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Er hatte das endgültige, triumphale Harmageddon mit einem überragenden Kunstwerk verherrlicht, das für alle Zeit fortleben würde.

Einen Tag später, als der Feuersturm sich ausgebrannt hatte und die Truppen das Ruinenfeld Boras betreten konnten, war von der Stadt nichts übrig als ein endloses Feld aus schwelender grauschwarzer Asche, da und dort belebt von sporadisch aufflackernden Flammen, und geschwärzten Mauerresten. Obwohl die Stadt Zehntausende von Dominatoren und Millionen ihrer monströsen Sklaven beherbergt hatte, waren nicht einmal ihre Knochen auffindbar.

Feric fuhr mit Bogel, Best, Waffing und Remler in seinem frisch polierten schwarzen Kommandowagen in die Stadt ein, eskortiert von zwanzig blonden Helden der SS-Motorradabteilung in schwarzem Leder auf frisch geputzten, chromblitzenden Maschinen. Hinter seinem Fahrzeug waren auf breiter Front Panzer und Infanterieeinheiten angetreten, um den Leichnam der Stadt zu durchkämmen und die Asche nach Lebenszeichen abzusuchen.

»Es gibt keinen Zweifel, daß die Dominatoren endlich aus der Geschichte verschwunden sind«, sagte Remler, als sie über die öde Fläche dahinfuhren, Wolken aus feiner grauer Asche aufwirbelnd.

Feric nickte; so weit das Auge reichte, war nichts zu sehen als eingestürzte und geschwärzte Ruinen, Asche und Glutreste. Die Wahrscheinlichkeit, daß auch nur ein Dom dieses Inferno überlebt hatte, war in der Tat minimal; nicht ein einziges Gebäude hatte den Feuersturm in einer Gestalt überstanden, die es in seiner früheren Funktion kenntlich gelassen hätte.

Plötzlich gestikulierte Best aufgeregt und zeigte in die Ruinen links vom Wagen. »Mein Führer! Dort drüben!«

Feric blickte in die angezeigte Richtung und machte etwas Hartes und Metallisches aus, das sich hundert Schritte vom Wagen aus der Asche erhob, die es halb verschüttet hatte. Er befahl dem Fahrer, näher an das Objekt heranzufahren, was immer es sein mochte. Als der Kommandowagen und seine Eskorte durch Schutt und tiefe Asche pflügten, sah Feric, daß sie sich einem stählernen Würfel näherten, der vielleicht drei Meter Kantenlänge hatte, von der Feuersbrunst bläulich verfärbt und unter Asche und Trümmern halb begraben war. Der Fahrer hielt unmittelbar vor dem Würfel; die SS-Elite saß auf ihren im Leerlauf blubbernden Motorrädern und wartete auf Befehle.

»Sehen wir uns dieses Ding selbst an«, schlug Feric vor. Ihrem Obersten Feldherrn folgend, stiegen die vier Feldmarschälle aus und stapften durch die Asche auf den zernarbten Metallwürfel zu.

Feric erreichte die vordere Wand des Würfels: eine Stahlplatte, die einen sehr massiven Eindruck machte. Beim Umkreisen seines Fundes stieß er auf eine schwere runde Luke von ungefähr zwei Metern Durchmesser, mit einem Sperrad in der Mitte. Als er sich ohne Erfolg bemühte, das Rad zu drehen und die Luke zu öffnen, kamen Remler, Best, Bogel und Waffing an seine Seite.

»Offensichtlich ein Eingang zu einem unterirdischen Bunker«, bemerkte Bogel.

»Fassen Sie mit an«, befahl Feric. Alle fünf packten das Handrad und stemmten sich dagegen, aber es gab nicht einen Millimeter nach.

»Muß von innen gesperrt sein«, sagte Remler.

»Ich schlage vor, wir lassen die Luke von einem Panzer aufschießen«, schlug Waffing vor.

»Das ist vielleicht nicht nötig«, erwiderte Feric und nahm den Stahlkommandeur vom Gürtel, die Waffe, die allein er mühelos schwingen konnte und die die effektive Masse eines kleinen Berges hatte.

Er umfaßte mit beiden Händen den Griff des Großen Knüppels, holte aus und versetzte der Mitte des Lukendeckels einen mächtigen Schlag. Es gab ein ohrenbetäubendes Dröhnen, ein schrilles metallisches Bersten, und der Schaft der edlen Waffe durchschlug zwanzig Zentimeter Stahl, als wäre es Käse. Das Sperrad und der Verschlußmechanismus fielen klappernd ins dunkle Innere. Feric versetzte dem Lukendeckel zwei weitere Schläge, dann fiel er heraus und wirbelte eine mächtige Aschenwolke auf. Wo er gewesen war, gähnte eine runde Öffnung, in der nichts als undurchdringliche Finsternis war.

Den Stahlkommandeur noch immer fest umklammert, steckte Feric den Kopf durch die Öffnung. Nach kurzer Zeit hatten seine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt, und er sah, daß das Innere des stählernen Würfels nichts enthielt als einen Treppenabsatz, von dem steinerne Stufen in die Schwärze des Untergrunds hinabführten.

Feric zog den Kopf zurück und wandte sich zu seinen Gefährten. »Dies ist der Eingang zu einer unterirdischen Einrichtung. Es könnte sein, daß dort unten noch jemand am Leben ist.«

»Warum sehen wir nicht selbst nach, mein Führer?« schlug Best vor. »Wenn wir Glück haben, bleibt Ihnen vielleicht die Ehre, doch noch den letzten Dom auf Erden persönlich zu erschlagen!«

Remler war ganz dafür. »Wenn wir großes Glück haben, könnten wir dort unten genug Doms antreffen, daß jeder von uns auf seine Rechnung kommt!«

Feric war ganz für die Expedition. Selbst wenn es in der unterirdischen Anlage keine lebenden Doms gäbe, so lieferte die Durchsuchung der Anlage einen ausgezeichneten Vorwand, sich nach der langen, beengten Fahrt im Kommandowagen ein wenig Bewegung zu verschaffen. »Auf jeden Fall!« erklärte er.

Nur Bogel schien zu zögern. »Es wäre vielleicht gut, die SS-Wachen mitzunehmen«, meinte er.

»Fürchten Sie sich vor einem Loch im Boden, Bogel?« spottete Waffing.

»Es hat keinen Sinn, das Leben des Führers und Obersten Feldherrn ohne Notwendigkeit aufs Spiel zu setzen«, erwiderte Bogel. »Welch ein Fiasko, wenn ihm ausgerechnet in diesem geschichtlichen Augenblick etwas zustoßen sollte!«

Bogels Argument überzeugte alle. Feric sah ein, daß er gegenüber dem Volk von Heldon die heilige Pflicht hatte, vernünftige Maßnahmen zum Schutz seiner persönlichen Sicherheit zu ergreifen.

»Richtig«, sagte er. »Waffing, bringen Sie zehn Mann von der Wache und lassen Sie die Leute Taschenlampen mitbringen.«

Wenig später stieg Feric in Begleitung seiner Großkommandeure und zehn hochgewachsener blonder SS-Männer der Wache die steinerne Treppe hinunter durch einen feuchten kühlen Schacht, eine Lampe in der Linken und den Stahlkommandeur zum Zuschlagen bereit in der Rechten. Er hatte seine Maschinenpistole umgehängt, die anderen aber hatten die ihrigen schußbereit im Anschlag, begierig, sich mit Doms zu messen, die in diesem unterirdischen Bunker etwa verborgen sein mochten.

Die Treppe führte tiefer als dreißig Meter unter die Erde und mündete endlich in einen aus dem anstehenden Felsgestein gehauenen Gang, dessen Wände feucht von Kondenswasser waren.

»Für mich sieht das Ganze nach einer Art Luftschutzkeller aus«, sagte Waffing, worauf er sich zu den SS-Leuten wandte und sie unnötigerweise zur Wachsamkeit ermahnte. Der Gang führte ungefähr hundert Schritte weit durch die Dunkelheit und endete dann vor einer weiteren stählernen Luke, deren Bauart derjenigen glich, die den oberirdischen Zugang verschlossen hatte. Wenn in diesen feuchtkalten Höhlen etwas am Leben war, dann würde es hinter dieser runden Stahltür sein. Die massive doppelte Sicherung und die ungewöhnlich tiefe Anlage machten es überdies wahrscheinlich, daß noch lebte, wer sich bei Beginn der Bombenangriffe hierher gerettet hatte.

Feric winkte die anderen zurück, dann trat er vor, holte mit dem Stahlkommandeur aus und versetzte der Luke einen kräftigen Schlag, während er gleichzeitig seitwärts aus der möglichen Schußlinie eines auf der anderen Seite stehenden Gegners sprang. Mit einem furchtbaren Geklirr, das ohrenbetäubend durch den engen Gang dröhnte, spaltete der Große Knüppel von Held die stählerne Luke, und die Stücke fielen heraus auf den Steinboden.

Sofort waren die zehn SS-Männer der Wache an Ferics Seite, die Maschinenpistolen schußbereit vor sich, gespannte Wachsamkeit in den eisblauen Augen. Aber aus dem Inneren kam kein Abwehrfeuer; statt dessen erhellte flackernder rotgelber Lichtschein den Raum hinter der stählernen Luke und drang in den Gang heraus. Feric führte die Gruppe durch die Luke und in einen kleinen, aus dem Fels gehauenen Raum, der von einem Ring brennender Fackeln erhellt wurde.