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«Und zum letzten: König Joffrey und seine Regentin müssen jegliche Ansprüche auf Herrschaft über den Norden abtreten. Von jetzt an wird der Norden kein Teil des Reiches mehr sein, sondern ein freies und unabhängiges Königreich wie in alten Zeiten. Unser Gebiet wird die Ländereien der Starks nördlich des Neck umfassen, dazu alles Land, das vom Trident und seinen Nebenflüssen bewässert wird, vom Golden Tooth im Westen bis hin zu den Mondbergen im Osten.«

«KÖNIG DES NORDENS!«rief Greatjon Umber und stieß die mächtige, zur Faust geballte Pranke in die Luft.»Stark! Stark! König des Nordens!«

Robb rollte das Pergament zusammen.»Maester Vyman hat eine Karte angefertigt, auf der die von uns beanspruchten Grenzen eingezeichnet sind. Ihr werdet der Königin eine Kopie überbringen. Lord Tywin muß sich hinter diese Grenzen zurückziehen und seine Überfälle und Plünderungen einstellen. Die königliche Regentin und ihr Sohn werden von meinem Volk keine Steuern und Abgaben erheben und meine Lords und Ritter von ihren Treueiden, Schwüren, Schulden und sonstigen Pflichten gegenüber dem Eisernen Thron und den Häusern Baratheon und Lannister entbinden. Außerdem müssen die Lannisters zehn hochgeborene Geiseln als Pfand für den Frieden stellen. Diese werden von uns wie Ehrengäste und entsprechend ihres Ranges behandelt werden. Solange die Bedingungen dieses Vertrages erfüllt bleiben, entlasse ich jedes Jahr zwei der Geiseln und überführe sie sicher in die Obhut ihrer Familien. «Robb warf dem Ritter das Pergament vor die Füße.»Hier sind die Bedingungen. Falls sie sie erfüllt, werde ich ihr Frieden schenken. Falls nicht«- er pfiff, und Grey Wind trat knurrend vor — ,»werde ich ihr einen weiteren Flüsterwald bescheren.«»Stark!«brüllte Greatjon Umber erneut, und andere Stimmen fielen mit ein.»Stark! Stark! König des Nordens!«Der Schattenwolf warf den Kopf in den Nacken und heulte.

Ser Cleos Gesicht hatte die Farbe geronnener Milch angenommen.»Die Königin wird Euren Brief erhalten, Myl — Euer Gnaden.«»Gut«, erwiderte Robb.»Ser Robin, kümmert Euch darum, daß unser Bote eine anständige Mahlzeit und saubere Kleidung bekommt. Beim ersten Tageslicht soll er aufbrechen.«

«Wie Ihr befehlt, Euer Gnaden«, antwortete Ser Robin Ryger.»Dann wären wir somit fertig. «Die versammelten

Ritter und Vasallen beugten das Knie, während Robb mit Grey Wind die Große Halle verließ. Olyvar Frey eilte herbei, um ihm die Tür zu öffnen. Catelyn folgte ihnen, und ihr Bruder gesellte sich an ihre Seite.

«Ihr habt Euch gut gehalten«, lobte sie ihren Sohn im Gang hinter dem Saal,»obwohl diese Sache mit dem Wolf wohl eher einem Jungen denn einem König ziemte.«

Robb kratzte Grey Wind hinter den Ohren.»Habt Ihr sein Gesicht gesehen, Mutter?«fragte er lächelnd.

«Was ich gesehen habe, war Lord Karstark, der die Halle verließ.«

«Das ist mir ebenfalls nicht entgangen. «Robb nahm sich die Krone mit beiden Händen vom Kopf und reichte sie Olyvar.»Bringt das Ding zurück in meine Gemächer.«

«Sofort, Euer Gnaden. «Der Knappe eilte von dannen.»Ich möchte wetten, einige andere haben sich genauso gefühlt wie Lord Karstark«, meinte ihr Bruder Edmure.»Können wir tatsächlich über Frieden sprechen, während sich die Lannisters wie die Pest in den Ländereien meines Vaters ausbreiten, die Ernte stehlen und sein Volk niedermetzeln? Ich sage es noch einmaclass="underline" Wir sollten nach Harrenhal marschieren.«

«Uns fehlt die nötige Stärke«, wandte Robb unglücklich ein.

Edmure beharrte auf seinem Standpunkt.»Werden wir durch das Herumsitzen stärker? Unser Heer schwindet mit jedem Tag.«

«Und wessen Schuld ist das?«fauchte Catelyn ihren Bruder an. Auf Edmures Drängen hin hatte Robb den Flußlords die Erlaubnis erteilt, nach seiner Krönung aufzubrechen, um ihre eigenen Ländereien zu verteidigen. Ser Marq Piper und Lord Karyl Vance waren als erste abgezogen. Lord Jonos Bracken war ihrem Beispiel gefolgt und hatte geschworen, die verkohlte Ruine seiner Burg zurückzuerobern und seine Toten zu bestatten, und nun hatte auch noch Lord Jason Mallister angekündigt, er wolle nach Seagard zurückkehren, das von den bisherigen Kämpfen bisher unberührt geblieben war.

«Ihr könnt von meinen Flußlords nicht verlangen, untätig hier zu verweilen, während die Felder geplündert werden und die Untertanen dem Schwert zum Opfer fallen«, entgegnete Ser Edmure,»aber Lord Karstark ist ein Nordmann. Es wäre sehr ungünstig, wenn er uns verließe.«

«Ich spreche mit ihm«, sagte Robb.»Er hat zwei Söhne im Flüsterwald verloren. Wer will es ihm verübeln, wenn er keinen Frieden mit ihren Mördern schließen will… mit den Mördern meines Vaters… «

«Weiteres Blutvergießen bringt ihn nicht zurück, und auch Lord Rickards Söhne nicht«, wandte Catelyn ein.»Dieses Angebot mußte unterbreitet werden — obwohl ein weiserer Mann ihnen die Bedingungen ein wenig versüßt hätte.«

«Noch mehr Süße, und sie wären mir im Halse steckengeblieben. «Der Bart ihres Sohnes war rötlicher als sein kastanienbraunes Haar. Robb glaubte anscheinend, der Bart lasse ihn bedrohlicher, königlicher und… älter wirken. Trotzdem war er erst fünfzehn, und ihn dürstete nicht weniger nach Rache als Rickard Karstark.

Es war nicht leicht gewesen, ihn von der Notwendigkeit dieses Friedensangebotes zu überzeugen.

«Cersei Lannister wird Eure Schwestern niemals für ihre Vettern herausrücken. Sie will ihren Bruder, und das wißt Ihr!«Sie hatte es ihm bereits zuvor gesagt, doch im Gegensatz zu Söhnen hörten Könige nicht so aufmerksam zu, hatte sie festgestellt.

«Ich kann den Königsmörder nicht freilassen, selbst dann nicht, wenn ich es wünsche. Meine Lords würden es nicht zulassen.«

«Eure Lords haben Euch zu ihrem König gemacht.«

«Und sie können mich auch genauso rasch wieder absetzen.«

«Falls Eure Krone der Preis für Aryas und Sansas Freiheit ist, sollten wir ihn bezahlen. Die Hälfte Eurer Lords würde Lannister am liebsten in seiner Zelle umbringen. Stirbt er in Eurer Gefangenschaft, werden die Männer sagen — «

«… er habe es verdient«, beendete Robb ihren Satz.

«Und Eure Schwestern?«fragte Catelyn scharf.»Haben sie den Tod ebenfalls verdient? Ich verspreche Euch, sollte jemand Cerseis Bruder ein Haar krümmen, wird sie es uns mit Blut vergelten.«

«Lannister wird nicht sterben«, antwortete Robb.»Niemand wird ohne meine Erlaubnis zu ihm vorgelassen. Er erhält Essen, Wasser, sauberes Stroh, mehr Luxus, als ihm zusteht. Aber ich werde ihn auch für Arya und Sansa nicht freigeben.«

Ihr Sohn blickte zu ihr herab, fiel Catelyn auf. War er im Krieg so rasch gewachsen, fragte sie sich, oder lag es an der Krone, die sie ihm aufs Haupt gesetzt hatten?» Ihr habt Angst, Jaime Lannister erneut auf dem Schlachtfeld zu treffen, verhält es sich in Wahrheit so?«

Grey Wind knurrte, als ob er Robbs Wut spürte, und Edmure Tully legte Catelyn brüderlich die Hand auf die Schulter.»Cat, bitte. Der Junge hat recht.«

«Nennt mich nicht der Junge«, fuhr Robb auf und hätte seinen Zorn beinahe an dem armen Edmure ausgelassen, der ihm doch nur beistehen wollte.»Ich bin fast erwachsen, und ein König — Euer König, Ser. Und ich fürchte Jaime Lannister nicht. Ich habe ihn einmal geschlagen, und ich werde ihn erneut besiegen, wenn es sein muß…«Er strich sich das Haar aus der Stirn und schüttelte den Kopf.»Für Vater hätte ich den Königsmörder eingetauscht, aber…«

«… aber nicht für die Mädchen?«Ihre Stimme war eisig kalt und ruhig.»Mädchen sind nicht wichtig genug, oder?«