Выбрать главу

Im Inneren des Raumes gab es nichts als eine einzige kleine Instrumentenkonsole, hinter der ein steinalter, eingeschrumpfter Dom mit gebeugtem Rücken, eingesunkenen schwarzen Augen und einem frettchenhaften, verschlagenen Lächeln stand. Dieses alte Ungeheuer war in die graue Uniform von Zind gekleidet, besetzt mit allerlei goldenen Borten, kostbaren Steinen und goldener Stickerei, wodurch man unwillkürlich an ein schädliches Nagetier gemahnt wurde, das von Schuljungen als Teil eines besonders bösartigen Lausbubenstreiches in eine königliche Uniform gestopft worden war.

Nichtsdestoweniger war das Dominanzmuster, das vom schmutzigen Gehirn dieses Großvaters aller Dominatoren ausströmte, das stärkste und machtvollste, was Feric je verspürt hatte. Es hätte nicht viel gefehlt, und Feric wäre dem mächtigen Impuls erlegen, der sein Gehirn durchzuckte und ihn zum Wegwerfen des Großen Knüppels aufforderte. Hinter ihm entstand ein lautes Geklapper von Metall auf Stein, als die Feldmarschälle und die SS-Wachen ihre Maschinenpistolen auf den Befehl der nichtswürdigen Kreatur fallen ließen. Nur Ferics Wille war stark genug, um diesem unglaublich mächtigen Dominator zu widerstehen, und selbst seine Muskeln erstarrten in Unbeweglichkeit, gelähmt im Widerstreit der übermenschlichen Willenskräfte.

»Willkommen, menschlicher Schmutz«, krächzte der Dominator in einer gräßlichen Parodie menschlicher Sprache. »Unnötig zu sagen, daß ich einen Besuch erwartet habe. Wie auch immer, die Anwesenheit von Feric Jaggar selbst ist mehr, als ich hoffen konnte. Es wird mir Spaß machen, Ihr Gesicht zu sehen, Jaggar, wenn der menschliche Genotyp für alle Zeiten vom Angesicht der Erde gewischt wird!«

Der alte Teufel war offensichtlich verrückt, verwechselte irgendwie die endgültige Zerstörung seiner eigenen verabscheuungswürdigen Art mit derjenigen der wahren Menschheit! Feric bot seine äußerste Willenskraft auf, um das Dominanzmuster lange genug aufzubrechen, daß er dem Scheusal mit dem Stahlkommandeur den Schädel einschlagen könnte, aber es gelang ihm nur eine angedeutete Armbewegung.

Der Dominator betätigte einen Schalter auf der Konsole vor sich, dann lachte er in der Art eines Wahnsinnigen, daß dünner Speichel von seinen lederigen Lippen sprühte.

»Somit ist das Schicksal Ihrer wertlosen Art besiegelt, Jaggar!« krähte der alte Dom. »Das aktivierende Signal wurde zu einer Installation der Alten ausgesendet, die weit im Osten von hier liegt und von unseren Geschöpfen wiederhergestellt wurde. In Minuten wird dort draußen in der Wildnis eine riesige nukleare Explosion stattfinden, die Millionen von Tonnen radioaktiven Staubes in die Luft speien wird. Die Alten hier bauten die Installation, um sich zu versichern, daß kein Feind ihren Untergang überleben sollte. Wir waren nicht in der Lage, die Installationen vollständig wiederherzustellen, aber wir haben getan, was uns möglich war, und das reicht aus. In Wochen wird die Erdatmosphäre so verseucht sein, daß kein Mensch jemals wieder rein weitervererben wird. Ihre hochgeschätzten rassereinen wahren Menschen werden nichts als bucklige Zwerge, Papageiengesichter, Blauhäute und Dutzende neuer Mutationen hervorbringen, vielleicht auch solche von unserer Art. Sie haben das Reich der Dominatoren zerstört, und nun zerstören wir die Menschheit für alle Zeit! Stirb, menschlicher Schmutz!«

Eine gewaltig aufflammende Wut brannte durch Ferics Bewußtsein und zerbrach augenblicklich das Dominanzmuster, als hätte es nie existiert. Den Großen Knüppel von Held schwingend, sprang er vorwärts und ließ die mächtige Waffe auf den Schädel des sabbernden, kichernden Dom niedersausen, daß er wie eine Melone zerplatzte und schmieriges graues Gehirn überallhin verspritzte. Damit nicht genug, fuhr die stählerne Faust durch den Rumpf der Kreatur, spaltete ihn entzwei und verschüttete pulsierende, schleimige Organe über den feuchten Steinboden. Mit einem zweiten Streich schlug Feric die Instrumentenkonsole in Stücke, und die Gewalt seines im Zorn geführten Schlages war so, daß das Kopfstück seiner Waffe einen Fuß tief in den Steinboden fuhr.

Mit dem Tod des letzten Dom waren Ferics Begleiter vom Dominanzmuster frei und begannen alle auf einmal verwirrt und bestürzt durcheinander zu reden.

»Es kann nicht sein!«

»Das Feuer!«

»Der Tod der menschlichen Rasse! Es ist das Ende!«

»Unsinn! Sie können nicht...«

»Ruhe!« brüllte Feric, dem rotglühender Zorn im Herzen brannte und die Kehle beengte. »Hören Sie auf mit dem Geschnatter! Gehen wir hinauf und sehen selbst, ob der alte Teufel mehr als leere Drohungen ausstieß, bevor wir unsere Rasse betrauern!«

Als sie die Oberfläche erreichten, hatte sich nichts geändert: eine endlose Fläche aus grauer Asche und schwelendem Gemäuer, durchkämmt von den Schützenketten der Armee, die auf keinen Widerstand stießen und nichts Lebendiges fanden.

Ferics und seiner Gefährten Stimmung hob sich ein wenig, als sie wieder unter freiem Himmel standen und nichts Außergewöhnliches bemerkten.

»Ich sehe kein Feuer der Alten, mein Führer«, sagte Best.

»Pah, das alte Ungeheuer war einfach verrückt«, sagte Waffing, und Feric neigte dazu, sich dieser Einschätzung anzuschließen.

»Vielleicht«, sagte Bogel unbehaglich, »aber Sie selbst sagten uns, daß die Doms damit beschäftigt wären, die nuklearen Waffen der Alten zu exhumieren.«

Diese Bemerkung verdüsterte die Stimmung der Gruppe abermals, und Feric erkannte, daß es keinen Sinn hatte, länger an diesem öden Ort zu verweilen und auf eine Katastrophe zu warten, die niemals eintreffen mochte. Er führte die Gruppe zurück zum Kommandowagen und setzte die Fahrt durch die zerstörte Stadt fort, als ob nichts Widriges geschehen wäre.

Mehrere Minuten lang fuhren,sie durch Asche und Trümmer, begleitet von der Motorradeskorte, wirbelten graue Wolken auf und sichteten nichts. Feric und seine Vertrauten hatten sich vom Bierfaß erfrischt, und der verrückte Dom in seiner unterirdischen Kammer mit seinen Drohungen von nuklearer Vernichtung schien bereits ganz und gar unwahrscheinlich und unwirklich.

Doch plötzlich schien der Himmel selbst zu explodieren; ein enormer Lichtausbruch strahlte am östlichen Horizont auf, eine Glut heller als tausend Mittagssonnen erfüllte die Hälfte des Himmels mit ihrem grellen Licht und bleichte dem Rest des Himmels und der Erdoberfläche alle Farbe aus.

Ferics Magen krampfte sich zusammen und Übelkeit befiel ihn, noch als er die Hände vor die schmerzenden, geblendeten Augen preßte, denn diese Erscheinung konnte nichts anderes sein als das Feuer der Alten. Nach endlosen Sekunden schien die schreckliche, weltüberstrahlende Glut ein wenig zu verblassen und enthüllte einen enormen orangegelben Feuerball vom Zehnfachen des scheinbaren Sonnendurchmessers, der unheilverkündend über dem Osthorizont schwebte.

Langsam stieg diese enorme Feuerblase aufwärts, sog eine riesenhafte, brodelnde, schwarze Wolke von Staub und Schutt mit sich in den Himmel, als sie emporstieg. Wenig später hatte die feurige, überkochende Wolke ihre volle Form erreicht, und niemand, in dessen Sichtweite sie war, konnte umhin, den erschrekkenden Anblick des legendären Zeichens und der gefürchteten Inkarnation des Feuers der Alten wiederzuerkennen, den Atompilz.

Niemand brachte im Angesicht dieses grauenhaften himmlischen Giftpilzes ein Wort hervor. Die Größe der Explosion und ihre Gewalt waren jenseits des menschlichen Begriffsvermögens. Es gab keinen Grund zu zweifeln, daß die Drohung des letzten Dominators den Tatsachen entsprochen hatte.

Viele Minuten später wurde die Welt von einem Donnerschlag erschüttert, der den Himmel zu spalten schien und zu einem rumpelnden Erdbeben wurde, ohne an Intensität nachzulassen. Zur gleichen Zeit spürte Feric einen Luftstoß von der Gewalt eines körperlichen Schlages; die SS-Männer wurden wie Papierfetzen von ihren Motorrädern gefegt, und das widerstandsfähige Stahlchassis des Kommandowagens knarrte und ächzte.