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»Dieser Kragen?« fragte sie.

»Gehört mir.«

»Gewiß wirst du ihn mir jetzt abnehmen.«

»Nein.«

»Du weißt doch, was ein solcher Kragen auf Gor bedeutet?« fragte sie.

»Ja.«

»Aber du kannst mich nicht als Sklavin halten, denn ich bin eine Frau der Erde, und du bist ein Mann von der Erde.«

»Diese Realität hat sich längst verändert, außerdem trägst du bereits das goreanische Brandzeichen der Sklavin.«

»Es ist also kein Scherz?«

»Befühl mal den Kragen – er ist doch nicht der erste, den du trägst!«

Sie gehorchte.

»Kannst du ihn lösen?« fragte ich.

Sie schüttelte den Kopf. »Aber du hast uns in unser Haus gebracht.«

»Nicht unser Haus«, antwortete ich, »sondern mein Haus.«

»Du willst mich als Sklavin in einem Haus halten, in dem ich zuvor als freie Frau gelebt habe?«

»Gewiß, aber ich habe inzwischen gewisse Verbesserungen anbringen lassen – unter anderem ein Sklavengehege!«

»Jetzt ist es genug!« rief sie. »Wie ich sehe, mußt du begreifen lernen, wie intelligent und mächtig eine Frau von der Erde sein kann. Nimm mir sofort diesen Kragen ab, Bursche! Ich falle nicht auf deinen Bluff herein!«

Plötzlich schrie sie auf; ich hatte eine Sklavenpeitsche von der Wand gerissen und ihr damit mehrere Hiebe versetzt.

»In die Mitte des Zimmers! Auf die Knie!« befahl ich, und sie gehorchte.

»Nein, du kommst mit deinem Bluff nicht durch, kleine Sklavin!« rief ich zornig.

»Oh! Oh!«

»Bist du heiß in deinem Kragen, kleines Biest?« fragte ich zornig.

»Oh!« rief sie erschaudernd, und ich streichelte ihr mit den Peitschenschnüren vorsichtig über Rücken und die Flanken.

Schluchzend ergab sie sich ihrem Gefühl.

»Was bist du?« fragte ich.

»Eine Sklavin!« rief sie.

»Wessen Sklavin?«

»Die deine, Herr! Die deine!«

»Vielleicht hast du bereits ein wenig von dem begriffen, was es heißt, Sklavin zu sein.«

»Ja, Herr.«

»Und was ist jetzt dein Wunsch?«

»Meinem Herrn zu gefallen.«

»Die Antwort ist geziemend.«

Ich ging um sie herum. »Eine wertlose kleine Schlange bist du, aber hübsch. Und deine Sklavenreflexe können sich sehen lassen.«

»Die du bisher aber noch nicht ausgenutzt hast, Herr«, flüsterte sie.

»Ich frage mich, ob ich dich verkaufen soll.«

»Bitte verkauf mich nicht, Herr! Ich würde einen so niedrigen Preis erbringen, daß der Herr mich genausogut behalten könnte.«

»Nun gut, ich werde dich behalten, wenigstens zunächst.«

»Ich werde mich bemühen, Herr. Vielen, Dank, Herr.«

»Du brauchst ein Bad.«

»Ja, Herr.«

Ein Geräusch ließ mich zur Tür herumfahren. »Wer ist da?«

»Lola, Herr!« ertönte eine Stimme. »Ich habe deine Sachen mitgebracht.« Sie war mir gefolgt und hatte sich dabei weisungsgemäß Zeit gelassen, damit ich das neue Mädchen ins Haus bringen konnte.

Ich ging zur Tür und ließ Lola eintreten, die sofort vor mir niederkniete.

»Du darfst aufstehen«, sagte ich. »Bring meine Sachen herein und schließ die Tür.«

Die Sklavin gehorchte und kam dann in den großen Raum. Dort betrachtete sie die am Boden kniende Sklavin.

»Ach, was haben wir denn da?« fragte sie. »Der Herr weiß wirklich, wie man Sklavinnen behandelt.«

»Ja, Herrin«, sagte das Mädchen.

»Weißt du noch, wie du mich als freie Frau zum Hafen brachtest und verkauftest?«

»Ja, Herrin«, antwortete das Mädchen. »Inzwischen bin ich auch nichts anderes als eine Sklavin.«

»Wer ist hier das erste Mädchen?« fragte Lola.

»Lola ist das erste Mädchen«, sagte ich.

»Du bist das erste Mädchen im Haus!« rief die Sklavin.

»Ein hübsches kleines Ding«, sagte Lola lachend.

»Ich glaube, sie wird sich zufriedenstellend machen«, sagte ich, »bei den Aufgaben, die sie erfüllen soll.«

»Was hast du für Befehle, Herr?« fragte Lola.

»Übermorgen abend«, sagte ich, »werde ich hier ein kleines Abendessen geben, nichts Besonderes, nur einige Freunde kommen. Im wesentlichen wird Tasdrons Taverne die Ausstattung des Festes besorgen, dennoch bleibt auch für dich viel einzukaufen und zu kochen.«

»Ich verstehe, Herr«, sagte Lola.

»Das Haus muß natürlich tadellos in Schuß sein«, sagte ich.

»Ja, Herr.«

»Und ich verlasse mich darauf, daß du es hübsch mit Girlanden und Blumen und so weiter ausschmückst. Und außerdem sorgst du für ein wenig geschmackvolle Unterhaltung.«

»Ja, Herr.«

»Wenn nicht alles bestens läuft, werde ich mich unzufrieden zeigen.«

»Mein Herr wird zufrieden sein«, antwortete sie.

»Es ist spät geworden.«

»Was ist mir ihr?« fragte Lola und deutete mit einer Kopfbewegung auf die kniende Sklavin.

»Du wäschst sie gründlich und steckst sie über Nacht in das Gehege.«

»Schau doch«, sagte Lola plötzlich, »sie ist ohnmächtig geworden. Sie hat das Bewußtsein verloren!« Lola begann zu lachen.

»Sie hat viel durchgemacht«, bemerkte ich. »Sie mußte heute abend viel Neues lernen.«

»Wenn man den Kragen trägt, muß man schnell lernen«, bemerkte Lola.

»Stimmt.« Ich wandte mich ab. Ich war müde.

»Herr?«

»Ja?«

»Wie soll sie behandelt werden?«

»Du bist das erste Mädchen im Haus«, antwortete ich. »Richte dich danach.«

»Du sprachst von einer kleinen Unterhaltung für deine Gäste.«

»Ja?«

»Soll die hübsche kleine Sklavin«, fragte Lola und deutete auf die bewußtlose ehemalige Miß Henderson, »daran mitwirken?«

»Selbstverständlich«, sagte ich.

20

»Noch ein Stück Larma, Herr?« fragte die Sklavin, die links hinter mir kniete, während ich mit untergeschlagenen Beinen hinter dem niedrigen Tisch saß. Ich drehte mich zur Seite und nahm eine kleine knusprige Scheibe gebratener Larmafrucht in bräunlicher Honigsoße von dem mir gereichten Silbertablett. Das Mädchen trug ein geschmackvolles Gewand aus blauer Gaze, die in drei Schichten um ihren Körper wogte und dennoch den Blick kaum behinderte. Ihr Haar war ziemlich dunkel. Mein Kragen schimmerte an ihrem Hals.

Ich wandte mich den Tänzerinnen zu. Es waren drei. Sie trugen blaue Seide und goldene Kragen. Lola hatte es einem glücklichen Zufall zu verdanken, daß sie sie für heute abend mieten konnte. Sie gehörten einem Mann, der auf dem Weg nach Port Cos und Turmus war, um von dort nach Cos weiterzureisen, wo er die Mädchen ausstellen und verkaufen wollte. Lola hatte sie in einem Wartekäfig unweit des Gewürzkais entdeckt und war an den Besitzer verwiesen worden, der die Mädchen morgen mittag verschiffen wollte. Er hatte aber nichts dagegen, heute abend noch ein paar Münzen mit ihnen zu verdienen.

»Sie sind wunderschön«, sagte Glyco, der Kaufmann aus Port Cos, dem wir viel verdankten. Praktisch er allein hatte den Widerstand der Flußstädte gegen die Piraten organisiert und den berühmten Callimachus aus Port Cos als Feldkommandanten verpflichtet, ein Mann, ohne dessen militärische Kenntnisse und Ruf unser Vorhaben vielleicht gescheitert wäre.

»Vielen Dank«, sagte ich.

Mein Blick wanderte am Tisch entlang. Sieben Männer, mich eingeschlossen, saßen daran. Glyco, bedeutender Kaufmann aus Port Cos; Tasdron, Administrator von Victoria; Aemilianus, Anführer der Marinestreitkräfte Ars auf dem Vosk; Calliodorus, Kapitän der Tais; und meine Freunde Callimachus und Miles aus Vonda, der seine Sklavin Florence mitgebracht hatte. Zu Beginn des Abends hatte sie uns mit ihrem Lautenspiel unterhalten und Lieder gesungen. Dafür hatte sie freundlichen Applaus erhalten, was sicher die Sklavin ebenso freute wie ihren Herrn. Miles aus Vonda hatte sie in Musik unterrichten lassen.

Ich beobachtete Shirley, die hübsch gebaute Sklavin, die ich während der Schlacht auf dem Fluß von Reginalds Tamira entführt hatte. Sie war eine der drei Frauen, mit denen ich mich nach unserem Sieg über die Piraten abgegeben hatte, die anderen waren Lola und die frühere Miß Henderson. Heute abend hatte Lola, die als erstes Mädchen fungierte, Shirley ähnlich gekleidet wie die andere Sklavin, nur daß sie in gelbe Gaze gehüllt war. Ich hatte Shirley in einem öffentlichen Gehege untergebracht; heute abend aber war sie hier, weil sie beim Bedienen helfen sollte – und aus einem anderen Grund. Lola hielt sich in der Küche auf und überwachte die Zubereitung der Speisen. Sie durfte sich erst später blicken lassen … und wartete auf meinen Befehl.