Выбрать главу

Einige Sekunden lang schaute sie so den erbitterten Gegner ihres Vaters an. Dann winkte sie mit der Hand ein Lebewohl, stieg schnell die Leiter hinunter und sprang in die Schaluppe.

Der Maat löste das Seil. Die ganze Mannschaft schrie:

»Rettet sie!«

Der Korsar antwortete nicht. Er hatte sich jetzt über die Brüstung gelehnt und blickte der Schaluppe nach, die durch den heftigen Wellengang im Treiben auf- und niederschwankte. Der Wind wehte stark über das Meer. Am Himmel folgte Blitz auf Blitz, und in das Wogengebraus mischte sich das Donnergrollen.

Immer weiter und weiter entfernte sich das Boot... Man sah die weiße Gestalt der jungen Herzogin die Arme nach der »Fólgore« ausstrecken. Ihre Augen schienen auf den Korsaren gerichtet.

Die ganze Bemannung hatte sich nach Steuerbord gestürzt und war der Unglücklichen mit den Blicken gefolgt. Keiner sprach. Alle wußten, daß der Versuch, den Rächer umzustimmen, gescheitert wäre.

Nun sah man die Schaluppe in der Ferne von Meeresleuchten und grellen Blitzen umgeben. Bald wurde sie von den schäumenden Wellen hochgeworfen, und bald verschlangen sie die Wellen wieder. Aber immer tauchte sie wieder auf. Es war, als ob eine geheimnisvolle Kraft sie beschirmte ... Endlich verschwand sie am tiefschwarzen Horizont.

Als die Flibustier sich umwandten, war der Kapitän zusammengebrochen. Er war auf einen Haufen Schiffstaue gesunken, das Gesicht mit den Händen bedeckend.

Und Carmaux sagte leise zu Stiller:

»Sieh nur! Der Schwarze Korsar weint!«

- Ende -