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»Du behandelst mich nicht wie ein Mann von der Erde.«

»Ich bin auch keiner«, antwortete ich. »Ich bin Goreaner.« Und ich drückte sie rücklings auf die Steine.

»Was tust du?« rief sie.

»Ich bin geduldig gewesen«, sagte ich. »Ich habe lange auf dich gewartet.« Sie wand sich unter mir. Sie vermochte sich meiner nicht zu erwehren. »Sei zart!« flehte sie.

»Nein!«

»Oh!« rief sie.

»Du scheinst sexuell erregt zu sein, Beverly«, sagte ich.

»Das bin ich, Herr«, sagte sie. »Bitte, bitte!«

»Sprich, Sklavin!« sagte ich.

»Beverly bittet, ihrem Herrn dienen zu dürfen.«

Und ich nahm sie, und es dauerte nur wenige Sekunden, da zuckte sie in hilflosen Krämpfen unter mir und schrie sich die sklavische Unterwerfung heraus. »Ich bin eine goreanische Sklavin!« rief sie. »Und ich gehöre dir, Herr! Ich gehöre dir!«

Sie lag neben mir.

»Wir müssen dich langsam zu deinem Herrn zurückschicken«, sagte ich.

»O bitte, Herr, noch nicht!« flehte sie. »Laß mich noch ein Weilchen bei dir bleiben.«

»Wer besitzt dich?« fragte ich.

»Das weiß ich nicht«, sagte sie. »Wahrscheinlich jemand, der Münz-Mädchen vermietet. Ich wurde ihm bei der Verteilung der Beute aus Policrates’ Festung überlassen.«

»Wie sieht er aus?«

»Keine Ahnung. Ich habe ihn noch nie gesehen.«

»Was ist er für ein Mann?«

»Er ist streng und grausam, kompromißlos und gnadenlos«, sagte sie. »Er läßt mich spüren, daß ich Sklavin bin.«

»Gar nicht übel. Aber er ist sicher nicht dein erster Herr. Ein anderer muß dich zur wahren Sklavin gemacht haben.«

»Ja«, sagte sie und senkte den Blick.

»Und?« fragte ich.

»Einmal, in der Festung des Policrates, wurde ich einem Mann überlassen, den wir damals für den Kurier Ragnar Voskjards hielten«, flüsterte sie. »Er …«

»Schau mich an, Sklavin!« befahl ich.

»Ja, Herr.«

»Hast du dich ihm hingegeben?«

»Ja, Herr«, sagte sie, »ich gab mich ihm hin, als die unwürdige Sklavin, die ich bin.«

»War deine Hingabe an ihn größer als an mich?«

»Nein«, sagte sie mit Tränen in den Augen. »Ihr beide seid die mächtigsten Herren, denen ich zu Gefallen sein mußte.«

»Aha«, sagte ich.

»Er war es, der mir zum erstenmal zeigte, was es bedeutet, Sklavin zu sein.«

»Bist du ihm dankbar?«

»Ja, Herr.«

»Vielleicht kommst du eines Tages wieder in seinen Besitz«, sagte ich.

»Nein, Herr«, erwiderte sie. »Zweifellos verfügt er über zahlreiche vornehme, wunderschöne goreanische Mädchen, die ihm dienen. Ich bin nur eine elende Erdensklavin. Sicher hat er mich längst vergessen.«

»Wie du mir vorhin sagtest, hast du deinen Herrn noch nicht gesehen«, bemerkte ich. »Vielleicht ist er derselbe Mann – ohne daß du es weißt.«

»Nein, Herr«, sagte sie lächelnd. »Einen solchen Mann kenne ich. Er wäre längst zu mir gekommen und hätte meine Dienste in Anspruch genommen.«

»Liebst du ihn?« fragte ich.

»Ja, Herr!« schluchzte sie. »Aber ich bin die elendste aller Sklavinnen.«

»Wieso?«

»Denn ich liebe zwei Männer!«

»Wer ist der andere?« fragte ich.

Entsetzt blickte sie mich an. »Zwinge mich nicht zu sprechen, Herr!« flehte sie.

Ich zuckte die Achseln. »Na, schön.«

Sie richtete sich auf und klammerte sich an mich. »Kauf mich!« flehte sie. »Behalte mich! Ich möchte dich nie verlassen! Kauf mich, Herr. Ich werde dir eine gute Sklavin sein!«

Ich stand auf und zog meine Tunika an. »Es wird Zeit, daß du zu deinem Herrn zurückkehrst«, sagte ich.

»Ja, Herr«, flüsterte sie.

Ich deutete die Straße entlang.

Weinend wandte sie sich ab.

18

Die dunkelhaarige kleine Sklavin kniete nackt vor dem großen Spiegel und versuchte mit zitternden Händen den blauen Lidschatten anzubringen.

Ich stand hinter einem dunklen Vorhang, der auf beiden Seiten mit Goldstickerei abgesetzt war, und beobachtete die Szene.

»Ich habe Angst«, sagte das kniende Mädchen und senkte die kleine Bürste.

»Dazu hast du auch guten Grund«, antwortete das hinter ihr stehende Mädchen, »denn du sollst bald deinem Herrn vorgestellt werden.«

»Er hat mich sehr grausam behandelt.«

»Du bist einfach so behandelt worden, wie du es verdienst.«

»Ja, Herrin«, sagte das kniende Mädchen. Im Licht der drei an einem Ständer hängenden Tharlarionöl-Lampen war sie von großer Schönheit. »Aber ich habe Angst, vor meinem Herrn zu erscheinen.«

»Eine wohlbegründete Angst für eine Sklavin«, sagte das andere Mädchen.

»Wie sieht er aus? Was für eine Art Mann ist er?«

»Das wirst du erfahren, Sklavin.«

»Aber was ist, wenn er mich nicht leiden kann?« fragte das kniende Mädchen.

»Du bist Sklavin«, antwortete die andere. »Es liegt an dir, dafür zu sorgen, daß er dich reizvoll findet.«

»Was soll ich tun?«

»Sei hübsch … und unterwürfig.«

So wie das Licht eingerichtet war, konnte ich die beiden Mädchen durch den Vorhang sehr gut sehen, während ich selbst im Nebenzimmer im Dunkeln stand. Ein solches Arrangement ist in einem goreanischen Haus übrigens nicht ungewöhnlich, besonders in Zimmern, die dem Aufenthalt von Sklaven dienen.

»Soll ich meinem Herrn angekleidet vorgestellt werden?« fragte das kniende Mädchen.

»Wenigstens zu Anfang«, antwortete die Aufseherin.

»Aha.«

»Steh auf!«

Anmutig erhob sich die Sklavin.

Das andere Mädchen begab sich zu einer großen Truhe an einer Seitenwand und öffnete den Deckel. »Wenn dein Herr dich sehen möchte«, sagte sie, »wird ein Gongschlag dich rufen.«

»Ja, Herrin«, antwortete das Mädchen am Spiegel.

Das Mädchen, das als Aufseherin der kleinen Brünetten fungierte, zog ein knappes durchsichtig gelbes Stück Vergnügungsseide aus der Truhe, ein Gewand, wie es im allgemeinen nur von den aufreizendsten Tanzsklavinnen getragen wurde, die sich in den einfachsten Tavernen Gors vor kräftigen, einfachen Männern präsentieren.

Das Mädchen vor dem Spiegel erschauderte, als der Stoff ihr übergestreift wurde, und lächelte. »Dies ist also die Kleidung, in der ich meinem Herrn vorgestellt werden soll.«

»Ja.«

»Darin ist man ja nackter als nackt.«

»In der Gegenwart deines Herrn wirst du sogar für diesen knappen Fetzen dankbar sein.«

»Ja, Herrin.«

Die Aufseherin kehrte zur Truhe zurück und nahm Glöckchen heraus, wie sie von Sklavinnen an Armen und Beinen getragen wurden.

»Nun bin ich bereit, meinem Herrn präsentiert zu werden«, sagte die hübsche Brünette.

»Ja.«

»Wann wird das sein?«

»Wenn der Gong ertönt.«

»Aber wann wird er ertönen?« fragte die Brünette bedrückt.

»Wenn der Herr es wünscht. Und bis dahin wirst du warten, wie es sich für eine Sklavin geziemt.«

»Ja, Herrin«, flüsterte die kleine Sklavin bekümmert. Bei jeder Bewegung ertönten das aufreizende Schellen der Glöckchen und das Rascheln der Vergnügungsseide an ihrem Körper. Ich widerstand dem beinahe überwältigenden Drang, den Vorhang aufzureißen, mich ihr zu erklären und sie dort gleich auf die Kacheln zu werfen. Aber ich beherrschte mich. Ich bezwang meine Gelüste – nicht auf die ungesunde, unabsehbare Weise, die auf der Erde üblich war, sondern auf goreanische Art, um sie später um so angenehmer und voller auszukosten. ›Geh hungrig zum Bankett‹, lautet ein goreanisches Sprichwort.

»Du wirst jetzt niederknien und den Ruf deines Herrn erwarten«, sagte die Aufseherin.

»Ja, Herrin.«

Lautlos verließ ich meinen Posten hinter dem Vorhang. Ich gedachte das Haus zu verlassen und mir in einer Paga-Taverne ein Abendessen vorsetzen zu lassen. Nach dem Essen dann, am frühen Abend, würde ich zurückkehren.

Ich saß auf einem Thronsessel auf einer breiten, mit drei Stufen abgesetzten und teppichbelegten Plattform in einem Haus, das mir für einige Tage ein Freund geliehen hatte, ein Bürger Victorias.