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»Auf eins kann man sich bei der CIA immer verlassen - sie lässt keine Gelegenheit aus, anzugeben«, sagte Peter.

»Die machen es immer eine Nummer größer«, sagte ich. »Wir Droods bevorzugen Subtilität.«

Honey schnaubte. Sie sah nicht gerade begeistert aus von dem, was man ihr da geschickt hatte. »Na toll«, sagte sie bissig. »Jemand, der meint, Sinn für Humor zu haben, hat mir ein gelbes Unterseeboot geschickt. Vielleicht klingt der Schiffscomputer ja nach Paul und Ringo. Da werden Köpfe rollen, wenn ich zurückkomme und noch einiges mehr. Ich habe nach einem anständigen Forschungsboot gefragt und nicht nach … so einem Spielzeug.«

»Dabei fällt mir der Thunderbird 4 ein«, bemerkte Walker. »Aber der würde nicht zulassen, dass ihn jemand anderer als ich benutze.«

»Ich finde es sehr hübsch«, sagte Katt.

»Wie sollen wir uns denn alle in dieses Ding quetschen?«, fragte der Blaue Elf.

»Gar nicht«, sagte Honey kurz. »Ich habe dieses Modell schon einmal benutzt, es ist nur ein Einsitzer. Nein, wir werden keine Strohhalme ziehen, wer geht. Es ist mein Tauchboot, also gehe ich.«

»Typisch CIA«, maulte Katt. »Im Teilen wart ihr nie gut.«

»Wir sollen Sie wirklich allein dorthinunter lassen?«, fragte Walker.

»Es sei denn, einer von euch hätte Kiemen und könnte sich an die Außenwand hängen«, erwiderte Honey.

»Vielleicht bist du in der Lage, Nessie mit deinem tollen neuen Spielzeug zu finden«, bemerkte ich. »Aber wie willst du Beweise kriegen? Mir ist egal, wie deine neue Gummi-Badewannenente ausgerüstet ist, du wirst unter Wasser kein klares Bild bekommen. Das wurde bereits versucht, und ohne klare Sicht auf den Untergrund, die den Maßstab liefert, wird jedes Sonarbild wertlos sein.«

»Warum weiß ich, dass du einen ganz besonders cleveren Vorschlag hast?«, fragte Honey.

»Weil ich ein Drood bin«, sagte ich. »Wir wissen immer alles am Besten. Das gehört zu unserer Jobbeschreibung. Hör zu, das ist jetzt keine höhere Wissenschaft. Zuerst findest du das Wesen, dann bringst du es an die Oberfläche und wir fotografieren es dann direkt neben deinem Tauchboot. Das gibt uns die Größe, einen entsprechenden Maßstab und ein klares Bild, richtig?«

»Die Kameras des Tauchboots sind nur geeignet, Unterwasserbilder zu machen«, meinte Honey.

Wir sahen uns an.

»Ich habe eine echt gute Kamera in meinem Handy«, sagte Peter.

»Also, das ist so was von amateurhaft, Leute«, nörgelte Katt.

»Ich werd's tun«, sagte Honey kurz. »Ich bettele Langley nicht um neues Equipment an. Diese ganze Mission ertrinkt jetzt schon in Papierkram und Anfragen, und ich weiß genau, dass sie einen Weg finden werden, mich wegen der Budgetüberschreitungen festzunageln. Ich werde Nessie finden und zur Oberfläche scheuchen. Und du, Peter, machst besser ein paar echt gute Fotos.«

»Das Handy ist das neueste Modell. Es kann filmen und Fotos machen«, erklärte Peter beleidigt. »Ich hab's selbst entworfen.«

Er begann, ein paar der technischen Details aufzuzählen, nur um gleich wieder aufzuhören und zu schmollen, als klar wurde, das keiner von uns zuhörte. Honey stakste an den Rand des Sees, wir alle folgten ihr und fühlten uns ausgeschlossen. Keiner von uns war es gewohnt, zurückgelassen zu werden, während jemand anderes die interessanten Dinge erledigte und den ganzen Spaß hatte. Honey sprang leichtfüßig auf eine Seite des gelben Tauchboots und schnappte sich eine der bulligeren Vorrichtungen, um das Gleichgewicht zu halten. Das Tauchboot schwankte heftig unter dem zusätzlichen Gewicht. Sie schlug mit der Faust auf das Kontrollpaneel. Langsam öffnete sich eine Luke nach außen. Sie wand sich daran vorbei und verschwand im Inneren. Wir hörten aus dem Inneren ein paar saftige Flüche, weil sie den Lichtschalter nicht finden konnte, bis schließlich die Maschinen ansprangen. Das Tauchboot schüttelte sich wie ein erwachender Jagdhund, der gleich mit der Hatz beginnen will. Die Einstiegsluke öffnete sich noch ein Stück. Wir duckten uns alle und wichen zurück, als ein Paket von der Größe eines Küchenwaschbeckens über unsere Köpfe hinwegflog und mit einem Krachen auf dem Strand hinter uns landete.

Wir alle drehten uns um und sahen interessiert zu, wie das Paket auf der Stelle auf und ab sprang, sich dabei in der Luft immer wieder um sich selbst drehte und dabei zitternd und sich schüttelnd in mehrere Richtungen gleichzeitig öffnete. Es wuchs und wuchs, produzierte Ableger seiner selbst und verankerte sich schließlich mit mehreren, mit Widerhaken versehenen Stahlbeinen im Boden. Als es seine Show beendet hatte, hatte sich das Paket in eine große, faszinierend futuristisch aussehende Kommunikationsstation verwandelt, samt Radio, Sonar, Live-Videoübertragungen und ein paar Dingen, die nicht einmal ich erkannte. Walker spazierte sofort hinüber und beschäftigte sich mit der nächstbesten Tastatur, inspizierte sie kurz und gab dann ein paar Befehle ein, die das ganze Ding sofort einschalteten und ans Laufen brachten.

Ich wanderte um die Station herum, beobachtete die Daten auf den Monitoren und machte mich mit den unterschiedlichen Kommunikationssystemen vertraut, immer darauf bedacht, nichts anzufassen. Der Teufel sollte mich holen, wenn ich auf der verdächtig glänzenden Oberfläche irgendwelche Fingerabdrücke oder DNA-Spuren hinterließ, die die CIA hinterher analysieren konnte. Nach einer Weile stellte ich mich neben Walker und ließ beiläufig ein paar Vorschläge fallen, was man noch tun konnte, um die Station auf volle Energie zu setzen. Nur um zu zeigen, dass man mich besser nicht außen vor ließ. Die anderen drängten sich um uns herum, um uns über die Schulter zu sehen.

»Wir haben Audio- und Video-Verbindung mit dem Tauchboot«, sagte Walker. »Einen direkten Empfang mit sieben Unterwasserkameras auf diesen Monitoren hier und ein ständiger Livestream von dem, was die Langstreckensensoren des Tauchboots aufschnappen. Das ist fast so gut, wie selbst dabei zu sein.«

Ich beugte mich über das Mikro. »Kannst du mich hören, Honey?«

»Natürlich kann ich dich hören! Ich kann euch alle hören.« Sie war in einem Pilotensitz angeschnallt und von allen Seiten dicht von so vielen Instrumenten umgeben, dass man glauben konnte, das Tauchboot wäre in der Lage, Erdorbit zu erreichen. Honey starrte uns von einem kleinen Bildschirm aus böse an.

»Sieht kuschelig aus«, sagte ich.

»Kuschelig? Ich war schon in geräumigeren Särgen. Hier ist nicht mal Platz, um sich zu kratzen. Ich habe schon kostbare Teile meiner Anatomie mit blauen Flecken verunziert, nur um in den Fahrersitz zu kommen und ihr wollt auch nicht wirklich wissen, was ich tun musste, um die Klimaanlage anzuwerfen. Trotzdem, alle Systeme funktionieren und wir können loslegen.«

»Wir haben noch nicht entschieden, wie Sie die berühmte Nessie aus dem Versteck locken wollen«, sagte Walker. »Sie scheinen nichts an Bord zu haben, dass das bewerkstelligen kann. Oder wenigstens nichts, das nicht schon einmal versucht worden wäre.«

»Vielleicht sollte ich die Kreatur anlocken«, meinte Katt. Sie scherzte nur halb. »Ich habe eine außergewöhnliche Trefferquote, um jeden und alles anzuziehen, was einen Puls hat.«

»Ja, das wird der Brüller«, sagte der Blaue Elf. »Du stehst am Rand des Lochs und zeigst ihm deine Titten.«

»Vulgärer, kleiner Mann«, erwiderte Katt frostig.

»In der Tat, du hast mir eine Idee vermittelt«, meinte Blue. »Anziehung. Das ist der Schlüssel. Wir müssen erreichen, dass Nessie zur Oberfläche kommen will. Und es gibt ein paar Dinge und Geräusche, die alles anlocken; sie gegen ihren Willen anziehen, als hätte man sie am Haken. Und ich habe genau das Richtige im Sinn: Etwas, nachdem ich schon einmal geangelt habe.«