sich heftig,als wolle er Gebrauch von mir machen. Das konnte ich aber nicht erlauben. Er hatte mich gebeten, Gebrauch von ihm zu machen, und das tat ich dann auch. Er hatte mehrere Orgasmen und sein befriedigtes Grunzen wurde nur übertönt von den entzückten Lauten, die meine zuschauenden Kriegerinnen ausstießen. Endlich hatte ich genug. Ich stieg ab und befestigte wieder meinen Schwertgurt.
Zu Larid sagte ich: »Benutzt die anderen, so oft es geht. Wenn sie nicht mehr können, gebt ihnen die Droge, damit keine von uns zu kurz kommt. Denkt aber daran, daß wir noch drei Tagesritte bis Bellinard vor uns haben.« Meine Kriegerinnen kreischten vor Vergnügen, dann wandten sie sich den Gefangenen zu. Bald waren alle eifrig beschäftigt. Jene Kriegerin, die von dem Anführer der Männer befragt worden war, nahm sich diesen vor. Er wollte protestieren, wurde aber nicht mehr gefragt, ob er benutzt werden wollte. Eine Kriegerin nimmt sich die Männer, ohne zu fragen. Ich ließ eine Wache aufstellen und ritt dann in unser Lager zurück. Dort wurde meine Botschaft von den Männern, die zu unserer Verfügung standen, jubelnd begrüßt. Ich traf noch einige Anordnungen, dann schnitt ich mir eine gute Scheibe Milno ab und begab mich auf mein Schlafleder. Ein kräftiger Schluck Daru hätte mir wohler getan, aber die Hosta verzichten auf Daru, wenn sie sich auf dem Kriegspfad befinden. Der scharfe männliche Geruch des Gefangenen lag noch immer auf meiner Haut. Ich genoß ihn, bis ich einschlief.