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Inzwischen waren Soldaten entlang der gesamten Verteidigungslinie auf die anrückenden Horden des Gegners aufmerksam geworden, und alles versammelte sich vor den Gräben und brach in spontanes Jubelgeschrei aus. Ohne daß es eines Befehls bedurft hätte, eilten die Kämpfer der Motorradabteilungen zu ihren Maschinen, machten sich Panzerbesatzungen zum Angriff bereit, griffen Infanteristen mit blitzenden Augen zu den Waffen. Ein massenhaftes »Heil Jaggar!« ging wie ein Schlachtruf durch die Reihen, zuerst ein wenig ungleich und lückenhaft, dann aber anschwellend zu einem mächtigen Kampfruf, den die Stimme des Volkes von Heldon selbst in Haß und Trotz dem Feind entgegenschleuderte. Es war nicht mehr daran zu denken, auch nur einen einzigen Mann in Reserve zu halten; eine derartige Schmach konnte kein rechter Helder hinnehmen.

Feric zog den Großen Knüppel von Held, das Symbol des Volkswillens, und reckte diese mystische Waffe so hoch über seinen Kopf, wie sein Arm reichen konnte, fühlte die Kraft in dem mächtigen schimmernden Schaft mit der Kraft seines eigenen Willens eins werden und ihn in diesem schicksalhaften Augenblick mit dem rassischen Bewußtsein der Truppe vereinen.

Dann weckte er seine Maschine mit einem Stiefeltritt zu brüllendem Leben, tauschte einen letzten Blick mit Best aus, richtete seine gewaltige Waffe trotzig auf den anstürmenden Feind und führte die Heerscharen von Heldon mit einem wilden Schlachtruf in den Kampf.

Es hatte keinen Sinn mehr, sich um Treibstoffund Munitionsvorräte zu sorgen; die gewaltige Streitmacht der Heeresgruppe ging hinter einer Springflut von Artilleriegranaten und Maschinengewehrfeuer gegen den Feind vor. Angefeuert von dem erregenden Schauspiel unter ihnen, verdoppelten die Stukapiloten Geschwindigkeit und Kühnheit ihrer Angriffe, stießen bis auf dreißig Meter herab, ehe sie ihre Maschinen über den winzigen Köpfen der Kriegerhorden abfingen, überschütteten sie mit Sprengund Brandbomben, schwangen sich durch die Kronen der aufschießenden Explosionswolken wieder empor und in die Sonne, um abermals mit hämmernden Bordwaffen auf den Feind herabzustoßen, bis die Magazine leergeschossen waren. Die Horden von Zind marschierten in ein Inferno von Kugeln, Explosionen und Flammen; jeder Fußbreit Bodens wurde mit den zerschmetterten Körpern Tausender von Kriegern erkauft.

Während Ferics Motorrad den anstürmenden Wellen der Riesenkrieger entgegenbrauste, stellten die Panzerkanonen das Feuer ein, um ihre letzten Granaten für Feindpanzer und andere lohnende Ziele aufzusparen. Nichtsdestoweniger reichte die unglaublich massierte Feuerkraft von annähernd zweihunderttausend Maschinenwaffen aus, um jede Angriffswelle von Kriegern niederzumähen, sobald sie zur Angriffsfront wurde. Feindliches Feuer schlug Feric entgegen, als er seine Truppe über die letzten hundert Meter gegen den Feind führte, aber es war keine Furcht in ihm, nur die absolute, eiserne Überzeugung seiner eigenen Unverwundbarkeit; er war Heldon, er war das Instrument der Vorsehung, er war das Hakenkreuz, und nichts konnte ihm etwas anhaben.

Dann tauchte er ein in eine Welt brüllender, stinkender Verrückter, die roten Schaum vor dem Mund hatten und riesige Stahlknüppel durch die Luft schwangen, ohne an irgend etwas zu denken als die Chance, einen weiteren wahren Menschen zu erschlagen, bevor sie selbst zugrunde gingen.

In langsamer Fahrt vordringend, schwang Feric den Großen Knüppel von Held in einem gleichmäßigen Rhythmus von rechts nach links und von links nach rechts wie ein Schnitter, ohne einen Schlag auszulassen oder einem der rotäugigen Krieger auch nur die geringste Chance zu geben, mit einem eigenen Schlag seine Deckung zu durchbrechen. Mit jedem gertenschnellen Streich wurden zehn oder mehr Krieger in der Mitte entzwei geschlagen, eruptierten Blut und schleimig grünliche Eingeweide. Nach wenigen Augenblicken war das Blut an dem schlüpfrigen Schaft seiner mystischen Waffe so dick, daß es ihm über den Arm herabrann und das fleckenlose schwarze Leder seiner frischen Uniform mit den Lebenssäften seiner Feinde taufte.

Ein Seitenblick zeigte ihm Best nahe hinter ihm und zu seiner Linken, wo er mit ekstatischer Hingabe auf die Krieger einschlug, das Leuchten eines rücksichtslosen, sich selbst aufopfernden Fanatismus in den Augen. Und gleichauf mit Best rückten hochgewachsene blonde SS-Männer der Motorradabteilungen in ungebrochener Linie vor, warfen sich mit übermenschlichem Mut und heldenhafter Kühnheit auf den Feind. Massen von grunzenden, sabbernden Riesen schlugen in vergeblicher Raserei mit ihren Knüppeln auf die heldonischen Panzer ein und rissen sich in ihren vernunftlosen Versuchen, die Panzerplatten aufzubrechen, die eigenen Hände in blutige Fetzen, während die Maschinengewehrschützen, sicher in den beweglichen Festungen, die dichtgedrängten Leiber der Riesen mit Tausenden von Kugeln durchsiebten und die schweren Stahlketten der Panzer unerbittlich über die noch um sich schlagenden Körper vorwärtsrollten.

Für Feric nahm der Kampf auf Leben und Tod eine mystische Schönheit an. Heldon und Zind standen an diesem verlassenen Ort im Entscheidungskampf, nicht individuelle Krieger oder Menschen; der wahre menschliche Genotyp kämpfte mit der genetischen Perversion der Dominatormutation um nichts Geringeres als die Alleinherrschaft über die Erde für alle Zeiten. Jedem Kämpfer war die volle Bedeutung dieses Kampfes wie ein flammendes Hakenkreuz ins Bewußtsein eingebrannt, seine Seele war entflammt von dem Kampfgeist, den Feric angefacht hatte, und sein Wille war vollkommen verschmolzen in die rassische Identität mit Heldon. Dieses enorme Reservoir kollektiven Willens und Bewußtseins wurde unmittelbar durch Ferics eigene Seele kanalisiert, so daß Feric Jaggar Heldon war, und Heldon Feric Jaggar, und beide waren Vollstrecker einer Vorsehung, die nicht irren konnte.

Das Blut des Feindes, das Feric und sein metallenes Roß bedeckte und in Bächen von den Uniformen seiner Männer rann, vereinte sie in der heiligen Gemeinschaft rechtschaffenen Kampfes. Jeder freigekämpfte Fußbreit Bodens war ein konkreter Schritt vorwärts zu dem Ziel einer ausschließlich von reinrassigen wahren Menschen bewohnten Erde, die völlig frei sein sollte von der Möglichkeit rassischer Vermischung und Verseuchung. Jede sabbernde Monstrosität, die unter den Kugeln und Knüppeln der Helder fiel, war eine Krebszelle weniger im Körper des großen Genreservoirs der Erde.

Was war das Leben eines einzelnen, verglichen mit der Größe dieser geheiligten Sache? In dieser Schlacht zu fallen, bedeutete die Erreichung des höchsten Gipfels von Heldentum in der gesamten Menschheitsgeschichte; sie siegreich zu überleben, bedeutete den Genuß der Ehrerbietung und Dankbarkeit von Zeitgenossen und Nachgeborenen. Kein Zeitpunkt in der Menschheitsgeschichte hatte einem einzelnen jemals an Ruhm geboten, was diesem gleichkam. Diejenigen, die heute hier fochten, würden für alle Zeit die Vorbilder der Rasse werden; die Betrachtung seines eigenen Platzes im Pantheon der Zukunft erfüllte Feric mit einem Staunen, das über Ehrfurcht und Demut hinausging.

Dergestalt zu glorreichen Taten übermenschlichen Heldentums und unermüdlichen Fanatismus angefeuert, stieß die rassische Einheit, die Heldon verkörperte, wie ein von Dämonen besessener Gott, in das Wesentliche seiner totalen Antithese, das obszöne Karzinom im Genreservoir der Welt, das der seelenlose, lebensverleugnende Ameisenhaufen von Zind war. Die Krieger von Zind ihrerseits kämpften mit einer Wildheit, die ihren Genen von einer verderbten, alles Leben außer dem eigenen verachtenden Mutantenrasse aufgeprägt worden war.

Aus diesem Grunde war die Schlacht die erbittertste Konfrontation, die die Welt je gesehen hatte, ein wahrhaftes Harmageddon zwischen allem, was im Menschen edel und erhebend war, und der denkbar erbärmlichsten Perversion dessen, was einst menschliches Erbgut gewesen war. Das Gute kämpfte unter dem Banner des Hakenkreuzes einen totalen Krieg gegen das Böse, und dieses antwortete in gleich kompromißloser Härte.